hallo,
also bei mir war es ein langer prozess, aber im nachhinein gesehen, war die fotografie bei mir immer anwesend.
als kleiner junge, in der grundschule hatte ich mir immer die kamera von meinem vater ausgeliehen, später dann auch von meinem bruder. fotografiert habe ich meistens schulausflüge, oder als ich den amiga hatte, vom monitor die raumschiffe die dort als bilder in den spielen dargestellt wurden.
auch im urlaub mit den eltern fotografierte ich die hubschrauber und düsenjäger die am strand richtung offenes meer flogen. damals beschwerten die menschen sich noch nicht so, wenn die jets mit überschall durch die luft flogen und übten! heute ist es doch sehr still im luftraum! nunja. jedenfalls waren die flugzeuge nur als kleine punkte zu sehen.
eine zeitlang hatte ich dann kein interesse mehr zum fotos machen und widmete mich der fliegerei...angefangen mit einem pilotenschein, machte ich aber auch da, irgendwie noch fotos vom fliegen. in der luft, ab boden, etc.
nach der schule kam die lehre, mit einem kollegen bin ich dann jedes jahr nach essen zur motorshow und hab die frauen bei d&w fotografiert, oder aber die models die bei den autos standen.
parallel dazu, passierte in der lehre folgendes: ich hatte eine arbeitskollegin, mit der ich eines tages ein halben tag frei nehmen sollte. sie bat mich fotos aus einem labor abzuholen, da sie sich das nicht traute. naiv wie ich war, dachte ich mir nichts dabei. also ab ins labor, den namen genannt, eine dame mit rotem gesicht kam wieder und fragte mich ob ich die fotos sehen wolle? instinktiv dachte ich: nö!
bei sich zu hause zeigte mir yvonne dann die fotos die ihr damaliger freund von ihr und sie von ihm gemacht hatte. bis dahin kannte ich meine kollegin nur in dreckiger arbeitskleidung, aber wie sie in schwarzen dessous aussieht, das war neuland für mich. und als ich die bilder dann sah dachte ich: "will auch solche fotos machen."
als dann ein weiterer kollege zu uns stieß und ich mich mit ihm anfreundete, fuhren wir zusammen nach holland, urlaub machen, vorher kauften wir aber noch ein und ich meine erste, einfache kamera!
mein onkel riet mir später zum kauf einer spiegelreflexkamera, da ich mein ärger äusserte das die mädchen von d&w immer so schnell sind bis meine kamera auslöste und auch von der entfernung her, war ich nicht nah genug ran. doch ne spiegelreflexausrüstung war einfach zu teuer für mich.
ab und zu sah ich fotografen bei d&w auf der bühne die fett bepackt waren mit ausrüstung, ich erinnere mich wie ich damals zu meinem kollegen sagte: "so weit will ich es auch nicht treiben mit dem fotografieren."
nach der lehre kam die marinezeit, noch mit meiner ersten einfachen kamera ausgestattet, machte ich verstärkt weiter mit dem fotografieren. grundausbildung, fachlehrgang, ubootgrundausbildung es gab ne menge zu knipsen.
im april 99 wurder ich auf eine fregatte versetzt, eines tages, sprang ich aus dem sealynx, unseren bordhubschrauber, ich hatte die kamera in meiner brusttasche und die flog ebenfalls und zwar aus meiner brusttasche und zersprang auf dem flugdeck. ich sah dem film zu wie er vom deck geweht wurde! mal abgesehen welchen gefahren ich dem hubschrauber aussetzte, wegen den rum fliegenden teilen die vom triebwerk angesaugt hätte werden können. aber alles ging gut und ein anschiss gab es auch nicht. da waren wir 1999 in england unterwegs, zum basical operation sea training.
im jahr 99 sollten wir in der zweiten jahreshälfte ins mittelmeer, uns wurde gesagt das auch ägypten mit zu den ländern zählen wird welche wir anlaufen. da meine kamera kaputt war, dachte ich: diese struktutren kannst du unmöglich mit einer einfachen kamera knipsen. also entschloss ich mir meine erste spiegelreflexkamera zu kaufen. nikon f60. mit einem tamron objektiv.
diese kamera war bis 2001 mein treuerster begleiter, ein tamron makro kaufte ich mir noch dazu und andere dinge, die aber im laufe der zeit aber unnütz wurden. mein größtes highlight bis dahin war 2000 in südafrika das flugkörper schiessen. es ist ohnehin schon selten das man für 10.000 dm raketen verschiesst, aber ich hatte die chance in meiner dienstzeit das zu sehen. nun war ja klar, das ich nicht alleine an bord fotos machte, also musste ich mich behaupten. und trat großkotzig den offizieren gegenüber. ich sagte ich sei der beste an bord der da fotos zu machen kann. ich weiß nicht ob es das war was gewirkt hat, aber am nachmittag stand ich in der backbord nock und warte darauf das es los ging. und dann schossen die sea sparrows auch schon auf die anfliegenden ziele. und siehe da, die fotos wurden doch recht gut.
das schiessen dauerte zwei tage, mit dabei waren noch andere deutsche schiffe die schossen.
2002, auf einer nachtwache im leitstand, las, ich ne maxim, oder ne fhm? vielleicht war es auch ein playboy, jedenfalls wo nackte frauen zu sehen waren. und da erinnerte ich mich an meine kollegin. und ich beschloss, wenn ich zu hause bin, das ich mir jemanden suche zum fotos machen. allerdings ohne referenzen nicht so einfach. doch ich fand dann eine dame im internet die mir helfen wollte, mit ihr bin ich noch heute befreundet. allerdings war das shooting ein reines desaster, nichts klappte. licht, gestaltung, nichts! beim zweiten shooting lief es dahin schon viel besser, da ich ja wusste was beim ersten mal schief lief.
ja und dann war der prozess im gange, was folgte? jede menge bücher, neue kameras, viele begegnungen mit menschen, manche waren sehr gut, manche möchte ich am liebsten aus meiner erinnerung tilgen. es gab die verschiedensten aufträge, wie hochzeit, produktfotografie, etc.
und nun bin ich an dem punkt wie der eine fotograf bei d&w der bepackt mit ausrüstung war. wo ich nie hin wollte.
ich weiß nicht was noch alles kommt, aber ich bin gespannt.
das war´s.
lg
oliver