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akute vulvovaginitis antimykotisch behandelt-keine besserung

akute vulvovaginitis antimykotisch behandelt-keine besserung
Hallo!
obwohl ich selbst medizin studiere, wende ich mich jetzt an euch alle mit hoffentlich mehr erfahrung in diesem speziellen fall. vor fünf tagen diagnostizierte meine frauenärztin eine akute vulvovaginitis bei mir (ich war wegen blutung nach GV und leichten schmerzen beim GV sowie leichtem juckreiz hingegangen). für die blutung fand sie keine ursache, sie meinte, die schleimhaut der vagina sei gerötet und es wären diffuse makulös-erosive veränderungen sichtbar, was vielleicht mal bläschen gewesen sein könnten. (herpes anamnese ist jedoch bei mir und meinem partner negativ). Sie behandelte mit einer 3 tageskur kadefungin (vaginaltabletten und creme). Inhaltsstoff ist clotrimazol. während dieser drei tage hatte ich keinen GV. heute jedoch beim erneuten Versuch bemerkte ich ein leichtes Brennen dabei und vor allem danach. Sie Vagina sieht gerötet aus.
Mich interessiert ob jemand ähnliches erlebt hat und mir sagen kann, ob ich auf gut glück antibiotisch (salbe) behandeln kann, die antimykotische therapie fortsetzen, abwarten, oder erneut einen Frauenarzt aufsuchen sollte. (Meiner ist nun für zwei Wochen auf Weiterbildung).
Ich würde mich freuen, wenn mir jemand helfen kann. Für medizinische Fragen anderer Art stehe ich gerne zur Verfügung. Mein Gyn buch war nur leider nicht wirklich aufschlussreich für mich, da die diversen Differentialdiagnosen, die dort erwähnt wurden, nur vom Gynälologen selbst ausgeschlossen werden können.
Viele Grüße
sammysgirl
Hi Sammysgirl,
wurde eine Laboruntersuchung durchgeführt, oder beruht die Diagnose nur auf einen visuellen Eindruck?
Wenn keine Laboruntersuchung durchgeführt wurde, empfehle ich einen Abstrich sowohl mikrobiologisch als auch zytologisch untersuchen zu lassen. Dabei kann man schnell (je nach Erreger) feststellen ob und um welchen mikrobiellen Erreger es sich handeln könnte.
Als Medizinstudent solltest du wissen, dass man Antimykotika und Antibiotika nicht auf gut Glück nehmen sollte. Um eine erfolgreiche Labordiagnose durchzuführen, ist es sogar notwendig keine Mittel einzunehmen oder lokal zu behandeln, da sonst die Ergebnisse falsch negativ werden könnten. Abwarten ist auch keine gute Idee, denn bei Ausbreitung des Erregers kann schon mal, je nach Erreger, Unfruchtbarkeit die Folge sein.
lg
abstrich gemacht
hallo! meine frauenärztin hatte einen abstrich gemacht und zur mikrobiologischen und zytologischen untersuchung geschickt. habe keine rückmeldung von ihr bekommen (allerdings is sie ja wie gesagt jetz auch auf weiterbildung). kann ich davon ausgehen dass also da nichts gefunden wurde?
na ja, also das kommt jetzt ein wenig darauf an, wie groß das Zeitfenster war. Manchmal ist es leider so, dass die Kommunikation zwischen Arzt - Labor und wieder Arzt schon mal eine Woche dauert.
Wenn du von deiner Ärztin nichts hört und sie die Befunde vorliegen hat, dann kannst du davon ausgehen, dass entweder keine behandlungsbedürftigen Pathologien vorhanden sind oder die eingeschlagene Therapie zum Erfolg führne sollte.
Fakt ist aber eins, wenn du immer noch Probleme hast, dann muss das ja von irgendwoher kommen und dann kann ich mir nicht vorstellen, dass der zytologische Befund keinen Hinweis drauf gibt. Eine Entzündung ist dort sehr gut zu erkennen und mit ein bischen Glück und Erfahrung auch die Art des Erregers, sofern es sich um eine mikrobielle Ursache handelt.
Vielleicht hättest du auch noch ein oder zwei Tage mehr Heilung zulassen sollen. Antimykotika greifen oft in Mechanismen ein, die auch in unseren Zellen vorhanden sind, daher gelten viele Antimykotika auch als Chemotherapeutika.
Also ich würde, bei Nichtbesserung, auf jeden Fall am Montag nochmal einen Arzt aufsuchen, auch wenn deine eigene Ärztin nicht da ist und die meisten Frauen, was ich gut verstehe, ungern zu einem anderen Frauenarzt gehen. Gut wäre auch, wenn du wüsstest, welches Labor die Diagnose vorgenommen hat, damit der Arzt die Befunde erfragen kann und nicht nochmal den ganzen Diagnoseapparat anlaufen lassen muss bzw. gleich gezielt behandeln kann.
Ich hoffe, ich konnte dir wenigstens ein bischen helfen.
lg
ohne antwort
kannst du auch noch von keinem befund ausgehen. denn wer solte ihn dir mitteilen - das labor bestimmt nicht.

