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@Antaghar
Ich dachte das Argument hätte ich gerade von dir gelesen, dass es einer der Vorteile ist, dass ein Partner eben nicht mehr für alle Bedürfnisse verantwortlich ist.
Wie schon gesagt ich finde den Gedanken der Polyamorie von der Idee durchaus nicht verwerflich und kann auch positive Aspekte darin finden.
Für Menschen im reiferen Alter zu denen ich uns zähle ist sie wahrscheinlich viel besser als eine monogame Beziehung.
Für junge Menschen mit Kinderwunsch halte ich diesen Ansatz leider für nicht praktikabel. Deswegen bin ich der Meinung dass die angestrebte Monogamie immer noch natürlicher ist als eine ander Form der hier genannten Beziehungen.
Aber heute habe ich gelesen dass es in 1000 Jahren ohnehin keine Männer mehr gibt und nur noch künstliche Befruchtung da stellt sich wieder die Frage was ist denn eigentlich natürlich?
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team 
@ ironrider
Das hast du auch richtig gelesen. Es ist eines der positiven Aspekte.

Aber es ist nicht der Hauptgrund.

Denn es liegt ja auf der Hand: Ich kann mich nicht zwangsweise in eine weiteren Menschen verlieben, nur weil ich noch ein paar unerfüllte Bedürfnisse habe. Wie sollte das gehen?

Wenn ich aber mehr als einen Menschen liebe, und einer der beiden wandert überhaupt nicht gerne, der andere aber voller Leidenschaft - dann werde ich diesen Vorteil sicher auch genießen. Warum auch nicht? Oder einer hasst Konzerte, der andere liebt sie - das ist doch klasse.

Aber es ist nie und nimmer ein Grund, polyamor zu leben oder sich zu verlieben!

(Der Antaghar)
Wäre
es eine Lösung, wenn man eine Art Grenzgänger ist. Wenn ein Paar gemeinsam einen Weg findet, gemeinsam Abschnittsweise unterschiedliche Lebensformen zuzulassen.
Also eine zeitweise monogame und zeitweise polygame Lebensweise zulässt.


lg cruiserman
*****666 Mann
6.423 Beiträge
ironrider
es dauert wohl noch 100 000 Jahre bis die degeneration des y-Gens soweit fortgeschritten ist daß Männer aussterben.
Und diese These ist glaube ich auch nicht der Weisheit letzter Schluß.

Kirk ende
*******e_st Frau
3.948 Beiträge
@*****gar
Ich möchte den sehen, der hier noch nicht zu anderen Einsichten und Schlüssen gekommen ist..........das lass ich sogar für mich gelten...... *zwinker*

Die Frage die sich dann daraus ableitet ist aber, wann ist man bereit für eine polyamoure Beziehung?
Wenn ich mit meiner monogamen Beziehung überfordert bin also nicht.
Demnach also, wenn ich mit meiner monogamen Beziehung ausgefüllt und glücklich bin.
Aber habe ich dann überhaupt noch den Wunsch dazu?
Wenn man in einer monogamen Beziehung alles gibt, kann man dann überhaupt noch Kapazitäten frei haben, einem weiteren Menschen zu geben?
Also muss doch wiederum eine Unzufriedenheit oder Unerfülltheit des Gedankens Vater sein!
Ist das nicht ein Widerspruch?

Für mich löst sich das nicht auf!
*****_WI Frau
552 Beiträge
Die Frage die sich dann daraus ableitet ist aber, wann ist man bereit für eine polyamoure Beziehung.

Wenn man in einer monogamen Beziehung alles gibt, kann man dann überhaupt noch Kapazitäten frei haben, einem weiteren Menschen zu geben?
In der Theorie glaube ich das schon… das war ja hier die Diskussion, inwieweit Liebe „teilbar“ ist. Sozusagen nach dem Spruch "Liebe ist das einzige, das sich vermehrt, wenn man es teilt...."

Das „Problem“ sehe ich eher in
Denn es liegt ja auf der Hand: Ich kann mich nicht zwangsweise in eine weiteren Menschen verlieben
und bei mir ist das einfach nicht vorgekommen,
wenn ich mit meiner monogamen Beziehung ausgefüllt und glücklich bin.
und zwar ohne dass ich mir das verboten habe oder das als Beschränkung empfunden habe...



wobei ich immer noch denke, dass die Intention der TE nicht auf Polyamory (also tatsächlich LIEBE zu mehreren Personen) zielte, sondern eher auf Sex mit anderen Personen außer DER EINEN....
*******e_st Frau
3.948 Beiträge
@*****_WI

Ich sehe das mit Blick auf einen anderen Aspekt.
Denn wenn ich manche Menschen sehe, die aus einer Beziehung gegangen sind, in der sie alles gegeben haben, spüren diese Menschen immer erst hinterher, wie sehr sie in einem emotionalen Bournout waren.
Diese Menschen bleiben dann sehr oft für lange Zeit erstmal allein, um sich wieder zu erneuern.
DARUM frage ich wann und warum Menschen polyamoure Beziehungen eingehen.
Nicht um zu stigmatisieren.
wenn
nach der Natur geht "Ja", denn wir ausgelegt unsere GNE weiter zugeben!
Die Monogami ist anerzogen, durch Kirch und deren Moral!


