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Einfluss der elterlichen Beziehung

Sollen Eltern trotz "toter" Beziehung zusammen bleiben?

Dauerhafte Umfrage
Einfluss der elterlichen Beziehung
Hallo liebe Joyclubber,

immer wieder wird - wenn es um die Frage der Trennung geht - behauptet, dass es schlecht ist, wenn die Eltern nur zusammen bleiben wegen der Kinder.
Da es auf Kinder einen sehr schlechten Einfluss habe, wenn sie merken, dass ihre Eltern sich nicht mehr lieben, vielleicht sogar des öfteren streiten.

Wie sind eure Erfahrungen?
Hat es euch negativ beeinflusst, dass eure Eltern keine "echte" Beziehung geführt haben?
Findet ihr es gut oder schlecht, dass eure Eltern trotzdem zusammen geblieben sind?

Denkt ihr allgemein, dass die elterliche Beziehung euch stark beeinflusst hat?

Inwiefern hat dieser elterliche Einfluss auf euch und eure Beziehungen gewirkt?

Freue mich auf eure Erfahrungen und Meinungen!

Schutzi
Meine eltern haben zur damaligen zeit ihre beziehung aufrechterhalten, obwohl die beziehung kaputt war. Das hat meinen geschwistern und mir in keinster weise gut getan. Das was kinder brauchen, zuwendung, aufmerksamkeit usw. war durch die kaputte beziehung nicht mehr gegeben. Keiner von beiden fühlte sich für uns zuständig bzw. nur zu einem kleinen teil.
Heute bin ich der meinung, das sich die eltern trennen sollten. Es ist zwar auch nicht gut für die kinder doch beide elternteile können sich nach einer trennung wieder intensiver mit den kindern beschäftigen. Zwar getrennt, doch die kinder spüren dann wieder mehr zuwendung von beiden elternteilen. Voraussetzung ist eine trennung bei der man sich danach noch in die augen schauen kann und die entwicklung der kinder im vordergrund steht.
wenn Frau und Mann TROTZ allem zusammenbleiben ergo sie nichts zusammenhält ausser diesem "trotz" oder aber WEGEN der Kinder - sie NICHT zusammenbleiben aus Liebe und Wohlgefühl / Freundschaft / Respekt etc....zueinander, dann können beide nicht glücklich sein.

Dieses Unglücklichsein projeziert sich unweigerlich auf die Kinder, ist doch so klar wie das Amen in der Kirche....

Je nachdem wie das "ausartet" hat das natürlich schwer negative Auswirkungen auf die Kinder, die bis ins Erwachsenenalter prägen können.

Meine Meinung hierzu: NEIN, Eltern sollten nicht trotz toter Beziehung oder aber wegen der Kinder zusammenbleiben.

lg Taleena
***oy Paar
476 Beiträge
Die Antwort ist eindeutig.

Mal davon ab das beide Elternteile ein Recht auf ein glückliches Leben haben ....
aber auch den Kindern nutzt es nichts wenn die Eltern nur wegen den Kinder zusammenbleiben.

• Die Kinder haben dann in 99,999% der Fälle nämlich nicht das harmonische Elternpaar das sie bräuchten, die Eltern sind dann nicht so ein tolles (Eltern)paar. Sie sind dann trotzdem zwei getrennte Individuen. Mit dem unterschied das sie unzufrieden und frustriert sind weil sie sich nicht entfalten können weil ihnen der eigentliche Expartner noch im Dunstkreis ist.

• Kinder merken sehr wohl, sehr schnell und serh intensiv das die Eltern kein Liebespaar mehr sind. Und mit zunehmendem Alter merken sie auch warum noch keiner ausgezogen ist. Dann kann es durchaus passieren dass sie sich die schuld für die schlechte Stimmung der letzten Jahre geben


