Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
BDSM & Polyamorie
1145 Mitglieder
zur Gruppe
Offene Beziehung
1506 Mitglieder
zum Thema
Beziehung bei unterschiedlicher Neigung öffnen?76
Erstmal frohes Neues! Wir befinden uns in einer, für uns nicht ganz…
zum Thema
Neigung nicht ausleben/offene Beziehung59
Ich frage mich aus eigenem persönlichen Interesse: Kann man wohl auch…
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Das Outing in der Beziehung

Das Outing in der Beziehung
Man liest ja öfter mal, dass Menschen sich an einem Punkt im Beziehungsleben dem Partner gegenüber outen und aus diesem Outing eine gemeinsam Entwicklung Richtung BDSM sich entwickelt.

Viel öfter liest man, dass dem Outing keine solche Entwicklung folgt, da der Partner mit BDSM nichts oder wenig anfangen kann.
Daraus wiederum folgt oft ein langsames oder schnelles Beziehungsaus (hat ja meist noch viele andere Gründe) oder die Öffnung der Beziehung dergestalt, dass der BSM-lastige Teil seine Neigung außerhalb der Beziehung (aus-)lebt und liebt.

Mal an die, die es 'geschafft' haben, die Neigung gemeinsam zu entdecken und weiterzuentwickeln. War das ein langer Prozess?
Habt ihr, nachdem ihr euch offenbart habt, lange herumgedoktort, bis es klar war, dass der Partner gegenpolig...ebenso etwas damit anfangen kann?

Ich frage u.a., weil ich öfter höre, lese, erlebe, dass jene, die ihre Neigung entdecken, bzw. nicht mehr unterdrücken wollen und sich dem Partner outen...aus Angst, den geliebten Partner zu verlieren, die (ansonsten harmonische) Beziehung zu Bruch gehen zu sehen, noch lange Zeit sich in Kompromissen versuchen.

In einem mir bekannten Fall...geht das seit zwei Jahren so: Aufklärungsarbeit der geliebten Partnerin gegenüber, inniger Wunsch, sie möge doch...gegenpolige Neigung aus sich herauslesen lassen, zarte Versuche und sexuelle Experimente, Strammtische, ...und gleichzeitig...das Verbot, außerhalb der Beziehung die Neigung zu leben.

Wie war es bei euch?

Würde mich sehr über Einblicke, Erfahrungsberichte freuen...positive wie negative natürlich. Einfach, wie es war, ist...

Sophia
Es war nicht einfach für mich...
Ich fange mal so an...nach 10 jahren Beziehung sagte Sie auf einmal zu Mir,du schatz ich stehe auf bdsm und möchte es Ausleben...in meinem Kopf hat sich an dem Tag alles Überschlagen..habe Ich 10 Jahre alles falsch gemacht...was Will sie von Mir wo geht die Reise hin es verging einige Zeit und sie sagte komm lasse uns das mal machen...Fessel mich und und und..na gut habe ich gedacht lets go..aber es kam ganz anders...es ging voll in die Hose hatte mir einfach noch nicht genug Gedanken gemacht und war Überfordert.. !!
sooo..hat sie gesagt ich will das aber Ausleben und hat sich jemanden gesucht....es war Schrecklich für mich...es ging so einige Zeit weiter ca 1 Jahr
Na gut habe ich mir dann Gedacht was sie kann kann ich auch gesagt getan...und was soll ich sagen war nicht gut garnicht gut denn mein
Schatz hat festgestellt sie ist ja auch Eifersüchtig und kam garnicht damit klar..gut habe ich mir gedacht dann lassen wir es bleiben haben wir auch bis jetzt
Aber ich hatte in der Zeit genug Nachgedacht und wollte es mal auf meine Art und weise prob..es hat geklappt zwar noch lange nicht so wie sie es sich vorstellt aber es ist ein Anfang
Ich finde diese Spielart aber mitlerweile sehr reitzvoll und soooo Unendlich fassetenreich es macht mir spass und wir sind erst ganz am anfang...
Na gut hoffe ich habe hier kein Mist Geschrieben bin nicht so der Schreiber....

lg Dirk
Mist?
IIIIIIIIIwoh, @*********auer!
Genau solche persönlichen Geschichten...wie sie eben sind und nicht ...wie man sie sich vielleicht wünscht...wollte ich ja gerne erfahren.
Und es geht ja hier nicht um den Literaturnobelpreis, gell?

