Hört sich alles nicht so gut an, aber ich kann mit euch mitfühlen, weil ich selber auch vor so einem Problem stehe.
Ich habe seit 2012 keinen Sex mit meiner Frau gehabt. Bis 2007 war noch alles in Ordnung und wir hatten bis dahin ein ausgefülltes und abwechslungsreiches Sexleben.
Ab 2007 wurde so langsam alles anders, weil meine Frau immer mehr die Lust am Sex verlor. Ich dachte immer erst, es läge an mir oder sie hätte einen anderen.
Bis ich dahinter kam, dass sie Schmerzen hatte und dies Jahr für Jahr immer schlimmer wurden.
Wir besuchten Ärzte aller Art quer durch halb Deutschland, aber nie konnte eine ordentliche zutreffende Diagnose gestellt werden. Teilweise wurde sie sogar als Simulantin dargestellt. Die psychische Belastung wurde größer und größer. Depressionen stellten sich ein. Verlustängste usw.
Bis sie im Jahr 2016 den völligen psychischen Zusammenbruch erlitt. Auch im Jahr 2016 wurde dann, durch einen fähigen Arzt, bei ihr die Diagnose Fibromyalgie gestellt. Vorher war es immer nur eine Vermutung.
Nur war es über die Jahre soweit fortgeschritten, dass sie mittlerweile am ganzen Körper Schmerzen entwickelt. Schlimm ist es, dass man sie noch nicht mal richtig umarmen, geschweige denn drücken kann.
Es folgte dann ein 10wöchiger Aufenthalt in einer Akutklinik für psychische Probleme, spezialisiert auch auf Schmerzpatienten, für die ich sehr bei den Versicherungen kämpfen musste. Von 2017 bis Anfang 2023 besuchte sie noch eine ambulante Psychotherapie.
Psychisch ist sie mittlerweile wieder so hergestellt, dass sie einigermaßen mit ihren Schmerzen umgehen kann.
Aber wie schon gesagt, seit 2012 hatten wir keinen Sex mehr und unsere Beziehung findet nur noch auf platonischer Basis statt.
Sie bekommt mittlerweile 12 verschiedene Medikamente, darunter 3 verschiedene Antidepressiva. Auch haben sich während der Zeit viele Begleiterkrankungen eingestellt.
Nun ja, dass meine Frau keine Lust mehr auf Sex hat ist verständlich und ich spiele die Geschichte so mit. Ich halte weiterhin zu ihr und unterstütze sie, wo ich kann.
Eigentlich mache ich so gut wie alles, auch im Haushalt, weil sie einfach nicht mehr belastbar ist. Mittlerweile wurde ihr auch der Pflegegrad 2 zuerkannt. Ich bin der Pflegende. Alle 2 Wochen kommt jemand als Putzunterstützung.
Nun ich stehe noch voll im Saft, auch als Endfünfziger und muss nun irgendwie damit klar kommen, mit meiner Frau nie mehr Sex haben zu können.
Aber das Bedürfnis ist weiter vorhanden. Das größte Bedürfnis ist, eine Frau mal wieder richtig berühren und fühlen zu können, sie zu massieren, mit allem was ich habe zum Höhepunkt zu bringen. Berührungen sind so wichtig! Das fehlt mir am meisten. Ich selber bin mir da gar nicht so wichtig.
So in etwa sieht das bei mir aus.