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Beide wollen - aber ich erschrecke vor mir selbst

*******ber Frau
1.279 Beiträge
Themenersteller 
Beide wollen - aber ich erschrecke vor mir selbst
Die Überschrift beschreibt mein Problem. Mein Freund und ich leben in einer glücklichen Beziehung, lieben uns und kommen gut miteinander klar. Als wir nach dem Kennenlernen und Verliebenlernen merkten, dass wir auch BDSM-mäßig gut harmonieren, war das für beide ein Geschenk des Himmels. Beide sind wir ein bisschen switchig, aber meistens bin ich die Domme und er ist Sub und wir haben einen Haufen Spaß dabei.

Hatten jedenfalls mal.

Irgendwie habe ich es nämlich immer noch nicht hinbekommen, mich mit meiner sadistischen Veranlagung auszusöhnen, und in 90% der Fälle, wenn die Lust hochkocht, ich meine Fingernägel in seine Haut schlage oder die Hände um seinen Hals lege, erschrecke ich vor mir - es macht ping - und dann stürze ich ab. Mein Freund muss trösten und erlebt Tränen statt gutem Sex, ist total lieb und verständnisvoll - und trotzdem ist das natürlich scheiße.

Inzwischen habe ich richtig Angst davor, dass es wieder passiert. Ich traue mich kaum noch zu kuscheln, weil ich bei wachsender Lust auch wieder sadistische Impulse verspüre. Wenn ich die unterdrücke, unterdrücke ich auch die Libido und mein Freund ist enttäuscht (ich auch!) weil wir dann keinen Sex haben können. Wenn ich den Impulsen nachgebe, habe ich mich selbst nicht genug unter Kontrolle... Dann will ich sehen, wie er leidet, und bin viel zu schnell viel zu gemein, und der nächste Absturz auf meiner Seite ist vorprogrammiert, weil er mir dann ja zu Recht irgendwann zu verstehen gibt, dass ich gerade seine Schmerzgrenze überschreite.

Dieses Gefühl, mit diesem verfluchten Sadismus meinem Schatz TATSÄCHLICH wehgetan zu haben ist so ziemlich das furchtbarste, was es gibt. Natürlich könnte man es einfach lassen! Aber dann trenne ich 80 oder 90% meiner Libido von mir ab und habe wie zu früheren Zeiten kaum noch Lust auf Sex - und das sehe ich irgendwie auch nciht ein, wenn mein Schatz und ich doch von der Veranlagung her zusammenpassen und nur diese doofen Abstürze von mir so viele Male schöne Situationen verhindern!

Ich habe das Gefühl, dass zwischen mir und meiner sadistisch motivierten Libido eine richtig feste Wand in meinem Kopf existiert. Das ist sicher auch ganz sinnvoll, ich kann ja nicht einfach hingehen und irgendeinen Stino in meinem Bett ohrfeigen, nur weil ich das gerade geil finde, aber ich erlebe das inzwischen doch als deutliche Einschränkung meiner Libido. Und wenn wir gemeinsam spielen und ich an dieser Wand kratze, dann brauche ich so viel Selbstbeherrschung und habe tierische Angst vor dem, was passiert, wenn die Wand bricht...

*

Zum Dommesein gehört nach meinem eigenen Anspruch an mich selbst auch Souveränität und die Bereitschaft, Sub durch die Hölle zu führen, die ich ihm bereiten möchte. Einige Male hat das auch schon geklappt und es war wunderschön für beide.

Aber wenn ich dann doch mal zu doll zuschlage oder kneife - und es vielleicht sogar tue, weil es mir mehr Spaß macht, wenn es ihm wirklich wehtut - dann erschrecke ich so sehr vor mir selbst, dass ich am liebsten nie wieder SM machen möchte.

Und da diese Labilität bei mir da ist und ich das jetzt schon ein paar Mal erlebt habe, traue ich mir selbst nicht mehr zu, eine Session richtig zu leiten und zu führen, ich kriege Anfälle von Selbsthass... Ich sehne mich nach Sex, ich fange damit an, ich sehne mich nach SM, ich fange damit an - und dann breche ich ab, weil ich vor mir selbst erschrecke...

