Sex und Trauer

Moral.... Immer wieder schwer zu definieren. Oder vielleicht auch nie! Dazu gibt es hier im Forum schon einige threads. Denn letztendlich zieht sich der Begriff "Moral", und das was jeder darunter versteht, durch sämtliche Bereiche des Lebens. Und warum sollte er ausgerechnet beim leidigen Tabuthema Trauer nicht kontrovers diskutiert werden. Ich finde es auch garnicht schlecht, darüber zu berichten, wie jeder darüber denkt, es fühlt bzw. es auch schon einmal erlebt hat.
Stören tue ich mich nur daran, daß einige Wenige hier mit "Ihren" Moralvorstellungen beleidigend und teilweise auch anmaßend gegenüber Denen auftreten, die dieses Thema einfach auf ihre eigene Art bewältigen würden oder bereits bewältigt haben.
Und hier muß ich @****ie insoweit Recht geben mit Ihrer Frage....
Es "plant" sicherlich kein "normal" empfindender Mensch im Trauerfall feuchtfröhlich weiterhin seinen sexuellen Neigungen unbekümmert nachzugehen.
Aber wenn es sich beim liebevollen Umgang untereinander ergeben sollte,
Sex zu haben.... Warum nicht? Beurteilen, ob es gut getan hat oder ob man sich danach schlecht fühlt, kann sowieso nur jeder einzelne für sich ganz allein.
Deshalb würde ich mir nie erlauben, in solch emotionalen Momenten, wie während einer Trauephase, über irgend Jemanden ein Urteil zu fällen, was er zu tun oder zu lassen hat.

In diesem Sinne... (m)

wegen eingiger cm´s habe ich das dumpfe gefühl,das ich misverstanden worden bin....was ich sagen wollte,war das ich nicht verstehe,das jemand,der nach einem trauerfall sex hat,verteufelt wird!und das ich nicht verstehe..
..sinnlos erklären zu wollen,was man denn eigentlich meinte....

Dazu hab ich so gesehen zwei Meinungen:
1. wenn man es plant, oder mit dem Gedanken spiel, während ein Mensch beerdigt wird, ist es für mich auch nicht normal

jedoch 2. wenn es einfach im nachhinein ganz spontan passiert isses sicherlich nicht moralisch verwerflich. Die einen weinen, die nächsten schreien, wieder andere trinken ihren Kummer runter, manche schweigen und ziehen sich für Tage/Wochen/Monate in sich selbst zurück und lassen niemanden mehr an sich heran, wieder andere werden kreativ und in seltenen Fällen gehen Personen an ihrem Schmerz zugrunde. Ich finds überhaupt nicht verwerflich wenns passiert, da es für mich nachvollziehbar ist. Dieser Wunsch, intensiv zu spüren dass man noch lebt, begründen kann ichs zwar net, aber ich denke, wenn wer stirbt den man wirklich geliebt/sehr gerne hatte, dann stirbt auch immer ein Teil von einem selbst mit und je nachdem wie viel man von sich gegeben hat denk ich, umso mehr hat man das Bedürfniss das Leben in sich zu spüren.
Deshalb isses für mich nachvollziehbar und überhaupt nicht verwerflich. Es ist halt nur eine der vielen Arten damit umzugehen.

auf dieser Seite 4 für die guten beiträge. ich denke wir gehen gedanklich mehr oder weniger in dieselbe richtung...

-gats

@****ll

Also ich hab dich schon richtig verstanden, keine Sorge.


@******ght

Bedeutet dein 1. Punkt, daß man während Trauerfeiern an was Trauriges denken muß? Oder an den Verstorbenen? Oder an die Verbliebenen?

@****ie
Nö Punkt eins meint, dass ichs für mich, nicht (Normal is so a dehnbarer, vielleicht grad falsch gewählter Begriff) vorstellbar finde. Was net heissen soll dass man nur an trauriges denken soll oder an den verbliebenen...
Mir isses selbst mal passiert, dass ich während des Begräbnisses an ein irsinnig lustiges Erlebnis mit dem verstorbenen denken musste und mir das lachen ausgerutscht is (frage nicht wie verwehrflich die Blicke wahren).
Aber ich kanns mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass man in dem Moment an Sex denken kann. Was nicht negativ aufgefasst werden sollte.

Schau, mich stört eigentlich nur das "man" daran.

Weil "man" durchaus daran denken könnte und daran nichts verwerfliches wäre...

@****ie

Ich meins scho so wie ichs geschrieben hab
Aber lass uns des in ner Pm weiter bereden.