LG AnundHei
*****_WI Frau
552 Beiträge
DARUM frage ich wann und warum Menschen polyamoure Beziehungen eingehen.
Nicht um zu stigmatisieren.

Es geht doch nicht um stigmatisieren.
Nur, um solche polyamore Beziehungen (wie auf den letzten Seiten hier beschrieben) einzugehen, ist doch die Voraussetzung, mehrere Menschen zu lieben. Und ich glaube, dass das nicht etwas ist, was man sich vornehmen im Sinne von "planen" kann...

Wenn es denn geschieht, dann muss man schauen, wie man das in den Alltag integrieren kann (oder überhaupt bereit dazu ist)...
*******e_st Frau
3.948 Beiträge
Eben. Man muss für sich herausfinden ob man das kann.
Und bevor man selbst die Kiste granatenmäßig gegen den Baum fährt, sollte man erstmal bei anderen schauen, warum es bei denen klappt oder warum nicht.
Das hat mit "planen" nichts zu tun.
Das ist Interesse.
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team 
@ laChatte & @ Diana_WI
Berechtigte und sinnvolle Frage, stellt Ihr da.

Darauf eine klare Antwort:

Vielleicht kann man gerade dann besonders gut und leicht teilen, wenn man "satt" ist, wenn man genug hat. Und manchmal ist mein Herz so übervoll, dass auch noch für andere etwas da ist außer meiner Partnerin, ohne dass sie auch nur den geringsten Mangel leidet.

Es ist ein wenig vergleichbar mit diesem Hochgefühl, wenn man frisch verliebt ist und die ganze Welt umarmen könnte, wenn man alle lieb hat - sogar die blöde Nachbarin, die man sonst nicht leiden kann.

Das kann und muss nicht jeder verstehen - ich lebe es eben, weil es so in mir ist, fast jeden Tag!

*

Und die andere Seite: Wenn meine Partnerin und ich aneinander so unendlich viel Freude haben, uns gegenseitig so reich beschenken und glücklich machen, uns gegenseitig so ungeheuer befriedigen, dann strahlen wir etwas aus. Das spüren auch andere. Und die verknallen sich dann manchmal. Und hin und wieder funkt es dann auch bei einem von uns.

Nicht aus einem Mangel heraus, weil wir etwas suchen oder so. Sondern gerade aus der Fülle heraus. Uns fehlt beiden absolut nichts, wir sind nicht auf der Suche. Aber manchmal fällt eben die Liebe von jemandem auf uns und berührt uns - und wir unterdrücken es dann eben nicht (wie es z. B. bei Mono-Paaren oft üblich ist) ...

Ich vergleiche das mal mit zwei Kindern, die beide Schokolade lieben: Das eine Kind hatte nie genug davon und hat ständig das Gefühl, zu kurz zu kommen. Wie kann ich hoffen, dass es jemals freiwillig von sich aus teilt?

Das andere Kind hatte immer genug und schwimmt in Schokolade. Wenn es nicht gerade ein gieriger und egoistischer Geizhals ist, wird es leicht teilen können und anderen auch etwas gönnen.

Und so, wie das zweite Kind, so fühlen wir uns. Vielleicht kann Euch das ein wenig erklären, was in uns vorgeht?

(Der Antaghar)
Euch kann man aber keinen Tag alleine lassen
da verbringt man den Tag schwer schuftend auf Arbeit um seine sich in polyamores Wohlgefallen auflösende Monopartnerschaft zu finanzieren und schon ist der Fred fast am Ende.