Mein Freund ist geduldig, aber ich bin es nicht, und bei aller Geduld ist es ganz schön hart für ihn, ständig heißgemacht zu werden und dann ein heulendes Bündel Frau im Arm zu halten. Ich habe Angst, ihn damit zu verprellen, und je mehr ich mich unter Druck setze, desto schlimmer wird es.

*

Wer hat Tipps für mich, wie ich diesen Teufelskreis durchbrechen kann?

Wenn wir beide SM wollen, und beide auch SM mit dem anderen wollen - wie kriegen wir es hin, meine Abstürze zu umgehen?

Denn inzwischen ist es fast ein Selbstläufer in mir geworden...
******ica Frau
163 Beiträge
Nun, so ein klitzekleinwenig kenn ich das. Ich denke, irgendwann gings irgendwie allen mal so. Oder so ähnlich.

Aber....

1. Hat der Meine (und alle anderen, die sich mir anvertraut haben auch *zwinker* ) mich im entsprechenden Kontext kennengelernt. Ich spiele mit offenen Karten und 99% der Herren waren auch recht äh scharf auf meine Krallen und andere nette Dinge. Soll heißen: würde dein Liebster dich so nicht wollen, hätte er das längst artikuliert oder wäre sogar schon weg.

2. Haben die Unseren ja auch entsprechende Bedürfnisse. Meiner wird elendig unleidlich, wenn er ein paar Tage "auf Turkey" ist. Ich bin ja schließlich sowas wie die Dealerin für seine Körpereigenen Drogen *gg* und wehe, ich lasse das mal für ne Zeit.

Dein Freund genießt, was du tust. Der mag das, eventuell "braucht" er es sogar. Und bevor du dich ewig bremst um dann aber wieder unkontrolliert Grenzen zu überschreiten - dosiere es doch nach Gusto und Bedarf. Ich glaube nicht, dass dein Schatz es schlimm findet, wenn du ihm irgendwann beim Kuscheln mal in die Nippel kneifst, ihm etwas härter zwischen die Beine packst oder ihn mal - mehr oder weniger spaßeshalber - übers Knie legst. Ganz im Gegenteil. Er macht das ja nicht (nur) dirzuliebe mit. Er macht das mit, weil er selbst Genuss daraus zieht.

Du weißt von deiner Neigung. Du hast sie - soweit - unter Kontrolle, als dass du dich nur am ... entsprechenden Gegenstück "vergreifst". Du gehst nicht her und quälst irgendwen, der das überhaupt nicht mag. Du zwingst deinen Sadismus niemandem auf (der nicht darüber Bescheid weiß und ihn zu schätzen weiß). Du bist so. Und du wirst gemocht so. Es ist ein Geben und nehmen. Du gibst - er nimmt *zwinker*

Fall nur nicht von einem Extrem (gar nichts mehr tun) ins andere (es übertreiben). Leb dich aus und wenns am Schönsten ist, kröne das Ganze (ganz nach Gusto) mit Sex. Und wenn es gar zu schwer fällt, damit klar zu kommen, guck in seinen glänzenden Augen, wenn er fliegt - oder wenn er hinterher ganz verzückt seine Spuren betrachtet *g*
*******ber Frau
1.279 Beiträge
Themenersteller 
Liebe Sadistica,

ich habe deinen Beitrag wirken lassen und er hat mir schon mal sehr gut getan. Erst mal vielen Dank dafür! Ich habe mich heute vormittag dann zu meinem Schatz, der wegen letzter Spätschicht vor Urlaub noch schlief, einfach wieder zu ihm gelegt und ihm noch im Halbschlaf die Hände zusammengebunden und ihn ganz langsam wachgeküsst... Und ich hab mich höllisch konzentriert, langsam zu dosieren. Dann geriet ich doch wieder in den Rausch, aber heute passte es scheinbar - vielleicht weil ich am Anfang langsam genug gewesen war?

Hinterher wollte ich noch drüber sprechen, wie es für ihn war, weil ich ein paar Sachen gesagt hatte, die evt. etwas bei ihm hätten triggern können und so - er war nur ziemlich kurz angebunden, es wäre schon in Ordnung gewesen. Kann sein, dass er grantig war, weil er heute abend mit den Kollegen wegmuss und ihm das heute erst wieder eingefallen war, nachdem er gestern so schön für gemeinsames Abendessen geplant hatte...