wie schon geschrieben, antibiotika sind nicht immer ohne gegenreaktion und so manche frau bekommt einen scheidenpilz davon.

du solltest den befund erstmal abwarten, deine ärztin anrufen sobald sie wieder in der praxis ist.

kann nur für mich sprechen aber mir ist folgendes passiert. eine infektion wurde mit antibiotika behandelt kurze zeit später habe ich dann einen pilz gehabt der wurde auch behandelt aber die blase hat sich leicht mitentzündet - das wurde leider übersehen zumal ich beim "wasserlassen" keine probleme hatte. bei GV hatte auch ich blutungen und schmerzen, waren aber nach einiger zeit weg. bis sie dann doch ständig auftauchten und immer schlimmer wurden - diagnose: verschleppte blaseninfektion. meinen frauenärztin hat es versäumt meinen urin zu untersuchen und sich nur auf den abstrich konzentriert.

ich habe allerdings überhaupt keine medizinischen kenntnisse - du solltest da viel mehr wissen von haben.

lg Nanny
@sammysgirl
also wenn Du Medizin studierst müsstest Du wissen, das bei Entzündungen o.ä. im Intimbereich immer die Gefahr des Ping Pong Effektes besteht, das heisst, das der Partner Dir Deine Keime frei Haus liefern kann beim Geschlechtsverkehr, wenn er nicht mitbehandelt wird. Er muss keine Beschwerden haben, aber z.B. unter der Vorhaut ist ein feuchtes Milieu, welches sich Keime gerne als Zweitwohnung reservieren, wenn die Höhlenforscher (Gynäkologen) ihnen bei der Scheide die Kündigung aussprechen.
Bevor kein Ergebnis vom Abstrich da ist, wird der Gynäkologe Dich dagegen behandeln, was er nach Sichtbefund für das wahrscheinlichste hält. Erst nach dem Abstrich hat man Sicherheit was es ist, und womit es behandelt werden kann, um die lästigen Untermieter ein für allemal loszuwerden. Normalerweise müsste auch der Partner in die Behandlung einbezogen werden.
Von Eigenmedikation mit Antibiotikasalbe würde ich abraten, da die das ganze Scheidenmilieu abtöten kann und damit deine Scheide noch empfänglicher für neue kleine Untermieter werden kann, so dass die dann vor den Schamlippen Schlange stehen um noch nen Plätzchen zu ergattern.
Abgesehen davon könnnen diese Antibiotika dann u.U. nicht mehr wirken, wenn sie tatsächlich mal gebraucht werden, weil der Körper resistente Keime herangezüchtet hat.

Gute Besserung und alles Gute wünscht Dir


Krankenpflegel Hendrik
****aza Mann
3.096 Beiträge
Gegen eine probatorische antimykotische Therapie gibt`s ja nix einzuwenden - wenn's nicht hilft, hat`s zumindest nicht geschadet.

