Sadomasochismus für MICH ist sexuell. Ein variantenreiches Spiel zwischen geben und nehmen. Reize zulassen, Grenzen ausloten.
Dagegen - wenn jemand sich als Masochist oder Sadist bezeichnet, hat das m.E. auch auswirkungen auf sein übriges Leben.
Ich denke, ich weiß, was du meinst,
@**xy, wenn du trennst zwischen Sex und dem übrigen Leben, aber da vermischen sich meines Erachtens verschiedene Ebenen.
Es gibt durchaus Sadomasochisten, die SM/DS weit über die Bettkante hinaus leben. Stichwort 24/7, TPE.
Not your 'cup of tea', soweit ich das aus deinen Postings lese.
Das sind natürlich nicht notgedrungen die Sadisten und Masochisen der nicht-sexuell motivierten Spezies, die du in deinem 'versus' ansprichst.
Auch ich kenne das vom Lesen, dass ich bei manchen Äußerungen oder Menschen denke: oh, da ist aber was völlig jenseits von...SM am Werk, etwas, das mich leicht bis schwer gruselt und abstößt, wenn ich eine Art Sadismus herauslese, die eben gar nicht sexuell motiviert ist, aber sich durchaus sexuell austobt oder ausspielt.
Für mich befremdlich, da unheimlich, kalt wirkend, Richtung: grausam.
Allerdings...kenne ich Mischformen und glaube auch nicht, dass man hier strikt trennen kann.
So mancher mag für sich ganz klar sagen: bei mir ist das rein sexuell...und mit Lust und Lust im Gegenüber motiviert, wenn ich Schmerzen zufüge, aber mancher mag sich auch nicht mal bewußt sein, was da noch in ihm haust und lebt und...ein Ventil findet in seiner Sexualität, obwohl das sadistische Moment von ganz jenseits sexuellem herrührt.
Vielleicht hat er sich mit dem eigenen Schmerz und seiner Herkunft nicht so gründlich auseinandergesetzt.
Vielleicht lebt er nur auf andere Art im eigenen Schmerz, indem er diesen...weitergibt, ein Gegenüber sucht und braucht, um Ventil zu finden.
Beim masochistischen Part kann ich ganz sicher sagen, dass sich hier ganz oft in der sexuellen Motivation 'masochistisch' ein ganz anderer Masochismus noch findet. Ein tieferer, verborgener, 'wahrer' Masochismus, auf den man vielleicht gerade über die Sexualität und das Nass-sein...erst stößt, wenn man sich das überhaupt bewußt macht oder machen kann.
Oft geschieht das erst 'hinterher'.
Wie oft liest man von Subs, oft Newbies, und ihren Beziehungs-, Lust-, Liebes-, SM-Leidensgeschichten, die einen ebenso leicht schaudern und ahnen lassen: ohweh, Schätzchen, da lese ich aber eine gehörige Portion Selbstzerstörungspotential, ...da hast du wohl den 'richtigen' Gegenpart getroffen.
Das sind manchmal Begegnungen, die in Selbstsuche ...einen Wendepunkt darstellen, eine tiefere Begegnung vielleicht mit dem eigenen 'ich', die man so (erschütternd) nicht geahnt hat.
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Ich selbst genieße wie Pixy...das Bad in der Lust des Gegenübers in SM und wenn ich von der dominanten Seite spreche.
Es ist ein irrer Kick, das Gegenüber lenken zu können und zwar dahin, wo es sich abheben lässt. Das bringt mich selbst, obschon ich hochkonzentriert und absolut fokussiert bin auf das Gegenüber...rauschartig zum Mit-Abheben und führt mich zu Aktivitäten, die ich ahnend oder wissend um ihre Wirkung beim Gegenüber...eben tue, weniger, weil sie MICH per se und immer...geil machen würden aus sich heraus, sondern weil es so anturnend ist, das Funkeln, das Abheben und Wegdriften des Gegenspielers hervorzuzaubern und mitzuerleben.
Als Masochistin kenne ich mich schon aus Teenagerzeiten, natürlich nicht wirklich sexuell motiviert oder ausgelebt damals und lange Jahre nicht.
Doch, ich fand schon immer etwas sehr wohltuendes im Muskelkater und mit humpelndem Bein u.ä.
Begreifen konnte ich das natürlich nicht.
Schmerzen...im richtigen Moment und mit Lustpegel auf 'on'...bringen mich wie nichts anderes...zum Schweben und Wegdriften.
Den inneren Masochismus...in der eigenen Psyche..auch der ist mir vertraut. Mehr als mir lieb ist.
Sophia