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DS/BDSMler im "Normierungszwang" oder nicht?

*******rion Mann
14.644 Beiträge
Themenersteller 
DS/BDSMler im "Normierungszwang" oder nicht?
Mich wundert: Auf der einen Seite begeben sich Menschen die DS/BDSM praktizieren in eine Welt jenseits des Vanilla-Mainstream, auf der anderen Seite wird
unheimlich viel kategorisch eingeordnet und sich darüber geäußert
was man macht, was richtig ist und was falsch... wer so und so zu sein hat.

WAS SOLL DAS eigentlich, warum verstehen so wenige das
DS / BDSM Spiele und DS / BDSM Beziehungen so individuell sind wie die Beteiligten unterschiedliche Individuen sind?

Wieso habt ihr dieses Einordnungs-Bedürfnis das man fast als "Normierung" von Verhaltensweisen bezeichnen könnte?
Wieso habt ihr dieses Einordnungs-Bedürfnis das man fast als "Normierung" von Verhaltensweisen bezeichnen könnte?

Das Wort "ihr" solltest du dann aber auch überdenken..
Das beinhaltet ja gewissermassen,das wir alle(ausser dir;-)) dieses Bedürfnis haben *grins*

Ehrlich gesagt war es mir in jüngeren Jahren schon wichtig mich "irgendwo" einordnen zu können, teilweise wohl durch meine Erziehung bedingt.

Heute sehe ich das lockerer.Aufgrund meiner Profileinträge durfte ich mir auch schon so einiges anhören...angefangen davon das
die Sklaverei doch schon vor Urzeiten abgeschafft worden wäre u.ä.!


Das stört mich mittlerweile aber nicht mehr und ich habe auch nicht das Bedürfnis mich vor jedem dafür rechtfertigen zu müssen.Die Menschen,die es ähnlich sehen,verstehen was ich meine.
Man kann es nicht jedem recht machen und wir alle haben ein Anrecht Dinge anders zu sehen als es vielleicht mein Nachbar sieht.

Geh doch nur mal von gewissen Spielarten wie Rape,Zunähen oder Blutspielen aus,die einen lehnen es ab,andere mögen gerade diese Arten des Auslebens.Also versucht jeder jeden aus seiner Warte zu überzeugen.Finde ich aber auch nicht schlimm, eigentlich eher menschlich.

Wenn wir alle immer alles gleich sehen würden,wäre es doch langweilig.Und jemand der von seiner Sache und von sich überzeugt ist wird sich durch eine anders geartete Meinung eh nicht davon abbringen lassen,im "schlimmsten"Falle beginnt eben eine interessante Diskussion mit vielen verschiedenen Ansichten,die mal mehr und mal weniger hitzig geführt wird und im Extremfall wird der ganze Thread gesperrt*grins*

Dennoch glaube ich schon das es für manch einen wichtig ist sich mit
seinen Ansichten anderen zugehörig zu fühlen,aber doch wohl eher dann wenn man selbst von seinem Tun nicht richtig überzeugt ist und sich sozusagen durch den Grossteil der Meinungen "absichern" möchte,das genau das richtig ist,was man da macht.



Arionrhod
******gel Frau
1.709 Beiträge
Na ich würde mal sagen alleine wenn wir sagen das wir BDSMler sind Ordnen wir uns schon wo ein...

Aber ansonten finde ich das es ein paar wenige sind die sagen so hat das zu sein so ist es richtig oder falsch...manchmal kommt es aber auch durch ausdruckweissen einfach falsch rüber...

Ich sehe das nicht so eng...jeder soll es sehen wie er will und genau so auch ausleben....

Du solltest also deine ausdrucksweisse und deken auch nochmal überdenken und vielleicht auch nochmal ändern...weil du veralgemeinerst es hir auch...

LG
Die Frage
Wieso habt ihr dieses Einordnungs-Bedürfnis das man fast als "Normierung" von Verhaltensweisen bezeichnen könnte?
könntest du dir bestimmt selbst beantworten, Sir Sean.

Erstens hast Du selbst offensichtlich dieses Bedürfnis nicht, ich habe es auch nicht, etliche andere (hier zu lesen und draußen im echten Leben zu finden) auch nicht, wer ist also "ihr"?
Pauschalisiert kommst du da keinen Schritt weiter (wie stets).