Aber so wirklich sicher fühle ich mich noch nicht. Mein Gott, vor einem halben Jahr habe ich ihn grün und blau geschlagen und die Narben von einem Cutting hat er immer noch... Ich glaube, wir sind am Anfang zu schnell vorgeprescht, für ihn war das wohl leichter als für mich.

Er versteht leider auch nicht wirklcih, warum es in letzter Zeit für mich so schwer ist. Aber wenn man ein paar Mal abgestürzt ist, wächst halt auch die Angst davor, dass es wieder passiert...
Mir ist das in dieser Ausprägung noch nicht so passiert, aber vielleicht ist es auch einfacher das Sub-Dasein zu akzeptieren, als damit umzugehen, dass man es geil findet, jemandem weh zu tun. In beiden Fällen ist es aber manchmal schwierig in den Spiegel zu schauen.

Bin ich das wirklich?

Ich denke, dass es ein langsamer Prozess ist, sich an sich selbst zu gewöhnen. Ich war ganz am Anfang auch extremer unterwegs, jetzt nehme ich mir mehr Zeit und lasse es wirklich auf mich wirken, checke, ob es mit meinem Selbstbild überein stimmt. Langsam wird mir erst bewusst, was ich mache und was es für mich bedeutet. Noch vor einiger Zeit konnte ich mich vollkommen problemlos fesseln lassen und es hat mit mir eigentlich nicht viel gemacht. Mit der Zeit wird mir immer mehr bewusst, was die "Hilflosigkeit" bedeutet. Vieles ist ein langsamer Prozess. Ganz hinten im Kopf sagt mir ein kleines Stimmchen immernoch "das ist falsch, was du da machst", aber es wird langsam leiser. Gerade durch meinen Partner, der mich durch und durch normal findet.

So, wie ich deine Zeilen interpretiere, passt bei euch doch alles. Ja, am Anfang wart ihr vielleicht ein bisschen schnell, aber es hat auch alles seine guten Seiten. Ihr habt einen intensiven Einblick bekommen und könnt euch jetzt die Zeit nehmen nochmal zurückzugehen und die Schritte bewusster nochmal zu gehen. Ich denke, dass es einfach Zeit braucht, sich an sich selbst zu gewöhnen in dieser Situation.

Alles Gute
...
Zum Dommesein gehört nach meinem eigenen Anspruch an mich selbst auch Souveränität und die Bereitschaft, Sub durch die Hölle zu führen, die ich ihm bereiten möchte. Einige Male hat das auch schon geklappt und es war wunderschön für beide.

Aber wenn ich dann doch mal zu doll zuschlage oder kneife - und es vielleicht sogar tue, weil es mir mehr Spaß macht, wenn es ihm wirklich wehtut - dann erschrecke ich so sehr vor mir selbst, dass ich am liebsten nie wieder SM machen möchte.

Und da diese Labilität bei mir da ist und ich das jetzt schon ein paar Mal erlebt habe, traue ich mir selbst nicht mehr zu, eine Session richtig zu leiten und zu führen, ich kriege Anfälle von Selbsthass... Ich sehne mich nach Sex, ich fange damit an, ich sehne mich nach SM, ich fange damit an - und dann breche ich ab, weil ich vor mir selbst erschrecke...

Mein Freund ist geduldig, aber ich bin es nicht, und bei aller Geduld ist es ganz schön hart für ihn, ständig heißgemacht zu werden und dann ein heulendes Bündel Frau im Arm zu halten. Ich habe Angst, ihn damit zu verprellen, und je mehr ich mich unter Druck setze, desto schlimmer wird es.




Hey – wenn du ihm wehtun willst, wirklich wehtun, und er will das du ihm wehtust – dann tu ihm weh! Lass ihn bluten! Mach ihm bunte Striemen auf die Haut!

Ich weiß es ist schwer das rauszulassen und sich selbst einzugestehen, dass man Sadist ist. Aber wenn es mal raus ist, ist es wundervoll.


