Ich wurde auf Grund meines...
Newsletter in meiner Bodypaintinggruppe von
http://www.joyclub.de/my/856679.lighthouse.html gebeten, folgendes hier bei und für Euch zu posten und der Bitte komme ich doch nur allzu gerne nach
Frohe Weihnachten und einen guten Start in das neue Jahr...
Zur „Weltwirtschaftskrise“
Von Kurt Tucholsky
Wenn die Börsenkurse fallen
regt sich Kummer bei fast allen,
aber manche blühen auf:
ihr Rezept heißt Leerverkauf.
Keck verhökern diese Knaben
Dinge, die sie gar nicht haben,
treten selbst den Absturz los,
den sie brauchen – echt famos.
Leichter noch bei solchen Taten
tun sie sich mit Derivaten:
Wenn Papier den Wert frisiert,
wird die Wirkung potenziert.
Wenn in Folge Banken krachen
haben Sparer nichts zu lachen
und die Hypothek aufs Haus
heißt Bewohner müssen raus.
Trifft`s hingegen große Banken,
kommt die ganze Welt ins Wanken
auch die Spekulantenbrut
zittert jetzt um Hab und Gut !
Soll man das System gefährden?
Da muss eingeschritten werden:
Der Gewinn der bleibt privat
die Verluste kauft der Staat.
Dazu braucht der Staat Kredite
und das bringt erneut Profite,
hat man doch in jenem Land
die Regierung in der Hand.
Für die Zechen dieser Frechen
hat der kleine Mann zu blechen.
Und das ist das Feine ja
nicht nur in Amerika !
Und wenn Kurse wieder steigen
fängt von vorne an der Reigen
ist halt Umverteilung pur
stets in eine Richtung nur
Aber sollten sich die Massen
das mal nimmer bieten lassen
ist der Ausweg längst bedacht:
Dann wird ein bisschen Krieg gemacht.
Dieses Gedicht fiel mir die Tage in die Hände...
Man könnte meinen dass Tucholsky prophetische Gabe besaß, denn es trifft auf unsere Zeit genau zu.
Man könnte allerdings auch sagen, dass der Mensch seit Urzeiten sein Verhalten nicht geändert hat: Der Trieb nach Macht, der Egoismus und das Bestreben auf Kosten anderer gut zu leben ist heute wie vor 1000 Jahren ungebrochen. Die Bankenvorstände sind heute das, was die Raubritter im Mittelalter waren.
Warum fallen uns gerade zu Weihnachten und den Jahreswechsel immer solche Gedanken auf... ich denke, es liegt daran, dass jeder gerade jetzt das Jahr Revue passieren lässt und für sich selbst seine Schlüsse zieht... ist es gut gelaufen, bin ich zufrieden oder eher unzufrieden... diese Entscheidung liegt aber immer bei jedem selbst
Wer viel erwartet und die Maßstäbe meilenweit hoch setzt, wird auch schnell enttäuscht sein, wer sich aber auch an den kleinen Dingen des Lebens erfreuen kann, der wird ein glückliches und zufriedenes Leben führen können
Wir wünschen Euch allen von ganzem Herzen ein (be)sinnliches und ruhiges Weihnachtsfest und einen guten Start in das neue Jahr, auf dass jeder von uns sich an vielen wunderschönen Kleinigkeiten des Lebens erfreuen kann...
und
Hexi