Zweitens geht es grundsätzlich bei gesllschaftlichem Randgruppenverhalten mit den Regeln des Gruppenverhaltens zu.
Immer wenn jemand sich als Minderheit, als zu veteidigen oder als besonders und dabei eben nicht wie von dir genannt als "mainstream" fühlt oder angesehen werden möchte, liegt das Gruppen-Zusammenfassende, Definierende, was du Normieren nennst, eben sich aneinander festhalten wollende Verhalten im Gleichklang doch nah.
Bestens u.a. aus Jugendgruppen bekannt - und dir sicher auch mit vielen Beispielen aus dem Leben.

Doch dagegen nun wieder zu halten, wäre schon theoretisch nicht besonders sinnvoll.
Entweder Du stehst darüber und verhältst dich eben nicht so, oder man selbst moniert ständig das sich Absetzen und wird somit zum "Absetzer von den Absetzern". Bleibt aber deren Logik/Regeln verhaftet.

Lebe doch einfach deinen Weg.
Na klar wundert man sich manchmal, wie überall im Leben.
Ich wundere mich z.B. täglich im Supermarkt, was andere Menschen so zu sich nehmen oder wofür sie ihr Geld ausgeben.

Aber verständlich und erklärbar ist solch ein Verhalten doch auch.
Die meisten Menschen sind ganz deutliche Gruppentiere und benötigen für ihre Identität und ihr Wohlbefinden den Rückhalt einer gedachten Gruppe/Stamm/Familie/Sippe, um sich richtig "aufgehoben" zu fühlen.

Wobei darkangel meine ich richtig hinweist:
Na ich würde mal sagen alleine wenn wir sagen das wir BDSMler sind Ordnen wir uns schon wo ein...

Niemand entgeht den Kategorien, der Einordnung, der Verortung, selbst der stärkste Individualist wird zu irgendeiner Gruppe zugehörig angesehen (und sei es Mann/Frau), zumindest von den anderen.

So ist es immer gut sich selbst verorten/zuordnen zu können.
DAS aber hat nix mit dem o.g. Gruppenverhalten, der starken "Normierungs"-Lust zu tun, ist eher eine Anerkenntnis, als mensch soziales Wesen und vergänglich zu sein.


denkt *hm*


PS
Wir hatten ja schon mal das schöne Thema:
Seid ihr noch richtig ... oder auch schon nicht mehr?
****y76 Frau
452 Beiträge
Ich kann mich da nur anschließen. Bevor ich meinen Herrn kennen gelernt habe, haben mir in diversen Chats (erst bei ihm hab ich den Schritt in die Realität gewagt) verschiedene dominante Männer erzählt, wie ich als devote Frau zu sein, zu fühlen und zu denken habe. Da ich mich in den geforderten Schubläden nicht wohl gefühlt habe, hab ich das Kapitel "devot sein" für mich abgeschlossen.

Erst durch meinen Liebsten habe ich gelernt, dass es einen allgemeinen Verhaltenskodex nicht wirklich gibt und jeder sein BDSM selbst gestaltet.
Gut, ich ordne mich Begriffen zu, damit andere mich verstehen. In mir steckt ein Devchen, mit Schmerzen hingegen kannst mich jagen. Also bin ich devot, aber nicht maso. So weiß einfach jeder andere, warum es für mich keine Belohnung ist, wenn ich den Po voll krieg.

Ich glaube, es ist manchmal einfach auch zu kompliziert, immer zum Ausdruck zu bringen, dass man von seiner eigenen Meinung, seiner eigenen Erfahrung spricht und das nicht als allgemeingültig betrachtet.

Und die, die meinen, etwas hat genau so und so zu sein und möchten das anderen vorschreiben - mal ehrlich, die jucken mich nicht! Schlimm wirds nur, wenn Anfänger(innen) wie ich es war, auf diese Menschen stoßen und sich den Spaß vermiesen lassen, weil sie nicht in Schema XY passen oder sich mit Gewalt in dieses Schema pressen lassen.

Aber mittlerweile bin ich da souverän und lass sie reden *g*
Erst durch meinen Liebsten habe ich gelernt, dass es einen allgemeinen Verhaltenskodex nicht wirklich gibt und jeder sein BDSM selbst gestaltet.