Bei mir war es so, ich konnte es auch nicht rauslassen. Bis mich vor einigen Jahren ein Ex (Switcher) dann soweit gereizt hat, dass ich ihm richtig defitg eine geknallt hab im Bett und er mich dann grinsend angeschaut hat und sich gefreut hat. Das war so mein Schlüsselerlebnis, das hat meine Wand durchbrochen und seitdem lebe ich meinen Sadismus voll aus und es geht mir richtig gut.
*******ber Frau
1.279 Beiträge
Themenersteller 
Wie kann ich denn konkret mit der Situation umgehen, dass ich jetzt Angst davor habe, selbst abzustürzen, weil es halt schon ein paar Mal passiert ist?
******ica Frau
163 Beiträge
Wie heißt es doch bei den Reitern so schön? Nach dem Sturz direkt wieder aufs Pferd - sonst wird man nie wieder reiten....
*******erli Paar
4.368 Beiträge
Wie kann ich denn konkret mit der Situation umgehen, dass ich jetzt Angst davor habe, selbst abzustürzen, weil es halt schon ein paar Mal passiert ist?

Das kann Dir wohl niemand wirklich beantworten ...... ausser Du selbst irgendwann ... falls Du es geschafft hast Deine Ängste zu überwinden.

Oberflächlich gesehen bist Du in einer guten Position, da Du einen Gegenpart hast zu Deiner sadistischen Neigung.

Das es trotzdem so sein kann, wie Du Dich fühlst, verstehe ich zwar, doch kann ich Dir auch leider keine Lösung empfehlen.

Es ist ein Selbstläufer in einem selbst, wenn man ihn zulässt.

Ist man geil = wird es dem anderen über kurz oder lang irgendwann weh tun.
So weit so gut, wenn der andere Schmerz geil findet.

Den Schmerz den man zufügt dossieren ...... tja klar geht das. Doch der Preis ist, sich selbst zu kontrollieren und die eigene Lust dementsprechend nicht frei rauslassen zu können.

Ich würde Dir gerne sagen wie es ohne die Beschränkung der eigenen Lust funktioniert. Doch ich weiß das bisher auch nicht.
So, ich habe mir das jetzt schon mehrmals durchgelesen und habe immer noch keine wirkliche Antwort drauf ... aber da ich solch einen Absturz aus der passiven Position kenne (sie ist damals abgestürzt weil sie erschrak was sie da tat), erlaube ich mir doch mal was dazu zu sagen.

Mal eine Frage: Geschahen deine Abstürze, bevor er irgend ein Safewort gesagt hat, oder erst durch dieses Safewort?

Mir kommt es so vor, dass du dir derzeit nicht selbst vertraust, du befürchtest dass du zu weit gehen könntest und ihm damit Dinge antun die du dein Leben lang bereuen würdest. Verstärkt dadurch, dass er tatsächlich das STOPP sagt und du dir dann denkst "o Gott, es ist passiert, es ist passiert!" ... kommt das so ungefähr hin ... ?

Sadistica hat recht: Am besten bekämpfst du diesen Impuls, indem du es doch immer wieder tust.
Wichtig dabei ist aber dann, wenn du es wieder getan hast - mit ihm sadistisch umgesprungen bist - dass du dir anschließend bei jedem (!) Spiel bei dem er KEIN Safewort benötigte, zu sagen dass es wunderbar so war, dass alles gut verlaufen ist und dass du dazu fähig bist, es so wunderbar gut verlaufen zu lassen. *g*

Er mag es ja offensichtlich. Also denke ruhig auch mal, dass du nicht deinen Willen befriedigst in jenem Augenblick, sondern seinen.
An deiner Stelle würde ich ihn danach auch öfters fragen als du es bislang tatst, ob es ihm gefallen hat. So wie es hier klingt, wird er selbst wenn er eine grundehrliche Haut ist, in mindestens 95% der Fälle sagen dass er es klasse fand *ja*

Aber auch die anderen 5% sind kein Hals- und Beinbruch. Wenn du dann doch mal etwas zu weit läufst, dafür gibt es nun einmal das Abbruchwort.
Wenn du dir nicht vertraust, dann vertraue zumindest ihm - dass er erst dann das STOPP herüberwirft, wenn es für ihn wirklich zu schmerzhaft wird, und auch zu einem Zeitpunkt, zu dem es dann für ihn auch noch völlig ok ist.
Kann übrigens auch gut sein dass er dann stolz auf dich ist, weil du es vermocht hast ihn an seine Grenzen zu führen und dich umso mehr dafür liebt.