Danke dir.

Sophia
Hallo Magdalena,

Lisa und ich hatten da wirklich Glück.

Sie geriet in jungen Jahren an einen Dumm-Dom (was ja zugegebenermaßen eher Pech ist), wusste daher um ihre Neigungen, lebte diese aber aus Gründen, die sie vielleicht später selber hier benennen wird, nicht aus.

Ich selbst sammelte schon mit meiner ersten Partnerin, die etliche Jahre älter und schlichtweg schmerzgeil war, exzessive SM-Erfahrungen, (er)lernte dabei Praktiken, die ich in dieser extremen Form bei späteren Partnerinnen nicht mehr anwendete und auch nicht mehr anwenden werde. Soll heißen, ich gehe zwar sehr gerne an Subs Grenzen, diese sollten meine eigenen jedoch nicht übersteigen.

Da Lisa und ich sehr offen über wirklich alles reden können und dies auch tun, wussten wir über unsere Neigungen, vor allem aber die positiven wie negativen Erfahrungen Bescheid.

So war es nur noch eine Frage der Zeit, bis sich bei Lisa genügend Vertrauen zu mir, bzw. meinem Einfühlungsvermögen/meiner Selbstkontrolle aufbaute, um ihre Neigung trotz der schlechten Erfahrungen mit dem Dumm-Dom wieder ausleben zu wollen.

Allerdings sprachen wir das vorher nicht ab. Die erste Session ergab sich einfach spontan aus einer lustig-frechen Situation heraus. Vollkommen natürlich, als wären SM-Praktiken nichts anderes als Blümchensex.

Bis heute ist diese Situation für uns der Einstieg:
Sie zankt - falls ich Lust habe deute eine Ohrfeige an - sie schließt erwartungsvoll die Augen und es geht auf die eine oder andere Art weiter.

Andersrum – ich bin Switcher – ist es etwas schwieriger.
Lisa fehlt leider jede dominante oder sadistische Ader. Da sie aber weiß, dass auch ich mich gerne mal zarthart verwöhnen lasse, tut sie es - selten, aber doch. Aber das ist ein Akt der Liebe, nicht der Neigung. Also fordere ich in dieser Beziehung nichts ein. Ich weiß, dass sie um diesen Wunsch weiß und ihn gelegentlich auch umsetzt. Das muss mir reichen, denn jedes Forcieren, jedes Betteln und Lamentieren, würde dieses seltene Fünkchen ganz verlöschen lassen. Außerdem – so bleibt es immer etwas wirklich Besonderes. *ja*

Wir hatten, bzw. haben also das Glück beide gerne unsere SM-Neigungen bis zu einer bestimmten Grenze auszuleben, sind aber nicht auf diese Praktiken fixiert.
Für uns ist und bleibt SM eine von vielen schönen Variationen.

Fremdgehen, um in den Genuss auch nur irgendeiner Sexualpraktik zu kommen, die mir (m)eine Partnerin nicht geben kann, kommt für mich nicht in Frage. Entweder man liebt und verzichtet, oder man liebt nicht genug um verzichten zu können = Trennung.
Eine gute Alternative kann hier auch eine Offene Beziehung sein, von der aber tatsächlich auch beide wissen sollten. *zwinker*

Prinzipiell halte ich es für unmöglich jemand eine Neigung anzuerziehen/anzutrainieren. Als eindeutig >Nicht Vorhanden< erkannte Neigungen werden aus Liebe oder unter Druck *nono* umgesetzt, keinesfalls aber, weil sie denn plötzlich aus dem Nichts da sind.

Liebe Grüße,
Bert
***af Paar
1.078 Beiträge
Mal an die, die es 'geschafft' haben, die Neigung gemeinsam zu entdecken und weiterzuentwickeln. War das ein langer Prozess?
Habt ihr, nachdem ihr euch offenbart habt, lange herumgedoktort, bis es klar war, dass der Partner gegenpolig...ebenso etwas damit anfangen kann?

Wir sind ein solches Paar. *zwinker*

Nun, bei mir hatte es eine sehr unschöne, aber sicherlich durchaus häufige Vorgeschichte: Kopfkino, lange einsame Nächte vor dem PC (das www-Internet war gerade erfunden) und die Beziehung war kurz davor, deswegen zu verrutschen.