Passendes Stichwort:
da gab es ja noch dieses lohnende Thema:
Das ganz eigene BDSM
*******rion Mann
14.644 Beiträge
Themenersteller 
Das IHR ...
wurde also registriert, es diente nur als provozierendes Element in meinem Satz um Betroffenheit zu signalisieren und Reaktion zu
befördern hat zweimal funktioniert.
*******rion Mann
14.644 Beiträge
Themenersteller 
BDSM
beziehungsweise DS/BDSM

Wenn ich mich als DS/BDSMler bezeichne ordne ich mich nur in jenen Personenkreis ein der sich mit diesem Thema beschäftigt, das ist sicher eine Kategorie aber noch keine von diesen

"Man macht das so und so" - Schubladen, ich bin im Joyclub naja, sagen wir mal Hyperaktiv mit ziemlich vielen Beiträgen und in sofern lese ich auch viele Beiträge und mir fällt immerwieder auf daß:

1. dieses SCHUBLADEN DENKEN stark verbreitet ist,

2. das auf Forenteilnehmern die dem nicht entsprechen häufig
rumgehakt wird, so daß man oft den Eindruck hat:
Die Sexual-Avangarde der BDSMler ist wenig tolerant, wenig flexibel
und überraschend unsicher, denn wozu hakt man auf anderen rum,
außer aus persönlicher Unsicherheit.
****y76 Frau
452 Beiträge
Vielleicht liegts dran, dass ich mich nicht in vielen Themen rumtreib, aber ich hab mehr das Gefühl, dass viele hier der Meinung sind, dass jeder BDSM so leben kann und soll, wie es für ihn richtig ist.
Diese realistische Einstellung hat mich unter anderem dazu bewogen, mich hier anzumelden *g*

Gefühlt findet sich diese Einstellung aber mehr in der Subbie-Gruppe. Ich kann mich aber auch täuschen. Vielleicht weils dort persönlicher ist als hier *nixweiss*
******gel Frau
1.709 Beiträge
Ich weiss nicht wo du liest...aber ist auch egal...ich habe eher das gefühl du ordnest das so ein...manchmal hast du sicher recht ist das so....aber die meisten BDSMler haben kein Schubladen denken eher genau das gegenteil....aber es gibt natürlich auch hier solche und solche....

Die Sexual-Avangarde der BDSMler ist wenig tolerant, wenig flexibel

Da kann ICH dir nicht zustimmen!!!

Wer sich als BDSMler outet muss sich oft verurteilen und in eine schublade stecken lassen ...das da der eine oder andere sich Provozieren lässt ist absolut Menschlich...

Ich sehe es aber doch als eine sehr Tolorante "Gruppe" wo es kein falsch oder kein richtig gibt...bis jetzt konnte noch keiner sagen wo BDSM anfängt und wo es wieder aufhört...auch wenn es schon viele versucht haben...
*******rion Mann
14.644 Beiträge
Themenersteller 
BDSM
Bondage
Discipline
Sadism
Masochism

Dort wo diese Dinge ins Spiel kommen sind fängt BDSM an

da dies nicht immer der Fall ist wird auch abgegrenzt

Rapeplay
Bondage only
DS
SM
usw.....

Wo hört BDSM auf, da wor das Strafrecht anfängt zu greifen.
******gel Frau
1.709 Beiträge
*smile* ja und wo genau??? das sind Begriffe ...fängt es schon damit an wenn man den Partner nur ans Bett fesselt oder die augen verbindet oder wenn man sagt "lutsch meinen Schwanz" oder???
****e69 Frau
481 Beiträge
Es läßt sich nicht nur in diesem Themen-Bereich dieser Plattform, eine Art von "Normierungszwang" (Exklusivitätszwang/Zugehörigkeitsgefühl?) "vermuten". Sobald Diskussionen zum Thema: was ist "wahre/echte/richtige/falsche" ... stimme ich mich bereits darauf ein, dass es garantiert zu "Schlagabtauschen" kommen wird. Ich verstehe diesbezüglich nicht so ganz, wieso es Menschen gibt, die ihre Verhaltensweisen von der "fragwürdigen Beurteilungskraft virtueller Interpretationskünstler" bewerten lassen. Mir geht ein "Unbekannter" (bzw. nur "flüchtig Bekannter"), der nicht in der Lage ist mir seine Aufmerksamkeit zu schenken, am "Allerwertesten" vorbei.

Ich fühle, also bin ich. "Blindwütige Maßregelungsversuche" konnte ich bereits im Elternhaus "raffiniert umgehen". Ich mag keine Schubladen und ich mag auch keine Menschen, die auf dieser Welt sind, um sie zu "be_wohnen" oder zu "be_herrschen" statt sie zu "be_leben". Ich bin der Meinung Mut und Demut ergänzen und bedingen einander.

