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Vernunftsehen

Vernunftsehen
Hallo JoylerInnen,

mich interessiert, wer von euch in einer Vernuftsehe oder eheähnlichen Beziehung lebt.
welche Erfahrungen habt ihr gemacht?
Was unterscheidet eure Beziehung zu Liebesbeziehungen?
was seht ihr als Vorteil?
Was seht ihr als Nachteil?

Ich bin mal gespannt wie eure Erfahrungen sind.

Liebe Grüße

Melody
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team 
Für mich ist eine Vernunftsehe eine Art Freundschaft, in welcher mit den Jahren so etwas wie sexuelles Begehren und Liebe wachsen können.

Alle entsprechenden Ehen, die ich jemals kennen gelernt habe (und das waren nicht wenige!), habe ich als weit bessere, kraftvollere und festere Partnerschaften erlebt - als all diese "im 7. Himmel der Verliebt- und Geilheit" geschlossenen Ehen, die oft genug bald wieder zerbrochen waren, wenn sich der siebte Himmel verzogen hatte und der Alltag eingekehrt war.

In einer Vernunftsehe erwartet man offenbar nicht vom anderen, dass er für die Befriedigung all meiner Bedürfnisse verantwortlich ist und gefälligst dafür zu sorgen hat, dass es mir gut geht und jederzeit so "funktionieren" muss, wie ich es gerne hätte, damit ich mich wohlfühle.

Vielleicht ist das die Krux bei den meisten "normalen" Ehen und der Vorteil bei den Vernunftsehen?

(Der Antaghar)
Naja, ich habe lange in einer Ehe gelebt, die viele vielleicht als
Vernunftehe bezeichnet hätten. Ich würde aus heutiger Sicht
sagen, dass sie geprägt war durch Freundschaft und Loyalität,
weniger durch ein tiefes Fühlen von Verbundenheit.

Ich kann und will meine eigenen Erfahrungen nicht verallgemeinern,
glaube aber, dass ein sehr kopflastiges Verständnis von Vernunft
nicht die Basis ist, auf der sich eine zufrieden stellende Partnerschaft
dauerhaft erhalten lässt.

Gruß
Berglöwe
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team 
@ Bergloewe69
Da gebe ich Dir recht. Und verallgemeinern lässt sich in all diesen Dingen ja (zum Glück?) gar nichts.

Auf Dauer wird solch eine Ehe nur dann gut gehen (so wie ich es beobachten konnte), wenn sich auch das Herz der beiden öffnet und sie emotional zueinander finden.

Was mich stets beeindruckt hatte, war eher die "Paarfindung", aslo das "zueinander finden", diese zwar sehr verkopfte und rationale, aber eben auch fundierte Basis, auf welcher sich eine Beziehung entwickeln kann.

Ich selbst wollte und könnte übrigens so nicht leben, aber von außen betrachtet erschien es mir eine tragfähigere Basis zu sein, auf welcher die Partnerschaften aufgebaut waren - als bei so vielen aufgrund überschäumender Emotionen eingegangene Beziehungen ...

*g*

(Der Antaghar)
Das sind interessante Aussagen die ihr da macht. Ich bin überhaupt noch nicht mit diesem Thema vertraut deshalb kann ich leider nichts beitragen.
Ich habe solch eine Vernunftsehe bzw. Zweck- oder Abhängigkeitsbeziehung geführt.
Von rund 13 Jahren hätte ich mir die letzten sechs durchaus sparen können, das war mehr oder weniger eine Art Wohngemeinschaft.
Alles war wunderbar einfach und bequem und letztendlich lebte eigentlich jeder so vor sich hin und ging seinen eigenen Interessen nach.
Irgendwie lebte jeder in seiner eigenen Welt und der andere war einem mehr oder weniger egal.
So war es aber letztendlich eine Sache der Vernunft dass ich irgendwann radikal die Notbremse zog und die Sache beendete.

Von der anfänglichen Leidenschaft, Spontanität und starken Gefühlen, die uns damals bewegte diese Beziehung einzugehen blieb letztendlich nur noch das Bedürfnis sich niemals wieder zu begegnen.
*****008 Frau
30 Beiträge
Ich kann es nicht verstehen, wie man heutzutage noch so leben kann.
*****ild Mann
203 Beiträge
Vernunftsehe von...
Anfang an ? Hm, schon starker Taback. Glaub ich nicht zu 100%. Sicher ist einer von Beiden stärker involviert. ( liebt wirklich, oder glaubt es zumindest ) Wobei ich meine, das da die Skala von väterlicher Freund,Beschützer bis bewunderter Mann (geschäftlich oder intellektuel ) reicht. Das Gleiche gilt natürlich auch umgekehrt.
( Frau wird so bewundert)
Das Liebesgeständnis des Einen, das nicht enttäuschen wollen des Anderen - so eine Art von Verantwortung und auch Mitleid ist die Ausgangsmischung, die dann die eigene Prüfung, den Rest von Bedenken vor der Eheschließung beseitigt.
Ja, man mag die andere Person.
Ja, es passt gut und so weiter.
Ja, wir haben gleiche Träume.
Ja, wir lieben ähnliche Sachen, Vorlieben, Farben, Personen, Musik.....
Und die Verwandten -Freunde sind auch dafür ..... Ihr gehört zusammen ....

