Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
Monogamie. Wunderbar !
82 Mitglieder
zur Gruppe
Polyamory
4133 Mitglieder
zum Thema
An Erfahrene: Trennt ihr Monogamie in Beziehung und Sex?114
Lebt Ihr oder du Monogam in einer Beziehung und ist es euch wichtig?
zum Thema
Monogamie/BDSM Beziehung/Offene Beziehung: ungleiche Wünsche37
Monogamie–BDSM Beziehung–Offene Beziehung? oder wenn nur einer von…
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Monogamie unnatürlich 2

Monogamie unnatürlich 2
Teil 2


Das Thema ist sehr interessant und wir würden es gerne weiterführen.

Mal weg von den ulltimativen Entscheidungen, sich für eine Richtung zu entscheiden, hin zu den praktikablen Möglichkeiten im realen Leben.
Wie kann mono oder poly auch kombiniert gelebt werden? Wie kann eine Beziehung dauerhaft mit mono, poly oder "monopoly" Bestand haben?


lg cruiserman
Ironrider -Gruss von Kardinal Meixner
Ich weis du hast das auch nicht so gemeint, aber die unbewusste Formulierung beschreibt doch sehr schön was teilweise in uns wohnt, ohne dass wir es uns selber zugeben.

dass die Fortpflanzung nicht im Fordergrund steht und Glück- und Lustmaximierung.

Da fragt sich der Geist bei wem denn heute noch die Fortpflanzung "im Vordergrund steht" Kinder SIND Lebenslustmaximierung, und insofern denke ich eine selbstverständlichkeit als Ergebnis einer verlässlichen Bindung, ob diese nun zu einer oder anderen Person besteht.

so wie JCS schreibt, 4 Tage Woche und die Bangerten werden zusammen gefasst und gemeinschaftlich gehütet. Ich kann diese kleinen Monster die das ausschliessliche Glück ihrer Mütter sind und je nach Seelenlage Experimentierfeld für Hypergesunde Ernährung und Betroffenheitsbewusstsein, oder eben bis zum 5 ten Lebensjahr schon mit quadratischen Augen und verkrümmtem Gameboy Daumen ausgestattet. DAS ist Kleinfamilienrealität. Und das Rudel ist DIE ursprünglichste Lebensform überhaupt, sogar im heutigen Sapiens Sapiens Entwicklungsstadium.
Poly ist doch nur die logische Fortsetzung dieses Statusses mit intellektuellen Mitteln als Bezwingung von das Bewusstsein einschränkenden negativen Emotionen.

Ich versteh die Einschränkungen von JCS vollkommen, individuell und für sie angepasst. Poly hat für mich auch nicht notwendigerweise was mit sexuellem Austausch ob nun kurz oder Längerfristig zu tun. Aber eine Monobeziehung spielt sich ja auch nur zu einem Bruchteil im Bett ab und den größten Teil der Zeit in der Vertikalen, nein auch nicht an "besonderen Orten im Stehen" *ggg*

Ja Poly stellt höhere Anforderungen an den einzelnen, deshalb scheint mir der Schreiner mit seinen 3 susi sorglos auch eine äusserst unwahrscheinliche Konstellation. Man muss schon viel verbuddelte Schemen für sich ausräumen um damit im realen Leben zurecht kommen und immer wieder den Kopf benutzen. Bei einer Gesellschaftsschicht, ich bin mal richtig bös, bei der Schwule zum großen Teil noch als ecklig empfunden werden und "ein Mann noch ein Mann" ist wohl eher eine Liga zu hoch vom Reflexionsgrad her.

Aber macht die Arbeit daran keinen Sinn, wenn ich mir so anschaue was für Bindungsgeschädigte Wracks teilweise übrig bleiben, sowohl in der Männer als in der Frauenwelt, die einen hysterisch und neurotisch, Freud lässt grüßen, die anderen totale Gefühlsamputierte Frischfleisch Geier mit emotionaler Sprachstörung.

Sicher hast du mit der Mengenverteilung zwischen mono und poly recht. Aber zu Zeiten der absolutistischen Herrschaften gabs auch niemanden der sich etwas wie Demokratie vorstellen konnte, also auch nicht in der Lage war das von Anfang an als die natürliche Ordnung zu begreifen. Der Zweifel am König wäre gotteslästerlich gewesen und wir mit unsere Haltung wären alle als Ketzer gegen die natürliche Ordnung verbrannt worden. Vielleicht gehts dem polygamen Weltbild derzeit ähnlich, wer weis das schon wie die nächste Generation das sieht die mit der vollständigen Auflösung des alten Wertekanons aufwächst, das wäre wohl eher eine Wette als eine realistische Wahrscheinlichkeitsrechnung.