Bei zwischenmenschlichen Begegnungen ist das Verhalten meines Gegenübers für mich sehr entscheidend, um zu entscheiden, ob und mit welcher Intensität ich mich diesem Menschen widme. Meine Sexualität gehört zu meinen sehr privaten und intimen Bereichen. In diesen Bereich muß ich niemanden Einblicke gewähren, wenn ich merke, mein Gegenüber ist nicht am Austausch von Erfahrungen, sondern lediglich an der "Statuierung seines Egos" interessiert.

Ich bin der Meinung, dass ab einem bestimmen Erfahrungs- und Erkenntnisstand, auf dem facettenreichen "Spielfeld" erotischer und sexueller "Leidenschaften", sich niemand im "Zugzwang" befinden sollte, sich für seine Sexualpräferenzen rechtfertigen zu "müssen".

Sexualität gehört zu den menschlichen Grundbedürfnissen. Ich zähle sie zu den "natürlich vorhandenen menschlichen Leidenschaften", bei denen der Einzelne sich in seinem Temperament voll ausleben und entfalten kann. Dieses "Können" bedingt jedoch einen "Counterpart", der das wechselseitige Spiel (DeMut vorausgesetzt) in der Lage ist passend zu ergänzen/bedienen.

Ich halte jedoch "temporäre Einordnungsbedürfnisse" für eine sehr wichtige Eigenschaft von intelligenten Menschen. Denn dadurch lasse ich ganz deutlich erkennen, dass ich meinen "temporären Toleranzbereich" kenne. Das sollte jeder für sich auch kommunizieren dürfen. Alles andere wäre für mich "wahl_los" und hinterläßt bei mir irgendwie einen Eindruck von fehlender emotionalen/sozialen Intelligenz/Kompetenz. Allerdings bin ich auch jemand, der in der Lage ist, seine Fehler/Ängste/Unsicherheiten zu artikulieren.

Ich habe bestimmte Vorlieben bei Ess- und Trinkgewohnheiten genauso wie in Bezug auf sozio-kulturellen Interessen. Beides sind für mich nicht nur zum Zwecke der Bedürfnisbefriedigung da, sondern tragen auch ein gewisses Potential "hedonistischen Kalküls" in sich. Soll heißen: ich bin auch jetzt noch neugierig genug, gewisse „Experimente“ zulassen zu können. Allerdings halte ich von „kommunikationsunfähigen Geheimnistuern“ überhaupt nichts.

Es gibt Menschen, die können nur mit "Ihres_gleichen". Ich möchte jedoch ganz bewußt und gezielt die "Anders_artigen" kennen und entdecken lernen. Denn nur diese Menschen habe mich in meinem bisherigen Leben "bereichert" und weiter gebracht ... durch sie fanden meine "Metamorphosen" statt. In diesem "erotisch-sexuellem Spannungsfeld" wurden auch meine Sexualpräferenzen sowie mein ganz eigenes und individuelles "erotisches und sexuelles Profil/Wesen geformt".

Genau aus jenem Grunde beteilige ich mich in manchen Foren-Bereichen selten oder gar nicht. In Dom./Dev. Themen-Bereich kommen mir einige Wenige, in ihren "Ansichten" manchmal etwas zu absolutistisch vor. Doch gerade im Dom./Dev.-Themen-Bereich lese ich sehr oft hoch interessante Diskussionen, die mich als "stille Beobachterin" mitunter am intensivsten gedanklich bereichern. Ich kann Dir demnach nicht so ganz zustimmen.

Ich selbst bevorzuge den realen Austausch in der BDSM-Szene. Dort ist es für mich einfacher, sich "unbefangen" mit "Anders_artigen" auszutauschen.

BDSM

Bondage
Discipline
Sadism
Masochism

Sorry, aber Deine Begriffsdefinition stimmt nicht mit der "allgemein Herrschenden" überein:

Das mehrschichtige Akronym BDSM steht für mehrere unter diesem Oberbegriff zusammengefassten physischen und psychischen Teilaspekte:

* B & D Bondage and Discipline (Fesselung und Disziplinierung)
• D & S Dominance and Submission (Beherrschung und Unterwerfung)
• S & M Sadism and Masochism (Sadismus und Masochismus)


Dieses Modell zur Differenzierung dreier Aspekte des BDSM ist heute in der Literatur zunehmend gebräuchlich, stellt aber lediglich den Versuch einer phänomenologischen Trennung dar. In der individuellen Ausprägung sexueller Vorlieben überschneiden sich die hier getrennten Aspekte häufig.