Diffus makuloerosiv klingt für mich (als Gyn-Laien) zunächst aber doch mal viral oder autoimmun, nicht wahr? Autoimmun schließ ich jetzt einfach mal aus, weil ich noch nie von einer Autoimmunerkrankung der Vagina gehört habe *zwinker* .
Viral wird von selber abheilen - Herpes wäre wohl das häufigste und wird von einer leeren Anamnese nicht ausgeschlossen, aber es können ja auch andere Viren dahinter stecken. Egal welche Viren es sind, wenn im Abstrich nix rauskommt (und je länger das Ergebnis auf sich warten läßt, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, daß nix rauskommt - schließlich wartet man ja, bis endlich Bakterien wachsen) und es nicht besser geworden ist, wird vermutlich eine antivirale Medikation helfen (falls es noch nötig ist).
• wie es sich gehört, füge ich natürlich hinzu, daß dies nur laienhafte Vermutungen sind. Hab da wenig Erfahrung und grad keine Lust und Zeit, nachzustöbern. Kannste ja offenbar auch selber, hihi.

Was mich allerdings wundert ist, daß Dein Gyni eine Probe ansetzt, von der er weiß, daß er das Ergebnis nicht erfahren und mitteilen kann *hae* ? Wenn Du nicht bis zur Rückkehr warten möchtest, wendest Du Dich am besten an den vertretenden Gyni . Entweder ist ein Vertreter in der Praxis oder ein anderer Gyni bei Euch in der Gegend betreut die dringenden Fälle des Urlaubsgynis - erkundige Dich mal. Dann soll der die Abstrichergebnisse erfragen!

Gute Besserung auf jeden Fall und noch viel Spaß im Studium!
@bohemier
sorry, aber muss dir kurz widersprechen. Diffus maculoerosiv bedeutet, dass es sich um eine, bereits ins gewebe eindringende, flächenhafte Abtragung von Gewebe handelt. Sagt daher gar nichts über die Ursache aus und ist nur ein visueller Eindruck. Die Ursache hierfür kann vielfältig sein.
Wie ich bereits mal andeutete, gehören viele Antimykotika zu den Chemotherapeutika und gelten als (mehr oder weniger) giftig. Das liegt daran, dass diese Wirkstoffe in Zellstrukturen eingreifen, die auch in menschlichen Zellen vorhanden sind. Daher sollten diese Mittel eben nur gezielt eingesetzt werden.
Auch sagt die eigentliche Zeit der Laboruntersuchung gar nichts über das zu erwartende Ergebnis aus. Es wird nicht gewartet bis etwas wächst, sondern der Erreger wächst in einer bestimmten Zeit oder eben nicht. Wahrscheinlicher ist es sogar, dass man auf einen positiven Befund länger warten muss als auf einen negativen, weil man evtl. zusätzliche Spezialuntersuchungen durchführen muss.
lg
****aza Mann
3.096 Beiträge
Danke. Ich sagte ja, daß ich ein gynäkologischer Laie bin *cool* .
@****che:
Aber auch vom oberflächlichen Eindruck kann man ja Rückschlüsse auf die Ursache ziehen. Ich kenn es eben aus dem Magen-Darm-Trakt und den Atemwegen. Da deuten diffuse makuloerosive Veränderungen ohne Eiter oder Membranen eben nicht gerade auf Bakterien als Ursache hin. Deshalb würd ich mich natürlich freuen, wenn mir jemand einen nicht-viralen Erreger nennen könnte, der solche Veränderungen macht??? Mir fällt nämlich keiner ein - was natürlich nichts heißt *zwinker* .

@*********dlung:
*pfeil* Amphotericin B wird kaum resorbiert - entweder hätte sie es intravenös bekommen müssen (davon geh ich nicht aus) oder die systemische Nebenwirkungen sind vernachlässigbar.
*pfeil* 5-Flucytosin ist zwar ein echtes Chemotherapeutikum (wird ja in 5-FU umgewandelt), wird aber ausschließlich in Kombination mit anderen Medikamenten angewendet. Ich gehe davon aus, daß sie keine probatorische Kombinationstherapie bekommen hat. Erstens hat sie nichts davon geschrieben, zweitens wäre es ein Kunstfehler und drittens bekäme es der Arzt nicht von der Krankenkasse erstattet.
*pfeil* Azole sind vermutlich das, was sie bekommen hat. Ebenso wie die Echinocandine oder Caspofungin sind sie hervorragend verträglich. Als Nebenwirkungen sind Übelkeit (2%) und Kopfschmerzen (1%) sowie abdominelle epigastrische Beschwerden (knapp 1%) beschrieben. Selten auch ein reversiebler Anstieg der Leberwerte.
*pfeil* Andere Antimykotika (Nystatin, Pradimicine, Nikkomycine etc) sind nicht Mittel der ersten Wahl oder so pilzspezifisch, daß sie Menschenzellen in Ruhe lassen.
FAZIT: Es gibt logo sehr heftige Antimykotika - aber die werden auch nur bei sehr heftigen Krankheitsbildern (Herzmykose, Lungenmykose, Pilzsepsis) eingesetzt. Die Versuchsbehandlung mit einem "normalen" Antimykotikum ist absolut gerechtfertigt.

