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Antidepressiva minimiert Zärtlichkeiten?

Selbst wenn du es weißt, hat das keine Aussagekraft. Gleiche AD‘s können bei jedem anders wirken, hinzu kommt noch die Dosis und ob ggf. noch andere Tabletten eingenommen werden. Hinzu kommen unterschiedliche Stärken von Depressionen uvm.

Der eine kann die Lust verlieren, der andere nicht. Nicht bei jedem sind die Nebenwirkungen (wenn es welche gibt) auch gleich stark oder ausgeprägt.
********rlin Frau
4.012 Beiträge
Einige AD sind ja speziell anregend.
Da liegt ja dann oft auch eine riesige Gefahr drin, denn mit dem gesteigerten Antrieb bekommen manche depressiven Menschen erst den nötigen Schub und legen final Hand an sich.

Wer mal einen "Beipackzettel" aufmerksam gelesen hat, der ist vielleicht auf die entsprechenden Warnhinweise gestoßen....

Gerade WEIL besonders bei Menschen mit suizidalen Gedanken da eine große Gefahr droht, gehören AD definitiv in die Hand von einem Facharzt der den Patienten kennt und über diese Gefahr Bescheid weiß und das im Blick hat.
*****alS
7.121 Beiträge
Zitat von **********curl2:
Nö.
Ich befeuer nicht deine Diskussionslust und bilde dich auch nicht weiter.

Und möchtest tauch dem TE nicht weiterhelfen, oder sonst jemanden, sondern nur erwähnt haben, dass du irgendwas weißt. Joah. Gatekeeping halt, ist immer toll in Communities.

Wenn du nicht beitragen möchtest, warum bist du dann im Forum aktiv?
Ein wenig hab ich mich ja dann auch informiert und möchte da mal anmerken, dass die Aussage von @*****alS sich schon mit dem deckt, was ich so erfahren hab und Antidepressiva zu verallgemeinern und zu sagen "Antidepressiva machen dies/das/jenes" ist dann doch sehr pauschal.
Die Welt der Psychopharmaka ist doch etwas komplizierter.

Was @**********curl2 da schreibt, klingt eher nach der medikamentösen Behandlung von bipolarer Störung, aber ich lass mich gern korrigieren.
Ein kleiner Unterschied zur Depression besteht da schon noch. Die Stimmungsspitzen bei Depressionen ergeben nämlich dabei dann lediglich mal einen Tag, an dem man wenigstens halbwegs normal funktioniert.

Sind vllt auch Fachleute anwesend? 😅

Ich möcht an der Stelle allerdings nochmal sagen, dass deine Frau @*****145 tatsächlich wahrscheinlich nicht anders kann.
Mir gings jetzt bei meiner Aussage darum, auf deine Gefühle einzugehen.

Sie wird nicht in der Lage sein "sich einfach am Riemen zu reißen" oder was es da noch für tolle Formulierungen gibt.
Ich halts für richtig, sie nicht unter Druck zu setzen und schlafen zu lassen, wenn ihr danach ist.

Der Vorschlag von @*********vers stellt da in meinen Augen natürlich das Optimum dar, um die Beziehung weiter aufrecht zu halten.
Aber schwierig auf den Tisch zu bringen 🤔😥
Mir tut schon die Wange weh, wenn ich mir das Gespräch mit meinen Expartnerinnen vorstelle 😅
*********zburg Paar
1.156 Beiträge
Das mag jetzt vielleicht ganz schlimm und hart klingen und ist natürlich nicht böse gemeint:

Ohne geschulten und professionellen Therapeuten mit eventueller anschließender Reha ist die Wahrscheinlichkeit, dass es Ihr (und Euch natürlich) wieder besser geht, sehr, sehr unwahrscheinlich bis unmöglich!

Ein Hausarzt ist da mit absoluter Sicherheit der falsche Ansprechpartner und Weg.

Ansonsten hat @******ird alles gesagt, was wichtig und richtig ist!

PS: Und ja *ja*, andere Medikamente / Tabletten auf Grundlage und Therapie von einem Spezialisten können deutlich zur Verbesserung in allen Bereichen führen.
********rlin Frau
4.012 Beiträge
Aus eigener Erfahrung:

Mir haben weder jahrelange Therapien, noch lange, mehrmalige stationäre Aufenthalte in unterschiedlichen Krankenhäusern, geschweige denn diverse verschiedene Medikamente geholfen.

Mir ganz persönlich ging es erst besser, nachdem ich meine inneren Blockaden bei einem Kollegen habe "weghypnotisieren" lassen.