Okeee, Herz gefasst, Mut zusammengenommen und sie gefragt, machen wir mal ein Fesselspiel?

Entsetzte Augen, sicherlich auch wegen der Vorgeschichte. Sie ahnte zumindest, was der Kerle da so trieb und wo er sich online tummelte. Völlige Unsicherheit bei ihr. Fesselspiel? Was will er wirklich? Tja, ich stand erst einmal im Regen.

Mir selbst war klar, verzwingen, schon gar auf die Schnelle, kann ich es nicht. Also Gelassenheit, keine Drängelei, aber mein Wunsch war präsent, konnte sich setzen und auch, "was will der eigentlich?" wurde für sie emotional begreifbarer und damit weniger angstbelastet.

Konkret kam der Durchbruch dann anlässlich eines USA-Aufenthaltes. Ich hatte meinen Solo-Shopping-Tag in San Francisco genutzt, um auch in verschiedene SM-Shops und Lederwerkstätten reinzuschnuppern. Ich erzählte davon und schlug ihr vor, diese Tour am nächsten Tag gemeinsam zu wiederholen. Tja, abends testeten wir dann die gemeinsamen Einkäufe im Dachgeschoss einer alten viktorianischen Villa mit Blick über die Bay.

Alles lange her. Aber damit war der Knoten gelöst. Wir experimentierten, ziemlich unbefangen und anfangs auch mit unterschiedlichen Rollen und entdeckten und spielten uns so an "unser gemeinsames BDSM". Zum zehnjährigen Hochzeitstag überraschte sie mich dann mit Tickets für unsere erste öffentlich Fetisch- und SM-Party.

SM ist bei uns zwar "nur" ein Teil unserer gemeinsamen Erotik, wir haben aber viele guten Freunde und Bekannte in der "Szene" und unser mühsamer "Werdegang" gehört längst zu unseren Beziehungsanekdoten, über die wir schmunzeln können.
Einfach klasse!
Wir lasen gerae diesen Threat und sind total begeistert über das, was Ihr schreibt!
Wir finde JEDEN dieser drei unterschiedlichen Wege super, nachvollziehbar und sympathisch!
Es freut uns, zu lesen, wie Ihr Euren individuellen Weg gefunden habt und irgendwie weiter geht (weiter sucht)!

Wir Zwei haben uns hier im JC gefunden. Das ist natürlich schon eine ganz andere Ausgangssituation und macht Vieles bedeutend einfacher. Aber auch wir mussten uns und unsere Form der Liebe, des Sexes und des BDSM erst eruieren, herausfinden wie wir ticken und wo es uns hin zieht...
Eine spannende, abwechselungsreiche Reise mit vielen Bahnhöfen, Mitreisenden, Landschaften und auch Sackgassen.

Die Ausgangssituation war bei uns so:

"Sie" (devot/ maso) war seit 6 Jahren in einer "Stino"-Beziehung. Hatte ihre BDSM Phantasien seit der Kindheit und mehrfach vorsichtig versucht, sie in ihrer Beziehung leben zu können, aber ihr EX fand schon leichtes Fesseln "pervers"...

"ER" war seit 2 Jahren geschieden und erst seit wenigen Monaten ernsthaft an einer neuen "Beziehung" interessiert, ohne diese direkt anzustreben und daher solo.

"SIE stieß irgendwann auf den JC. Spannende und aufregende Einblicke und das gute Gefühl nicht alleine zu sein, nicht "die Einzige" der es so geht...

"ER" (dominant/ sad) hatte bereits einige Jahre "niederschwellige" Erfahrungen in der Hamburger Szene, das heißt, er war bereits (vorwiegend als interessierter Beobachter) auf öffentlichen und privaten BDSM Veranstaltungen. Seine praktischen Erfahrungen waren aber nicht wirklich groß.
Dennoch gab es durch Freunde und Bekannte Zugang zu dieser Welt.