Wenn eine Trennung harmonisch verläuft, weil sich beide IM INTERESSE DER KINDER Verhalten, nicht gegen den Ex handeln/reden, auch mal ihren Frust runterschlucken statt es eskalieren zu lassen, dann sehen die Kinder sehr schnell:
Mama ist glücklicher und ruhiger, Papa auch, wenn wir bei jeweil einem sind ist es viel schöner da ruhiger, harmonischer, lustiger, ohne streit etc ...und wenn die Eltern den Kindern vermitteln können:
Hör zu, Mama und papa das ging nicht mehr ABER wir BEIDE werden IMMER und UNEIGESCHRÄNKT EURERE MAMA UND EUER PAPA BLEIBEN, und das auch so leben, dann wird eine Trenunng nicht so der bleibende Horror für ein Kind sein. So kann es klappen

so long
Herr wowoy
ich glaube auch, dass zwei glückliche eltern, auch wenn sie nicht mehr unter einem dach leben, besser sind für kinder als ewiger streit und ärger zu hause. kinder müssen sich heute so früh mit so viel mist auseinander setzen, da sollten die eltern mit ehrlichen worten und taten beginnen, kinder verstehen das oft besser als die eltern, hat man manchmal das gefühl...
**S Frau
1.409 Beiträge
Eine interessante, aber schwierige Frage - ich würde sagen, es kommt drauf an. Wenn die Eltern ständig Krieg miteinander führen und sie deshalb keine Kraft mehr haben, sich den Kindern zu widmen, müssen sie an der Situation was ändern, und wenn das nur durch Trennung geht, dann eben durch Trennung.

Aber ich glaube schon, dass Kinder durch eine Trennung der Eltern einen nachhaltigen Schaden bekommen können und dass eine echte Eltern-Kind-Beziehung bei getrennten Haushalten nicht aufrecht zu erhalten ist. Besuche können den gemeinsamen Alltag nie ersetzen.

Wobei das eben wirklich drauf ankommt, wenn der Vater so ein Geldheimbringer ist, der sein Kind unter der Woche bestenfalls mal eine halbe Stunde zum gute Nacht sagen sieht und am Wochenende entweder scheintot vor der Glotze sitzt oder andere Hobbys fernab von Frau und Kindern pflegt, ist eine Trennung glaube ich kein Drama, da ist der Vater für das Kind ja eh nur ein stummer Mitbewohner und keine Bezugsperson.

Wenn der Vater aber eine Bezugsperson ist, ist eine Trennung ein Drama, das sicher zu nachhaltigen Schäden führt. Nachdem die meisten Väter aber eh nur Geldheimbringer sind und keine intensive Bindung zu ihren Kindern aufbauen, dürfte dieses Drama aber relativ selten vorkommen.
***oy Paar
476 Beiträge
Nachdem die meisten Väter aber eh nur Geldheimbringer sind und keine intensive Bindung zu ihren Kindern aufbauen,

Selten so etwas oberflächliches, dummes und primitives gelesen.

Sorry ich weiß nicht auf welchem Planeten du lebst, aber für den Planeten auf dem wir leben trifft das absolut nicht zu.
Vielleicht leben wir auch in einer heilen Welt aber dieses Männerbild ist und gänzlich unbekannt.
**S Frau
1.409 Beiträge
Ist ja schön, wenn es bei Euch nicht so ist. Ich würde einen Geldheimbringer auch niemals an meiner Seite akzeptieren und für mich wäre das völlig klar, dass wir uns das Zusammensein mit Kindern und das Arbeiten teilen, wenn ein Kind da ist.

Aber wenn die Frau zuhause bleibt und der Mann Vollzeit arbeitet, ist die Bezugsperson für die Kinder einfach die Mutter und der Vater ein Besucher. Für mich kommt so ein Lebensmodell nicht in Frage, nicht wegen meiner Karrierepläne, sondern deshalb, weil ich glaube, dass Kinder Vater und Mutter als Bezugspersonen haben sollten. Und wenn ein Kind kommt, dann kommt das nicht in die KiTa, sondern ich bin bei ihm, wenn ich nicht arbeite, und mein Mann ist bei ihm, wenn ich arbeite, und wir leben vom einigermaßen ordentlichen Einkommen eines Single-Verdieners, das wir zusammen in Teilzeit erwirtschaften. Anders kommt sowas für mich überhaupt nicht in Frage.

Aber wie sieht es denn in der Realität aus!?! Die meisten Männer finden doch, dass ihr hauptsächlicher Lebensinhalt das Geldverdienen ist und dass Familie so ablaufen soll, dass sie Frau und Kinder finanzieren. Und dieses angeblich "natürliche" Rollenmodell muss dann dafür herhalten, dass es "natürlich" ist, dass Männer mehr verdienen als Frauen und es deshalb vernünftig ist, dass die Frau mit den Kindern zuhause bleibt und mit der Mann für den zwischenmenschlichen Bereich der Eltern-Kind-Sache keine Verantwortung übernimmt.