Erst danach war ich dann in der Lage wieder Zugang zu meinen bis dahin jahrzehntelang unterdrückten Gefühlen zu bekommen und diese anzunehmen als Teil von mir und zu fühlen und damit dann auch zu bearbeiten, was dazu geführt hatte, diese so lange wegzusperren.
Seitdem geht es mir gut.

Mir ist wohl bewußt, dass dieser Weg nicht für jeden Menschen der richtige sein kann und dass -je nach Auslöser der Depression- ein Lösen von (inneren) Blockaden auch keine gute Idee sein muß.
Ich kannte den Auslöser und wußte, dass JETZT ich damit umgehen kann. Solange da keine Klarheit besteht und solange Psychopharmaka genommen werden, würde ich niemandem zu so einem Schritt raten und selbst so etwas auch nie anwenden.

Für mich selbst war es die Lösung, nach der ich jahrzehntelang vergeblich gesucht hatte.
@********rlin

Sehr interessante Sachlage.
Ich denke schon, dass es viele unterschiedliche Möglichkeiten gibt, bestimmte Dinge in Angriff zu nehmen.

Ein weiterer Punkt wäre z. B. die Abwendung von Botox im Gesicht. Dies hat positive Auswirkungen auf die Seele des Menschen und könnte gegen Depressionen mit unterstützend helfen.
Das ist auch hier kein Blödsinn. Fachärzte werden dies alle bestätigen. Man hält sich nur diesbezüglich gedeckt, weil man davon ausgeht, dass die Krankenkassen keine Lust haben ggf. die Kosten zu übernehmen bei erfolgreicher Therapie mit Botox.

https://www.swr.de/wissen/hilft-botox-gegen-depression-100.html
Allen voran steht aber der Wille, etwas ändern zu wollen. Ich weiß, dass es nicht einfach ist, hier würde der TE aber sicherlich auch unterstützend tätig werden.

Es ist für Angehörige mitunter auch nicht einfach. Gerade, wenn die Betroffene noch nicht mal den Ansatz äußert, dass sie den Wunsch hat, dass sich etwas ändert.
********rlin Frau
4.012 Beiträge
@******kel ja, das ist absolut richtig !
Selbst so eine einfache Methode wie die Spiegelübung hilft gegen Depressionen.

Sich selbst im Spiegel anzulächeln wirkt auf mehreren Ebenen. Einmal signalisieren die hochgezogenen Mundwinkel dem Gehirn : Spaß/Freude/gute Laune ! Da muß ich dann mal die entsprechenden Hormone ausschütten.

und zum zweiten werden die Spiegelneuronen aktiviert und das Lächeln kommt "an".

Wer das nicht auf anhieb "kann", der nimmt einen Stift zwischen die Vorderzähne....bei runtergezogenen Mundwinkeln nicht wirklich machbar *zwinker*

Lachyoga wirkt.... die Ernährung wirkt .....es gibt unzählige Möglichkeiten auch völlig ohne Medikamente den Hormonspiegel positiv zu beeinflussen.
******ird Frau
104 Beiträge
Ja, für angehörige ist es schwierig, weshalb diese sich unbedingt für SICH die entsprechenden Hilfsangebote anschauen sollten.

Weiter kennen wir nur die Sichtweise des TE.

Ob die Partnerin den Wunsch hat etwas zu ändern . . . Ob sie die entsprechende Kraftressourcen gerade hat... kann niemand hier beurteilen.
Eins nach dem anderen. An erster Stelle steht der Wunsch etwas ändern zu wollen, dann kann geschaut werden, wie es ggf umgesetzt werden kann. Leicht wird es zu keiner Zeit.
*******wolf Mann
31 Beiträge
Also hier wurden schon viele passende Beiträge geschrieben die meine Meinung auch widerspiegeln.

Wesentliche Punkte sind:
• Ist deine Frau bereit doch etwas verändern zu wollen um die Beziehung zu verbessern / zu retten?
• Geht es ihr selbst damit gut oder vermisst sie die Zeit mit Zärtlichkeiten und Nähe auch selbst wenn sie es mit den Tabletten jetzt nicht mehr will?
• Welche Optionen gibt es bei medikamentöser Behandlung? ( offenbar kann die Therapie zu jetzigen Zeitpunkt nicht angenommen werden ) Vielleicht hilft eine Umstellung der Antidepressiva. Durch weniger Nebenwirkungen und mehr positivem Effekt könnte sich auch mehr Bereitschaft ergeben an der Beziehung / sich selbst zu arbeiten. Möglicherweise.