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/BDSM#Teilaspekte

*********irgit Paar
7.439 Beiträge
Warum definieren wir
möglichst genau und suchen uns die augenscheilich passenden Schubladen?


Einen Grund hast Du schon genannt, Sean_Sirion: Unsicherheit.

Was wir klar bennen und eindeutig abgrenzen könen schreckt uns weniger als das, was wir nicht genauer beschreiben können uns was nicht so greifbar ist.

Grund zwei ist meiner Meinung nach eine gepflegte Profilneurose.

Ich bin aber härter als Du oder ich bin was besseres als Du.

Wo fängt BDSM an... hmm, für mich da, wo ich anfange, meinen Partner zu dominieren, ihm etwas befehle, ihn fessel, ihn eines Sinnes beraube, der Klaps auf den Po, der feste Griff in die Haare... etc.pp.

Wo hört BDSM auf, für mich da, wo es nicht mehr einvernehmlich ist.

Liebe Grüsse,

Birgit, die jetzt mal neugierig mitliest
Wo hört BDSM auf, da wor das Strafrecht anfängt zu greifen

hm....das greift eigentlich schon beim kleinsten klaps auf den po.....wenn mans genau nehmen würde *g*

meiner ansicht nach fängt strafrecht da an,wo beiderseitige einvernehmlichkeit aufhört....und das schließt kategorisch schonmal ein einverständnis eines tieres,kindes oder geistig eingeschränkten menschen aus.......nicht nur im sinne von SSC oder RACK,sondern einfach allgemein.was meine grenze ist,ist für jemand anderen vielleicht erst der anfang.
wo ich jemanden anzeigen würde,wenn ich davon erfahren würde,da hat der andere vielleicht erst spaß.

und genau an DIESEM punkt fängt die vieldiskutierte TOLERANZ an.
wenn ich toleriere,daß für den einen der spaß erst da anfängt,wo meiner aufhört,dann lass ich ihm seinen spaß und habe vielleicht ein waches auge darauf,ob es sub dabei noch gut geht (z.b. als unbeteiligter zuschauer einer session auf einer party).das heißt aber noch lange nicht,daß ich die jeweilige spielart für mich akzeptiere!

wäre ich intolerant,wären für mich alle,die ihre subs mit demütigenden haltungen und erniedrigenden aufgaben bedenken ein dorn im auge,denn ich könnte mich auf artikel 1 des grundgesetzes berufen: die würde des menschen ist unantastbar.
aus welchem grund könnte ich das?aus dem grund,daß für mich ein dominant/submissives spiel nicht denselben reiz hat wie für besagte menschen.....ich bin eben weniger dominant,sondern wohl eher sadistisch veranlagt.
und selbst mein sadismus hat grenzen,bei denen für andere die party erst richtig losgeht *g*


es ist ein zweischneidiges schwert,zugegeben.
darum mein fazit: EINVERNEHMLICHKEIT ist der wichtigste stützpfeiler einer session zwischen zwei menschen,die sich BDSMler, DSler, SMler oder sonstwie nennen und ihre gelüste aneinander und miteinander ausleben *g*

kategorisieren tun wir uns selbst schon,wie schon erwähnt,indem wir uns selbst als sadomasochisten einordnen.....das grenzt uns pauschal von menschen ab,die ihre sexualität auf eine andere art und weise als wir ausleben.


*omm*
***af Paar
1.078 Beiträge
meiner ansicht nach fängt strafrecht da an,wo beiderseitige einvernehmlichkeit aufhört....

Anders der BGH. *zwinker*

Der hat zwar BDSM als durchaus verbreitete Form der Sexualität quasi anerkannt und die Einvernehmlichkeit in die körperliche Beeinträchtigung ist damit nicht mehr per se sittenwidrig und damit unwirksam.

Sobald es jedoch um objektiv gefährliche, insbesondere also lebensgefährliche Praktiken geht, ist Ende Gelände.

