Wie toll die Beiträge bisher sind.
Ich habe auch das Gefühl, dass er sehr gestresst sein könnte und da viele Erwartungshaltungen die ihr dem anderen gegenüber habt gerade zu Rollenkonflikten führen, die euch beide bestimmt ziemlich frusten.
Vielleicht wäre es eine Idee das alles mal zusammen auszusprechen. Das ihr euch an einen Tisch setzt und via
Aussagen nach der Struktur Wahrnehmung, Wirkung, Wunsch mal wirklich diese Erwartungshaltungen alle aussprecht und dann zusammen die Beziehunmodalitäten dahingehend anpasst.
Was nimmt dein Partner bei dir wahr und was nimmst du bei Ihm wahr?
Welche Wirkung hat das jeweilige Verhalten auf euch und was wünscht ihr euch.
Z.B. hast du ja geschrieben du nimmst wahr, dass er seit der Selbstständigkeit sich sexuell nicht wirklich so wie vorher ausleben kann, dass er fast schon dazu gezwungen werden müsse. Du bist deswegen frustriert und fühlst dich von ihm gleichzeitig unter Druck gesetzt und abgewiesen. Vielleicht nimmst du auch wahr, dass Sex ihm nicht mehr Spaß zu machen , sondern stattdessen er dir das Gefühl gibt, dass er es als Verpflichtung und Störend sieht. Du wünscht dir, dass er wieder mehr selbstständig die Initiative ergreift, weil die devote Rolle fest zu deiner Sexualität dazu gehört ( habe ich so verstanden, bitte korrigiere mich, wenn ich mich irre) und dir euer gemeinsamer Sex vor der Selbstständigkeit sehr fehlt.
Er gleichzeitig nimmt vielleicht wahr, dass er keinerlei sexuelles Verlangen derzeit spürt (Achtung Stress kann sowas verursachen) und er wichtige Aufgaben nicht mehr erfüllt bekommt (auch ein theoretisches Anzeichen von akutem Stress was noch mehr Druck verursacht) und dass du darunter sehr zu leiden hast und das deutlich verbalisierst. Das wirkt auf ihn aber vielleicht als zusätzlicher Stressor (weswegen er da keinen Kompromiss eingehen konnte sondern es abgewatscht hat?) und er wünscht sich vielleicht von dir, dass du sein mangelndes sexuelles Verlangen zeitweise wieder entfachst. Seine Penis ist im literarischen Sinne vielleicht tatsächlich platt wie eine Flunder von all dem Stress und Druck.
Du sagst klar, dass du nicht die dominante Rolle übernehmen willst, weil es sich falsch anfühlt, das verstehe ich total und wenn das für dich eine Grenze ist, ist das so. Ich verstehe auch, dass dich seine gleichzeitige Ablehnung verunsichert. Ich hätte irgendwie das Gefühl, dass er möchte, dass du sein Stress geplagtes Verlangen via mehr oder minder schon fast “Zwang zum Sex” via “stayin alive” im takt wiederbelebst, damit er der Sex Verpflichtung nachkommt und “du erstmal Ruhe gibst und der Druck da verschwindet”(hypothetischer Frustgedanke als Antwort auf die Erwartung von Sex).
Bin ehrlich, ich hätte so auch keinen Spaß beim Sex. Mein Partner mir dabei ja irgendwie das Gefühl gibt, es solle bloß schnell vorbei sein und er müsse nur alles über sich ergehen lassen
. So soll Euer Sex ja nicht sein und wenn ich dich richtig verstanden habe willst du ihn auch nicht so.