@****en auf das bakterielle Ergebnis:
Man wartet einen bestimmten Zeitraum, ob sich aus dem Abstrich Bakterien anzüchten lassen. Sobald sich was anzüchten läßt, wird normalerweise der Arzt verständigt (und weiter evtl die Empfindlichkeit der Erreger getestet). Wenn viele Bakterien im Abstrich waren, ist schneller ein Ergebnis sichtbar, weil die sich immer verdoppelnden Bakterien gleich auf zahlenmäßig höherem Niveau starten. Je länger man nichts sieht, desto weniger Bakterien waren da (bzw. desto langsamer wachsen sie). Mit anderen Worten: je früher ein Ergebnis da ist, desto höher die Chance, daß es auffällig ist. Das gilt natürlich nicht, wenn der Arzt grundsätzlich erst nach Abschluß aller Tests verständigt wird - dann dauert`s Ergebnis immer gleich lang; aber da verstreichen ja evtl wertvolle Behandlungstage...

Meine Tips, abzuwarten und bei fehlender Besserung zum Vertreter des Gynis zu gehen bleiben also erstmal bestehen.
Alles Gute!
@bohemier
Also ich will hier kein Streit anfangen, weil das sammysgirl in keinster Weise hilft und wie du ja selbst betonst, bist du ja Laie auf dem Gebiet. Nun und ich oute mich mal eben als Profi. Soll nicht heißen, dass ich der Beste bin und alles weiß, sondern eben über eine entsprechende Ausbildung und Erfahrung verfüge.
In der Tat kann man schon über den visuellen Eindruck einen Hinweis erhalten, was die Ursache ist. Dennoch sind das nur Verdachtsdiagnosen, die bestätigt werden müssen. Daher hat er vermutlich auch Clotrimazol verschrieben, da es neben seiner antimykotischen Wirkung (zur lokalen Therapie immer Mittel der Wahl) auch antibakteriell wirkt.
Danke für die Einführung in die Arzneimittelkunde, wäre nur nicht nötig gewesen, denn wir wissen ja welches Mittel eingesetzt wurde.
Deine Einschätzung über die Anzucht von Erregern ist, mit Verlaub gesagt, absoluter Quatsch. Ich mag jetzt auch wirklich nicht erklären, wie so eine Untersuchung und Anzucht verläuft, weil das hier keinen interessiert.
lg
****aza Mann
3.096 Beiträge
War im "Urlaub" und hab deshalb ne Weile nicht geantwortet...

Hey sammysgirl:
Was ist denn nun rausgekommen (damit wir endlich mal wissen, was los war) *frage* Und was hatte er denn nun verschrieben?


@******r74:
Nachdem hier in dem Thread nur ärztliches Personal ist (als Profi bist Du vermutlich Gyni? Und sammysgirl studiert`s ja auch, deshalb dachte ich, daß sie den Exkurs abkann *zwinker* ), erlauben die Mods vielleicht, daß wir das noch mal kurz abklären?
Dabei geht`s mir nicht um Streit oder Rechthaberei, sondern um wirklich aufrichtiges Interesse und Wissensdurst.

*frage* In dem Labor, zu dem wir unsere Kurlturen schicken läuft das so mit dem Anzüchten der Bakterien und das ist auch die Auskunft, wenn ich ungeduldig anrufe um ein Ergebnis zu erfahren... hmm... wie geht`s denn sonst bzw. bei Euch?