Ich kann aus eigener Erfahrung sagen das es Antidepressiva gibt die nicht dämpfend auf das Lustbedürfnis, Nähe-Bedürfnis wirken.
Seit einigen Jahren nehme ich selbst Antidepressiva und die haben keine wirklichen Auswirkungen auf mein Sexleben, meinen Wunsch nach Nähe usw.

Zu guter Letzt möchte ich aber noch meine Überlegung teilen das es gut sein kann dass deine Frau nicht wegen der Antidepressiva so ablehnend ist sondern wegen der Depression.
****ii Mann
103 Beiträge
es kommt immer darauf an , um welche Depression es sich handelt und wie diese therapiert wird, z.B durch dämpfende oder stimulierende Neuroleptika.
Um es andererseits darüberhinaus mal einfach auszudrücken: eine bipolare Depression vom Typ "Himmelhochjauchzend-zu Tode betrübt" wird in den Phasen immer sehr unterschiedliche sexuelle Bedürfnisse produzieren, was man als Partner wissen sollte, weil man sich dann besser darauf einstellen kann.
****py Mann
18 Beiträge
Da meine Freundin auch unter Generalisierter Angst und Panik lieht, kenn ich das Problem auch. Ich kann auch sagen das wenn es ihr gut ging ihre Medikament absetzten konnte und wir hatten ein Normales Sexleben bzw. holte Sie so einiges nach. Eventuell ein anderes Medikament verschreiben lassen das nicht so gravierente Auswirkung hat oder auch eins mit geringer Dosis
**********erLyk Mann
248 Beiträge
Antidepressiva haben einen starken Einfluss. Da passiert einfach viel im Körper und Kopf. Ich kenne auch von anderen, dass man da wenig Lust auf Nähe oder Sex hat. Aber es gibt viele verschiedene, die alle etwas anders auf jemanden ansprechen, da kann das eine die Katastrophe sein und das nächste die "Rettung". Einfach Rücksprache halten.
Bei mir wars ein so krasser Lustkiller, dass ich 0 Chance hatte überhaupt eine Errektion zu bekommen oder Lust zu verspüren. Das hab ich als Einschnitt in die Lebensqualität empfunden und es dann auch sein lassen.
Jedoch lässt mich die Aussage "akzeptier es oder lass es" etwas aufhorchen. Das wirkt für mich so als würde es nicht nur an den Antidepressiva liegen, sondern als wären generell Probleme da
*******l_Sn Mann
248 Beiträge
Kein Mensch kann etwas für Anststörungen oder Depressionen.
Für viele ist das auch die Hölle. Verständlich, das die Frau keine Lust mehr hat.
Bei vielen Psychopharmaka, gerade bei Antidepressiva , ist die Nebenwirkung, dass diese sehr starken Einfluß auf die Libido hat. Sprich, Frau verliert die Lust am Sex.
Da kann auch Frau nichts für.
Lies Dir mal die Beipackzettel der Medikamente durch.
So leid es mir für Dich tut, kannst Du das wirklich nur akzeptieren. Oder Fremdgehen, um Dir die mötige Kraft zu holen.
*******ove Mann
6.523 Beiträge
Ich habe mehrere Antidepressiva ausprobiert, aber Tabletten alleine helfen nach meiner persönlichen Erfahrung nicht.
Eine Psychotherapie ist anzuraten (auch wenn man ewig auf einen Platz warten muss)
Bei mir is oft auch ne Mischung aus besorgt,launisch , Angst, sehr verletzlich, Hilflosigkeit,weinen und Wut bis hin zur Unfähigkeit überhaupt Antrieb für irgendwas zu haben.
Dazu kommen noch gewisse zwanghafte Verhaltensstöhrungen und sehr viele Unverträglichkeiten/Allgerien die zusätzlich mein Leben einschränken.
Bei mir kommen schnell Stimmungsschwankungen auf. Man sagt sehr oft auch Dinge, die man gar nicht so meint und einem später sehr leid tun.
Ich arbeite dran und mein Mann hat mich zum Glück nicht mit diesem Problem allein gelassen. Darüber bin ich sehr froh.
LG Meli
PS. Finde es gut,dass man mit dem Thema mittlerweile offen umgehen kann
PPS. Mir wäre es anders auch lieber
*******l_Sn Mann
248 Beiträge
Vielleicht sollte man die Angst und Panikatacken behandeln, so das keine Medikamente mehr dafür benötigt werden.
So werden die Ursachen nur unterdrückt und treten irgendwann an anderer Stelle wieder auf.
**********t_OWL Mann
807 Beiträge
Depressionen sind ein echt fieses Miststück. Es fordert den Erkrankten alles ab und ist doch unsichtbar, ganz schwer zu begreifen für nicht erkrankte Personen. Und in einer Beziehung ganz sicher die Hölle. Du hast geschrieben, dass sie glaubt, eine Therapie würde ihr nichts bringen. Wir Betroffenen wissen aber: das stimmt nicht, nur: man muss es wollen, sich darauf einlassen - akzeptieren dass das viel Zeit erfordert. Nur: das muss sie für sich entscheiden, nicht überredet werden. Um mal ein krasses Beispiel zu nennen: ich habe einen ebenfalls Betroffenen während einem gemeinsamen Aufenthalt in einer Tagesklinik kennengelernt. Der war schon während dieser Therapie davon überzeugt, dass er austherapiert wäre. Jetzt besuch ich ihn ab und an auf einem Friedhof - er war dermaßen austherapiert dass sein letzter Ausweg der Suizid war. Er war sich sicher das Therapie Zeitverschwendung ist...
Das Problem bei euch ist, dass sie deine Bedürfnisse nicht erfüllen kann, weil ihr diese Kraft nicht auch noch zur Verfügung stellen kann, und für sie werden deine Bedürfnisse zu einem weiteren Druckfaktor, eben weil sie mit Leben eigentlich schon voll ausgelastet ist.
Die Krux ist, dass sie selbst, und nur für sich selbst, entscheiden muss, dass sie eine weitere Therapie WILL...
Das war damals mein Wendepunkt - dass ich selbst zum Arzt ging, weil ich mit dem Leben und mir nicht mehr klargekommen bin und total am Ende war. Ich bin mittlerweile frei von Medikamenten, lebe (vorsichtig) wieder, aber auch heute noch habe ich schwere Tage. Aber durch Therapie kann ich damit jetzt umgehen und diese Tage akzeptieren.
Ok, ein Rat für dich war es jetzt nicht - aber vielleicht ein kleines Licht im dunklen Raum *zwinker*
******joy Mann
7 Beiträge
Zitat von *****145:
Antidepressiva minimiert Zärtlichkeiten?
Hallo alle zusammen,

