der sohn meines partners stand kurz vor seinem zehnten geburtstag als ich ihn kennengelernt habe. problematisch, zumindest aus unserer sicht war, dass ich als neue recht schnell an die vorherige beziehung auftauchte.
der lütte und sein vater dürfen sich leider auch nur an einem wochenende des monats sehen. daher ist es schon ein problem gewesen, die neue anzuerkennen. insbesondere, da frisch verliebte ja auch ständig in irgendeiner form körperkontakt suchen.
wir haben dann zusammen beschlossen, ihm zwar zu zeigen, dass papa eine neue hat, sie ihm aber in keinster form die zeit mit seinem vater wegnimmt. zu deutsch: ich habe mich ganz hinten an gestellt. ebenso habe ich mich bei "anweisungen und zurechtweisungen" zurückgehalten. so dass der nachwuchs und ich uns langsam annäheren konnten.
das betraf das gespräch wie den körperkontakt. ich habe immer drauf geachtet und es auch laut ausgesprochen, wenn es z. b. um das thema gute-nacht-kuss ging, dass er mir keinen geben braucht, wenn er nicht möchte. nach ein paar monaten kam er von ganz allein. ich habe auch immer drauf geachtet, dass ich seine schamgrenzen einhalte. also wenn er sich bettgehfein macht, ganz gezielt wegschauen (nicht das ich aus versehen seine gänzliche nacktheit sehe).
durch diese form der zurückhaltung und trotzdem da sein, haben wir es geschafft - klar, gab es auch phasen in denen es nicht ganz rebungslos lief - einen weg zueinander zu finden. heute ist es so, dass wir einen freundschaftlichen weg gehen. er weiss, dass ich ihm weder papa wegnehmen noch mama ersetzen will (das habe ich ihm auch ganz klar gesagt), aber immer ein offenes ohr für ihn habe.
so kommt er teilweise mit sachen zu mir, weil diese seinem vater zu erzählen ihm zu peinlich oder zu heikel sind oder aber wir haben einfach so spass miteinander und können auch ganz innig kuscheln, uns raufen oder ernsthafte gespräche miteinander führen.
ich denke das wichtigste ist mit dem partner zu besprechen, welche rolle man einnehemen darf und soll und dem kind dieses auch in aller deutlichkeit mitzuteilen. und das alles dem tempo des nachwuchses angepasst, denn der ist derjeneige welcher das bestimmt.
für sehr wichtig halte ich auch, gerade in der ersten zeit, das sich alle beteiligten die zeit geben sich zu beschnuppern und für das kind ein wenig zurückzustecken, sich aber nicht dafür aufgeben.
auch gerne mal eine disskusion vor und mit dem kind führen, wenn aus einer sicht etwas falsch läuft. also versuchen eine ganz natürliche beziehung aufzubauen.