Polymory
Um
das Thema wieder anzuschieben......

würden wir gerne Lebenserfahrungen in verschiedenen Lebensformen austauschen.
Weniger über starre, sondern über flexible Lebensweisen. Wir führen eine im Grunde monogame Ehe mit gelegentlichen Öffnungen für Freiräume und Freiheiten. Und diese Freiräume lassen Raum für Sexualität, Lust und Liebe auch zu anderen.

Mono, poly, monopoly, könnt ihr da etwas zu schreiben oder über Erfahrungen berichten?


lg cruiserman
****ne Frau
8.415 Beiträge
Monopoly - klingt genau so wie wir es leben.
Und das klingt gut.
Wir haben eine monogame Beziehung. Wir sind uns das Wichtigste.
Aber wir leben uns auch beide aus.
Wobei wir das immer als Zuckerl, als Geschenk sehen.
Mal der eine mehr, mal der andere mehr, dann verstärkt gemeinsam, dann wieder mal weniger, zwischendurch nur ganz wir beide....ganz nach Lust und Laune.
Wenn wir Sex mit jemand anderem haben geht das nicht gänzlich ohne Gefühl. Also doch eher ins Polyamore abgleitend.
Aber eben doch nicht komplett weil wir uns als feste Beziehung verstehen und Andere als Bereicherung sehen.
Eine Gleichwertigkeit von anderen Menschen wird es in unserer Beziehung so nicht geben.
Was sich allerdings einfach wunderbar anfühlt sind Menschen die in unserem Herzen wohnen, in unser beider Herzen.

Kelene
@Kelene
*danke* für deinen Beitrag.


ja, so sehen wir es auch. Und es klappt schon 30 Jahre wunderbar.

Mal ein Beispiel.


Wir treffen uns seid zwei Jahren mit einem jungen Paar. Wir haben eine Freundschaft, erleben gemeinsam Freizeit und genießen gelegetlich auch erotische und lustvolle Abende.

Sie hat ihre Ehe, ihren Partner, ihre Kinder, ihre Familie und ihr Zuhause, genau so wie ich meine Ehe, meine Familie und mein Zuhause habe.
Und doch darf ich sie lieben. Ich will sie ja nicht besitzen oder behalten. Und auch die Liebe zu meiner Ehefrau ändert sich nicht.

Also was spricht dagegen, sie zu lieben?


Ich denke, nichts.


lg der cruiserman Ralf
Die Liebe
kommt auf dieser Welt viel zu kurz.


Ich denke, dass wir eine monogame Ehe leben. Wir haben eine Partnerschaft und gehören untrennbar zusammen.

Wir lassen uns aber Luft zum leben und zum lieben. Ja, warum sollen, können, dürfen nicht auch andere an unserer Liebe teilhaben, so wie sie uns an ihrer Liebe teilhaben lassen.


Menschen, die in unserem Herzen wohnen, in unser beider Herzen.


Ein schöner Satz, denn diese Menschen können wir beide lieben wie uns selbst.


lg cruiserman
*****e79 Frau
1.910 Beiträge
Ja Poly stellt höhere Anforderungen an den einzelnen, deshalb scheint mir der Schreiner mit seinen 3 susi sorglos auch eine äusserst unwahrscheinliche Konstellation. Man muss schon viel verbuddelte Schemen für sich ausräumen um damit im realen Leben zurecht kommen und immer wieder den Kopf benutzen. Bei einer Gesellschaftsschicht, ich bin mal richtig bös, bei der Schwule zum großen Teil noch als ecklig empfunden werden und "ein Mann noch ein Mann" ist wohl eher eine Liga zu hoch vom Reflexionsgrad her.

Politisch nicht, aber leider in Zuspitzung korrekt. Sowas habe ich grade hinter mir und werde ich nie wieder versuchen.

Das heißt nicht, daß zu verkopfte Geistesgrößen nicht genauso unfähig sein können, polyamor zu leben, nur ist es da eben eher der emotionale Reflexionsgrad und die Distanz zu den Gefühlen. Das Scheitern nicht, weil überkommene Rollenbilder und Überforderung in der nötigen Komplexität dagegensprechen, sondern weil man durch zuviel geistige Fokussierung auch ganz stark von seinen Gefühlen distanziert sein kann. Und theoretisch reflektieren, wo ich zu meinen wirklichen Motiven stehen (und sie erkennen) muß, geht eben genauso wenig.