Im Spiel selbst ist es zwar schwierig, aber du kannst zudem ja auch noch versuchen festzustellen, ob es ihm gefällt. Ist da ein leichtes Lächeln doch noch im schmerzverzerrten Gesicht? Hat er feuchte Augen, nicht nur der Tränen wegen, sondern weil da auch ein kleines Feuer der Leidenschaft lodert?
Und: Bedankt er sich danach für die Session ...?
All das sind ausgezeichnete Zeichen, dass du es gar nicht übertreiben kannst, weil er es eben genau so will wie du es tust. *g*

Wie tröstet er dich denn danach eigentlich?
Ich würde es nicht nur tun indem ich sage "war doch nicht so schlimm" (denn wenn es doch schlimm wehgetan hat, ist das ja halb gelogen *zwinker* ), sondern ganz klar zu sagen "hey, vertrau mir. Ich kenne meine Grenzen und achte auf sie genauso wie du es tust."

Ich kann dir auch nur raten: Steig immer wieder aufs Pferd. Vertraue ihm, dass er dich bremsen wird durch das Safewort, wenn dein Rausch zu groß wurde, bedanke dich ruhig anschließend dafür dass er das Wort sagte und sei froh, dass du einen Freund hast dem du in diesem Punkt vertrauen kannst.
Wenn dir das gelingt, dann wirst du auf kurz oder lang -das hoffe ich zumindest für dich- auch wieder bemerken dass du ja doch nicht so böse bist wie du gerade von dir nicht denkst.
Du bist nicht böse - du bist gut zu ihm. Indem du ihm Gutes tust durch scheinbar böse Dinge, die in ihm aber mindestens genauso viel Leidenschaft entfachst wie in dir.

*g*
*******ber Frau
1.279 Beiträge
Themenersteller 
Wow, hanjie, da hast du ja echt richtig viel geschrieben! Danke erst mal - und auch den anderen für die Antworten!

Will mal versuchen, ein bisschen mehr auf die Details einzugehen. Die Abstürze... ja, die geschahen tatsächlich durch das Safeword, am Anfang jedenfalls. Einmal wurde er auch wütend und schrie mich an, als ich nach ein paar sanften Schlägen einfach mal einen richtig harten dazwischen kommen ließ - hat sich sofort danach entschuldigt, ich hatte ihn einfach unerwartet (also schon in einer Session!) erwischt - er kann manchmal etwas cholerisch sein. Einmal schrie er mich auch an, als ich einen Absturz hatte - da kam dann noch ein bisschen anderer Stress dazu, den wir miteinander gehabt hatten, weil ich wegen einer Arbeitsstresssituation schon seit Tagen etwas zickig war, das war ihm wohl einfach zu viel.

Es ist wohl tatsächlich die Angst, es mein ganzes Leben zu bereuen... Die Angst, meine Beziehung damit zu ruinieren aber mindestens genauso - sei es mit zu großer Schmerzzufügung oder mit zu häufigen Abstürzen.

Ich frag ihn jedes Mal, wie es war und wie es ihm gefallen hat, ich möchte auch immer gern über Details reden - aber gerade im Bereich von Demütigungsspielchen ist es auch immer besonders schwer, detailliert zu beschreiben, was jetzt eigentlich warum gewirkt hat.

Der Tipp mit dem sich selbst versichern, dass man gut war, ist auch prima. Wir hatten gestern eine Session, die so ein bisschen halbherzig war, weil ich mich nur sehr langsam drangetastet habe und längst nicht zu Bestform aufgelaufen bin, da hatte ich danach schon wieder ein ganz schlechtes Gewissen... Aber im Grunde stimmt es ja, was du gesagt hast. Er hat kein Safeword gesagt, er hat sich nicht beschwert, sondern gesagt, dass alles okay war. Berauschend war es nicht, das habe ich ja selbst gemerkt.