da die Beiträge hierzu schon älter sind hier ein neues dazu.

Meine Frau nimmt seit fast 6 Jahren Antidressiva weil sie unter Angst und Panikattacken leidet. Seit drei Jahren kommt verstärkt eine Depression dazu.

Seit dem geht es mit unserer Ehe Berg ab. Keine Zärtlichkeiten kaum körperliche Nähe und von Sex brauchen wir garnicht erst reden. Gespräche enden immer im Streit zu dem Thema.
Bei meiner Frau Heißt es immer „akzeptiere es oder trenn dich“
Das ist aber derzeit keine Option für mich da sie sich das ganze ja auch nicht ausgesucht hat und eine Trennung für sie sicherlich nicht sehr hilfreich wäre. Zudem haben wir auch zwei kleine Kinder. Da ich ein sehr leidenschaftlicher Mensch bin und Romantik und Zärtlichkeiten liebe und brauch fällt es mit zunehmend immer schwerer und zieht mich genauso runter.

Wie geht ihr damit um hat jemand ähnliche Erfahrungen?

Wow... in meiner zu Ende gegangenen Ehe war das ziemlich exakt so. Wobei die Tabletten erst später dazu kamen, als sie mit Behandlungen angefangen hat. Ich denke das Hauptproblem ist ihre Erkrankung. Eine Depression verändert so unglaublich das eigene Empfinden, dass kann man sich als "unbeteiligter" nicht vorstellen.
Dazu kommt natürlich das man als Paar mit Kindern, Jobs und dieser Krankheit sehr schwer noch herunterfahren kann und dann gemeinsame Date-Abende hinbekommt. Das solltet ihr irgendwie mit allen Mitteln (Babysitter, Eltern, etc.) versuchen.
Wir hatten das leider nicht geschafft und ich hätte die Ehe, wie du, auch nicht aufgegeben, weil es ja eine Krankheit ist. Und dann gehört das nun mal dazu... wird schon wieder... dachte ich. Letztlich war dahinter vielleicht mehr im Argen (bei uns), wir haben uns nahezu einvernehmlich getrennt und gehen im Sinne der Kids sehr gut miteinander und der Situation um.