@ Ironrider und JCS
nochmal zum materielle und Familie etc. weil das häufig von der Aussenwelt als letztes Argument gegen ein polyamores Lebensmodell benutzt wird wenn die anderen scheinbar sachlichen Argumente am Ende sind.

wir haben 16 Jahre Partnerschaft hinter uns, mehr oder weniger monogam, alle Schmerzen die man so durch macht wenn etwas assymetrisch aufgehängt ist. Ich verstehe Evian mit ihren Restriktionen und sehe, dass es Menschen gibt für die es diese totale Zuwendung zu einem Menschen gibt in Ausschließlichkeit, weil sie schlicht so sind wie sie sind, habe erfahren was für einen Schmerz es bereitet wenn diese grundsätzliche Verbindung aufgelöst wird, man kennt sich ja auch ein Stück nach ein paar solchen Jahren und wir haben gemeinsam erfahren dass es nicht das Ende der Welt ist. Meine Wenigkeit hatte nämlich von der anderen Seite her absolutes Unverständnis für diese Ausschließlichkeit, aber wie gesagt ich kann es nachvollziehen.
Mir wiederum ist die Trennung in Bruderliebe, rein platonisch, wie JCS sie ein paar Seiten vorher beschrieben hat und sexuell orientierte Liebe mit Ausschließlichkeit unverständlich. Sex ist nur ein Aspekt, einer der wenn er nicht abgegeckt wird eine über seine Bedeutung hinaus zerstörerische Wirkung ausüben kann, nur meine Erfahrung.

Jetzt aber wirklich zum materiellen, wir leben oder besser lebten in unserer Kleinfamilie mit halbwüchsigem Kind, einigen Freunden ebenfalls mit Kindern, ständigem Austausch und übergeben, abholen und herumschieben der Kinder zwischen den einzelnen Teilhabern dieses Netzwerks. Keine festen Tageszeiten, alles ist im Fluss, ich weis nicht wo meine Tochter morgen schläft, bei der besten Freundin, oder kommen sie alle morgen zum Abendessen oder ist etwas gänzlich anderes angesagt. An sich wäre das doch das Musterszenario für eine völlige Verrohung der Familie, aber siehe da die Kids haben äusserst klare und ehrliche moralische Standards, sie werden nämlich in dieser erweiterten Sippe ständig von verschiedenen Seiten auf soziale Konformität getrimmt und vor allem auf sich selbst referenziert. Wenn ich jetzt nocht eine gemeinsame Wohnsituation hinzu nehme, zu der sich das ganze mit entsprechenden Freiräumen gerade entwickelt, dann wird daraus schon eine WG. Wenn dazu auch noch eine neue Beziehung kommt, sei sie nun sexuell mono oder nicht, meine Frau ist mir nach wie vor eine Beziehung, auch wenn das sexuelle abgehakt ist, dann wären wir wohl rein theoretisch im polyamoren Bereich. Das Kinderproblem ist gelöst, auch wenn sie nicht Ideal Kardinal Meissners entspricht.

Die finanziellen Abhängigkeiten sind nach wie vor vorhanden, wir unterhalten ein großes Haus gemeinsam, aber sind uns soweit zugetan und vor allem vertraut, dass wir immer noch die gleichen Konten nutzen und keiner eine übermässigen Vorteil aus dem anderen zieht. Beide selbständig und mit, ich sag mal "wechselnden" Einkommen, einander gegenseitig eine Lebensversicherung.

Wir haben also das ganze Paket was an Schwierigkeiten oder konflikten auftreten kann und siehe da indem wir nie aufgehört haben trotz aller dunklen Zeiten, die sehr dunkelschwarz waren zeitweise, in Zuwendung miteinander umzugehen hats bisher irgendwie funktioniert und der Lebensraum aller ist bunter und aufregender geworden, auch wenn der Schmerz und die Orientierungslosikgeit manchmal sticht.

Am ende des Tages kommt es doch darauf an seine ganz eigene Natürlichkeit zu finden und diese auch zu leben und wenn es sich im Laufe der Zeit ergibt, dass das was war nicht mehr gilt in Ehrlichkeit und Verständnis füreinander abzuschliessen und was neues draus zu machen.

Das fänd ich natürlich
Liebe ist nicht planbar und mE auch nicht mit Sicherheit definierbar, weil sie höchst individuell erlebt wird.

Das man in der Lage ist, mehrere Menschen zu lieben dürfte ausser Frage stehen....die Frage, die sich stellt, ist wie man selbst Liebe für sich definiert.

Als Beispiel: Ich liebe meine Eltern...aber sicher auf einer anderen Ebene, als meine Partnerin.

Ist halt alles ne Frage, wie man z.B. Liebe für sich definiert.
Ich habe über 5 Jahre eine Fernbeziehung geführt.. ein Ende dieses Umstandes war kurzfristig nicht abzusehen, also sprach ich meine damalige Partnerin daraufhin an, ob wir uns nicht gegenseitig gestatten sollten uns auch noch anderweitig zu verlieben.
Um Mißverständnissen vorzubeugen: Es ging nicht um schnellen Sex oder einen Intimpartner für "zwischendurch" es ging tatsächlich darum, sich und dem Partner zu erlauben sich emotional an jemand anderen binden zu können.