Aber ich mache bei dem klassischen Rollenmodell ganz gewiss nicht mit, ein Leben als Vollzeit-Hausfrau und Mutter kommt für mich nicht in Frage, nicht deswegen, weil ich den Beruf vorziehe, sondern deshalb, weil ich glaube, dass Kinder Mutter und Vater brauchen.
***oy Paar
476 Beiträge
das von dir erwähnte Bild mag es sicherlich geben, allerdings dürfte es wohl keinesfalls die Mehrheit sein. Im Gegenteil, es wird wohl die deutliche Minderheit sein.
Es traf vielleicht auf die Generation unserer Eltern größtenteils zu, das wars aber auch schon


Die allermeisten Väter heutzutage versuchen doch den Spagat zu schaffen zwischen Beruf/karriere und Kindern und genießen ganz bewußt VATER zu sein.
Die allermeisten versuchen ein vollwertiger Elternteil zu sein und schaffen das auch.
PPassen auf die Kinder auf wenn die Mütter mal rocken, nehmen sich ganz bewußt Zeit für ihr Kind nach Feierabend.

Wir kennen nur das Gegenteil von dem was du sagst, wir kennen nur Väter die eigentlich bedauern nicht noch mehr Zeit mit ihren Kindern zu verbringen.
**S Frau
1.409 Beiträge
Ich glaube auch, dass es allmählich einen Tick besser wird in unserer Generation und sich viele Männer ihren Kindern mehr widmen, als die Generation der Eltern. Aber sich Kindern mal zu widmen, wenn die Mutter am Abend mal feiern will, das ist zwar eine nette Geste, um der Mutter Freiheiten einzuräumen, aber um eine handfeste Bindung zu Kindern aufzubauen, reicht das glaube ich nicht, mal zuhause zu sitzen, während die Kinder schlafen, damit die Mutter mal rauskommt (also das hat doch dann mehr mit der Mutter als mit den Kindern zu tun).

Damit Männer mehr Zeit mit ihren Kindern verbringen können, spielt es ja auch nicht allein eine Rolle, ob die Väter das wollen - das ist natürlich die Grundvoraussetzung, aber den Willen dazu würde ich der Mehrheit auf keinen Fall absprechen. Wenn die Väter es wollen, ist es schon mal eine wunderbare Sache. Aber wenn diese Grundvoraussetzung stimmt, dann sind einfach wir Frauen gefragt und müssen ausreichend Geld verdienen, dass wir es den Vätern ermöglichen können, bei ihren Kindern zu sein, und zwar nicht nachts, wenn die eh schlafen, sondern tagsüber, wenn sie wach sind und was von ihnen mitkriegen, und das nicht alle Jubeljahre, sondern im regelmäßigen Alltag. Und dann müssen die Männer auch noch verkraften, dass ihre Frau genauso viel verdient wie sie - nagt bei konservativen Typen ja auch am Stolz, aber es gibt nicht nur konservative Typen.

Trotzdem gilt es natürlich nach wie vor als "nicht normal" sich Kindererziehung und arbeiten zu teilen, ich werde für dieses Vorhaben auch immer schräg angeschaut und jeder sagt, das ist doch nicht normal, gehört sich nicht so, da machen die Männer nicht mit, ist nicht möglich... naja, ich glaube, es ist möglich.
***oy Paar
476 Beiträge
es war natürlich mit keinem Wort erwähnt das Väter nur als babysitter fungieren...

Ausserdem spielt es nur eine sehr untergeordnete Rolle WIEVIEL Zeit der Vater mit dem Kind verbringt, sondern wie INTENSIV er diese nutzt.

Aber es ist wohl diesbezüglich genug gesagt, unsere Meinung über das OPTIMUM sind gleich, die Meinung über den aktuellen Stand eher nicht *gg*
**********lehna Frau
3.028 Beiträge
ist eine Trennung glaube ich kein Drama, da ist der Vater für das Kind ja eh nur ein stummer Mitbewohner und keine Bezugsperson.

Nachdem die meisten Väter aber eh nur Geldheimbringer sind und keine intensive Bindung zu ihren Kindern aufbauen, dürfte dieses Drama aber relativ selten vorkommen.

wenn ich arbeite, und wir leben vom einigermaßen ordentlichen Einkommen eines Single-Verdieners, das wir zusammen in Teilzeit erwirtschaften.


