Das ist genau der Punkt:
Ich hab nicht dafür plädiert, keine Lebenserfahrung zu sammeln. Sondern dafür, dies vor der Hochzeit zu tun. Klar kann man einen Fehler machen, weil man im jugendlichen Übermut meint, man wisse schon, wo der Hase läuft.
Aber spätestens nach solch einem Fehler heirate ich doch erst dann, wenn ich komplett zufrieden bin. Und nicht etwa einen Partner, mit dem der Sex so lala ist...
Insofern ist es doch etwas anderes, ob ich ein wenig an allen Blüten sauge, bevor ich mich für die Richtige entscheide. Oder vor Gott und der Welt behaupte, der Partner sei der Richtige und mich nach dem ersten Irrtum nochmal in einen Irrtum "bis der Richter uns scheidet" stürze. Da ist doch klar, dass man hier und da ein wenig belächelt wird, wenn man aus Schaden nicht so recht klug wurde. Ist ja auch nichts Schlimmes dabei. Der Vergleich Auto - Mensch hinkt ganz bewusst: Denn wenn ich mir ansehe, wie lange sich die Leute informieren und verhandeln und überlegen und prüfen. Bei einer Karre!
Und dann wird nach einem dreiviertel Jahr gleich mal geheiratet, noch bevor man mal zwei Jahre Zusammenleben getestet hat. Das ist doch kurios, oder? Wer den Schaden hat, muss da den Spott halt auch mit Gelassenheit ertragen, schätze ich.
Im Übrigen ist ein großer Freiraum in der Ehe ein Garant dafür, dass niemand das Gefühl haben muss, etwas zu verpassen. Und Spaß macht das bisweilen auch.