"Sie" war speziell elektrisiert von einem Forumsbeitrag, den "er" geschrieben hatte und in welchem er sich über ein weit verbreitetes negatives Frauenbild erregte.
Sie wollte sehen, was für ein Typ geschrieben hatte, was auch sie dachte, aber bisher noch nie aus dem Mund eines Mannes gehört hatte und meldete sich im JC an, um auf das Profil einsehen zu können.
In den nächsten Tagen bemerkte er immer wieder, dass sie sein Profil besucht hatte und begann sich für sie zu interessieren...
("SIE": 25 und "ER": 46)
Für BEIDE eigentlich ein absolutes "NO GO", denn wir fanden einen deratigen Altersunterschied für uns absolut unmöglich!!!
Es begann daher nur deshalb ein Schriftverkehr, weil "SIE" deutlich jede Form von Realkontakten und sogar Telefongespräche ausgeschlossen hatte und ausschließlich einen phantasievollen "CO-Regisseur" für ihr Kopfkino suchte.
Da fühlte "ER" sich kompetent und war interessiert.

Was folgte war die aufregendste Zeit unseres Lebens, denn es war DERARTIG PASGENAU, dass es uns BEIDE aus den Schuhen haute und alles, was wir bisher kannten veränderte...

Nach 2 Wochen wollten und mussten wir uns treffen, denn einem völlig Fremden, hätte sie nicht die Handynummer gegeben, er verlangte dies aber für spontanere Kontakte und Aufgabenstellungen!
Es passierte, was wir beide nicht gewollt und nicht für möglich gehalten hätten:
Ihre alte Beziehung wurde nach ca. 8 Wochen gelöst und wir sind seit nunmehr fast 2 Jahren ein glückliches Paar und leben absolut auf Augenhöhe, aber beim Sex, ist die Rolle klar und es macht viel Spaß unseren BDSM-Weg zu finden.
Wir sind aber nicht ausschlißlich SM-er, sondern leben eine sehr aufregende Form der Sexualität mit vielen Facetten!
merci merci...
...für die einfühlsamen und intimen Einblicke in euer Beziehungsleben.

Melde mich zu Wort, sowie die Fesseln des SMigen Alltags mitOHNE Lustanteil...etwas lockerer in Puncto Zeit liegen.

Thanks...

Sophia
sich outen
Nun,
wir sind seit 25 Jahren glücklich verheiratet. Es gab Höhen und noch viel mehr Tiefen. Aber, das schweißt ja auch zusammen, und Liebe entsteht. Liebe hat nichts mit Sex zu tun. Es ist Verständnis, Gefühl und uneingeschränktes Vertrauen, das sich beide Partner über die Jahre mal hart oder weniger hart erarbeiten müssen.
An diesem Punkt angekommen, sind sie in der Lage sich zu "outen". Sie können miteinander reden und dem Partner die Empfindungen und sexuelle Wünsche mitteilen. Es kann keine Beziehung lange halten, wenn man nur bei Kerzenschein Kuschelsex macht..und alles immer nur nach schema F abläuft...Genau wie mit dem Essen, der Kleidung, der Hobbies....Es muss Abwechslung ins Spiel.
Und da kann jeder experimentierfreudig sein....Und dann im nachhinein sagen.,....das gefällt mir...törnt mich an...das nicht..usw....
Gemeinsam kommt man dann zu einem Level...und an diesem Punkt angelangt kann man mit ganz kleinen lustvollen Schritten sehr viel mehr erleben und gemeinsam genießen. Die Lust, verschiedene Dinge auszuprobieren, kommt dann schon ganz von alleine, wenn man eine gewisse Hemmschwelle ablegt und alle diese Dinge als normal betrachtet, denn das ist es ....alles völlig normal ..wie ein Kaufhaus, das ich betrete und zieh mir verschiedene Röcke an, um zu sehen, ob sie mir gefallen und an mir aussehen.
Wir haben zu hause ausprobiert....Nehmt euch Küchenutensilien vor...Holzlöffel und Pfannenwender zum Poversohlen....Gürtel vom Bademantel zum fesseln...ein Tuch um die Augen zu verbinden...Es gibt so vieles das man erstmal ausprobieren sollte, ob es spaß macht...
Nun, in diesem Sinne.....entdeckt eure Gefühle

Rike
******ing Frau
43 Beiträge
So völlig unerwartet......
Ich bin seit 5 Jahren verheiratet und mein Mann und ich haben festgestellt, dass das Eheleben doch eher langweilig als aufregend ist.