Der Grund war simpel. Ich fühlte mich schlicht alleine und einfach nur Sex mit einer anderen Frau zu haben kam und kommt für mich persönlich nicht in Frage.
Also begann ich mich mit dem Thema polyamouröse Beziehungen näher zu beschäftigen (Foren, Bücher etc.).
Schließlich gibt es ja Paare, bei denen das wunderbar zu funktionieren scheint.

Für meine Ex war das allerdings der willkommene Grund die mittlerweile etwas anstrengend gewordene Beziehung zu beenden.

Trotzdem hat die Idee eines "Mehrbeziehunskonstrukts"
für mich durchaus ihren charme.
Zumindest, wenn´s tatsächlich nicht nur ums "poppen" geht.
Das Scheitern monogamer Beziehungen muss nicht unbedingt was mit Beziehungsunfähigkeit eines oder der Partner zu tun haben.

Mehrheitlich werden doch bereits bei Eingehen der Beziehung zumindest von einer Seite Kompromisse gemacht, weil der zu einem genau passende Partner, der auch in erotischer Hinsicht die Verschmelzung der -Seelen verheisst nicht gefunden wurde oder individuell unerreichbar ist.
Habe weibliche Partner kennengelernt, für die ich bis ans sog. Ende der Welt gegangen wäre und die mir auch zugetan waren, wo aber äußere Umstände eine längere Beziehung nicht möglich machten.

Die wenigsten können aus dem Vollen schöpfen und haben nur eine überschaubare Auswahl. Ist die Liebe dann nicht tief genug oder sind die Beziehungen weitgehend mehr wirtschaftlich begründete Zweckgemeinschaften allenfalls von wechselseitiger anfänglicher Sympathie getragen, dann tickt zwangsläufig bereits die Zeituhr nach dem Ringtausch. .
*******e_st Frau
3.948 Beiträge
Wenn ich mir die letzten Beiträge so durchlese, so bietet die polyamoure Beziehung doch vielfältige Möglichkeiten.
Dem einen, eben die Möglichkeit eine Menge von dem abzugeben, wovon er übermäßig hat.
Dem anderen die Möglichkeit, sich mit Zustimmung des Partners sich nicht ganz auf einen Menschen mehr einlassen zu müssen und in andere Richtungen auszuweichen. Ein "Aushalten" zu vermeiden.

In Letzterem liegt sicher ein Vorteil in einer solchen Beziehungsgestaltung gegenüber einer monogamen Beziehung, wenn man das so will.
Ich persönlich halte jedoch die Fähigkeit, bestimmte Eigenschaften eines Partners aushalten zu können, auch für eine Liebesbezeugung. (Natürlich nur, wenn noch Liebe da ist)
Vielfältige Möglichkeiten, aber sicher auch viele Gefahren oder Stolpersteine. Eifersucht, auch unterschwellige ist so einer... oder das so genannte "Zeitmanagement".

Ich habe zwar persönlich keine Erfahrungen in dieser Form der Beziehungsführung... und vielleicht sehe ich das ganze auch etwas naiv und "unschuldig"....

Aber alleine der Gedanke daran, sich nicht mehr selbst auferlegen zu müßen, nur noch eine Frau "gut" finden zu dürfen, sondern wirklich offen lieben zu können, mich zu mehreren Frauen bekennen zu können, hat schon was verlockendes für mich... einfach mal so für sich betrachtet.

Lug, Betrug und Fremdgehen würden so endgültig der Vergangenheit angehören.

Allerdings sollte man wirklich nicht ausblenden, dass Mehrfachbeziehungen auch mehrfachen Beziehungsstress mit sich bringen können.

Trotzdem finde ich die Idee an sich ehrlicher, als das übliche Treuegefasel.
**S Frau
1.409 Beiträge
@*****gar: also bei mir ist es eigentlich so, dass ich, wenn ich satt bin immer recht bequem und träge werde, und ich freue mich dann immer schon drauf, wenn der nächste hunger kommt und ich wieder lust bekomme, mich zu bewegen, weil ich bewegung mag. bei mir spielt sich das aber mehr auf der job-ebene ab, ich hab einfach einen sehr bewegten und bunten job, bei dem die drähte ständig heiß laufen.