Zumindest nach unserer Erfahrung funktioniert wenigstens in den ersten Jahren poly eigentlich gerade nicht, indem man es "einfach mal laufen" läßt. Natürlich sollte niemand verkrampfen, aber die Konflikte und Krisen, die natürlicherweise kommen, weil man noch nicht soviel Erfahrung hat mit dem, was auf einen zukommt, erfordern schon ziemlich achtsamen und reflektierten Umgang miteinander und mit sich selbst. Und die Fähigkeit (das Training) dazu, muß man erstmal haben.
@Venice
Deshalb haben wir als TE von praktikablen Lebensformen in der Realität geschrieben.

Viele Menschen lieben und gleichzeitig in einer Beziehung mit ihnen zu stehen und Verantwortung füreinander zu tragen, halten wir für sehr komplex und sind davon überzeugt, dass viele damit überfordert sind.

Aber paralell, in einer unabhängigen Ehe, Beziehung und Partnerschaft einen Menschen lieben, der ebenfalls in einer unabhängigen Ehe und Partnerschaft lebt ist praktikabel. Zumindest für uns.

Jeder behält seine Basis, kann aber auch mal sexuelle Lust mit einem Menschen teilen, den er ebenfalls lieben kann, ohne ihn aber als seinen Partner zu sehen oder für ihn verantwortlich zu sein.


lg cruiserman
*****e79 Frau
1.910 Beiträge
nickt Das denke ich ist auch so verstanden worden, cruiserman, zumindest bei mir. Als poly ist für mich persöhnlich eben dieser Teil
ohne ihn aber als seinen Partner zu sehen oder für ihn verantwortlich zu sein.
nicht Belastung/Problem sondern durchaus Erfüllung/Ziel (verantwortlich sein im Sinne von füreinander Verantwortung tragen).
**ha Frau
414 Beiträge
Sollte machbar sein,
scheitert aber gelegentlich an der Realität, fürchte ich. Ich mags nicht ganz so verkopft angehen, aber wann immer ich mich auf so ein Gefühl wie Liebe einlasse, dann übernehme ich auch so etwas wie Verantwortung (der kleine Prinz winkt grüßend aus der Ferne), das beginnt schon beim "vertraut machen".

Ist imo auch gut so, denn Beziehungen gleich welcher Art beruhen nun mal auf Nähe, Vertrauen und Verantwortung, egal ob poly, mono oder monopoly (ich nehm übrigens immer die blöden Bahnhöfe und versage dann später kläglich).

Auf die Realität bezogen und damit meine ich nur mich: ich kann poly brüllen, bis der proverbiale Arzt kommt, es interessiert erst mal keinen Menschen.

Fast jeder versucht zunächst (und das ist normal) sein eigenes Beziehungskonzept zu verkaufen oder durchzusetzen. Was dann abgeht, nachdem der rosa Schleier sich langsam von den Brillengläsern hebt, ist halt eine andere Geschichte.

Von daher: poly ist lebbar, jenseits der Schleier und vor allem der eigenen und vorzugsweise von Menschen, die in der Lage sind, das ruhig und vernünftig zu bereden.
mal andersrum gedreht
für mich kann der Polyansatz durchaus auch wieder in einen zeitweise oder vollständig monoamoren Lebensstil münden.
Wieso auch nicht?
Aber ich glaube sich die Denkweise zu erschließen hilft sehr sich seiner Motive bewusst zu werden, wie @****ce schreibt.
Es gibt eigentlich keinen Grund wieso das nicht in einer Beziehung aufgehen sollte wie @*******mans sie für sich leben.

Das durcheinanderfühlen und allen den richtigen Zeit und Emotionsanteil zukommen zu lassen ohne dass es in Stress ausartet finde ich auf Dauer auch ziemlich schwierig.

Allerdings macht es sicher jede Partnerschaft bewusster und hilft wieder zueinander finden wenn sich mal etwas abkühlt oder auch sich dann in Ehrlichkeit voneinander ein Stück zu entfernen und eine neue evt. nicht sexuelle Basis zu finden in der man das was einen eigentlich verbindet erhalten kann und der neue / andere / alte Partner eben ohne zermürbende Besitzansprüche, Eifersucht und Verlustangst freigeben kann.

Was spräche dagegen das Denken und die Handlung nicht auch als Therapie für die gegenseitige Selbsterkenntnis zu nutzen..