Könnte ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Wenn ich trauere bin ich überhaupt nicht geil zu kriegen.

in dem moment geht es-denke ich-nicht um "Geilheit"sondern um das bedürfnis in dem entsetzen,der trauer die einem den boden unter den füssen wegreisst zu spüren das man LEBT
trauer kann so übermächtig sein,das man nichts spürt-ausser einer leere für die es keine worte gibt.
und wenn jemand aus diesem loch wieder herauskommt,in dem er sex hat,ist das für mich in ordnung.niemand plant:"wenn xyz stirbt dann werde ich dermassen poppen,das mir hören und sehen vergeht!"sondern es ergibt sich aus einer gewissen situation heraus.
es ist aber auch in ordnung,wenn jemand das anders handhabt
ein jeder muss da seinen weg finden-die einen haben glück und müssen ihn später finden und die andren haben unglaubliches pech(das wort ist unpassend aber mir fällt auf schlag kein besseres ein!)und müssen das früher herausfinden.
mir ist nur wichtig,das man in dem moment geilheit von dem bedürfnis leben zu spüren unterscheidet.

Ich finde diese Reaktion auch........nun ja........sagen wir........eine etwas seltsame Form der Trauerarbeit.

Ich glaube, viele verwechseln hier Sex mit menschlicher Nähe und Zuwendung. Oder setzen es gleich. Dabei ist das doch so ein himmelweiter Unterschied.

Für mich wäre das wirklich das letzte, woran ich in dem Moment denken würde. Da hat man so viel anderes im Kopf, wie kann man sich da bitte entspannen?

Ich finde man sollte eher den Moment bewusst und unmittelbar auf sich wirken lassen. Dadurch merkt man auch ziemlich intensiv, dass man noch lebt!

Ich könnte mir andere "Fluchtwege" vorstellen, wenn ich nicht sowieso die Auffassung vertreten würde, dass man sich dem Schmerz rigoros stellen muss, wenn man irgendwas verarbeiten will.


Es gibt einfach Momente im Leben, da ist nichts unwichtiger als Sex!

Vielleicht nicht ganz das Thema , aber ich kann nur jedem das "Tibetische Buch vom Leben und Sterben" empfehlen .. es hat meine Sicht der Dinge für immer verändert und ich finde jeder sollte es einmal gelesen haben, bevor er sich mit dem Tod geliebter Menschen auseinandersetzen muss.

Das Bedürfnis nach einer Beerdigung Sex zu haben, hatte ich bisher nicht. Die Trauer ist doch zu tief. Und ich persönlich finde es auch respektlos. Ist aber meine persönliche Meinung.

LG Dominique

Eigentlich kann ich nicht mitreden, so viele Trauerfälle habe ich (zum Glück!) noch nicht bewusst .. also im "älteren Alter" mitbekommen.

Aber ich frag mich .. was wäre schlimm daran? Wieso respektlos? Ist nicht alleine dieses olle Kaffeetrinken nach der Beerdigung genau so respektlos? Wenn alle herumsitzen, sich die Bäuche vollhauen und meistens eh nur sinnloses Zeugs brabbeln?

Und anders ... ab wann darf ich denn dann wieder Sex haben? An dem Tag noch? Oder muss ich 3 Tage warten, bis ich wieder darf, ohne dass es respektlos ist?

Nee, nix für mich. Dass ich mich während der Beerdigung ( incl. anschließendem Zusammensitzen meinetwegen) zurückhalte, das ist klar. Aber alles was danach kommt, geht die anderen dann eh nix an. Und wenn beide Partner es wollen, vielleicht auch nur, um die Nähe des anderen zu spüren (da kann es sooo viele Gründe für geben!) .. dann ist's ok. Wie schon mehrfach geschrieben wurde ... auch das kann eine Art der Trauerbewältigung sein .. jedem das seine also.

das wäre nichts für mich. denn hab ich keine gedanken an/ für sex.

Du musst Dich fragen was Sex ist.....und zwar soziologisch gesehen:
Gibt es eine bessere Möglichkeit jemanden "nah" zu sein.....sich Gegenseitig zu trösten?...und Sex ist ein Ventil....

macht Euch keine Sorgen, Ihr seid normal.....

newexperience

dem gibt es, rein gar nichts mehr hinzuzufügen.........es könnte von einem Professor für Soziologie stammen !!

...hatten vor kurzem so ein Fall - nur das wir ein paar Tage ins Land haben gehen lassen bevor wir wieder aktiv wurden.

tja gott sei dank ist es noch nicht vorgekommen wenn ein nah stehender stirbt kann ich es mir überhaupt nicht vorstellen aber bei bekannten naja wie sagt man das leben geht weiter und auch der tag des guten sexes kommt wieder man sollte da doch erst mal luft hohlen können im arm genommen zu werden ist da doch ehr angebracht (glaub ich )

lg kitkat