aber ich kenne das auch auf verliebtheitsebene - ich verliebe mich dann und wann, weil jemand einen mangel in mir spiegelt. da wird keine beziehung draus, weil ich sehr schnell merke, das ist ja gar nicht der andere, das bin ja ich. nur für mich hat bewegung meistens was mit mangel zu tun, wenn ich mich bewege, dann, weil ich einen mangel habe, wenn alles gut so ist, wie es ist, bleibe ich da, wo ich bin, und bewege mich nicht. aber einen mangel zu haben, finde ich jetzt auch nicht so schlimm und kein versagen, mängel hat man halt dann und wann mal im leben und versucht, sie zu beheben, finde ich an sich ok.

und klar, wenn ich einen überfluss habe, dann gebe ich auch gern, aber da bin ich dann nicht recht aktiv, sondern da muss schon einer kommen und sich auf mich zubewegen, der seinerseits einen mangel hat und was von meinem überfluss will, dann gebe ich gern was ab. insofern kann ich das schon verstehen, dass das polyamoröse bei euch daran liegt, dass andere sich in euch verlieben und ihr euch, wenn jemand auf euch zukommt, dann in den verliebt, weil ihr genug liebe habt. nur denke ich, dass es völlig normal ist, mängel zu haben und auch völlig legitim, sich dann zu bewegen und nach dem ausgleich der mängel zu suchen.

@******der: sorry für mein gemotze, nimm das bloß nicht persönlich, ist nicht so gemeint. ich bin nur etwas angefressen, dass du kinderbetreuung so selbstverständlich als aufgabe der frau und geldverdienen so selbstverständlich als aufgabe des mannes siehst.

frauen und männer können aus meiner sicht sowohl geld verdienen, als auch kinder betreuen. und in einer polybeziehung stelle ich mir das sogar noch einfacher vor als zu zweit, weil man sich da vielfach abwechseln und jeweils einer die ganze rasselbande hüten könnte (die auch sicher mehr spaß daran hätte, miteinander zu spielen, als ein einzelkind, das von der gestressten mutter, deren kind den ganzen tag ihre aufmerksamkeit auf sich zu ziehen versucht, dann vor die glotze gesetzt wird, damit sie mal ein paar minuten ungestört im netz surfen oder was weiß ich machen kann).

jeder hätte eine viertagewoche und einen kinderhütetag, und abends wären alle zusammen - also sowas müsste doch praktikabel sein, und das einkommen einer viertagewoche bei vier- oder fünfpersonenverdienst dürfte doch auch allemal reichen, auch bei friseusen und handwerkern... also ich fände sowas für mich ausgesprochen praktisch, bei mir funktioniert es nur nicht, weil ich bei sex ausgesprochen zickig bin und weder zeit, lust, noch nerven hätte, jemanden so gut kennenzulernen, dass ich sex haben wollte.
*****_WI Frau
552 Beiträge
@******der: sorry für mein gemotze, nimm das bloß nicht persönlich, ist nicht so gemeint. ich bin nur etwas angefressen, dass du kinderbetreuung so selbstverständlich als aufgabe der frau und geldverdienen so selbstverständlich als aufgabe des mannes siehst.
Ich habe das jetzt gar nicht mal so als seine Auffassung, sondern als eine Beschreibung der derzeitigen gesellschaftlichen Realität gesehen. Es ist nun mal so, dass Teilzeitjobs nicht in allen Branchen und v.a. nicht für Männer so leicht verfügbar sind.

jeder hätte eine viertagewoche und einen kinderhütetag, und abends wären alle zusammen - also sowas müsste doch praktikabel sein, und das einkommen einer viertagewoche bei vier- oder fünfpersonenverdienst dürfte doch auch allemal reichen, auch bei friseusen und handwerkern.
Das würde in dieser Konstellation ja voraussetzen, dass es eine stabile Gemeinschaft von fünf Personen ist, die alle mehr oder weniger gleichzeitig Kinder haben bzw. das als gemeinsame Aufgabe ansehen. Ich habe schon ziemlich viel Erfahrung mit Kinderbetreuung in Netzwerken… das ist nicht immer so leicht… da eint aber zumindest das gemeinsame Interesse (wenn jeder „sein“ Kind/Kinder irgendwie betreut haben muss…). Dies jetzt neben den sonstigen „Problemen“, die ein komplexeres Beziehungsgeflecht – wie von venice79 beschrieben – mit sich bringt, so gleichmäßig im „Kollektiv“ zu lösen, scheint mir nicht wirklich einfach zu sein…
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team 
@ laChatte
Ich persönlich halte jedoch die Fähigkeit, bestimmte Eigenschaften eines Partners aushalten zu können, auch für eine Liebesbezeugung. (Natürlich nur, wenn noch Liebe da ist)

Volle Zustimmung! Zur Liebe gehört, auch mal auf etwas verzichten oder etwas aushalten zu können - und trotzdem am Ball zu bleiben!