Entschieden wurde das anhand eines Todesfalles. Sie stand heftig auf Würgespiele, bevorzugt mit einer Eisenstange. Sie wollte es. Er wollte es eigentlich nicht, konnte es auch nicht, tat es aber trotzdem, ihr zu Liebe - und das Ganze endete dann auch entsprechend tragisch.
mir fällt immerwieder auf daß:
1. dieses SCHUBLADEN DENKEN stark verbreitet ist,
2. das auf Forenteilnehmern die dem nicht entsprechen häufig
rumgehakt wird, so daß man oft den Eindruck hat:
Die Sexual-Avangarde der BDSMler ist wenig tolerant

Eigentlich hat man hier schon seit "Urzeiten" viel (und gut) über Toleranz dikskutiert. Das hat aber nix mit SM bzw. BDSM zu tun.

Genauso gab und gibt es sehr viel über die Frage, wo fängt SM an und wo hört es auf.

Auch wenn man mal die genannten "Schubladendenker" treffen mag, teile ich wie glaube ich viele den Eindruck nicht, dass augerechnet in diesem Forum so viel "platt" im Denken wäre.
Man braucht Schubladler ja auch nicht diskursiv zu "bedienen", fertig.

Nur ein paar Beispiele
Wie wichtig ist euch Toleranz? PARTII
Ab wann spricht man von SM?
Toleranz und intoleranz
Eigentlich hast du hier zwei Fragen gestellt.

Die erste: Warum erheben sich so viele über andere im Bereich BDSM?
Die zweite: Warum brauchen so viele Unterschubladen dafür?

Zur ersten kann ich sagen: Du wirst immer wieder überall Menschen treffen, die aus mangelndem Selbstbewusstsein es -leider- nötig haben, dieses zu überspielen, indem sie den Angriff nach vorn unternehmen und sich darum bemühen, sich über andere zu stellen.

Im Bereich BDSM ist das ein leichtes Spiel, vor allem unerfahrenen Neulingen gegenüber. Da kann man dann ja voll einen auf Erfahren machen und einem jungen Gemüse von Sub erzählen wie denn eine gute Sub zu sein hat. Selbstverständlich sucht man sich dann auch jene aus die selbst wenig Selbstbewusstsein haben oder einfach nur verdammt unsicher sind, um sich selbst besser und ihnen überlegen zu fühlen und vor allem, um Kritik an ihrer selbst sofort abzubügeln.

Hier gibt es sicher auch viele Graustufen, aber meine Erfahrung ist dass vorzugsweise jene, die unter der Oberfläche ein sehr angeknackstes Selbstbewusstsein haben sich so verhalten. Ganz schlimm wird's dann wenn man sie dann doch mal kritisiert - dann wird erst recht scharf geschossen, z.B. dass man ja wohl keine Ahnung hätte, Kraftausdrücke bis hin zu groben Beleidigungen sind dann schnell zur Hand.

Hier im Forum redet man ja so gerne von Dummdoms bzw. -subs. Ich denke, gut 90% davon lassen sich auf dieses Muster problemlos abklopfen.


Zur Frage zwei, wieso diese Unterkategorisierungen:
Ich behaupte, der Mensch braucht diese einfach, um die Welt für sich begreifbar zu machen!

Die Welt ist ungemein komplex. Würde man diese so komplex lassen wäre das, als würde man einen Stadtplan im 1:1-Maßstab herstellen, weil man ja nichts weglassen möchte - sprich: Unmöglich.

Wir brauchen Schubladen. Ich behaupte: Jeder von uns, ich eingeschlossen.

Sie helfen dabei, die Suche nach Gleichgesinnten zu verkürzen, indem man anhand weniger kategorisierender Begriffe, in denen man sich, aus welchen Gründen auch immer, selbst eingeordnet hat, jene findet die selbiges ebenfalls getan haben.

Bei genauem Hinsehen klappt das im Übrigen eigentlich auch ganz gut! Denn wenn ich mir (zumindest in Hamburg) die Bondage- und die Fetisch-"Szene" so ansehe, dann gibt es erstaunlich wenig Überschneidungen zwischen diesen beiden Gruppen. Es kommt mir vor als wären da zwei völlig verschiedene Menschenschläge am Werk! Ebenso wenn ich auf eine Fetischparty gehe: Die SMler darunter erkenne ich irgendwie immer sofort. Sie geben sich anders, sie haben meist ihrer verräterische Reisetasche dabei *lach* und kleiden sich auch anders.
Da haben sich Gruppen gefunden, die unter das Dach "Fetischist" und "SMler" wunderbar passen.