Ich wünsche dir, dass ihr einen Weg findet und der Teil der Gemeinsamkeit zwischen unserem Erfahrungen nicht eintritt. Es ist nicht einfach, aber sicher machbar.
Ich kenne das leider nur zu gut. Mein Partner nimmt jetzt seit fast 3 Jahren AD und das letze Mal Sex hatten wir Ende März 2021. Ich hab auch immer gesagt, er kann nichts dafür das seine Libido nicht mehr vorhanden ist. Es war aber immer wieder ein Streitthema bei uns. Aber nach den Jahren ohne jegliche Intimität, außer die Hallo/Tschüss & Gute Nacht Küsse, fällt es mir immer schwerer damit umzugehen. Mittlerweile kommen auch noch andere Sachen hinzu. Die Gefühle schwinden auch langsam. Ich hab ihm das vor kurzem auch gesagt.
Ich hab viel gegoogelt und gelesen, das es Tabletten gibt, die helfen sollen oder aber, das man auf andere AD umsteigen kann/soll (was auch keine 100% Sicherheit ist)
Ich hab ihm auch immer wieder gesagt, er soll mal mit seinem Arzt sprechen. Ich weiß, für einen Mann nicht einfach. Er hat es mir immer wieder versprochen, zum Arzt zu gehen. Es ist nie passiert, bis ich vor 3 Wochen zu ihm weinend gesagt habe, das ich mittlerweile soweit bin, wenn mir draußen ein attraktiver Mann entgegen kommt, ich ihn am liebsten vernaschen will. Und siehe da, er hat nach ein paar Tagen einen Termin beim Arzt gemacht (nach mehrmaligen Erinnerungen)
Er war dann auch da, er muss jetzt zum Urologen, damit untersucht werden kann, das anatomisch alles in Ordnung ist und ihm dann Tabletten verschrieben werden, die seine Libido unterstützen.
Ich hab ihm auch schon mit der Trennung gedroht, weil ich mittlerweile auch nicht mehr kann… ich bin ein Mensch, ich denke immer an andere zuerst und dann an mich. Aber ich weiß auch, das ich daran kaputt gehen kann!

Ich wünsche Dir/euch alles erdenkliche Gute.
**********_1964 Mann
467 Beiträge
Hört sich alles nicht so gut an, aber ich kann mit euch mitfühlen, weil ich selber auch vor so einem Problem stehe.

Ich habe seit 2012 keinen Sex mit meiner Frau gehabt. Bis 2007 war noch alles in Ordnung und wir hatten bis dahin ein ausgefülltes und abwechslungsreiches Sexleben.

Ab 2007 wurde so langsam alles anders, weil meine Frau immer mehr die Lust am Sex verlor. Ich dachte immer erst, es läge an mir oder sie hätte einen anderen.

Bis ich dahinter kam, dass sie Schmerzen hatte und dies Jahr für Jahr immer schlimmer wurden.

Wir besuchten Ärzte aller Art quer durch halb Deutschland, aber nie konnte eine ordentliche zutreffende Diagnose gestellt werden. Teilweise wurde sie sogar als Simulantin dargestellt. Die psychische Belastung wurde größer und größer. Depressionen stellten sich ein. Verlustängste usw.

Bis sie im Jahr 2016 den völligen psychischen Zusammenbruch erlitt. Auch im Jahr 2016 wurde dann, durch einen fähigen Arzt, bei ihr die Diagnose Fibromyalgie gestellt. Vorher war es immer nur eine Vermutung.
Nur war es über die Jahre soweit fortgeschritten, dass sie mittlerweile am ganzen Körper Schmerzen entwickelt. Schlimm ist es, dass man sie noch nicht mal richtig umarmen, geschweige denn drücken kann.

Es folgte dann ein 10wöchiger Aufenthalt in einer Akutklinik für psychische Probleme, spezialisiert auch auf Schmerzpatienten, für die ich sehr bei den Versicherungen kämpfen musste. Von 2017 bis Anfang 2023 besuchte sie noch eine ambulante Psychotherapie.
Psychisch ist sie mittlerweile wieder so hergestellt, dass sie einigermaßen mit ihren Schmerzen umgehen kann.

Aber wie schon gesagt, seit 2012 hatten wir keinen Sex mehr und unsere Beziehung findet nur noch auf platonischer Basis statt.

Sie bekommt mittlerweile 12 verschiedene Medikamente, darunter 3 verschiedene Antidepressiva. Auch haben sich während der Zeit viele Begleiterkrankungen eingestellt.

