Need Help
Hallo liebe Joygemeinde,also ich weiß jetzt nicht wo ich so genau anfangen soll zu schreiben, vor allem da ich eh schon viel Mut auf mich nehmen muss um hier zu schreiben, aber ich fang mal mit meiner Jugend an vielleicht fällt mir während des Schreibens noch einiges ein.
Vorab: ich bin zwar ein Mann, wär aber gerne eine Frau, nur habe ich einige Probleme welche mich auf dem Weg dorthin behindern.
Angefangen hat es schon mal nicht ganz normal wie bei fast jedem, denn ich kam mit 2 ½ Jahren zu Pflegeeltern, da mein leiblicher Vater im Knast war und meine leibliche Mutter einfach ihre vielen Kinder die nie alle den gleichen Vater hatten, erziehen konnte. (Sie hatte damals jemanden im Betrunkenen Zustand beklaut und ist dann über eine Autobahn geflüchtet, wo sie von einem Auto angefahren wurde. Im Krankenhaus musste man ihr ein Bein amputieren und die Ärzte hatten damals dort auch festgestellt dass sie mit mir schwanger war. (Das nur mal so nebenbei was ich vom Jugendamt erfahren hatte.))
Also schön, die ersten paar Jahre waren so in Ordnung, nur das man mich im Kindergarten nach einem Jahr rausholen musste, wegen irgendwelchen Problemen. Welche genau, keine Ahnung, habe ich verdrängt.
In der Grundschule war das erste Jahr ok. Danach aber hatte ich so einige Verhaltensauffälligkeiten, welche sich so weit zugespitzt hatten das man mich in der 3ten Klasse rausgeworfen hätte, wenn meine Pflegeeltern nicht gewesen wären. Naja in der 4ten Klasse auf der Klassenfahrt hat es dann wieder so einige Probleme gegeben, dort soll ich unter anderem nackt auf einem Flur herumgelaufen sein, welches aber nicht stimmte. Deshalb sollten meine Pflegeeltern auch wieder mal zu einer Klassenkonferenz, wo beschlossen wurde dass es für mich besser sei mal ein Jahr in einer Psychiatrie zu gehen.
(Nebenbei: als ich von meinen Pflegeeltern aufgenommen wurde, haben diese auch meine 10 jährige Halbschwester aufgenommen. Welche ich sehr beneidet habe denn wenn es mal bei ihr Probleme gab, hatte sie nur Schimpfe und Vorhaltungen bekommen, und ich dafür die Prügel, oder wurde mal im dunklem Kämmerchen eingeschlossen. Meine Pflegemutter war immer der strengere Part denn wenn mein Pflegevater von der Arbeit kam war er froh seine Ruhe zu haben und Sport zu schauen.
Auf alle Fälle haben meine Pflegeeltern dann wo ich in die 4te Klasse ging meine Schwester aus dem Haus geworfen da sie einen Freund hatte den sie geheiratet hatte. Und mir wurde es verboten sie zu sehen, sogar am Telefon musste ich ihr mitteilen das ich keinen Kontakt mehr mit ihr wolle, was ich auch tat, da ich das Gefühl hatte das meine Pflegemutter mich sonnst vertrümmt hätte.
In der ganzen zeit habe ich auch angefangen über Probleme nicht zu sprechen, oder vieles nicht erzählt bzw. gelogen da meine Pflegeeltern es eh nicht geglaubt hätten, um damit einigen Ärger von mir zu halten.)
Zu der zeit in der Psychiatrie, kann ich nur so viel sagen dass ich nebenbei auf einer Realschule ging und bei mir irgendsolch eine Borderline Sache diagnostiziert wurde. Denn auch hier habe ich vieles verdrängt.
Na die Realschule hatte dann doch nicht so ganz geklappt, wo dann wieder mal beschlossen wurde das es das beste für mich sei, nach Dortmund zu einer Schule für “Schwer-erziehbare-Jugendliche“ zu stecken.