*rotfl* habe selten soviele weltfremde Theorie auf einen Haufen gelesen
nach der am Montag veröffentlichten „Vorwerk Familienstudie 2008“ des Allensbach-Instituts haben berufstätige Väter im Schnitt werktags nur zwei Stunden pro Tag Zeit für ihre Kinder. Ein Viertel aller Väter hat noch weniger Zeit, Schuld daran ist die Arbeit.


@**S
sich Kindererziehung und arbeiten zu teilen,
Ist für mich auch die beste Lösung.
**S Frau
1.409 Beiträge
Hm ja, die ersten beiden Absätze hab ich tatsächlich so erlebt, ich bin selber Scheidungskind, aber nachdem mein Vater auch während der Ehe meiner Eltern nie da war, außer vielleicht am Wochenende mal, aber da hat er sich auch kaum mal wirklich mit uns beschäftigt, ist es dann gar nicht so wahnsinnig aufgefallen, als er plötzlich ganz weg war. Mein Bruder empfindet das übrigens auch so. Und dass ich da so ein Einzelfall bin, glaube ich nicht - aber das war natürlich auch eine andere Zeit und eine andere Generation.

Und klar, das Modell beide arbeiten Teilzeit funktioniert nur, wenn beide auch ordentlich verdienen, für Frauen in Assistentinnen-Jobs, Verkäuferinnen oder Friseusen dürfte das schwierig werden. Wobei sich sicher auch Gutverdiener schwer tun, wenn sie im Angestelltenverhältnis arbeiten, gut bezahlte Angestelltenjobs sind in Teilzeit kaum zu haben.

Bei zwei (gleich)gut bezahlten Freiberuflern oder Selbstständigen sieht das aber anders aus, da kann sowas durchaus funktionieren, weil man sich eben auch selbst sehr viel einteilen kann. Mir sind bislang zwei Paare begegnet, die das seit einiger Zeit so machen, und bei denen scheint es zu klappen.

Und ich habe im Bekanntenkreis auch drei Paare, bei denen der Mann zuhause geblieben ist (bzw. Teilzeit arbeitet) und die Frau die Hauptverdienerin ist. Eines dieser Paare hat sich getrennt, nur da lief das dann nicht so ab wie beim klassischen Rollenmodell, bei dem die Kinder bei der nächsten Bezugsperson (meistens die Mutter, aber in dem Fall der Vater) bleiben und der verdienende Teil (meistens der Vater, aber in dem Fall die Mutter) für die woanders lebende Familie Unterhalt zahlt, sondern die Frau hat die Kinder mit der größten Selbstverständlichkeit vom Vater weggerissen, ist mit denen ausgezogen, hat sich eine Kinderfrau genommen und vom Vater erwartet, dass er sofort wieder Vollzeit arbeitet und seinerseits Kindesunterhalt zahlt (was der dann soweit ich weiß sogar gemacht hat). Wäre umgekehrt kaum vorstellbar, dass der Mann mit den Kindern auszieht, sich eine Haushälterin nimmt und von der Frau Unterhaltszahlungen für die Kinder verlangt.

Also ich denke, Beziehungen und Familien funktionieren letztlich so unterschiedlich, dass man nicht pauschal sagen kann, ob es besser für die Kinder ist, wenn ein Paar wegen der Kinder zusammen bleibt, oder ob für die Kinder die Trennung das kleinere Übel ist. Das kommt finde ich immer auf den konkreten Fall an. Es ist doch was ganz anderes, ob man sich als Paar gegenseitig kaum noch ertragen kann, oder ob einfach nur die Leidenschaft füreinander eingeschlafen ist und man sich freundschaftlich noch ganz gut versteht. Und es spielt auch eine Rolle, wie stark die Bindung der Kinder zu dem Elternteil ist, der auszieht. Das kann man finde ich nicht so pauschal über einen Kamm scheren.
In der Umfrage ist die Rede von einer "toten" Beziehung. Vielleicht ist es unter diesen Umständen möglich, eine Lebensgemeinschaft bestehen zu lassen und diskret nebenbei eigene Wege zu gehen.