Nun ist die SM- wie die Fetischszene in den letzten Jahren erheblich gewachsen. Und schon wieder ist alles fürchterlich komplex und unübersichtlich.
Was geschieht? Das, was eben geschieht: Es entstehen Unterkategorisierungen.
Da rotten sich dann jene zusammen die vorzugsweise für die passive Seite Masochisten (also jene, die auf Schmerzen stehen, vereinfacht gesagt) benötigen und wiederum jene, die das Fesseln zur Kunstform erhoben haben. Da gibt es dann Bondage- und Spankingtreffs, da gibt es Stammtische schön getrennt für beide Gruppen und für sicher noch erheblich mehr. Hier der Klinikstammtisch, dort jener für 24/7-Liebhaber ...

Früher hätten vielleicht alle an einem Tisch gesessen und sich ebenso wunderbar miteinander verstanden.
Früher waren aber eben auch wesentlich weniger Leute auf öffentlichem Terrain unterwegs.
Würde man so etwas heute machen - nun ja - während es dann früher 10 Leute an einem Tisch vielleicht waren, wären es heute 50.
Ist es da ein Wunder, dass sich die Leute Unterteilungen suchen, anhand dessen sie aussieben können, wer ein bisschen besser und wer ein bisschen weniger gut zu ihnen passt?
Ich denke nicht.

Lange Rede, kurzer Sinn: Ich denke, wir brauchen diese Normierungen, weil wir sonst den Überblick verlieren würden.
Solange akzeptiert wird dass diese Normierungen nur Hilfsmittel und keine in Stein gemeißelten Verse sind, ist für mich das auch völlig in Ordnung. *g*
@Kraaf
Er wollte es eigentlich nicht, konnte es auch nicht

...womit wir wieder bei der beiderseitigen einvernehmlichkeit wären *g*

es kommt mir oftmals so vor,als hätte der submissive part eines paares das anrecht auf sein einverständnis gepachtet,dabei gibt es genausoviele dominante menschen,die etwas nicht gutheißen (wie in deinem aufgeführten fall ja zu sehen) und eine bestimmte praktik eben darum vom dominanten part ausgehend nicht einvernehmlich ist.

etwas "dem anderen zuliebe" zu tun implementiert für mich eine unvernehmlichkeit-> "ich will es nicht und kann es für mich nicht verantworten,weil ich dieser praktik einfach nicht mächtig bin oder sie nicht mag,aber ich tu es einfach mal,weil du ja drauf stehst".......geht für meine begriffe einfach nicht,ist nicht einvernehmlich.....nun ja,es passiert leider immer wieder.da greift meiner meinung nach die verantwortung des doms......dieser hier hat in meinen augen keine für seine sub übenommen,denn sonst hätte er strikt abgelehnt diese praktik bei ihr anzuwenden.........................und sie wäre noch am leben

schade....sehr,sehr schade *nein*
Ich finde das Thema gut.
Die verschiedenen Differenzierungen vorangegangener Beiträge haben auch ihre Berechtigung aus meiner Sicht.

Als "Anfänger" haben mir auch schon verschiendenste Leute zu erklären versucht, wie ich zu sein habe, wie ich als dominanter Mann auftreten soll etc etc.. Ich könnte mich da manchmal wirklich tot lachen! Es fängt bei manchen Leuten schon damit an, dass man als Mann nicht sympathisch sein darf...geht's noch?

Ich lebe mein BDSM so, wie ich und die Frau, mit der ich das praktiziere, wollen und nicht anders. Und wenn es jemand anderes gibt, dann fängt einiges wieder von vorne an, und das hat die Threaderöffnerin sehr schön auf den Punkt gebracht. Das sollte und musste mal gesagt werden.

Mir haben schon Leute erkärt, wie wichtig das alles ist und welche Partys sie schon besucht haben und wie kompliziert alles ist und was man so machen muss und was nicht und und und....Das hat mich alles SCHWER beeindruckt, wirklich;-).

Natürlich muss man sich informieren und viele Gespräche haben mir auch was gebracht, eigentlich die meisten, aber die Untertöne sind manchmal schon bemerkenswert... *zwinker*
****on Mann
7.104 Beiträge
nur beim SM?
Dieser Normierungsdrang ist doch nicht nur beim BDSM festzustellen, sondern auch beim Swingen allgemein, dem Sex, dem Zwischenmenschlichen...bis hin zu allgemeinen sozialen Aspekten. Immer gibt es ein richtig und falsch, gut und schlecht. Und um das irgendwie handhaben zu können suchen wir Richtlinien, Normen, Moralisches und Gesetzesvorgaben...