Eine Idee:
Wie würdest du dich mit der Rolle des verspielten Liebhabers fühlen? Ein erotisches Necken ohne das du irgendwas startest in einem Moment wo er nicht gestresst wirkt? Ein beiläufiges ausziehen des Slips und ihm diesen auf den Schoß werfen. Ein neckisches Grinsen wenn du gaaanz ausversehen das Handtuch fallen lässt. Ganz ohne Erwartungshaltungen, dass er reagiert oder es als Zwang jetzt mit dir Sex haben zu müssen empfindet.Du kannst einfach den Raum verlassen oder normal weitermachen. Du forderst auch erstmal keinen Sex mehr ein. Als hättest du das Interesse verloren und wärst einfach nur tollpatschig erotisch (er hat den Druck nicht mehr). Du spielst sozusagen Gazelle und schaust ob er als ausgehungerter Löwe irgendwann anbeißt. Wenn du zu offensichtlich bist wird er nicht reagieren weil es seinen Jagdtrieb nicht kickt, aber vielleicht überrascht er dich und schaffst es das ein oder andere mal dadurch nen jagdtrieb aufkommen zu lassen und geil zu werden (dein Necken besiegt den Penisquetschenden Stress/Druck durchs Katz und Maus spielen). Vielleicht macht es dir sogar richtig Spaß und ihm auch? Ich denke anhand dessen kannst du auch gut mitbekommen, wann er Lust hat (wird nicht so häufig sein) und wann nicht. So bist du nicht dominant, sondern er erjagt dich, du hast ne kreative Beschäftigung die dich ablenkt (ein Projekt Wuhuuu) und kannst sogar, wenn du das hast, mit Freundinnen zusammen Pläne schmieden möglichst subtil Erotik in euren Alltag zu bekommen.
Aber:
Ich persönlich habe den Eindruck nach deinem Text, dass er wirklich wirklich ungesund gestresst ist und es ihm psychisch gerade gar nicht gut geht, vielleicht wäre es gut, wenn er mit jemanden, der nicht du bist ( von deiner Selbstständigkeit und Erfahrung fühlt er sich vielleicht ein bissel entmannt ) und der sich mit Stress und Selbstständigkeit auskennt mal zusammen setzt? Ich weiß nicht wie gut er darin ist Hilfe anzunehmen, aber vielleicht gibt es bei euch nen Thera der sich auf BurnOut und Belastungsgeschichten spezialisiert hat der ihm helfen kann seine Resilenz zu erhöhen. Auch wäre für ihn vielleicht gut, wenn er ohne, dass du es als Zurückweisung siehst, masturbieren kann, das reduziert Stress ein bissel (je nachdem wie ihr das in de Beziehung handhabt) und würde ihm wahrscheinlich erstmal nen Ventil geben das sich nicht nach Stress anfühlt.
Gleichzeitig frustriert dich die Situation selbst unheimlich und du malst dir schon Settings aus und denkst an andere Männer, weil deine Bedürfnisse nicht gedeckt werden können. Auch du bist als deutlich belastet von der Situation. Du formulierst ja schon, dass es so für dich nicht weiter gehen kann. Das kannst du denke ich auch ansprechen in Kombi damit dass du seinen Stress und seinen Abbau wahrnimmst und du dir Sorgen machst um ihn und eure Beziehung. Vielleicht bekommst du ihn so dazu sich Hilfe zu holen, er kann ja nicht ewig über seine eigenen Kapazitäten arbeiten.
Vielleicht wäre für DICH ein reframing der Selbstbefriedigung hilfreich, sodass es nicht als notgedrungen Notlösung gesehen wird sondern als Selbstliebe wahrgenommen wird. Du deinem Körper selbst liebe schenkst. Als me time sozusagen wo du ganz für dich und mit dir bist. Wenn ihr dann miteinander Sex habt, beide Lust aufeinander habt und das dadurch kein Zwang ist sondern ein füreinander da sein und Spaß aneinander habt, dann wird eure Beziehung auch wieder besser. Besser selten und so als so wie es jetzt ist, oder?
Das Einzige wo ich gerade grübel ist die Dominanzgeschichte. Da müsstest ihr vielleicht zusammen kreativ werden. Ihr nehmt euch zu bestimmten Intervallen dafür Zeit, an anderen Intervallen tut ihr dann was was er als Entspannend empfindet.
Gibt es Toys die da helfen könnten oder kannst du einen BDSM Dienst in Anspruch nehmen? Ihr seid so lange schon ein Paar, ihr werden bestimmt irgendwas total kreatives finden damit das Bedürfnis gedeckt wird.
Alles Gute
@**********amond . Du und dein Partner schafft das zusammen.
Also zusammengefasst. 3 W Methode und alles einmal offen legen was los ist. Gemeinsam Lösungsstrategien für seinen Stress, seine daraus resultierende Überforderung im Job und seinen Libidoverlust im Privaten finden und du versuchst es mal mit unverfänglichem Necken.