Vielleicht hätte ich mir danach noch ein bisschen mehr kuscheln und gegenseitiges Auffangen gewünscht? Das ist etwas, was ich mal thematisieren könnte. Aber im Grunde kann ich ja stolz auf mich sein, weil ich mich getraut habe und weil ich keinerlei Grenze überschritten habe - selbst, wenn das Gesamtergebnis dadurch noch etwas halbgar war.

*

Hmm, mir kommt gerade beim Schreiben eine blöde Idee... D.h. ich weiß nicht, ob sie wirklich so blöd ist. So richtig schlimm ist es bei mir nämlich erst geworden, seit er mich das eine Mal angeschrien hat, weil ich zu weit gegangen bin. Wie gesagt, er hat sich entschuldigt, ich habe mcih entschuldigt, eigentlich ist die Sache vom Tisch, aber irgendwie verfolgt sie mich halt doch noch. Ich hatte vorher auch schon Angst, manchmal, aber dadurch ist es wirklcih schlimmer geworden. Das ist mir gerade beim Schreiben so klar geworden.

Wenn ich jetzt mal eine Erziehungssession durchführen würde zu dem Thema?

Das wäre ein bisschen blöde, einerseits, weil ich damit ja etwas aus der realen Welt zum Anlass für eine Spiel-Bestrafung nehmen würde - eigentlich eine sehr gefährliche Mischung, und es kann furchtbar schief gehen... Andererseits ist die Ursache für die Verschärfung meiner Probleme ja auch genau durch eine solche Vermischung von Real und Spiel entstanden - ich wurde real angeschrien für etwas im Spiel durchgeführtes?

Meinungen dazu? Ich bin mir grad echt nicht sicher...
Hmm, mir kommt gerade beim Schreiben eine blöde Idee... D.h. ich weiß nicht, ob sie wirklich so blöd ist. So richtig schlimm ist es bei mir nämlich erst geworden, seit er mich das eine Mal angeschrien hat, weil ich zu weit gegangen bin. Wie gesagt, er hat sich entschuldigt, ich habe mcih entschuldigt, eigentlich ist die Sache vom Tisch, aber irgendwie verfolgt sie mich halt doch noch. Ich hatte vorher auch schon Angst, manchmal, aber dadurch ist es wirklcih schlimmer geworden. Das ist mir gerade beim Schreiben so klar geworden.

Na gucke, da hast du ja sogar einen konkreten Vorfall, an dem offensichtlich ist dass der Fehler nicht bei dir, sondern bei ihm lag. *ja*
Ein Stoppwort hätte ja auch gereicht - aber er hat dann den ganzen Alltagsstress noch mitgenommen in die Session (kann funktionieren, muss aber nicht) und dann dir dann auch noch die Schuld gegeben dafür dass er sein Safewort nicht rechtzeitig gesagt hat? Tsss ... *zwinker*

Eine Erziehungssession dazu ist jetzt aber eine doofe Idee find
Ganz einfach deswegen, weil es zu lange her ist.
Viel sinnvoller ist es, dies ihm gegenüber noch einmal anzusprechen, drüber zu reden (auch wenn es lange her ist, ist halt noch nicht verarbeitet von dir) und ihn zu bitten, dass er nicht unmittelbar nach einem Abbruch seinen Frust bei dir abladen sollte, sondern sich da ein wenig zurücknehmen in dem Augenblick und es dir dann etwas später, wenn ihr nicht mehr in dem emotionalen Chaos einer unglücklich gelaufenen Session steckt, zu sagen warum er das Safewort gesagt hat und dass das nun wirklich n bisschen sehr heftig war dieses Mal.

Aber dich anzuschreien wenn du einen Absturz hast geht gar nicht!
Das sollte ihm klar sein, das solltest du ihm auch ganz klar sagen dass das ein absolutes No-Go ist. Wenn er wirklich mit dir weiter SM haben möchte, dann sollte ihm das nicht mehr passieren, denn sonst würden deine Ängste wirklich irgendwann zu groß, wenn du ständig fürchten müsstest dass er dich anmault, wenn du mal einen Absturz hattest.