Die Negierung gerade dieser Wahlfreiheit und inneren Entwicklungsmöglichkeit durch die Gesellschaft finde ich den schlimmsten Ballast, weil die Beschränkung und Beschneidung von vornherein die gegebene Prämisse ist und nicht die Suche und Entfaltung welche zu einer dauerhaften Stabilität der eigenen Person und in der Partnerschaft führt, bzw. einem ermöglicht einen solchen Partner vorbehaltlos ohne die ganzen Spielchen zu finden.

Gerade wenn man sich verliebt tut man oft den ersten Schritt vor dem Zweiten und sucht sich nicht nur erst einmal jemanden mit dem man gut auskommt, eine schöne Zeit auch in sexueller Erfüllung verbringen kann, sondern die Wahl läuft immer gleich an der Eignungslinie für die Langfristigkeit die sich erst sehr viel später auftut und auf einmal befindet man sich mitten in der "Beziehungsarbeit" und weis nicht ob es mit jemand anderem diese Arbeit nicht einfach nur Freude gemacht hätte. Am Ende fängt man noch an um eine Beziehung zu "kämpfen", als ob man um Liebe kämpfen könnte.
Die Liebe
ist für uns auch das ehrliche Gefühl, dem Partner niemals etwas abzuverlangen, was dieser nicht möchte. Es soll doch den Menschen, die wir lieben gut gehen. Die Partner sollen glücklich und zufrieden sein. Und das sind sie nun mal in ihren eigenen stabilen Beziehungen. Und wenn ich eine Frau liebe, werde ich niemals wollen, dass sie ihre Beziehung für mich beendet. Sie hat ihren Mann, ihre Kinder, ihre Familie. Das darf nicht durch meine Liebe zu ihr gefährdet werden. Insofern würde ich niemals um diese Liebe kämpfen, sondern verzichten. Auch Verzicht ist ein Ausdruck von Liebe.
Ich genieße diese Liebe zu dieser Frau nur, solange sie von ihr zugelassen und gewünscht wird.

Besitzansprüche und Verlustangst oder gar Eifersucht ist für uns völlig unrelevant.

Lass der Liebe Raum zu leben, lass sie sich entfalten und lass uns darüber glücklich sein, sie genießen zu dürfen. Und genau so selbstverständlich kann diese Beziehung enden. Es steht mir dann frei, diese Frau trotzdem zu lieben, ich muss aber akzeptieren, dass meine Liebe nicht mehr erwiedert oder erwünscht ist und gerade meine Liebe zu ihr wird niemals zulassen, ihr oder ihrer Familie zu schaden.


lg der cruiserman Ralf
*****e79 Frau
1.910 Beiträge
@**********agull
Gerade wenn man sich verliebt tut man oft den ersten Schritt vor dem Zweiten und sucht sich nicht nur erst einmal jemanden mit dem man gut auskommt, eine schöne Zeit auch in sexueller Erfüllung verbringen kann, sondern die Wahl läuft immer gleich an der Eignungslinie für die Langfristigkeit die sich erst sehr viel später auftut und auf einmal befindet man sich mitten in der "Beziehungsarbeit" und weis nicht ob es mit jemand anderem diese Arbeit nicht einfach nur Freude gemacht hätte. Am Ende fängt man noch an um eine Beziehung zu "kämpfen", als ob man um Liebe kämpfen könnte.

Ich glaube, Du meinst da "den zweiten Schritt vor dem ersten", aber ansonsten kann ich vollkommen zustimmen. Die Bereitschaft, an sich für eine Beziehung und deren Stabilität zu arbeiten, ist zwar meines Erachtens unabdingbar, aber wie weit man dafür geht oder gehen müßte, ist wirklich entscheidend. Beziehung entsteht nicht, indem man sich selbst so sehr "bezieht" oder beziehen will auf jemanden, daß man sich verbiegt oder umgekehrt "Überzeugungsarbeit" leisten muß, daß der andere mitkommt oder mehr gibt, sich mehr anpaßt. Soetwas muß freiwillig kommen und mit gewisser Leichtigkeit gegeben werden können.
Wenn mein Partner sich dafür quälen muß, was ich von ihm haben möchte oder gar verlange und ich das annehme, wenn er es wirklich versucht/tut, nur damit wir zusammen sind - ist das leider keine Liebe, jedenfalls eine eher egoistische.
Wenn es wirklich ein "kämpfen" wird, kann das eigentlich nur ein arbeiten an sich selbst im gesunden Maße sein, aber kein Schlachtfeld hinterlassen dürfen. Und die Selbstliebe darüber zu vergessen, geht auch nicht. Insofern ist jeder ein wenig poly - Liebe gelebt zu sich und zu mindestens einem Partner und das ausbalanziert, wie schwer das mit nur EINEM Partner bereits sein kann, sehen wir hier im Forum ja zur Genüge. *zwinker*