Soviel erstmal zu der Ausgangssituation *zwinker*

Da ich in einer sehr großen Firma arbeite und regen eMail-Kontakt zu Kollegen pflege, ergab es sich irgendwann, dass ein besonderer Kollege die Ein oder Andere Mail mit mir tauschte. Es fing mit harmlosem Geplänkel an und entwickelte sich zu einer faszinierenden Unterhaltung. Er teilte mir seine Neigung irgendwann mal mit und seine Vorlieben, was mich erstmal total erschüttert hat. Ich war mit BDSM noch nie in Berührung gekommen und konnte mir eine devote Haltung nichtmal vorstellen. Man muss dazu wissen, dass ich im Beruf eine eher dominante Person bin. Ich setzte mich also mit diesem Thema intensiv auseinander, denn ich wollte schließlich mitreden können und er sollte sehen, dass ich mich darüber informiere. Was bewegt jemanden sich führen zu lassen? Warum lässt Macht jemanden so erregen?

Wir tauschten uns rege aus und er erzählte mir viele Dinge die im Kopfkino stattfinden können, aber momentan nicht ausgelebt werden.

Ich interessierte mich plötzlich sehr dafür und habe einige Bücher bestellt....sowas wie "Die Kunst der weiblichen Unterwerfung" z.B.
Irgendwann habe ich meinen Mann damit konfrontiert und er war total Feuer und Flamme. Er meinte, es hätte ihn schon seit Jahren interessiert, er hätte sich nur nicht getraut sich zu outen. Naja, dann habe ich es eben gemacht *zwinker*
Da ich mir nicht sicher war wie wir es umsetzen sollten, fragte ich meinen Kollegen ob er Tipps hätte - oh ja, er hatte welche.

Wir probierten es einfach mal aus und, was soll ich sagen, es ging total in Hose - Natürlich!
Es folgten eine Menge Gespräche, viel Lektüre die mein Mann sogar mit in Urlaub nahm - und ein Wochenende mit besagtem Kollegen und mir allein.
Ich nahm an meiner ersten Session teil, die mir durch und durch ging - ab da wusste ich, dass ich ohne D/S nicht mehr wollte.

Mit meinem Mann probierte ich es ebenfalls aus, doch ich kaufte ihm die dominante Rolle nicht ab. Wir kannten uns schon zu gut, als dass er glaubhaft sie Dom-Position einnehmen konnte. - So entwickelte sich mit besagtem Kollegen eine intensivere Beziehung mit Hintergrund BDSM.

Von meinem Mann bin ich nun getrennt (BDSM war natürlich nicht der einzige Grund für die Trennung) und erlebe das schönste was das Leben zu bieten hat - Ich habe mich Hals über Kopf in meinen Kollegen, meinen Dom verliebt und bin sehr glücklich als seine sub und Lebenspartnerin.
Ich trage sein Zeichen und freue mich täglich darüber, diese Neigung, die erst geweckt werden musste, so derart intensiv auszuleben. Gern auch als 24/7 - das wird die Zeit intensivieren.

Fazit: Ich kannte meine Neigung nicht, sie wurde erst hervorgelockt.
Ich wollte nicht verzichten, dafür war die Liebe nicht ausreichend, und habe mich getrennt.


LG
DevilsDarling
Gefesselt und doch so frei wie nie!!
*******dar Paar
194 Beiträge
Auch wir.:-)
Bei uns war ich, der männliche Part, derjenige der seine Neigung jahrelang verheimlicht hat.

Am Anfang war ich wie viele sehr erschreckt über meine Phantasien, irgendwann kam dann das Internet und ich merkte ich bin nicht alleine.

In dieser Zeit habe ich meine Neigung nur Online "befriedigt". Ich habe mich mit dem Thema auseinander gesetzt und mich viel in einschlägigen Chats rumgetrieben.

Ich habe mich meiner Frau gegenüber nicht geoutet, weil ich aus ihrer Reaktion auf einige Andeutungen von mir geschlossen habe, dass sie mit dem Ganzen nichts Anfangen kann.

Ich versuchte das Ganze beiseite zu schieben und zu ignorieren, was mir aber auf lange Sicht nie wirklich gelungen ist.

So zog ich mich immer mehr in meine Onlinewelt zurück was natürlich unserer Beziehung nicht wirklich gut tat.


Der Wunsch das ganze auch ausleben zu können wurde immer stärker bei mir und es kam nach einigen Jahren wie es kommen mußte, ich lernte jemanden kennen, mit dem dieses Ausleben möglich schien. Wir haben viel geredet und kamen uns dabei immer näher und ja ich habe dann meine ersten realen Erfahrungen gemacht.