Oh mein Gott, (nein ich bin nicht gläubig)eine reine Jungenschule, und Gewallt und Drogen-Waffenhandel an der Tagesordnung. Dort sind so einige Schlimme Dinge passiert, wie z.B. wo ich in die 5te Klasse ging mich ein paar 10t Klässlern in eine Ecke drängten und ich einem von dem, einen bla**n sollte. Glücklicher weise kam ein Lehrer vorbei und hatte die reingeholt, hatte aber selbst von der Sache nichts mitbekommen. Ich weiß nicht was ich sonst in dieser Situation getan hätte.
Oder das man mich wohl wegen meines Auftretens 3 Jahre als schwul bezeichnet hatte, woraufhin solch ein verdammter Türke aus meiner Klasse beim Duschen nach dem Sportunterricht zu nahe getreten ist. Aber Gott sei dank hatte ich keinen Sex mit ihm. Danach habe ich immer meine Sportsachen vergessen, um das nicht noch einmal durchmachen zu müssen.
(Dinge weshalb ich nie etwas mit einem Kerl anfangen kann und ich Frauen offen geschlossener gegenübertreten kann.)
Seit Anbeginn dieser Schule habe ich mich völlig zurück gezogen, Probleme habe ich gar nicht mehr angesprochen, alles versucht auf eigene Faust zu erledigen und einige Dinge mit Diplomatie zu lösen.
Ich habe aber die Schule bis zur 10ten durchgezogen. Eine andere Wahl hatte ich ja nicht.
(Doch ins Heim gehen wenn ich mich nicht gut benehmen würde, so haben mir meine Pflegeeltern immer verdeutlicht.)
Naja, auf alle Fälle hat es bei mir mit 11 oder so angefangen das ich mich mehr wie ein Mädchen gefühlt hatte. Habe immer wenn meine Pflegeeltern außer Haus waren, mir Mädchen-Sendungen im TV angeschaut und mir sofern mein Taschengeld es zu las, über die Jahre hinweg einen ganzen Stapel
Mädchen-Comics etc. zugelegt. Ich hatte damals deshalb auch bei einigen Kaufhäusern geklaut.
Im Real hatte man mich aber mit 14 dabei erwischt wie ich Damenunterwäsche gestohlen hatte.
Oh man, das meinen Pflegeeltern zu erklären war schon hart. Eigentlich hatte ich mich auf ne Tracht Prügel eingestellt, aber dem war nicht so, stattdessen wurde ich mit Nichtachtung bestraft, zu meinen Sozialstunden die ich bekam. (ok gestohlen habe ich seitdem nie wieder mehr)
Nach dieser Tat hatte meine Pflegemutter mein Zimmer kontrollhalber durchsucht, und meine ganzen Zeitschriften etc. gefunden. Welche ich auch ja im Beisein wegschmeißen durfte.
Zudem wollten die mich schon wieder in einer Klapse stecken, weil sie mit mir meinten stimme was nicht, da ich nicht der Norm entspräche, denn wenn ein Junge sich wünscht ein Mädchen zu sein, passt er nicht in die „normale“ Gesellschaft.
Aber dort wollte ich nicht nochmal hin, weshalb ich gelogen hatte, indem ich behauptete das dass alles nur ein Versehen gewesen ist.
Seitdem habe ich mich weitestgehend der Gesellschaft angepasst, und das mit der Frau sein, so ziemlich verdrängt.
Den ein zigsten Freund den ich hatte, war/ist mein PC. Freizeit draußen hatte ich nicht und soziale Beziehungen zu anderen habe ich nie geführt, und dass ich eine Freundin habe wollten meine Pflegeeltern auch nie.
Nachdem ich die Schule fertig hatte, begann ich eine Lehre als Elektroinstallateur, welche mir nie gefiel und ich diese auch nur zu liebe meiner Pflegeeltern versucht habe durch zu ziehen.
Als ich dann 19 war und die Probleme zu Hause immer schlimmer wurden, (vorrangig wegen Geld, da ich nie damit einverstanden war das ich von den 300€ pro Monat die ich verdiente, 200€ abdrücken musste. (denn ich wusste dass die verdammt viel selber Verdient hatten, plus des ganzen Geldes vom Jugendamt. Na deren Rente wird sich heute richtig ausgezahlt haben)) bin ich ausgezogen und hab die Lehre geschmissen, und einen Monat danach fand ich einen Zettel in meinem Briefkasten wo drauf stand, dass ich meine Pflegeeltern nicht mehr besuchen brauch.