Und das gilt natürlich auch für Partner von Menschen mit einer gewissen polyamoren Neigung (nicht zu verwechseln mit der leider üblichen Fremdgeh-Mentalität!).

Der Antaghar
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team 
@ JCS
Diese Trägheit, wenn man "satt" ist, nenne ich Übersättigung.

Satt sein in dem Sinne, wie ich es meine, lässt Dich vor überschäumender Lebensfreude und Energie geradezu platzen.

Das ist wie beim Essen: Wenn man gerade erst satt ist, fühle man sich wohl. Isst man dann weiter, wird man zu voll und träge (das kenne ich auch).

Und es stimmt, was Du schreibst: Ich suche nicht, sondern es fällt mir zu (was man dann ja auch zutreffend Zufall nennt).

Der Antaghar
*****e79 Frau
1.910 Beiträge
Soviele neue Gedanken. *g* Ich pick mir mal ein paar statements heraus.

@******der
1. Nun haben wir hier nicht den erfolreichen Manager sondern den einfachen Handwerker (nur zu Info ich bin kein Handwerker aber ich kenne eine ganze Menge) der mit 25 in einer ployamoren Beziehung mit drei Friseusen die alle gerne 1-2 Kinder hätten .
Aber es muss auch nicht der Handwerker sein kann auch ein Soziologe oder was auch immer sein. In der Regel wird das nicht so einfach werden. Die stoßen da sehr schnell an ihre Grenzen.

[...]

2. Ein Grundgedanke der Polyamorie ist ja gerade, dass die Ansprüche an den einzelnen Partner abnehmen und diese durch andere erfüllt werden können.

Zu 1. Wie schon angemerkt, hör auf in abgeschlossenen Konstrukten zu denken, das scheitert an der Realität, soetwas neigt zu Gruppen- und Netzbildung. *zwinker* Und wenn da tatsächlich mal ein Center mit drei Wings ist und das bleibt so - die vier können alle Geld verdienen, auch (und gerade zu viert) als Halbstagsjob (oder Dreivierteltagsjob oder sonstwas), weil viel mehr Personen da sind, die sich kümmern können. Vier Verdiener mit 6 Kindern ist durchaus immernoch besser zu stemmen auch in der Organisation und beruflichen Perspektive, als 2 Verdiener mit zwei Kindern. *lach* Ich kenne aber eigentlich keine polys, die nicht studiert haben UND nicht sowieso schon alternativ leben. Vermutlich weil bestimmte Milieus das Interesse für solche (immernoch) gesellschafts-nonkonformen Lebensweisen weder mitbringen noch bereit sind, sich die nötigen eher weniger gebräuchlichen Handwerkszeuge beizubringen. Selbstreflektion und Kommunikationsphilosophie wird bei Handwerker oder Friseuse vielleicht einfach seltener Teil der Lebenswelt sein?
Deswegen sind polys wohl eher Selbstständige oder Akademiker? Meine private Meinung, kann völlig falsch sein.

Zu 2. Da hast Du leider falsch verstanden, was mit der Aussage gemeint ist. Nicht, daß die Beziehungen und Ansprüche "flacher" werden, man möchte immernoch genauso viel und möglichst alles und größte Tiefe von seinen Partnern. Aber: man kann eher akzeptieren, wenn man nur eine bestimmte Tiefe erreicht, nur eine bestimmte Mengen an Wünschen und Hoffnungen erfüllt wird. Weil man die gewünschte eigene Entwicklung und Erwiderung/Erfüllung auch in anderen Beziehungen finden DARF. Ich bin über Grenzen, an die ich in einer Beziehung stoße, weil uns etwas eben einfach im Miteinander nicht verbindet oder ergänzt, genauso traurig (und manchmal unermüdlich im Versuch, das doch noch hinzubekommen), wie ich es in der Monogamie war. Aber es ist kein Grund mehr, sich zu trennen, wenn man große Sehnsucht nach Komplementierung dieses einen Bedürfnisses hat und jemanden trifft, der das in Aussicht stellt. Ein bisschen wie ... Lego, man darf mehrere Kästen mischen, um soviele Teile zu haben, wie man verbauen kann. Natürlich kann dabei eine Überflutung stattfinden, daß man soviel Angebot hat, daß man darin ertrinkt und keine Tiefe mehr aufbaut! *ja* Aber dann lebt man das nicht aus, was Polyamory anbietet und einzigartig macht. Dann stößt man sich letztendlich auch nur die Hörner ab - und sei es auf emotionaler Ebene.
Deswegen bin ich auch skeptisch, ob es zu tiefen (Einzel-)Beziehungen führen kann, wenn Menschen von vornherein polyamor leben. Es braucht Erfahrung und Erlebnis, um zu wissen, wie es sich anfühlt, sich zu binden, zu beschränken, umeinander und miteinander zu arbeiten und zu kämpfen. Was einem das gibt, was es einem nimmt - und nicht einfach mehr Menschen anzuhäufen aus Angst, man verpaßt was. Aber das ist eine individuelle Sache oder Frage der Lebenserfahrung. Nicht der Polyamory an sich.