Solche Paare funktionieren meist hervorragend, sind absolut verlässlich, Stress-Streit, geringst. Und der Appetit kann auch beim Essen kommen!
Oder eben nicht ! Und dann läuft es in eine endlose Spirale von steter Vernunft, Gewohnheit, Kinder, Soziales, und es gibt doch auch gute Stunden und wieder das starke Gefühl , Verantwortung / Mitleid.

Der Status Vernunftehe, wird erst jetzt geboren - wenn die Karten auf den Tisch kommen. Und nun das Leben neu geregelt wird. Woran dann mit Sicherheit solche Sachen, wie Urlaub , Hobby, Freunde, und vieles mehr sich trennt... Naja und zu Hause ist bestimmt total tote Hose. Ein solches Leben ist für Beide im höchstem Maß Stress - und ich würde mich nicht Wundern wenn dann wirkliche ernsthafte Erkrankungen sich einstellen.

mfG_Passbild_
man möge mich korrigieren wenn ich mich irre, aber bisher ist die Vernunftsehe/ Beziehung nicht gut abgeschnitten, oder?

Irgendwie bleibt, wenn tiefe Gefühle füreinander nicht ausreichend vorhanden, die Freundschaft, das lose Miteinander und jeder lebt sein eigenes Leben bis auf ein paar Schnittstellen.
Es wurde erwähnt, dass diese Form des ZUsammenlebens einer Zweckgemeinschaft gleicht, sogar Abhängigkeitsbeziehung wurde genannt.
Das kann ich nicht beurteilen ob es so ist, aber insgesamt klingt diese Beziehungsform für mich nicht erstrebenswert.
@*****ody

Das kann ich nicht beurteilen ob es so ist, aber insgesamt klingt diese Beziehungsform für mich nicht erstrebenswert.

Hier hat auch niemand diese Beziehungsform als erstrebenswert angepriesen! *zwinker*
das wollte ich damit nicht sagen.
mich interessiert, wer von euch in einer Vernuftsehe oder eheähnlichen Beziehung lebt.
welche Erfahrungen habt ihr gemacht?
Was unterscheidet eure Beziehung zu Liebesbeziehungen?
was seht ihr als Vorteil?
Was seht ihr als Nachteil?

Ich bin mal gespannt wie eure Erfahrungen sind.


eine erfahrung aus zweiter hand ....

*pfeil* meine freundin
hat sich nach mehreren gescheiterten liebesbeziehungen
und als "die biologische uhr zu ticken begann"
• sie sich einem kind aber nur als "vollzeitmutter" und in einer familie widmen wollte -

für eine vernunftehe entschieden....

sie gab eine entsprechend formulierte heiratsanzeige
in "einer hochklassigen zeitung" auf

und lernte ihren zukünftigen mann kennen....
gutsituiert- studiert (wie sie es ausdrücklich wünscht, denn sie liebt es zu "repräsentieren")
bis zu seinem vierzigsten lebensjahr bei seiner mutter lebend,
die vor kurzem verstorben war...

(er war auf der suche nach einer nachfolgerin von fürsorgender liebe
und "rücken freihalten" )

ihre basis:
wohlwollende offenheit
gleiche moralisch/ethische werte und vorstellungen
und der wunsch nach einer stabilen gemeinschaft,
loyalität und freundschaft

ihr gemeinsames projekt:
ehe und familie auch als "statussymbol und signal nach außen"
die erziehung des gemeinsamen kindes


sie sind sich freundschaftlich verbunden
leben eine erotische kameradschaft

und das seit mittlerweile 15 jahren
• beide sind sehr zufrieden damit
(auch im "vier-augen-gespräch" *zwinker* )

sie schätzen einander und geben sich freiheit und stütze

der sohn ist wohlgelungen *floet* *lach*




ein positives beispiel einer vernunftehe *top*

(und auch dafür, dass zwei so unterschiedliche menschen wie sie und ich seit jahrzehnten befreundet sein können *friends* )



*pfeil* das, was viele hier erzählen:
das scheitern einer liebesehe und zusammenbleiben aus vernunftgründen
hat absolut NICHTS mit der ausgangsfragestellung zu tun
*nono*


vernunftehen sind seit einigen jahren nicht mehr "modern"
und mögen auch nicht für jedermann/frau gut sein....
trotzdem haben auch sie ihre berechtigung
da mein
bauch mehr bei mir zu sagen hat als mein kopf würde ich warscheinlich nie eine vernuftehe bzw beziehung eingehen könn.

lg
**********wo_nw Paar
448 Beiträge
Früher wurden fast alle Ehen aus Vernunft geschlossen. Und ebenfalls fast alle dauerten ein Leben lang.

