Hallo und danke für diesen interessanten Thread, sehr spannend, wie individuell das ist. Und gleichzeitig trotzdem sehr polarisierend, es hat also doch irgendwie eine politische Dimension, darüber zu reden. Aber das gehört tatsächlich wohl nicht hier hin
Ganz persönlich: Ich bin mit Wörtern auch sehr empfindsam und habe oft bestimmte Assoziationen, die bestimmte Wörter dann für mich zu einem No-Go machen, egal in welchem Kontext.
Ich liebe das Wort Vulva und finde es sowohl beim sachlich darüber reden als auch im erotischen Kontext passend. Vulvina geht so, klingt für mich eher wie ein niedlicher Name bzw. zwanghafte Neukreation. Yoni mag ich auch sehr (und entsprechend Lingam), ich war etwas verwundert, warum das erst so spät genannt wurde.
Sonst verwende ich gerne einfach nur Lippen, Vagina (ja, trotz der Bedeutung, ich mag den Klang), Venushügel, Klitoris und auch Intimbereich, je nach Kontext und Gesprächspartner:in ist es natürlich sehr unterschiedlich. Ich mochte sehr gerne die Bezeichnung eines Freundes für meine Geschlechtsteile: Paradies. Ein bisschen kitschig, aber sehr liebevoll.
Alles was "Scham" im Namen hat versuche ich auch für mich umzubenennen, denn die will ich selbst immer mehr ablegen. Übrigens (auch wenn es nicht die primären Geschlechtsorgane betrifft), mag ich auch nicht so das Wort "Brustwarzen", bin aber mit Nippel auch nicht ganz zufrieden und Knospen wiederum finde ich zwar schön, aber auch irgendwie kitschig... hat jemand einen Vorschlag?
Gar nicht gehen für mich Fotze, Muschi, Pussy (und alles, was mit Katzen zu tun hat), Möse, Scheide, (Lust-)Grotte, Loch oder Schlitz, auch nicht in erotischen Fantasien oder direkt beim Sex, da kann ich noch so geil sein, ich würde mich auf jeden Fall beschweren!
Ich würde auch nie von mir aus auf die Idee kommen, das Geschlechtsteil eines Mannes mit solchen vulgären oder Kinderwörtern zu bezeichnen (höchstens vielleicht mal auf Wunsch, aber da würde ich halt immer außerhalb vom Sex drüber reden zuerst), daher erwarte ich da auf jeden Fall zuerst Mal einen respektvollen Ton.
Ich glaube, Kommunikation darüber, wie man darüber kommuniziert, also welche Begriffe mein Gegenüber mag oder nicht hören kann z.B., ist auf jeden Fall sehr wichtig und gehört zu einer Beziehung auf Augenhöhe dazu. Und auch unter Freunden, nicht nur bei Sexpartner:innen!