Abstürze sind menschlich. Niemand hat sie zum Spaß. Das sollte er wissen. Und das solltest auch du wissen, dass sie durchaus dazugehören. Zwar geschehen sie bei manchen Pärchen nie, aber sie sind immerzu möglich, erst recht wenn man sehr intensiv spielt.
Dies -intensiv spielen- tut ihr ja. Da ist es nicht ungewöhnlich, dass die Emotionen mal überlaufen und ein Absturz den Überlauf bekannt macht.

Und schlechtes Gewissen dass es mal nicht so dolle war ist auch menschlich, aber unnötig: Manchmal ist es eben so, dass man nicht in Form ist. Schließlich gibt's da noch einen Alltag der einen mitunter nicht abschalten lässt. Und, mal ehrlich: Wären die super-tollen Sessions nicht so selten, wären sie ja auch nur halb so schön, nicht wahr? *g*
*******ber Frau
1.279 Beiträge
Themenersteller 
Ich geniere mich vielleicht ein bisschen, diese beiden Vorfälle noch mal wieder aufs Parkett zu bringen, weil wir eigentlich schon drüber gesprochen und sie geklärt haben - genau wie das Theme "Cholerisch werden". Er hat halt seine Macken, ich habe meine, wir kennen sie gegenseitig und arrangieren uns halt immer wieder drumherum, um gemeinsame Mittelwege zu finden.

Aber im Grunde können wir ja auch liebevoll und partnerschaftlich miteinander reden. Wenn diese beiden Vorfälle wirklich mögliche Ursachen sind, sollte ich sie wirklich einfach noch mal ansprechen. Nicht als Vorwürfe jetzt, sondern dass ich einfach Angst deswegen habe...

Irgendwie kommt mir das auch blöd vor. Ich habe doch auch keine Lust, ständig alte Fehler wieder aufzuwärmen. Das ist auch nicht die feine englische Art.

grübel

Vielleicht bei einem Gespräch am grünen Tisch noch mal das Thema Sessioneinstieg und Sessionausstieg ansprechen. Das ganze stärker ritualisieren und irgendwie auch eine ritualisierte Feedbackform einführen, zumindest für die Zeit, in der ich mir noch so unsicher bin und wieder zu meinem Domsenselbstbewusstsein finden möchte...
Vielleicht bei einem Gespräch am grünen Tisch noch mal das Thema Sessioneinstieg und Sessionausstieg ansprechen.

Mehr meine ich auch nicht. *g*

Es geht hier nicht um Schuldzuweisungen der Sorte "du hast das und das falsch gemacht". *nein* Vielmehr darum, gewisse Grundregeln zu etablieren, an die sich beide halten, um die Freude am SM auch dauerhaft behalten zu können.

Dazu gehört eben auch dass nach einem Absturz der Person die abgestürzt ist beizustehen und erst später eventuelle Kritik zu äußern. Erst dort gehört sie dann hin.

Dazu gehört auch, klare Regeln beim Safewort zu haben. Also eben sich dessen nicht zu schämen und es zu sagen.

Dazu gehört auch, jenes Safewort als natürliche Grenze zu akzeptieren und nicht als ein "du hast etwas falsch gemacht". Es ist vielmehr ein "jetzt geht's über meine heutige Grenze" und mehr nicht.

Dazu gehört auch -und das macht ihr ja offensichtlich erfreulicherweise eh längst *g* - drüber später dann zu reden und noch mal zu reflektieren, was gut war und was einem nicht so gefiel.
Damit meine ich jetzt nicht stundenlange Problemgespräche, sondern lediglich ein paar kleine Sätze. Zum Beispiel "als du an den Klammern gezwiebelt hast war das in dem Augenblick besonders geil" oder "die zehn Schläge mit dem Rohrstock, als ich mitzählen musste, waren echt heftig, wow ...", solche Sachen. Durchaus auch ein "als ich am Schluss noch mal richtig ausgeteilt hatte kam es mir ziemlich böse von mir vor, wie war's denn für dich?".

Feedback ist sooo wichtig!
Und so schön, wenn man dann merkt dass es dem anderen gefallen hat. *g*
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