Auf alle Fälle dachte ich mir, dass ich Leben kann wie ich wolle und der 3te Weltkrieg mit der Schule, Pflegeeltern und Lehre nun hinter mir sei….das dachte ich zumindest.
Nachdem ich dann bei einer Versicherungsfirma angefangen hatte, weil diese mit sehr hohen Verdienstmöglichkeiten geworben hatte, welche ich nach nur ein paar Monaten verlassen habe, da ich mich als Treppenterrier nicht so mache, wurde ich lange Zeit arbeitslos. Hin und wieder mal hier und dort gejobbt unter anderem auch bei Nokia. Nebenbei habe ich auch einige Schulden produziert, weshalb ich eine Privatinsolvens anmelden musste. Zurzeit mach ich wieder Schule und hole meine F.O.R. nach, aber im Moment beurlaubt, da ich Probleme mit der Leiste habe. (Leistenbruchoperation gehabt, aber trotzdem werden die Schmerzen nicht besser :/)
Aber das ist nicht das schlimmste, sondern der Krieg der in meinem Kopf ist.
Nachdem ich meine Pflegeeltern nicht mehr hatte, habe ich mir so hier und da wieder einige Bekleidungsstücke für die Frau gekauft, aber nur online, sogar Latexsachen über E-Bay ersteigert.
Denn in meinen eigenen 4 Wänden kann ich mich geben wie ich will. Seitdem ich bei mir zu Hause Internet habe, habe ich mich auch schlau gemacht was dass mit dem Frau sein bei mir so auf sich hat.
Ich habe viel über TV und TS etc. gelesen, und muss sagen das ich wenn ich meine Ängste überwunden habe, (denn dort liegt bei mir der Hund begraben, komm ich aber später noch zu)
MzF-TS wäre in einer lesbischen Partnerschaft, wenn ich dann mal eine Freundin finden sollte.
Und wie schon mal gesagt: auf Männer steh ich nicht und Sex hatte ich auch noch nie.
Aber kommen wir nun zu meinen Problemen die mich auf diesen Weg hin hindern.
Es sind vorrangig Ängste und Gedanken die ich habe die mir das Leben im Allgemeinen sehr erschweren. Es sind immer diese paradoxen Teufelskreisläufe wo A Einfluss auf B und B Einfluss auf A hat. Rausgehen tu ich nur selten, da ich mich vor dem da draußen irgendwie fürchte. Wie z.B. ich geh zur Schule und wenn am Tag damit fertig bin, sofort nach Hause und mich abschotten, denn das betrachte ich als meine sichere Burg. Aber ich vereinsame hier, und dann geh ich nach draußen, ganz normal mit pinken Turnschuhen (ok ich habe einen Pink-Tick) und die Leute starren mich deshalb an. Da fängt es in meinem Kopf an zu rattern, und dann denk ich mir: Was denken die Leute über mich wenn sie mich so sehen. Und dann grübel ich und grübel ich und irgendwann wird mir schlecht, es zieht mir die Kehle zu, und ich fahr nach Hause, denn dort kann ich mich verschanzten, und mich mit Musik ablenken. Ich denke viel über die Vergangenheit, Gegenwart und die Zukunft nach, gehe nachts dank gestörtem Schlafrhythmus raus und schau zu den Sternen und frage diese innerlich um Rat. Ob ich jetzt schon eine Frau wäre wenn ich andere Pflegeeltern gehabt hätte, oder warum ich so viel Angst vor dem Leben da draußen habe etc. Aber irgendwann wird mir das Grübeln zu viel, besonders da ich mir dabei für vieles selber die Schuld gebe, und dann kommt die Trauer, Enttäuschung, Wut (manchmal auf diese Welt) und der Hass auf mein Leben auf, welches ich dann am liebsten sofort beenden möchte um einfach keine Gedanken, Ängste und Probleme zu haben.
Meine ersten Selbstmordgedanken hatte ich mit 9 als mich meine Pflegeeltern 3 Tage vor meinem 10ten Geburtstag in die Psychiatrie eingeliefert haben. Heutzutage stehe ich manchmal auf einer Brücke und würde am liebsten springen, aber dann ist die Angst vor dem Tot bei mir doch noch etwas stärker.