@*****tte
1. Vielleicht liegt die Krux der polyamouren Beziehungen eben darin, dass sich dies zu viele Menschen zutrauen, die dafür gar nicht ausgelegt sind und nur den Gedanken der Angebotsbreite sehr spannend finden und deshalb dann granatenmäßig scheitern.

2. Demnach also, wenn ich mit meiner monogamen Beziehung ausgefüllt und glücklich bin.
Aber habe ich dann überhaupt noch den Wunsch dazu?
Wenn man in einer monogamen Beziehung alles gibt, kann man dann überhaupt noch Kapazitäten frei haben, einem weiteren Menschen zu geben?

3. Dem anderen die Möglichkeit, sich mit Zustimmung des Partners sich nicht ganz auf einen Menschen mehr einlassen zu müssen und in andere Richtungen auszuweichen. Ein "Aushalten" zu vermeiden.

Zu 1. Das denke ich eben auch - aber nicht gewollt. Viele Menschen sind damit in der Praxis überfordert und weniger bereichert, ob das so ist, ist individuell. Aber das weiß man nunmal nicht, bevor man es nicht probiert hat, leider - der Schmerz der "echten" Polys in diesem Erkenntnisprozeß ist nämlich auch nicht ohne und ich keine genug Polys, die sagen "nie wieder irgendwas mit einem bisher-mono anfangen, man fängt beim Urschleim an in der Entwicklung von Kommunikationsfertigkeiten, Empfindungsveränderung aus dem angelernten Monogamie-Konzept etc".

Zu 2. Die allererste Regel der Polyamory (eine der wenigen allgemeingültigen) ist: Polyamory funktioniert nur, wenn die Einzel-Beziehungen stabil und glücklich sind. Klingt banal, bedeutet aber, daß eine Beziehung zu öffnen, nicht klappt, wenn die bestehende Beziehung zu diesem Zeitpunkt nicht tragfähig und gesund und ERFÜLLEND ist. Polyamory zu leben verändert Menschen, es sind Erfahrungen, die man nie vergißt, egal ob negativ oder positiv - und wenn sich Menschen (oder nur einer) in einer bestehenden Beziehung so stark verändert, ist das alleine schon eine Belastung für die Beziehung. Jede Veränderung eines Beteiligten erfordert ein "Update" der Beziehung an die neue Person. Da wird leider viel unterschätzt (da eben keine Erfahrung vorliegt), welches Ausmaß das annehmen kann ...

Zu 3. Nein, garnicht, es geht nicht darum, Schwächen des anderen nicht mehr "aushalten" zu müssen. Wobei ich "aushalten" sowieso für nicht gerade sinnvoll halte, damit umzugehen, sich zu arrangieren, erscheint mir vitaler - aber wie man mit als negativ empfundenen Eigenschaften eines Partners umgeht (negativ ist relativ), das kann durch die Blickweise weiterer Partner (für die es z.B. nicht negativ ist, weil ...) durchaus leichter sein oder sich in Luft auflösen. Aber das erfordert, daß man bereit ist, vom Absolutheitsanspruch der eigenen Wahrnehmung wegzugehen - und etwas anzuerkennen, was im NLP als "reframing" bezeichnet wird. Z.B. wies mal jemand einen Ex-Partner darauf hin, als dieser eine Frage stellt in der Art von "wie geht ihr damit um, daß immer ...", da kämen aber sehr viele "immer" bei ihm vor, das müsse doch kein "immer" sein. Seine Reaktion: natürlich könnte man das anders ausdrücken, aber es ändert ja an den Tatsachen nichts. *headcrash* Mit der Einschätzung der "Tatsachen" verbaut man sich oft schon, ob da etwas ist, was man "aushalten" muß oder warum das passiert und wie man die vom Gegenüber gewünschte Wirkung auch anders erreichen kann. Und eben da kann es sehr hilfreich sein, mehrere eng verbundene Personen draufsehen zu lassen, die alle entsprechend intimen Einblick in die Situation haben. Sofern man SO eine Konstellation eben aufbaut.
Letzter Eindruck
der vielen Beiträge......