Es soll doch den Menschen, die wir lieben gut gehen. Die Partner sollen glücklich und zufrieden sein. Und das sind sie nun mal in ihren eigenen stabilen Beziehungen. Und wenn ich eine Frau liebe, werde ich niemals wollen, dass sie ihre Beziehung für mich beendet. Sie hat ihren Mann, ihre Kinder, ihre Familie. Das darf nicht durch meine Liebe zu ihr gefährdet werden. Insofern würde ich niemals um diese Liebe kämpfen, sondern verzichten. Auch Verzicht ist ein Ausdruck von Liebe.

*top*
Auch wenn man sich, wenn eine Beziehung gescheitert ist, aus Trauer manches Mal fragt, ob man mehr hätte geben sollen, sich mehr bewegen, mehr "kämpfen" - meistens scheint dieses "kämpfen" nur zu heißen: auf den Gegenüber mehr emotionalen Druck ausüben, Mitleid, Schuldgefühle oder Appell an schöne Momente, die Beziehung aufrechtzuerhalten oder wieder zu beginnen, unabhängig davon, ob die Basis einfach nicht funktioniert. Die Erkenntnis, daß Verzicht oft viel schwerer ist, als sich dem eigenen Wunsch auf Beziehung, Hoffnung und erwiderten Gefühlen hinzugeben, ist dann noch nicht angekommen oder solche Art des Gebens wird lieber verdrängt.
klar doch
immer das gleiche Problem mit der Schrittfolge.

Ich hasse Standardtänze
Liebe vs. Beziehung
@*****e79
Vielen Dank für die vielen nachdenkenswerten Beiträge von einer "Praktikerin"!

Ich glaube, dass eine Vielzahl der Probleme, die hier immer wieder im Forum thematisiert werden, daher rührt, dass Liebe und Beziehung gleichgesetzt werden - oder zumindest die Erwartung besteht, dass da ein irgendwie gearteter Zusammenhang bestehen müsste.

In der Realität gibt es jedoch Beziehungen (und Sex) ohne Liebe, genauso wie Liebe, die sich nicht in Form einer Beziehung leben lässt. Liebe ist nur eine Voraussetzung für eine Beziehung, so wie sie viele Menschen verstehen - aber sie reicht eben nicht immer für eine erfüllt Beziehung. (Manche glauben sogar, sie könnten um die Liebe kämpfen! *zwinker* )

Das Nicht-leben-können im Einzelfall als Fakt anzuerkennen ist sicherlich für einige Menschen genauso schwierig wie für andere, um ihre Beziehung zu kämpfen. Vermutlich hat da jeder seine eigenen Lektionen zu lernen.

Ich bin jedenfalls der Überzeugung, dass poly für mich "natürlicher" ist. Poly betrachte ich derzeit als eine Option, der ich mich nicht verschliessen würde, wenn ich mal in die Situation käme. Von potentiellen Partnerinnen wünsche ich mir die gleiche grundsätzliche Offenheit. Ob ich dann poly auch tatsächlich so leben kann, dass da ein "Mehr" gegenüber mono rauskommt?

Im Zweifel bedeutet beides Beziehungsarbeit - aber arbeite ich dann nicht lieber für etwas, wovon ich wirklich überzeugt bin?
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team 
@ SpringerF6
Sehr richtig!

*top*

Auch ich liebe viele Menschen, mit denen ich nie und nimmer zusammen leben bzw. eine Beziehung führen könnte. Und manchmal gelingen Beziehungen weit besser mit jemandem, den man gar nicht liebt und schon gar nicht sexuell begehrt.

Das muss nicht zusammen gehen, zumindest nicht von Beginn an. Und nimmt man es ernst, will man es versuchen, bedeutet es viel Arbeit, auch an sich selbst. Und dafür muss man den mut haben und dazu bereit sein, sich seinen eigenen Ängsten und Tiefen und Abgründen zu stellen.

Das sollte (aus meiner Sicht!) auch in Mono-Beziehungen passieren, nur wird es dort leider allzu oft vermieden - um der lieben Harmonie willen, die letztlich oft genug nur eine nach außen präsentierte Scheinharmonie ist. Und alles, was diese scheinbare Harmonie gefährden könnte, wird tunlichst vermieden. Daher wohl auch die immer wieder auftauchende und emotional gefärbte Angst vor Poly und anderen Lebensformen, vermute ich mal ...

(Der Antaghar)
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.