Es scheint als fühlten sich viele sonst haltlos und orientierungslos, unfähig ihren Weg (und SM) zu finden und zu leben, vielleicht fehlt auch einfach nur der Mut authentisch zu sein. Der passende Gegenpart ergibt sich dann trotzdem von selbst, ohne Einstufung und Bennennung.

Es mag auch eine Folge unserer geänderten Kommunikation sein, alles wird unpersönlicher und schnelllebiger, da helfen scheinbar Normen, Grundsätze und klare Abgrenzungen. So erspart man sich Diskussionen und Zeitverschwendung...

Sabdi (m)
******gel Frau
1.709 Beiträge
Sabdi *top* da lässt sich eigentlich nichts mehr hinzufügen!!!
****and Mann
94 Beiträge
Wenn man sich mit etwas auseinandersetzt, entwickelt man dazu eine eigene Sprache. Mag man BDSM eine große Spielweise nennen, und ziemlich unvoreingenommen an andere Neigungen herangehen, so ist doch spürbar, das die Beschäftigung mit der Materie einem zusätzliche Begriffe an die Hand gibt.

Für mich ist bei einem Spaziergang im Wald irgendwo kurz nach der Unterscheidung "Laubbaum" und "Nadelbaum" Schluss. Bei einem Blick in den Himmel gibt es "klaren Himmel" "grauen Himmel" und "bewölkten Himmel", und den unterscheide ich weil ich irgendwann mal davon gehört habe vieleicht noch in Haufen und Schleierwolken.

Meterologen haben andere Wörter für Wetter; "Sexologen", Menschen die sich mit Sex etwas mehr beschäftigen haben mehr Worte für Sex.

Davon völlig abtrennen möchte ich moralische Wertungen oder qualitative Unterscheidungen von "richtig" und "falsch". Bei mir ist das ziemlich einfach gehalten: Gut bewerte ich ausschließlich für mich persönlich als das, was Spaß macht. Metrologen sagen ja auch nicht: Schleierwolken sind doof. Sie sagen: Ich finde Schleierwolken doof.

Der Aufreger ist nun immer wieder: Welche Sprache ist meine, und damit persönlich und auch erklärungsbedürftig, und welche wird auf der Blümchenwiese allgemein akzeptiert und gesprochen. Die Fähigkeit, Dinge zu benennen und genau darüber zu sprechen ist mir ein Genuss.

Da ich Sex mehr genieße als Waldspaziergänge.....
sitze ich in meiner Sprache lieber auf der Spielweise.

Gruß,
Rysland
*******rion Mann
14.644 Beiträge
Themenersteller 
Gleiche Erfahrung gemacht wie ...
@******nce
... haben mir auch schon verschiendenste Leute zu erklären versucht, wie ich zu sein habe, wie ich als dominanter Mann auftreten soll etc etc.. Ich könnte mich da manchmal wirklich tot lachen!
.... dass man als Mann nicht sympathisch sein darf...geht's noch?

Ich lebe mein BDSM so, wie ich und die Frau, mit der ich das praktiziere, wollen und nicht anders. Und wenn es jemand anderes gibt, dann fängt einiges wieder von vorne an, und das hat die Threaderöffnerin sehr schön auf den Punkt gebracht. Das sollte und musste mal gesagt werden.

Mir haben schon Leute erkärt, wie wichtig das alles ist ..... und was man so machen muss und was nicht und und und....Das hat mich alles SCHWER beeindruckt, wirklich;-).

Natürlich muss man sich informieren und viele Gespräche haben mir auch was gebracht, eigentlich die meisten, aber die Untertöne sind manchmal schon bemerkenswert... *zwinker*

So erging und ergeht es mir noch heute, und ich lese auch solche
hilfreichgemeinten Hinweise in den Foren...
*******rion Mann
14.644 Beiträge
Themenersteller 
@sabdi
Klar gibt es das auch außerhalb von BDSM, daß sehe ich auch so.

Man(n) kann das u. A. schnell und einfach feststellen wenn man als BI-Mann in einige ganz besonders tolerante Clubs geht indenen sich ganz besonders tolerante hetero Pärchen und Einzelherren aufhalten die allergisch reagieren wenn MMF mit MM Aktivitäten entfaltet werden.

Ich bin im JC am meisten in den Treads von Schwulen, MMF und DS/BDSM aktiv und mein zugegebenermaßen nichtstatistisch erhobener subjektiver Eindruck war, daß es im letzten Bereich besonders viel
Schubladenkategorisiererei gibt.
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