Aus unserer reichen Erfahrung versuchen zu zärtliche Männer mit der übertriebenen Zärtlichkeit ihre mänliche Defizite zu kompensieren.
Im Regelfall kommen sie zu schnell und/oder haben riesige und begründete Komplexe wegen der Schwanzgrösse.
Hmmm,
sehr schade, dass es solche Erlebnisse die Erfahrungsliste in diesem Sinne negativ belastet.
Bei uns ist Zärtlichkeit immer ein ganz wichtiges Thema.
Und hier sehen wir nicht nur die Zärtlichkeit im Sinne des Berührens von Hand zu Haut.
Es gibt doch wirklich soooo viele Möglichkeiten zärtlich zu sein. Und das setzt aber die Sensibilität voraus, woran es den Menschen oft hapert. Und hier machen wir kein Unterschied zwischen Mann und Frau und allen dazwischen.
Und weiter sind doch Zärtlichkeiten ein extrem großes Feld, wo der Grad zwischen angenehm und nicht mehr zu ertragen sehr schmal ist.
Tendenziell haben die Männer wohl eher die meisten Probleme, wenn auch nicht bewusst (leider), wie man einen Partner haptisch beglücken kann. Eigentlich fehlen den meisten Männern die Selbsterfahrung des Berührens, was für die miesen Erfahrungen ausschlaggebend ist.
Hand auf´s Herz: Wie viele Männer haben innigste Erfahrungen in Eigenzärtlichkeit gemacht? Und hier sollte die schlichte Form der Selbstbefriedigung ausgeschlossen sein!
Wer mehr über sich selbst weiß, der kann gelebte Gefühle der Sensationen weitergeben. Ansonsten bleibt die Negativstatistik der Grobmotoriker eben so tragisch kellertief.
Berühren will tatsächlich gelernt sein und die Antennen müssen auf sensiblen Empfang gestellt sein. Und hier erweitert sich das Berühren auch auf die Momente, wo Zentren der Lust (der KOPF ist in erster Linie gefragt!!!!!) anders berührt werden wollen und der Griff, oder was auch immer, eben härter und intensiver ausgeführt werden muss, damit eben NICHT das "Totstreicheln" überhaupt zum Thema werden könnte.
Hier empfindet jeder Mensch anders und differenziert die Intensität von Zärtlichkeiten. In einer BDSM-Beziehung ist doch dann auch ein Peitschenhieb zärtlich!!! Jeder fasst doch so das Erleben und Austauschen von Zärtlichkeiten anders auf. Viele der zu lesenden Beiträge sind da zu einfach in der Aussage.
Menschen sollten immer genügend Selbstvertrauen haben Fehler zu machen, es sich einzugestehen damit es zukünftig besser wird.
So zu berühren, dass der Partner "wegfliegt" und eben nicht in Agonie verfällt, das ist eine Kunst, die eben nicht jeder inne hat, aber man kann es lernen und es besser machen!!! Und das Wechselbad der Gefühle bei Berührungen braucht unbedingt jene Form der Sensibilität, die die Steuerung zum Mehrwollen von Lustauslebungen benötigt.
Und (leider) an die vielen Männer gerichtet: Warum habt Ihr ein Problem sensibel zu sein? Ist man dann ein "Weichei"? Mitnichten!!!! Wer das kapiert, der kommt bei den Frauen und Bi-Männern hervorragend an. Und noch etwas zum Nachdenken, was die Sensibilität anbelangt. Ein "Körpernein" ist ein nein, welches durch ein Gefühlsautomatismus ausgelöst wird und nicht durch den Kopf und einer verbalen Aussprache! Wenn man zärtlich ist, so verrät der Körper, die Haut, das Atmen, der Muskeltonus, jede Form also des nichtverbalen Ausdrückens (Stöhnen, Grummeln und Ähnliches außen vorgelassen) mit seinen Reaktionen DIREKT einem, ob es diesen oder jenen Weg weiterer Zärtlichkeiten geben sollte. Es gibt kein Schema "F"! auch unterschiedliche Stimmungen fordern die Sensibilität und Fantasie andere Wege des sinnlichen Beglückens zu gehen.
Als Fazit kann ein Mensch sich nicht durch zu viel Zärtlichkeit diskreditieren, sondern nur durch Mangel an Aufmerksamkeit und haptischer Unfähigkeiten. Daher kompensiert der Mann (meistens) auch nicht Potenzmängel, sondern er hat eben noch nicht ausreichende Erfahrungen. Und daher sollte der Partner den anderen immer ehrlich darauf hinweisen, gegebenenfalls anleiten. Natürlich ist da das Stimmungsbarometer erst mal nach unten abgesackt, aber ohne diese Möglichkeit gibt es kein Besserwerden, wie in der Schule eben.
Ach ja, mal so nebenbei noch angemerkt.Warum gibt es hier eindeutig eine sehr hohe Zahl an biinteressierten Frauen im Verhältnis zu den Männern? Eben aus dem Grund, dass Männer lieber die Keule schwingen, als über das Eigenkörperkennenlernen die Aversionen gegen ein gleichgeschlechtliches Berühren und mehr abbauen könnten.
Das bedeutet ja leider auch im Umkehrschluss, dass der Mann es genießen könnte, wenn eben eine vielleicht mal wissende und sensible Männerhand oder Mund, Genuss pur offeriert.
Daher ein Appell an die ach so männlichen Höhlenbeschützer und zaghaften "Weicheier": Lernt endlich mal an Euch selbst, was denn Berühren überhaupt bedeutet!!!! Und dann macht es endlich besser.
Wir denken doch, dass wir vielleicht zu den "exotischen" Menschen gehören, die das Glück des sinnlichen Berührens und anderen Gangarten heute gemeinsam ausleben können.
Und natürlich freuen wir uns sehr, wenn es auch anderen Menschen gelingen mag über sich selbst hinaus zu wachsen und damit das eigene Glück als Basis für noch mehr Glück im Austausch zu anderen Menschen zu entdecken und auszuleben.
Allen also noch ein erfahrungsreiches Jahr ;),
die ImmerLattes