Was ich als Kind erlebt habe, war allerdings keine "tote" elterliche Beziehung, sondern eine zermürbende - ein Rosenkrieg. Ständiges Rumgezicke, Ansätze von Gewalt, Intrigen gegen den anderen incl. Aufhetzen und Bestechen der Kinder, Heimlichkeiten, nicht EINE einizge gemeinsame Mahlzeit ohne lautstarken Streit am Esstisch. daraus ist mein Wunsch entstanden, nichts zu erben, außer diesem Tisch, und den werde ich feierlich zerhacken. Außerdem ist für mich als Kind hängen geblieben, dass meine Eltern mehr mit sich selbst beschäftigt waren als sich um die Erziehung zu kümmern - das Essen mit Messer und Gabel muste ich mir unter peinlichen Umständen in den Kinderfreien bei den anderen abschauen. Noch heute bin ich in vielen Benehmens-Angelegenheiten unsicher, weil ich es einfach nicht gelernt habe. Ich habe mir im Erwachsenen-Alter vieles mühsam selbst beibringen müssen, was andere in die Wiege gelegt bekommen haben. Ich jammere nicht darüber - im Gegenteil: ich bin stolz darauf. Aus mir ist "was geworden", auch ohne elterliches Sprungbrett.

Den größten Vorwurf, den ich meinen Eltern rückblickend mache ist der, dass ich kein realistisches Bild von meinen Eltern als Mensch und von meiner Kindheit habe. Alles ist eingefärbt vom intriganten Einfluss, den beide auf ihre Art und weise auf mich ausgeübt haben. Ich kenne meinen Vater nur so, wie meine Mutter ihn mir dargestellt hat: materialistisch, stur, egoistisch. Den "echten" Papa kenne ich nicht. Und ich habe heute keine Chance mehr ihn so kennen zu lernen, denn heute ist er wirklich ein verbitterter, alter Mann zu dem ich keinen Zugang mehr finde. Meine Mutter ist hingegen ist die Hysterische, naive, unbeholfene, dumm-provokative... ob sie es wirklich ist? Auch das weiß ich nicht, denn auch sie hat heute gesundheitliche Probleme, Schmerzen, und wird nicht wieder so sein wie sie mit 30, 40 war... Diese fehlende Realität merke ich bis heute in der Form, dass ich teilweise das Gefühl von Instabilität habe, in mir.

Irgendwann haben wir Kinder Kriegsrat gehalten und gemeinschaftlich beschlossen, dem Ganzen ien Ende zu setzen. Wir wussten, dass unsere Mutter eine Affäre hatte, und haben unseren Vater beim Kegelabend angerufen und ihn auf den Lover unserer Mutter angesetzt. Es folgte ein kurzer Scheidungskrieg, aber dann hatten wir 2 Eltern-Parteien, die einzeln endlich wieder ansprechbar waren. Es kehrte Ruhe ein. Wir Kinder haben diese Nacht, in der wir das eingefädelt haben, nie bereut.
********ausG Frau
25 Beiträge
Scheidungskind
als oben genanntes und nach meiner eigenen kann ich (der männliche Teil der Lieben)hier wohl ganz gut mitreden.
Ob meine Eltern mir ein schlechtes Vorbild waren kann man nur spekulieren. Ich hatte trotzdem eine gute Kindheit und ständigen Kontakt zu meinem Vater. Der Stiefvater (scheußliches Wort) hat den Vorteil gebracht, dass ich noch andere "Meinungen" kennen gelernt habe.
Meiner Meinung nach ist es bereits zu spät, darüber nach zu denken, ob man sich trennt/ scheiden lässt wegen der Kinder. Die haben da nämlich längst gesehen/ gemerkt, dass etwas nicht in Ordnung ist.
Auf alle Fälle sollte man es den Kinder immer (natürlich altersgemäß) erklären und bei allem Frust auf den zukünftigen Ex, diesen nie schlecht machen. Schließlich muss er/sie ja mal toll gewesen sein, sonst hätte man keine gemeinsamen Kinder.
PS: Es sind nicht immer die Mütter die Bezugspersonen für Kinder... mein Sohn lebt auf eigenen Wunsch seit der Trennung bei mir.
LG aus Gera
*********tter Mann
1.397 Beiträge
Zusammen bleiben trotz toter Beziehung bringt keinem was, weder Vater, Mutter, noch den Kindern.
**********lehna Frau
3.028 Beiträge
Hab....
...... meine Kinder mal gefragt, wie sie die Trennung im nachhinein sehen und ob es ihnen lieber gewesen wäre wir wären zusammengeblieben?

