@********usch
Natürlich ist es bei einer virtuellen Diskussion leicht, sich misszuverstehen, weil eben der direkte Kontakt fehlt. Allerdings finde ich, es geht bei so einer Diskussion eben um Diskussion, nicht um Kritik von Personen und schon gar nicht um Rechtfertigung. Ich habe dich nicht angegriffen – hoffe ich zumindest, falls du das so empfunden hast, tut es mir leid.
Dass du dich irgendwo ausgegrenzt fühlst, ist ja dein Erleben, das kann man nicht wegdiskutieren. Ich stelle lediglich den Zusammenhang mit der „allgemeinen“ Begründung in Frage.
Ich verstehe auch nicht in welcher Art mein Eingangsposting Verurteilungen zeigt.
aus meiner Sicht z.B.
Die sexuell aktive Frau muss mit vielen Vorurteilen leben, …. Sie wird belächelt und nicht ernst genommen. Von Frauen ebenso wie von Männern.
Ich habe ein wenig das Gefühl, dass du die Postings gut findest, die deine Wahrnehmung bestätigen
vieles mit großer Begeisterung gelesen und Parallelen zu mir gesehen
und andere Meinungen – wenn auch etwas unterschwellig – abwertest
aber ich möchte nie an den Punkt kommen, in dem mir alles den Buckel runter rutscht. Ich möchte nie so radikal werden das ich mein Umfeld nicht mehr wahrnehme kann nur weil alles was ich tue für das Beste halte
Es ist ja nicht so, dass ich das Gefühl nicht kennen würde… und zwar beidseitig… sich ausgegrenzt zu fühlen, oder auch mal ganz schnell mein Gegenüber in Schubladen einzusortieren…
Ich finde aber die Begründung: „alle Frauen sind…" dafür nicht so passend, und habe festgestellt, dass es sehr mit meiner eigenen Einstellung zusammenhängt.
Klar treffe ich auch mal ganz schnelle Einschätzungen: boah ist die doof, mit der kann ich ja gar nix anfangen… und mal die Lästerschwester zu sein, kann ganz unterhaltsam sein – bin ja nicht Mutter Theresa
Aber zunehmend bemühe ich mich, das Motiv für die spontane Ablehnung bei mir zu erkennen… (vielleicht ein Vorteil meines „greisen“ Alters…) und stelle oft fest, dass es eher bei mir als bei meinem Gegenüber liegt…
Habe ich jedoch den Eindruck, es liegt daran, dass mein Gegenüber nur eine begrenzte Wahrnehmung bzw. ein aus meiner Sicht eingeschränktes Weltbild besitzt, dann ist mir eine Bewertung meines Handelns durch diese Person auch egal...
Was mir hier im Thread aufgefallen ist, ist z.B. die pauschale Abwertung von Müttern = Gleichsetzung mit Heimchen am Herd..… um mal die Situation an der Kita aufzugreifen. Sicherlich gibt es da einige, die vielleicht neidisch oder frustriert sind… aber es ist doch nicht Hauptlebenszweck aller Frauen, die ihre Kinder in die Kita bringen, zu warten, bis eine junge hübsche alleinerziehende Mutter auftaucht, um ihr die geballte Verachtung zu demonstrieren… das erscheint mir einfach unlogisch…
Nun, wenn du als Heimchen vom Herd auftrittst, den Blick artig gesenkt - dann lieben dich auch alle Frauen.
Ist das nicht so, dann wirst du immer schräg angesehen werden.
Das finde ich doch sehr pauschal…
Ich denke es liegt in DEINER macht, deine toleranzgedanken auch zu äußern, den mut zu haben, in high-heels und halterlosen strümpfen als schlampe mit den schlampis im geschäftskostüm oder in jesuslatschen gemeinsam über die kitakosten zu parlieren oder darüber, warum die kiddies ständig zerrissene und/oder verdreckte kleidung mit nach hause bringen.
Toleranz kann man auch leben, indem man sie nach außen zeigt: sobald man sich mit kindern in der öffentlichkeit bewegt, ist frau ja nicht unbedingt mit sinnlichkeit oder männern als männern beschäftigt.
Da finde ich solche Aussagen
Eine Schutzmauer, die man sich als Mensch eben zulegt, wenn man eh schon weiß dass man nicht freundlich aufgenommen werden wird.
im Sinne einer „selbsterfüllenden Prophezeiung“
oder
Ich hatte immer einen tiefen Wunsch nach Anerkennung, danach, gemocht zu werden! Ich war nie der Typ, der da drüberstand und sich selbst genügte.
als Ansatz hilfreicher…
Ich mag es einfach nicht, wenn Frauen sich gegenseitig so pauschal abwerten… so kommen wir ja nie weiter in unserer gesellschaftlichen Entwicklung..
Aber wenn diese alleinstehende Mutter dann auch noch mit Stiefeln und tiefem Ausschnitt in der Kita aufkreuzt und eben NICHT aussieht wie eine abgekämpfte Muddi in sportlichem Freizeitdress (Schlabberpulli, billige Baggypants und Turnschuhe), dann tuscheln diese Muddis mit Sicherheit sogleich etwas von "Na, die hat ja auch keinen Kerl, die hat es ja nötig sich so herzurichten..."
Frauen haben da sehr feine Antennen untereinander und die "sportlich und praktisch" gekleidete Mamifraktion, die irgendwie immer im Kinderstress ist, die dürfte in der Tat so ihre Probleme haben, das einfach mal vorurteilsfrei zu akzeptieren, wenn eine Mutter anders auftritt. Es gibt da eine Art unausgesprochenen Verhaltenscodex für Mütter.
Ich glaube, Frauen habe da sehr feine Antennen, zu spüren, wann sie abgewertet werden. Und das wäre ja in diesem Beispiel beidseitig.
Die sog. "Mamifraktion" wertet die „flotte Mutter“ ab, weil sie vielleicht neidisch ist – so zumindest die Wahrnehmung der „flotten Mutter“.
Und die „flotte Mutter“ wertet die „Mamifraktion“ ab, weil sie sich irgendwie als „anders“ im Sinne von „besser, schöner, sexuell aktiver“ empfindet… so die Wahrnehmung der „Mamifraktion“.
Und da kann doch nur jede bei sich selbst anfangen – und mal versuchen, die Bewertung zu hinterfragen bzw. einfach zu unterlassen… in dem Fall, sich auf das gemeinsame Interesse - eben die Kinder - zu fokussieren…
Zu hinterfragen finde ich auch wichtig - im Sinne einer persönlichen Weiterentwicklung - aber wenn ich bei Antworten immer bei anderen ankomme, bin ich irgendwo in einer Sackgasse gelandet - meine Meinung...
Denn der einzige, den ich ändern kann, bin ich nunmal selbst...