Soweit ich mich an eine Dokumentation erinnere, kam der Romantikfaktor erst im Laufe der 18. Jahrhunderts (verbreitet durch schriftlich niedergelegte Sagen und Märchen) dazu.

Vielleicht hielten diese Ehen einfach, weil Mann und Frau wußten, worauf sie sich einließen, man arrangierte sich mit den Gegebenheiten und machte das Beste zum Glücklichsein daraus.

War es früher eher ein Glückstreffer, wenn zur Vernunftehe auch Verliebtsein gehörte, ist es heute eher so, dass mit dem Verschwinden des Verliebtseins auch die Vernunft auf der Strecke bleibt? *nixweiss*

Sie von Desirefortwo
hä,
warum sollte eine eheähnliche beziehung keine liebesbeziehung sein? da wird doch nur auf den trauschein verzichtet!
für smilla_j liefere ich einfach ein "-" nach *haumichwech*
weil ich davon ausgehe, dass die te das so gemeint hat *floet*



mich interessiert, wer von euch in einer Vernuftsehe oder -eheähnlichen Beziehung =vernunfteheähnlichen beziehung lebt
Bei anderen Kulturen und Ethnien gibt es ja auch Zwangsehen und selbst darunter soll es harmonische Beziehungen geben!
etwas provokant .... dieses löwenherz *floet* *fiesgrins*
*****ild Mann
203 Beiträge
Vernunftsehe
Also, der Begriff selbst sagt in seiner Urform meines Erachtens aus , dass es sich nicht um eine Liebesheirat handelt.
Es wird aus unterschiedlichen Motiven geheiratet. Sei es religiös, sei es aus Besitz und Clandenken so vollzogen. Das Brautpaar ist im gewissen Sinn vergewaltigt, durch die Umstände.

Heute hat der Begriff vielleicht eine etwas liberalere Bedeutung. Aber von Liebe ist wohl dabei nichts oder nichts mehr zu finden. Das heißt auch eine einstige Liebesheirat, kann später sich in eine Vernunftsehe wandeln.

Vernunft, setzt logische Konsquenz voraus.
Wenn auf einer Insel 30 Leute leben und davon sind 29 Männer-dann ist es Vernunft den einzig möglichen heiratswilligen Partner zu akzeptieren. Auch ist es vernünftig nach einigen Monaten die Frau neu zu verheiraten, damit sich die restliche Bande nicht die Köpfe einschlägt.
Und das kann sehr harmonisch sein, weil alle den Sinn der Vernunft erkennen.
Aber einer Vernunftehe in normalen Umständen, tut mir Leid, kann ich nichts abgewinnen.

mfG_Passbild_
zwangsehen und vernunftsehen sind zwei paar stiefeln...

und so manche liebesheirat entpuppt sich als zwanghaftes handeln... (muss nicht, kann aber... *mrgreen*)

die erfahrung lehrt aber, das vernunftsehen eher bestand haben...
dies aber als ausschlaggebendes argument anzuführen, wäre leichtfertig...

dazu gehören noch viele andere begleitumstände...

denn die freiheit, die der mensch erfährt, sich frei zu entscheiden, bringt etwas mit sich, was beim anziehen der freiheitsjacke oft vergessen wird...
die hose der verantwortung, bleibt oft heruntergelassen...
**ts Mann
1.472 Beiträge
Gibt es das
wirklich noch? Vernunftehen? Wie im Absolutismus als es darum ging eine Blutlinie ad infinitum durchzuziehen?

Komische Vorstellung.

Ich kenne Vernunftehen, die zu solchen geworden sind. Aber ansonsten gilt doch "eigentlich" das Paradigma "Romantik", wenn man sich bindet, oder? Zur Vernunftehe können zum Beispiel Beziehungen von Menschen werden, die sich nicht MEHR lieben, aber z.B. wegen Kinder oder größerer finanzieller Belastungen zusammenbleiben. OK, je länger ich darüber nachdenke, desto mehr Frauen kenne ich, die finanziell von ihren Männern abhängig sind - und sich nicht trennen können (vermeintlich)... Wie geht man damit um?
Interessant finde ich die Begriffe "Loyalität, Freiheit, Freundschaft die in der Vernunfts- beziehung- ehe Grundlagen zu sein scheinen.
Wann ist denn eine Ehe vernünftig und wann zweckmäßig? *gruebel*
so aus dem Bauch heraus: zweckmäßig= zur Einbürgerung in ein Land wird eine Scheinehe geschlossen

Vernunft= man tut sich zusammen, weil man einander sehr mag und viele andere Dinge gut zusammen passen, aber der Fokus liegt nicht in der Liebe und dem ganzen Gewusel, den die Liebe oft mit sich bringt ( oder den wir daraus machen).
Ich denke, dass die Meinungen zu diesen beiden Begriffen sehr stark auseinandergehen ...jeder definiert es für sich anders
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