Ich fühle mich manchmal wie ein altes Schlachtschiff welches im Krieg zu viel eingesteckt hat, das es wohl das Beste sei es auf dem Grund des Ozeans zu versenken als noch einmal zu einer Generalüberholung ins Trockendock zu schicken.
Manchmal kommt das beim grübeln so weit, dass ich dann ziemlich antriebslos werde und schon die alltäglichsten Dinge dann stocken.
Mit solch einer Vergangenheit ist es für mich jedenfalls nicht do einfach den Weg Richtung Frau zu gehen. Ich habe vor ein paar Monaten mal eine TS angeschrieben die auf Transgirls inseriert hatte,
da sie aus meiner Stadt Bochum kommt, das hat mir schon verdammt schwer gefallen. (Carlos und Tassi, Ihr müsstet wissen wen ich meine und an dieses Stelle sei bemerkt das ich Euch beide sehr beneide vor allem dich Tassi, wegen Deinen Mut, solche Dinge anzugehen. Ich hoffe dass ich diesen eines Tages auch haben werde.) Ich habe mit der Dame sogar mal ein paar kurze Sätze im MSN gewechselt. Ich wollte sie auch mal auf einen Kaffee in die City einladen um mal ein wenig über meine Situation zu sprechen und mal ein wenig Erfahrung von jemandem abseits vom Chat oder Forum zu bekommen. Aber diese Frage habe ich nie gestellt weil ich zu feige bin, da ich Angst habe das irgendwas Schlimmes passieren könnte. Aber wenn mich solch kleine Fragen oder andere Dinge mich sofort mit Ängsten konfrontieren, wie soll ich dann jemals eine Frau werden, wenn ich mir Fragen stelle wie: Was denken die Leute dann über mich, wie schauen die mich an, wie gedemütigt werde ich mich fühlen, werde ich dann nur als Sexobjekt angesehen ohne die Person dahinter, wie wird es mit der Schule/Studium und dann später Arbeit? Und, und, und.
Auch wenn ich diesen großen Wunsch habe, frage ich mich bei all den Ängsten, ob es nicht besser für mich ist so zu bleiben wie ich momentan bin, auch wenn sich die Katze da wieder in den Schwanz beißt und ich mich unglücklich fühle und wieder Mauern hochziehe.
Ich sehe die Mädels die auf Transgirls inserieren, und denke mir, Wow so willst du auch gerne ausschaun, aber der Weg dorthin scheint mir einfach zu weit weg.
Angemerkt sei noch: dass ich als ich meine eigene Wohnung bezog, nach 10 Jahren Kontaktsperre wieder Kontakt mit meiner Schwester aufgenommen habe, und wir verstehen uns gut, auch zu meinem Schwager und seiner Verwandtschaft läuft es gut. Vor Zwei Jahren habe ich den beiden es auch mitgeteilt dass ich lieber eine Frau wär, und sie haben es akzeptiert. Eine Toleranz die ich noch nie gespürt hatte. Letztes Jahr zu Faschingen haben die Beiden eine Rollentauschparty veranstaltet mit Verwandten und Bekannten. Und ich habe mich glücklich gefühlt endlich mal frei zu sein.
Aber ich passe mich trotzdem immer noch der Gesellschaft an.
Es hat mich ein großes Stück Überwindung gekostet es den beiden zu erzählen, genauso wie es jetzt hier beim Schreiben dieses Textes ist. Aber vielleicht habt Ihr ja noch so den ein oder andern Tipp für mich was ich so machen kann.
Ich könnte eigentlich nun noch mehr schreiben, aber das wär zu viel.
Reißt mir bitte nicht den Kopf ab oder denkt nun schlecht über mich. Außerdem bin ich zu anderen immer höflich, tolerant und hilfsbereit gewesen.
Ach ja, und sorry das mein Profil so gut wie leer ist da ich ein Problem habe mich selbst nicht genau einschätzen zu können. So und nun geh ich mir ein paar Kippen kaufen, und die Sterne beobachten.
M.f.G. Alecia