*frage* Welche Differentialdiagnosen kommen denn bei diffusen makuloerosiven Veränderungen ohne Eiter oder Membranen in Betracht? Mir kommen tatsächlich nur virale, autoimmune oder exogen phasikalisch-chemische Ursachen in den Sinn. Wie gesagt, ich würde mich über eine Erweiterung des Spektrums freuen...

Lieben Gruß,
gute Besserung an sammysgirl,
ein Freu auf den Erfahrungsaustausch an treiber74
und ein Danke für noch ein klein bißchen Geduld mit dem Thread und uns an die Mods,

Bo
@bohemier
Ok, dann gibt es mal einen kleinen Ex-Kurs in Labormedizin:
Die wichtigste Entscheidung trifft erstmal der Arzt, wenn er ein Präparat ins Labor schickt. Denn je nach Verdachtsdiagnose sind die Abstriche unterschiedlich durchzuführen. Leider sind diese Entscheidungen nicht immer glücklich oder aber die Abstrichtechnik vollkommen veraltert. Für mikrobiologische Abstriche genügt oft ein Wattestäbchen mit einem Transportmedium. Bei Verdacht auf parasitäre Erkrankungen sind teilweise andere Medien zu nutzen. Diese kann man aber auch oft in einem zytologischen Präparat erkennen. Soll eben ein zytologischer Abstrich durchgeführt werden, wird heute oft auch mit Wattestäbchen gearbeitet. Dies ist aber nicht günstig, da das Zellmaterial oft kaputt geht. In neuerer Zeit hat man dann kleine Bürstchen verwendet und die neueste und beste Variante ist eben der Abstrich mit einem anatomisch geformten Spatel, der aber vor allem an dem Bereich der Cervix angepasst ist. Solch einen Abstrich muss man sofort auf den Objekträger bringen (kann leider auch nicht jeder) und mit einer alkoholischen Lösung fixieren (die weitere Untersuchung des zytologischen Präparats will ich mal auslaussen).
Kommt jetzt ein mikrobiologischer Abstrich ins Labor, dann gibt es für die Abstrichart einen speziellen Untersuchungsgang der sich eben von anderen Materialien (z.B. Rachenabstrich) unterscheidet. Man untersucht also auf, in diesem Bereich spezifisch vorkommende, pathogene Keime. Wichtig hierbei ist auch wieder die Verdachtsdiagnose des Arztes um evtl. gleich spezielle Anzüchtungsmethoden anzuwenden. Für die Erreger gibt es oft spezifische Anzüchtungsmedien und -zeiten. Außerdem wird in einer speziellen Lösung das Material "angereichert", d.h. die pathogenen Keime wachsen hier normal oder beschleunigt, während physiologische Keime gehemmt werden. Es wird also am ersten Tag vom Wattestäbchen ein oder mehrere Nährböden und ein Anreicherungsmedium beimpft und in der Regel 24h bebrütet. Am nächsten Tag werden die Nährböden begutachtet. Findet man dort verdächtige Kolonien, werden diese differenziert. Die Nährböden noch weiter anzuzüchten bringt gar nichts, da zum einem die physiologische Flora alles überwuchert und die Gefahr einer Fremdkontamination zu groß wird. Mit der Anreicherungslösung wird am zweiten Tag neue Nährböden beimpft und ebenfalls 24h bebrütet. Diese werden am nächsten Tag genauso behandelt wie die Nährböden vom Primärpräparat. Sind also am dritten Tag alle Nährböden unaufällig, dann ist die Untersuchung abgeschlossen. Findet man auf irgendeinenem Medium verdächtige Kolonien und diagnostiziert anschließend einen pathologischen Keim, dann ist der Befund auch pathologisch.
In der Regel ist es so, dass bei einer Infektion der Keim auf einem Medium, spätestens nach Anreicherung, zahlreiche Kolonien bildet. Würde man nur eine einzige Kolonie finden, dann handelt es sich meist um unsauberes Arbeiten. Längeres Anzüchten bringt gar nichts und führt in jedem Fall zu einem fehlerhaften Befund.
Das war wirklich nur mal eine ganz grobe Darstellung, die insbesondere für Bakterien gilt. Bei Pilzen ist es ähnlich, oft verbunden mit längeren Brutzeiten. Viren werden komplett anders nachgewiesen.
Über eine Verdachtsdiagnose will ich gar nicht weiter spekulieren, da man nie genau weiß, was der Arzt nun wirklich gesehen hat und was er der Patientin davon gesagt hat, da viele Ärzte denken, dass ihr Patient das sowieso nicht versteht, womit sie auch recht haben, wenn sie sich auf das Fachlatein beschränken.
lg
****aza Mann
3.096 Beiträge
Prima Antwort, vielen Dank *ggg* !