Damit war für mich klar, dass ich darauf nicht mehr verzichten will. Die Beziehung zu meiner Frau war mittlerweile auf einem Tiefpunkt angekommen.

Als sie dann wieder einmal fragte was los sei und sagte dass sie so nicht mehr weiter machen will, habe ich meinen Mut zusammen gefasst und mich geoutet und auch von der Nebenbeziehung erzählt.

Ich war mir sicher, dass das Ende der Beziehung war und es war zu dem Zeitpunkt auch ok für mich. Ich wollte es.

Meine Frau war natürlich total überrascht und überfordert mit der Situation, aber dazu wird sie evtl. noch selber was schreiben.

Sie hat mich in mehreren Punkten überrascht. Der erste Punkt war, dass sie das Ende der Beziehung viel mehr zu treffen schien als ich gedacht habe. Der zweite Punkt war, dass sie Interesse am Thema BDSM zeigte und sich gleich am nächsten Tag mit Büchern eindeckte und sich von mir im Internet Seiten mit Informationen zeigen ließ.

Lange Rede kurzer Sinn, es hat bei uns gepasst. Wir haben uns in dieser Phase wieder neu lieben gelernt und BDSM ist seitdem eine Erweiterung unserer Sexualität.

Es gab einige Leute die der Meinung waren, sie würde da nur mitmachen, weil sie mich halten will. Das ist zumindest bei uns quatsch.;) Dafür sind ihre Reaktionen und Gefühle während einer Session zu echt.;)

Soviel von mir dazu.

Bodo
touchée
Ich sitze hier...völlig platt (Alltag), aber sehr schmunzelnd und gerührt...über eure Beiträge, genieße eure Einblicke, die ihr gebt.

So vieles, das mir dazu einfällt...aus den eigenen Erfahrungen und auch an Fragen, Gedanken zu den euren.
Für heute muss ich das sacken lassen...und mag mich einfach bedanken...und ermuntern, wen auch immer, zu schreiben...auch von den weniger glücklichen Outings.
Auch dazu bestimmt noch von mir mehr.

Was spontan noch vor dem Schlafengehen hängenbleibt:
Es wurde mehrfach betont oder erzählt, dass (BD)SM nur eine ...(mehr oder weniger wichtige) Fascette im Sex-und Beziehungsleben ist, und eben auch der Rest an Sex...'abwechslungsreich' sei (man verzeihe mir die Holprigkeit...unkonzentriert jetzt)...

Nun lebt ihr ja alle (die ihr geschrieben habt) in Beziehungen im Sinne: Partnerschaft, also nicht in einer 'Spielbeziehung', 'reiner 'SM-beziehung', Affaire usw.
Aber selbst in solchen...denke ich doch, dass Sex nicht notgedrungen: SM heißt.
Ebenso denke ich, dass in festen Partnerschaften, die z.B. 24/7 leben...Sex genauso: kuscheln, schlichtes F..., und was man/frau eben alles gerne hat...heißt.

Ich z.B. kann mir nicht mehr vorstellen, mit einem Nicht-BDSM'er eine längerfristige Liebschaft einzugehen, ja, nicht mal, einen schlichten Ausflug in eindeutig Zweideutiges zu unternehmen, währendessen es mir ein leichtes ist, überhaupt kein Problem (warum auch?), Blümschensex und Händchenhalten...mit dem BDSM'er zu haben.
Es ist die Option darauf, die Umlaufbahn, in der 'es' immer mitschwingt und jederzeit...möglich ist, die ich brauche, gebe und nicht mehr missen will.

Das tiefere Verstehen und gemeinsam 'Schwingen', Schlüssel haben für Kammern, die weit unterhalb von Haut und Stöhnen liegen.

Hmmm...

Sophia
*******hess Frau
3.437 Beiträge
Ich glaube nicht
dass es funktioniert, wünsche euch aber allen ganz viel Glück!
***af Paar
1.078 Beiträge
Ich glaube nicht
dass es funktioniert, wünsche euch aber allen ganz viel Glück!