Die Meinung war einhellig. Trennung war ihnen lieber als die dauernde Streiterei.
Eine friedvolle Ehe
hatten meine Eltern als Bauersleute, mein Vater war auch den ganzen Tag aufm Hof und trotzdem kannte ich diesen verschlossenen Mann kaum.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Eltern bei all den Brüchen die der Zeiten und Rollenwandel in der Gesellschaft mit sich bringt noch eine nachlebbare Stereotype abgeben für die Kinder.

Man ist jung und Kind AUCH um alles anders zu machen, sonst gäbe es keine Veränderung und alle wären in den Verhältnissen gefangen.

Trennung ist für Kinder immer dann traumatisch wenn es einen Anlass gibt sie auf sich zu projizieren. Das ist der Fall wenn es Streitereien und Spannungen gibt und die Kinder, obwohl sie vielleicht ganz gut kapieren würden was lost ist, außen vor gelassen werden. Die Kiddies haben da ein wahnsinns Radar und wenn man sie auf die falsche Fährte führt wissen sie gar nicht mehr was los ist. Alles was sie wollen ist Stabilität und Kontinuität und Verlässlichkeit in der Zuneigung. Wenn die vorhanden sind gibt es kein wirkliches Problem.

JCS
Ich muss dir leider widersprechen was insgesamt die zu Hause Erziehung betrifft. Wir waren immer schon selbständig und hatten eine Tagesmutter, gab in Bayern keine Kitas und gibts aufm Land immer noch nicht, und unserem Kind hat es absolut gut getan so früh Gruppenverhalten zu üben. Worum wir uns bemüht haben, war, dass die Bezugspersonen eben nicht wechselten. Heute ist sie eine der respektiertesten in der Schule und Meinungsführerin.
Was du sagst zum Bezug auf Mutter UND Vater ist absolut richtig, vor allem für Jungs, wie sollen sie ein männliches Rollenmodell lernen, wenn sie nur mit Frauenumgang gefüttert werden?
*********ck37 Frau
244 Beiträge
Meinen Kindern.....
tat es seelisch richtig gut, dass ich mich (auch wenn er nicht der Vater war) nach fast 3 Jahren Dauerstress von meinem Ex getrennt habe, auch wenn es besonders der Grossen im ersten Moment sehr weh tat ihre vertraute Umgebung und ihre Freunde verlassen zu müssen.

Die Kinder (11 und *cool* sind seit der Trennung vor gut 5 Monaten ausgeglichener, selbstbewußter, essen besser, die schulischen Leistungen der Grossen sind wesentlich besser geworden (ne 1 in mathe *stolzguck) und das einzige was beide wirklich stört, ist, dass mein Ex es nicht mal für nötig erachtete zu ihren Geburtstagen wenigstens anzurufen und die Grosse meinte dann nur: "So ein Blödmann!"

Ausserdem merken die beiden, dass ich ausgeglichener bin, nicht so gereizt und ich denke, dass das den Beiden sehr zugute kommt.

Trennung wegen der Kinder: von mir ein klares JA!!! (wenn es Spannungen zwischen den Erwachsenen gibt)
Vielen Dank...
... für eure Antworten!

Obwohl eure Meinungen klar zur Trennung tendieren, ist es doch oft in der Realität anders.

Oft hat sich mindestens ein Elternteil schon anderweitig neu verliebt, und lebt die neue Liebe heimlich aus und trotzdem gibt es große Bedenken sich zu trennen. Ich kann doch meine Kinder nicht "allein" lassen.

Oft fällt hier auch der Spruch, dass die meisten Verheirateten sich nicht trennen und es unwahrscheinlich ist, dass ein Familienvater für die Geliebte sich trennt.

Das andere was mir noch nicht so deutlich ist, sind die Nachwirkungen auf die Kinder, die in solch einer Familie mit toter elterlicher Beziehung aufwachsen.

Die meisten haben ja eher Familien beschrieben, in denen sich die Eltern recht viel gestritten haben, nachdem die Beziehung nicht mehr funktioniert hat.