Abstriche mach ich eben so gut wie nie. Entweder gleich Gewebeproben, oder Flüssigkulturen aus dem Blut oder irgendwelchen "Flüssigkeitsansammlungen". Die werden wohl tatsächlich bebrütet, bis was anreichert/wächst und dann ausgestrichen. Gerade bei Zysten oder unklaren Fieberzutänden kann es eben gleichzeitig frustrierend und erleichternd sein, wenn man nach vier Tagen nachfragt und aus dem Labor hört "Bisher ist noch nix gewachsen".


*frage* Und wenn nach dem ersten Tag auf den Nährböden (also vom Primärabstrich) noch nichts Auffälliges zu sehen ist, wartet man dann noch 1-2 Tage?
********nner Mann
4.901 Beiträge
Ich persönlich
finde die Art, wie hier mit medizinischen Fragen umgegangen wird, absolut nicht Gedultsproben stellend... nur weiter so. (auch auf die Gefahr hin, dass sich einige kopfschüttelnd abwenden: es darf doch auch mal um wirklich tiefgehende Diskussionen gehen, gerade wenn es um die Sache selbst geht...)
Nein, für die Erreger gibt es feste Bebrütungszeiten und die müssen eingehalten werden. Längeres Anbrüten wäre ein Kunstfehler des Labors. Es gibt natürlich Erreger die länger als 24h bebrütet werden müssen. Um nur mal ein Extremum zu nennen: Tuberkulosebakterien haben eine Bebrütungsdauer von 4-6 Wochen. Das ist aber die Ausnahme. Meistens sind 24h die festgelegt Zeitdauer. Das gilt auch bei anderen Materialien wie Eiter, Aszitis und anderen Körperhöhlenflüssigkeiten. Wenn eine Infektion vorhanden ist, dann ist die Erregerkonzentration ausreichend, so dass spätestens nach Anreicherung über 24h und anschließender Bebrütung auf Nährboden über 24h, also insgesamt 28h, in jedem Fall ein Befund zu sehen ist.
Eine, und zwar die einzigste, Ausnahme will ich aber noch geben. Das sind Blutkulturen. Diese werden in der Regel ein, selten zwei Wochen angezüchtet. Jedes Wachstum, zu welcher Zeit auch immer, ist hier natürlich pathologisch, da Blut sozusagen steril sein sollte.
****aza Mann
3.096 Beiträge
Perfekt, vielen Dank!
Das ist es: In fast allen Fällen, in denen ich an einem Erregernachweis interessiert bin, geht es um septische Patienten oder um Punktate aus normalerweise gar nicht existierenden oder sterilen Körperhöhlen (Liquor, Gallenwege, Leberzysten, ....) deshalb bin ich es gewohnt, länger auf die Kulturen zu warten. Abstriche von irgendwelchen Wundflächen und Körperöffnungen oder Stuhlkulturen machen wir zwar auch, aber da hat mich das Ergebnis niemals so vital interessiert, daß ich im Labor angerufen hätte *zwinker* .
Also, danke - hab ich (und sammysgirl vielleicht auch gleich) was gelernt.
Ok, wenn du natürlich vorwiegend mit solchen Krankheitsbildern zu tun hast, dann ist das klar. In diesen Fällen sollte es aber normal sein, dass das Labor bei Feststellen eines Wachstums, den Arzt von allein benachrichtigt, damit dieser gleich mit einem Breitband-Antibiotikum behandeln kann. Etwa zwei Tage später steht dann auch ein Antibiogramm zur Verfügung um auf ein spezifisches Antibiotikum umzusteigen.
lg
** Neugier **
@ Sammysgirl:
Hat sich denn in der Zwischenzeit etwas ergeben ?
Nach dem die Jungs hier so eifrig diskutiert haben interessiert mich nun am allermeisten, was es denn nun wirklich ist.