Ja, vielleicht ist es nur mächtig viel Glück, aber meine/ unsere Beziehung bzw. Ehe hat inzwischen auch 25 Jahre auf dem Buckel. *zwinker*
viel zu lesen...
Da mich das Thema aktuell ebenfalls beschäftigt, will ich hier ebenfalls meinen Senf dazugeben...

Ich bin mit meinem Mann fast 15 Jahren zusammen, davon 4 1/2 Jahre verheiratet. Ich stand schon immer auf gefesselt werden und genoss die Gedankenspiele um Schmerz, und fügt mir diesen auch zu, da es zu mir gehört. Allerdings habe ich das immer für mich behalten und es für Falsch erachtet.
Als ich mit meinem Mann zusammengekommen bin, habe ich die sexuelle Facette für mich dazugewonnen. Das höchste der Gefühle in unserer sexuellen Entwicklung war allerdings, das mal ans Bett gefesellt werden. Ich traute mich nicht ihm zu sagen, dass der Schmerz für mich reizvoll ist. Viele Jahre lief unsere Beziehung "normal". Sobald ich den Zeitraum hatte, genoß ich für mich alleine die Mischung aus gefesselt sein, Schmerz zufügen und die Befriedigung die ich daraus zog.

Ich habe mich in den Jahren persönlich weiterentwickelt, bin selbstbewußter geworden und wollte mehr ausprobieren. Mich hatte mal jmd per ICQ auf das Thema "BDSM" aufmerksam gemacht und ich fand die Vorstellung nicht auf mich zugeschnitten. Allerdings, Frau ist ja neugierig und surft erst einmal fleißig durchs Netz *zwinker* Ich fand die Vorstellung, das jmd mich dominieren könnte reizvoll, aber war eher distanziert, allerdings gefiel mir der S/M Part recht gut...

Durch eine etwas größere Ehekrise sprachen mein Mann und ich uns aus und ich erzählte ihm, das ich unser Sexualleben etwas erweitern will. Wenn ich damals gewußt hätte, was alles auf mich an Gefühlskarusellen zukommt, ich weiß nicht, ob ich es gesagt hätte.

Er steht in keinster Weise auf irgendeine Spielart in Form des BDSM, allerdings ist es für ihn nicht abartig. Aus Liebe zu mir führt er einige Ideen und Gedanken für mich aus. Nur dadurch wird meine Vorstellung, von dem was ich will, immer deutlicher. Mein Mann und ich tauschen uns regelmäßig aus, ich sage ihm was gut war und was nicht, allerdings kann er mir nicht all das geben was für mich wichtig ist...
Es ist für mich nicht nur eine Ergänzung zum Sex sondern ich verzehre mich manchmal nach einem Dominantem und Sadistischen Gegenpart im Alltag...

Ich habe allerdings für mich beschlossen (auch wenn mir diese Entscheidung manchmal weh tut, da ich mich mehr will) bei meinem Mann zu bleiben, welcher sich alle Mühe gibt, meine Bedürfnisse trotz allem zu befriedigen... in gewisser Weise macht er das alles ja mit, weil wenn ich angeturnt bin, bringt es ihn auf Hochtouren und der Sex ist einfach besser wenn er meine Wünsche erfüllt *zwinker*

Es gibt Phasen, da ist er so, wie ich es mir Wünsche und dann wieder nicht, das ist äußerst frustrierend...

Das was ich bereue ist, das ich nicht vor vielen Jahren um meine Neigung in dem Sinne wie heute Bescheid wußte.
Die Zeit wird zeigen, was es bringt, seit dem ich ihm von meiner Neigung berichtet haben und wir am ausprobieren sind, haben mich zweimal die Gedanken gequält ob ich ihn deswegen verlasse...
Ich habe das Gefühl, das wir uns anlügen, vor Allem das er mit dem mir angepassten Verhalten sich selbst gegenüber nicht ehrlich ist.

Ich werde es auf mich zukommen lassen, was und wie es sich entwickelt und ob wir beide in Zukunft damit zurecht kommen das er spielt um mir gerecht zu werden und ich, ob ich ihn in dieser Rolle ernst nehmen kann...

Ich hoffe, das ist jetzt nicht zu sentimental geworden, aber ich musste es mir heute unbedingt von der Seele schreiben, da es im Moment so aktuell ist...

LG
Katinke
Es darf ja ruhig 'sentimental' werden.
Schön, dass du es dir von der Seele geschrieben hast und uns das 'Bauchgespuckte' mit_lesen lässt...