anscheinend versuchen viele sich als Hobbypsychologen, viele arbeiten wohl an einer Diplomarbeit über sexuelle Lebensgemeinschaften.....

und die wenigsten leben ihr Leben einfach natürlich, indem sie einfach lieben!


lg cruiserman
@*****_WI
Ich habe das jetzt gar nicht mal so als seine Auffassung, sondern als eine Beschreibung der derzeitigen gesellschaftlichen Realität gesehen. Es ist nun mal so, dass Teilzeitjobs nicht in allen Branchen und v.a. nicht für Männer so leicht verfügbar sind.
Genauso ist das. Es ist nicht meine Meinung sondern Realität wenn ich meine Umgebung beobachte. Wobei es sicher auch wenige Aussnahmen geben kann. Ich kenne und habe noch nie einen Mann gekannt der Teilzeit arbeitete wegen Kindererziehung.

@**S Du hast mich da einfach falsch verstanden und bin dir deswegen doch nicht böse.


@*****e79 Du hattest ja bereits vor mir die verschiedenen Nachteile einer Poly Beziehung viel besser als ich geschildert. Ich habe davon auch ehrlich gesagt keine Ahnung und weiß nur das darüber was hier bisher geschrieben wurde.

@*****har Ich glaube nicht, dass du mehr Liebe in dir hast als jemand anderes aber du kannst sie vermutlich nur besser an die Frau bringen. So nach dem Motto Frauenflüsterer, bei denen Frauen es so vorkommt wäre da mehr als tatsächlich ist. Aber diese Eigenschaft muss man auch erstmal haben.

Aber um nun mal wieder den Bogen zur Natur zu schlagen.
Es scheint mir nach all den Postings doch so dass eine Poly-Beziehung wesentlich höhere Voraussetzungen
an die Beteiligten setzt als eine herkömmliche angestrebte Mono Beziehung.
Des weiteren scheint es mir, dass die Fortpflanzung nicht im Fordergrund steht und Glück- und Lustmaximierung.
Insofern ist sie sicher eine Variante einer möglichen Beziehung doch eine wesentlich unnatürlichere als die Monogame.

Die rein Monogame Beziehung streben zwar viele, besonders in jungen Jahren an aber scheitern eben daran da es eben auch Alternativen gibt. Sie aber deswegen als unnatürlich zu bezeichnen halte ich für falsch. Ich bin überzeugt, dass es mehr Menschen gibt die ein lebenlang monogam als Menschen die polyamor leben.
Was ist natürlich?
Für uns als Ehepaar ist es natürlich, dass wir uns nach 30 Jahren Ehe immer noch lieben. Das wir zusammen Leben, eine gemeinsame Basis haben und mit Vertrauen, Respekt und Achtung unser Leben gemeinsam gestalten.

Wir lieben uns und sind im Regelfall eine monogame Beziehung. In den vielen Jahren haben wir uns aber auch sexuell geöffnet. Wir haben Menschen kennen und lieben gelernt. So haben sich Freundschaften ergeben und wir hatten die Freiheit, auch andere Menschen lieben zu dürfen. Liebe zum Mensch, sexuelle und menschliche Liebe.
Einige Menschen lieben wir noch heute und doch hat es unserer gegenseitiger Liebe niemals geschadet.

Warum kann ich die Frau eines befreundeten Paares nicht lieben? Natürlich kann ich sie lieben, genau so wie ich Sex mit ihr haben kann. Und meine Frau kann einen Mann lieben und mit ihm Sex haben, ohne die Liebe zu mir zu vernachlässigen oder sie zu verlieren.

Trotzdem hatten und haben wir immer unsere eigene Liebe, unsere eigene Basis. Die Liebe zu der anderen Frau ist doch nicht ein Besitzanspruch. Sie hat mit ihrem Partner ihr Leben, wir haben unser Leben.
Aber ich liebe sie.

Und diese Gefühl ist gut. Denn ich möchte den Menschen, mit dem ich sexuelle Lust erleben und genießen darf auch lieben dürfen.

Deshalb ändert sich an unserer Liebe, an unserer Ehe und Partnerschaft nichts.

Jeder weiß, wo er hingehört. Jeder weiß, welche Verantwortung er für sein Handeln trägt.
Und jeder darf lieben. Warum eigentlich nicht?


Das Leben kann so einfach sein und so schön. Und mit Liebe ist es am schönsten.

Und mir ist es völlig egal, ob ich mono oder poly bin, alles ist monopoly.


lg der cruiserman Ralf
Wegen Überfüllung geschlossen
Dieses Thema hat die maximale Länge erreicht und wurde daher automatisch geschlossen.

*geschlossen*


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