Entstehung eines Bilderzyklus
Maria Magdalena und der GekreuzigteAn Hand dieses Shootings möchte ich einmal die Entstehungsgeschichte eines
Fotozyklus schildern.
Elena und ich haben einen ungarischen Freund. Er ist Bildhauer und hat eine Bronzegießerei
in Pec. Anlässlich eines Besuches bei ihm erzählte er uns von seinem aktuellen Auftrag
eine überlebensgroße Bronze-Skulptur von Christus dem Gekreuzigten zu schaffen.
Er zeigte uns die Gießerei und den noch unfertigen Torso Christi.
Elena und ich waren zu tiefst beeindruckt von diesem expressiven Werk.
Aber auch die sehr chaotische Atmosphäre des Innenhofes der Gießerei,
die eine gewaltvolle männlich dynamische Aura ausstrahlte, veranlasste uns spontan
zu einem Fotoshooting.
Es war so zur Osterzeit, am Vortag fiel noch etwas Schnee, die „kühlen“ Temperaturen trotz Sonnenschein könnt ihr euch vorstellen.
Grundthema dieses Shootings war die greifbare Spannung dieser männlichen Arbeitswelt und dem weiblichen Gegenpol in Gestalt Elenas.
Je länger das Shooting dauerte umso stärker entwickelte sich der körpersprachliche Dialog
zwischen Elena und dem am Boden liegenden Christus-Torso.
Innerhalb von ca. zwei Stunden waren die Bilder im Kasten.
Ich fotografierte mit meiner alten Nikon F, bei natürlichem Licht.
Wir sind schon sehr gespannt auf eure Reaktionen. Sowohl zur Entstehungsgeschichte, wie auch zur Qualität der entstandenen Bilder.
Da immer nur drei Bilder hochgeladen werden können, wird das ganze in mehrere Teile zerlegt.
Lg. Elena und Michael
Maria Magdalena
Papst Gregor I. bezeichnete 591 in einer Predigt Maria von Magdala als Prostituierte, indem er sie mit der Sünderin, die Jesus die Füße wäscht (Lk. 7,36-50), identifizierte.
Nach den Evangelien hat Jesus sieben Dämonen von ihr ausgetrieben (Lk 8,2; Mk 16,9). Sie gehörte zu den Frauen, die ihm nachfolgten und für seinen und der Jünger Unterhalt sorgten. Diese Frauen begleiteten den Herrn nach Jerusalem, sie standen unter dem Kreuz, als die meisten anderen Jünger geflohen waren (Mt 27,55f), halfen beim Begräbnis (Mt 27,61, Mk 15,47) und entdeckten am Ostermorgen das leere Grab (Mk 16,1-5, Joh 20,1).
In der Gnosis und der Rosenkreuzer-Mystik wird überliefert, dass Maria Magdalena die Gefährtin/Frau Jesu gewesen sei und ihm sogar Kind(er) geboren habe.
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