Ich denke
dass frau es ihrem Partner nicht verwehren sollte, wenn er den Wunsch hat, im Kreissaal anwesend zu sein.
Er muss allerdings halbwegs bei Kräften, bei Kreislauf und bei Nerven sein, denn sonst wird er seiner Frau kaum eine Hilfe sein. Wenn sie sich neben den Wehenschmerzen auch noch darum kümmern muss, dass er neben ihr nicht vom Hocker kippt... tja, dann sollte der Herr der Schöpfung lieber im Vorfeld so ehrlich mit sich selbst sein und sagen "Sorry, dafür habe ich nicht den Magen, ich warte lieber draußen."
Ich würde mir vermutlich so eine Mischung aus Fußballtrainer ("Wie Du willst jetzt schlapp machen?? Das kommt gar nicht in Frage! Das wird durchgezogen bis zum Abpfiff, also los, weiter geht's!") und Beschützer ("Sagen sie mal, wo bleiben Sie eigentlich mit der Spritze?? Meine Frau hat vor einer halben Stunde darum gebeten und Sie kommen hier immer noch nicht aus dem Knick!!") wünschen. Einfach einen Partner, der mich aufbaut wenn ich glaube nicht mehr weiter zu können und auf den ich mich verlassen kann.
Allerdings hätte ich es vermutlich gern, wenn mein Partner sich auf das Kopfende vom Bett konzentriert. Einblicke á la "Wollen Sie mal schauen? das Köpfchen ist schon zu sehen!" möge man mir und ihm bitte ersparen. Ich kann mir gut vorstellen, dass DAS dann zu durchaus traumatischen Bildern führt. Ich weiß, so ein Statement mag zu Diskussionen führen, vor allem in der "Das ist doch alles ein total natürlicher Vorgang"-Fraktion. Nein, tut mir leid, was zu viel ist, ist zuviel. Reicht wenn ich mich vor einem Arzt mit nach Osten und Westen gespreizten Beinen präsentieren muss.