Aber gerade im Fall, dass die Elternteile schon außer Haus von neuen Partnern befriedigt werden, ist es ja nicht unbedingt der Fall, dass die Eltern sich streiten oder ständig schlecht gelaunt sind.
Ist es auch in diesem Fall schlecht für die Kinder? Warum?


@ Geniesserin39
Deine Worte haben mich berührt. So ähnlich bin ich auch aufgewachsen. Nur dass meine Eltern eben immer noch verheiratet sind.

Glaubst Du, oder auch ihr anderen, dass die verkorksten Beziehungen eurer Eltern Einfluss auf eure Partnerwahl/ eure Beziehungsführung genommen haben?

Besonders wenn z.B. die Mutter den Vater ständig schlecht macht, kann ich es mir gut vorstellen, dass das Männerbild der Tochter darunter leidet.
Das habe ich zumindest an mir teilweise beobachtet.


Einen weiterer interessanter Fall aus meinem Bekanntenkreis ist ein verheirateter Mann, der eine neue heimliche Partnerin hat.
Ihm ist es jedoch wichtig das Oberhaupt seiner Familie und Vater vor Ort für die zwei Kinder zu bleiben.
Es gibt in der Ehe keinen Streit. Die Familie kennt jedoch nicht die Wahrheit. Die Frau hat ihm schon vor Jahren den Sex gekündigt und gemeint, dass er sich diesen doch wo anders suchen solle.
Was er dann auch getan hat.

In diesem Fall frage ich mich schon, ob eine Trennung nicht besser wäre, oder ob solange alles friedlich abläuft nichts dagegen spricht die Familie zusammen zu lassen.


Ich freue mich auf weitere Meinungen und vorallem Erfahrungen, ob sich die schlechte oder nicht vorhandene elterliche Beziehung bis ins Erwachsenenleben auswirkt.


Liebe Grüße
Schutzi
**S Frau
1.409 Beiträge
@**********agull: Da hast Du natürlich völlig Recht, ich glaube auch, dass Kinder Kontakt zu Gleichaltrigen brauchen und es, vor allem für ein Einzelkind, überhaupt nicht gut ist, wenn es den ganzen Tag nur mit Erwachsenen rumhängt. Aber die Entscheidung KiTa/Tagesmutter gegen zuhause bleiben sollte, wenn man es sich leisten kann, eben davon abhängig sein, was das Kind braucht, und weniger davon, was den Eltern bequem ist. Wenn sich das Kind in der KiTa mit Gleichaltrigen wohler fühlt, als mit Mama oder Papa zuhause, soll es da natürlich hingehen.

Ansonsten zum Thema - ich glaube, dass das Vorleben der Eltern nur begrenzt Einfluss hat auf das Leben der Kinder. Die werden irgendwann Erwachsen, können kritisch hinterfragen und sich von diesen Einflüssen frei machen. Meine Mutter hasst meinen Vater noch heute, 30 Jahre nach der Trennung, bis aufs Blut, weil er sich um sämtliche Unterhaltszahlungen gedrückt hat. Aber ich bin trotzdem kein männermordendes Monster und sehe den Fehler auch bei ihr, sie hat es nie geschafft, sich auf eigene Füße zu stellen und wirtschaftlich unabhängig zu werden. Hätte sie das hinbekommen, hätte sie nicht 30 Jahre lang hassen müssen.

Gut, ich bin wahrscheinlich schon insofern durch diese Kindheitserlebnisse geprägt, als dass ich auf meine wirtschaftliche Unabhängigkeit großen Wert lege und den Fehler nicht wiederholen will. Aber den Hass habe ich nicht übernommen. Und da liegt glaube ich der Denkfehler - wenn Kinder klein sind, sind sie abhängig, aber das sind vollwertige Menschen, die erwachsen werden und kritisch hinterfragen können, was von dem, was ihnen die Eltern vorgelebt haben, nachahmenswert ist, und wo die Eltern dann eher als Negativbeispiel fungieren und man den Mist, den sie verzapft haben, nicht wiederholen will.
das sind wohl
die beiden Gegenpole die sich mit der eigenen Entscheidungskompetenz entwickeln aus der Sozialisierung heraus und immer darauf beruhen wie man was als Kind empfunden hat.

Ich will es ganz anders machen als meine Eltern, weil ich das als schlimm empfunden habe.

Oder das waren schöne Erlebnisse mit den Alten und ich würde sie meinen Kindern auch gerne näher bringen.