Nun ja, dass meine Frau keine Lust mehr auf Sex hat ist verständlich und ich spiele die Geschichte so mit. Ich halte weiterhin zu ihr und unterstütze sie, wo ich kann.

Eigentlich mache ich so gut wie alles, auch im Haushalt, weil sie einfach nicht mehr belastbar ist. Mittlerweile wurde ihr auch der Pflegegrad 2 zuerkannt. Ich bin der Pflegende. Alle 2 Wochen kommt jemand als Putzunterstützung.

Nun ich stehe noch voll im Saft, auch als Endfünfziger und muss nun irgendwie damit klar kommen, mit meiner Frau nie mehr Sex haben zu können.

Aber das Bedürfnis ist weiter vorhanden. Das größte Bedürfnis ist, eine Frau mal wieder richtig berühren und fühlen zu können, sie zu massieren, mit allem was ich habe zum Höhepunkt zu bringen. Berührungen sind so wichtig! Das fehlt mir am meisten. Ich selber bin mir da gar nicht so wichtig.

So in etwa sieht das bei mir aus.
*********5000 Frau
2.378 Beiträge
An erster Stelle steht die krankheitseinsicht. Ohne die, besteht kein Wunsch etwas zu verändern.
Dinge zu verändern ist sehr harte Arbeit, das ist anstrengend.

Wenn durch Depressionen die Kraft dazu fehlt, beisst sich die Katze in den Schwanz!!

Ich nehme Antidepressiva seit 2009war schwerst depressiv. Natürlich laut der Psychiatrin, meiner Meinung nach war ich nur müde.
Wenn ich nur mal schlafen könnte...

Wenn der Vater meiner Kinder der...
Wenn die Kinder leiser wären....

Es hat bis zu einer Mutter Kind Kur (psychosomatisch) gedauert, bis ich eingesehen habe, das ich depressiv bin.

Seit der Einsicht habe ich an mir gearbeitet, mit vielen Rückschlägen, weil es sehr anstrengend war...

Die Psychiatrie hat meine Medikamente immer wieder angepasst, mal war Motivation ein Problem, mal panikatatacken und Angstzustände. Das anpassen ist wirklich wichtig und sollte von einem Psychiater vorgenommen werden.
Nur Tabletten ändern das ungünstige Verhalten/ Denken nicht, Therapie ist total wichtig.

Der sexualtrieb kann nachlassen, bei Besserung der Situation sollte er aber wiederkommen.

Gleichgültigkeit... wie wenn es dich stört dann geh doch... passen zur Depression. Wenn du wirklich gehst, wird sie das vermutlich nicht wachrütteln.

Es wäre sehr schade wenn eure Familie daran zerbricht.
Aber Achtung.... bleiben kann auch Probleme machen.
Depressionen sind nicht ansteckend, können aber 'abfärben' zu viele destruktive Gedanken und Verhaltensweisen ziehen auf Dauer das Umfeld mit runter. Wenn es ganz schlecht läuft auch die Kinder.

Ich wünsche euch alles Gute *blume*
****oMa Mann
115 Beiträge
Erst einmal ganz direkt zur Eingangsfrage: Ja, Antidepressiva können sehr die Libido senken, wobei ich jetzt aus dem Kopf nicht weiß, ob es da Unterschiede gibt und welche. Ich hatte mal was wegen Schlafproblemen gekriegt, niedrig dosiert und schwaches Antidepressivum, aber bereits da war bei mir das Zärtlichkeitsbedürfnis weg und ich habe sofort die Finger davon gelassen. Das war es mir nicht wert, ich will meine Frau begehren, das ist mir ein zu wichtiges Ding im Leben. Bei meinem speziellen Problem hat dan Melatonin geholfen, was euch aber nicht helfen wird. Ich erwähns nur.

Aber vergiss nicht, dass bei starken Depressionen auch so die Sexualität weggehen kann.

Es ist ein elender Teufelskreislauf - der Sex kann ein wichtiger Motor fürs Lebensglück sein, selbst wenns "nur" zärtliche Nähe ist. Und Sex ist nun einmal auch der Klebstoff der Ehe. Es ist also ein echtes Problem. Vielleicht findet sich ja ein Erlebensweg, der ihr langsam da raus hilft. Ich kann euch nur die Daumen drücken, da ich ja die Umstände gar nicht kenne. Aber vielleicht muss ihr auch einw enig klar werden, dass ein Gehenlassen alles nur noch schlechter macht. Wenn es das ist. Ich weiß es ja nicht.
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