Und um die Jungs hier mal zu verwirren:
Vor 3 Jahren hat e sbei mir ähnlich angefangen: Schmerzen nach dem Sex, leichte Blutungen, brennen, stechen und jucken.
Gynäkologe hat beim ersten mal auf Pilz behandelt: 3 Tage Canesten Vaginaltabletten, das hat nicht geholfen, erneut 7 Tage (Partner wurde beidemale mitbehandelt) und er hat 3 Abstriche genommen: vaginal, aus dem Muttermund und einen speziell auf HPV.
Ergebniss war nach 10 Tagen da (Sprechstundenhilfe hat mich angerufen)
und verwunderlich war, das Bakerien gefunden wurden de nrmal eine Blasenentzündung auslösen.
U-Stix und Bakeriologie (Angemerkt ich war beschwerdefrei beim wasserlassen) fanden sich in der Balse die gleichen Keime.
Summa sumarum: hatte ich wohl eine asymptomatische Blasenentzündung deren Bakterien ich nach vaginal verschleppt habe und die dort die Symptome ergaben.
Behandlung mit Cotrim forte und lokal einer antibiotischen und antimykotischen Salbe.
Danach vorbeugend "Döderlein Kapslen"
Bis heute beschwerdefrei!

Was ich sagen will .. es kann auch mal was ganz was anderes sein wie nur der Pilz den sich Frau angeblich ja gerne mal zuzieht ;o)
Zugegebn der Fall war etwas "exotisch"!
Stimmt hexchen!
Eine Blasenentzündung bei einer Frau ist oft symptomlos und gar nicht so selten, da der Harnleiter ja nur rund 2cm lang ist und daher Bakterien leicht eindringen können. Die Verschleppung in den Vaginalbereich ist genauso häufig und bei einigen Frauen ebenfalls symptomlos und dadurch gefährlich.
****aza Mann
3.096 Beiträge
@****hen:
Klingt find ich gar nicht so ungewöhnlich. Asymptomatische Harnwegsinfekte finden sich bei den Routinetests gar nicht so selten. Da muß man sich dann überlegen, ob man behandelt oder nicht. Meist macht man es dann nicht zuletzt aus der Gefahr der Verschleppung - wie ja treiber74 schon geschrieben hat kann es in seltenen Fällen auch mal sehr ernste Folgen geben.

Prima Thread, klärt alle Fragen. Nur nicht, was aus sammysgirl geworden ist. Interessiert mich so, was bei rauskam, wegen des makroskopischen Befundes. Wenn sie sich nicht mehr meldet, geh ich davon aus, daß sich das Problem von alleine erledigt hat, was die Virustheorie bestätigen würde *lol* *lol* .
Hoffe Dir geht es wieder besser
@ sammygirl:
Hoffe Dir geht es wieder besser.
@ bohemier und treiber:
Eure medizinische Fachsimpelei find ich voll interessant, habe schon versucht eure Berufe zu erraten, Bohemier Arzt für innere Medizin und der Treiber Mikrobiologe oder Fach arzt in Labormedizin oder Gynäkologe?
Macht weiter so... *zwinker*
Ach Zuckerpuppe, du bist ja süß (sozusagen). Wir können ja ein neues Thema aufmachen: heiteres Berufraten. Zur Belohnung gibt es für den, der es richtig erraten hat einen Privatstrip von dem der erraten wurde.
****aza Mann
3.096 Beiträge
Muß ich ihr denn auch sagen, wenn sie falsch liegt *cool* ?
Das wäre zumindest nett! *zwinker*
Aber ich gebe zu meinen Beruf zu erraten ist schwieriger...Oder hab ich doch mal davon geschrieben?
LG die Zuckerpuppe
@zuckerpuppe
gib uns doch mal einen Hinweis. Bohemier und ich, wir haben uns doch eine gute Show verdient, oder? *fg *rotwerd*
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