Aber am Ende kommt es immer drauf an wie glaubwürdig man die "Erziehungswerte" vermittelt und wie nachvollziehbar sie für das Kind sind.

Nur bei dem Willen muss ich dir widersprechen. Kinder wollen sehr oft etwas nicht, was wir als wichtig empfinden, sei es nun diszipliniert Mathe zu pauken oder als Kleinkind in den Kindergarten zu gehen.
Ein "das Kind will das nicht, also zwinge ich es auch nicht" ist eine Flucht aus der Verantwortung. Im arabischen Kulturkreis wachsen Jungs genau so auf und ich find diese Blagen sowohl im Kinder, als auch im Erwachsenenalter unmöglich in ihrem Benehmen und auch in ihrer Weltanschaung. Ignorant, von einem übersteigerten Selbstwertgefühl geprägt und definitiv nicht lernfähig.
WIR haben die Verantwortung zu entscheiden was richtig und was falsch ist und man muss auch akzeptieren Fehler dabei zu machen, aber nicht zu agieren ist eine Verweigerung der kulturellen Prägung, den job muten wir dann anderen zu.
**S Frau
1.409 Beiträge
Natürlich muss man für kleine Kinder Entscheidungen treffen und kann die nicht alles machen lassen, wonach ihnen der Sinn steht - so manches kleine Kind will ja auch mal mit nassen Fingern in die Steckdose fassen und das und ähnliches wird man natürlich verhindern und auch dafür sorgen, dass es seine Hausaufgaben in der Schule macht und Zähne putzt usw. Der freie Wille mit der Verantwortung für das eigene Leben ist selbstverständlich nichts, was ich von kleinen Kindern erwarten würde.

Und natürlich würde ich ein Kind nicht sofort wieder vom Kindergarten abmelden, wenn es am ersten Tag weint, wenn Mutter bzw. Vater gehen, man muss eben über längere Zeit beobachten, wie es dem Kind damit geht und Entscheidungen so gut man kann dahingehend treffen, dass das Kind den freien Willen und die Fähigkeit, Verantwortung für sein Leben zu übernehmen, entwickeln kann. Bei kleinen Kindern ist das noch nicht vorhanden, das ist doch klar.

Aber ich würde schon auch die Augen offen halten und versuchen, zu bemerken, wie das Kind sich fühlt und nicht bei allem im Vorfeld eine Entscheidung treffen und, davon ausgehend, dass das richtig ist und das Kind da einfach durch muss, das Befinden vom Kind einfach ignorieren. Und, wenn Eltern realistisch sind, müssen sie sich eben auch der Tatsache stellen, dass einige der Entscheidungen, die sie für ihr Kind treffen, falsch sind, auch wenn sie eigentlich das Beste für ihr Kind wollen. Diese Selbstkritik kriegen die wenigsten Eltern hin, die meisten gehen davon aus, dass die Entscheidungen, die sie für ihre Kinder treffen, schon deshalb gut und unantastbar sind, weil sie das Beste für ihre Kinder wollen. Das stimmt aber nicht, gut gemeint ist noch lange nicht gut.

Und bei dem Trennungsthema - da ist auch die Gefahr groß, dass man das, was für einen selbst gut ist, mit dem, was für das Kind gut ist, vermischt, ganz nach dem Motto, wenn es mir gut geht, geht es auch meinem Kind gut. Ich glaube nicht, dass das immer und unter allen Umständen stimmt, vielmehr sieht es so aus, dass das Kind die Entscheidungen und Verhaltensweisen der Erwachsenen einfach hinnehmen muss und sich die Erwachsenen sich die Entscheidungen, die sie für sich treffen, aber die das Kind mitbetreffen, oft auch einfach schön reden.

Ob die Entscheidung gut war, erfährt man glaube ich erst, wenn man das Kind fragt, wenn es erwachsen ist, aber dann wollen die meisten Eltern die Antwort auf diese Frage auch gar nicht mehr hören, zumindest nicht, wenn sie anders ausfällt als ein Du hast immer alles supertoll gemacht.
Lieber ein Ende mit schrecken als ein schrecken ohne Ende.
Auch ich mußte der Scheidung zustimmen,nach 24 Monaten Krieg,weil sonst wären wir alle (Eltern + 2 kleinen Kindern ) daran kaputt gegangen.
LG Peter
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