Ich denke, mit derart Verwirrtheit, Zweifel und Unsicherheit, wie...wem gerecht werden in der Beziehung ...stehst du alles andere als alleine da.

Wenn ich an meine Beziehung damals denke (15 Jahre, 2 Kinder)...da explodierte nach langen langen dunklen und 'toten' Jahren irgendwann eine Bombe.
Ich hatte eine Affaire, mit der im Grunde alles anfing, was nie mehr aufhörte. Ein Stein kam ins Rollen.
Meine Beziehung auch. Es gab nochmal intensive Zeiten, in denen wir offen über unsere (allumfassende) Sprachlosigkeit der leblosen Jahre reflektierten, uns nahe kamen und...den aufregendsten Sex überhaupt je...hatten.
In dieser Zeit driftete ich Richtung BDSM, ohne dass das Kind einen Namen gehabt hätte oder ich eine Ahnung wirklich.
Es war (im Nachhinein betrachtet) deutlich und auch mein Partner...machte einiges mit.

Aber es geht ja nicht einfach um Fesselspielchen oder sonstige Stellungen, Techniken oder bloßen Schmerz.

Es ist ein tieferes Erkennen, Zahnräder, die ineinandergreifen, wenn man so 'gepolt' ist. Die Nähe zueinander und...zu sich selbst, dieTiefe des Erlebens, ja: des 'sich Erlebens'...die sind jenseits von Sex, spielen sich aber in der Sexualität ab.

Ginge es 'nur' um bestimmte Praktiken...es wäre vermutlich manchem liebenden Partner ein Leichtes, dies zu erfüllen, aber damit sind noch nicht innere Ketten gesprengt, Mauern eingerissen, die uns von uns selbst trennen.

Ich empfand das damals ganz stark so...und schrieb auch immer von einem 'inneren Gefängnis', in dem ich mich fühlte. Hinter dicken Mauern, an die ich selbst nicht rankam.
Dahinter schrie und tobte und sehnte es...und brauchte etwas und jemanden, der mich da 'rausholte', die Gittertüren aufsperrte und mich...mir selbst nah brachte.

...

Sophia
******ing Frau
43 Beiträge
Wahr Worte.....
Es ist ein tieferes Erkennen, Zahnräder, die ineinandergreifen, wenn man so 'gepolt' ist. Die Nähe zueinander und...zu sich selbst, dieTiefe des Erlebens, ja: des 'sich Erlebens'...die sind jenseits von Sex, spielen sich aber in der Sexualität ab.



Sehr schön in Worte gefasst und sehr passend defininiert.....
Zu mut ung
Ich denke, mancher wünscht sich manchmal, er hätte den 'Deckel' draufgelassen, nicht entdeckt...die innere Unruhe, das Brodeln, das Fiebern und Sehnen...hinter diesen unsichtbaren Mauern, da es ruft.

Für mich stand da auch als Überschrift auf dem 'Reiseticket' ins 'Eingemachte':
Wer bin ich? Wer bin ich wirklich?

Und ich habe so manchen getroffen auf dem Weg, hinter dessen geheimen Wünschen nach 'Fesseln' ähnliche Frage stand, was eben...das Outing in der Beziehung vielleicht umso...dringlicher machte.
Die Vereinsamung in innerer (oder schon äußerer) Doppellebigkeit, die Unerreichbarkeit für den Partner, da man eigentlich...'weit weg' ist...auf einem Weg, den der andere nicht teilen kann, wenn man sich nicht mindestens mitteilt.
So wird auch die Frage, wie...werde ich der Beziehung, dem geliebten Partner gerechter...eine leichte und gleichzeitig...so schwere.
Die 'tickende Bombe'...explodiere ...oder implodiere ich?

Offenbare ich mich nicht...ja, neben wem lebt der andere dann eigentlich? Ein Fremder, Unbekannter, unerreichbar nah...wie sich manchmal herausstellt.
Öfnne ich...die innere 'Schatzkammer', die einer Gefängniszelle bis dahin gleicht...wie kann es dann weitergehen?

Die Furcht vor dem Unverständnis, dem evt. Ende...lässt manchen schweigen, zumal wir ja selbt in diesem Stadium fürchten und verwirrt sind...von den eigenen Abgründen?

...

Sophia
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.