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zwitter -- Hermaphroditismus

*******e_st Frau
3.948 Beiträge
Zum Schutz der Privatsphäre vor Ausforschung und Offenbarung gibt es keine Alternative.
Jeder der sich schon mal in irgendeiner Weise mit einer Besonderheit outete weiß, dass man hinterher nicht mehr der Mensch ist, der man vor der Diskussion über z.B. Schwule, Lesben, Transsexuelle, Intersexuelle, BDSM'ler war.
Die Menschen sind nun mal so. Nach der Diskussion bleibt die Schublade offen und der Automechaniker ist nur noch der Hermaphrodit, die Briefträgerin die Lesbe und die Nachbarin die Transe von nebenan. Nach der interssierten Nachfrage kommt das kurzformulierte Etikett: "den kenn ich der ist schwul.....hatta mia selbst jesacht!
Und die Menschen ändert man nicht!

Wenn sich jemand darüber in der Öffentlichkeit ausbreitet, dann trägt er daran selbstverständlich seinen eigenen Anteil.

Mit dem Austausch von "Betroffenen" wäre ich ohnehin ziemlich vorsichtig. Denn wenn ich hier im Forum mitunter lese, wer sich als was selbstdefiniert und warum und wie kreativ man Begrifflichkeiten vermischt und verwässert.............auweia!

Ich freu mich daher lieber über gut gemachte Fernsehdokumentationen und Berichte in Printmedien, die zuerst bei jenen recherchiert werden, die mit diesen Menschen zu tun haben: den Fachleuten.

Und deshalb kommt vor der Frage, wie ich einen Menschen anspreche immer die Frage, ob ich einen Menschen anspreche.
Wir könnten eine ellenlage Diskussion halten, ob man berechtigt ist einen Menschen zu seiner Sexualität zu befragen, speziell Intersexuelle. Aber werden wir uns einig?

Die eine Fraktion findet das nicht okay und wird Argumente bringen wie du und Nys es tun, die andere Fraktion hält es nicht für falsch und wird Argumente geben wie Sunny und meine Person.
Stellt sich nur die Frage wer im Recht ist und ob man in diesem Fall Recht haben kann?

Das man mittlerweile soweit von der eigentlichen Frage abgeschweift ist fällt keinem auf? Letztendlich wollte vladka persönliche Erfahrungsberichte über Hermaphroditen. Und diejenigen die etwas zu berichten haben, fühlen sich nun eventuell nach all dem Phrasengedresche abgeschreckt.
*******e_st Frau
3.948 Beiträge
Gut @***us!
Dann geb ich Dir mal ein Beispiel, was Verhaltensweisen auslösen, die alle daran Beteiligten (und für mich Schuldigen) auch nur als "ganz normale Neugier" bagatellisieren würden.

Ich wurde in den 90'ern in unsere Firma eingestellt zusammen mit einer Frau, die damals offiziell noch ein Mann war.
Es sei hier nur am Rande erwähnt, dass es ihr Verdienst war, dass es so mancher in der Ausbildung durch die Prüfung geschafft hat.

Noch bevor sie begann offiziell als Frau zu leben, trennten sich unsere Wege. Es kamen Auslandsaufenthalte und Arbeit im gesamten Bundesgebiet und man verlor sich aus den Augen.
2005 sah ich sie wieder und hätte sie fast nicht erkannt.
Trotzdem man ihr in der Firma das Leben schwer machte, brachte sie so gute Leistungen, dass sie sogar von anderen Firmen Angebote erhielt, wovon auch unsere Firma profitierte.
Aber ihr Ruf eilte ihr stets voraus, denn Chefs hielten sich nicht an personalrechtliche Bestimmungen und meinten, dass sie deren Vorgesetzte in den Ankunftsfirmen immer über ihr Vorleben ins Bild setzen müßten.
So war sie stets die, "die mal ein Mann war", obwohl man ihr dies niemals ansah und selbst andere Frauen gegen ihre Weiblichkeit abstinkten!
Sie konnte nichts dagegen tun und schützte sich dagegen, indem sie Privatleben und Beruf streng trennte, denn sie hatte zu diesem Zeitpunkt schon seit 10 Jahren eine eigene kleine Familie mit angeliebter, puckliger Verwandtschaft.
2007 kam sie dann zu unserer Nachbarzweigstelle zurück und die Leier ging von vorn los.
Diesmal entblödete man sich sogar nicht, sie offen darauf anzusprechen, so dass es zum Mobbing kam. Männer wie Frauen gleichermaßen entgleisten in dieser Weise.
Sie kam in Psychotherapie.
Nachdem sie aber in unsere Zweigstelle gewechselt war, eilte ihr der negative Ruf, den andere ihr verpassten voraus und sie wurde sogar von einem Arbeitsgruppenleiter dazu aufgefordert, "mal offen dazu Stellung zu nehmen (sozusagen wie vor einem Tribunal der Blöden), "damit die Gerüchte in der Arbeitsgruppe mal ein Ende haben".
Weil man ja Gerüchtemacher und Gerüchte mundtot machen kann *kopfklatsch*!
Tatsächlich ging es perfiderweise nur darum,. sie in die Positiuon der Berichtenden zu drängen.
Sie wurde wiederum dauerkrank daran.
Interventionen von mir, sie doch endlich mit diesen Nachstellungen in Ruhe zu lassen, führten nur dazu, dass ich in den "Quatschgremien" in denen über sie hergezogen wurde, ausgeschlossen war.

Aber das größte Unglück hatte bereits seinen Lauf genommen.

In der vorherigen Zweigstelle hatte so ein "neugieriger Mensch" mit ihrem Schwager gesprochen, der dort zufällig bei einer beteiligten anderen Firma arbeitete und hatte ihm gegenüber den Allgemeinverdacht zur "Gewissheit" geredet.
Dieser berichtete das ihrem Lebensgefährten, den es natürlich hammerhart traf und der sich dann doch nach vielen Jahren von ihr trennte.

Kraftlos über das Ganze und die Tatsache, dass man ihr eigentlich nicht das Leben ließ, dass sie sich so wünschte und seit 12 Jahren überzeugend lebte, hat sie sich Anfang diesen Jahres erschossen.

Ich könnte heute noch heulen über diesen Verlust!

Und ich denke jetzt mal ganz angestrengt über Deine Formulierung "Phrasengedresche" nach.
Ich will nicht verheimlichen das mich deine persönlich miterlebte Geschichte schockiert. Sicher war es für dich nicht leicht ein Blick zurück auf dieses tragische Ereignis zu werfen und davon zu berichten.

Ich denke ich wäre ein Unmensch wenn ich mich uneinsichtig zeige und kein Verständnis dafür entgegenbringe - was ich tue.

Das die vorherigen Antworten kein Phrasengedresche waren, sehe ich ein und ziehe die Äußerung mit einer kleinen aber persönlichen Entschuldigung zurück *sorry*

Ich möchte aber noch auf meine erste Antwort zu diesem Thread verweisen:
Das die Person dabei einem nicht fremd oder flüchtig bekannt sein sollte ist denke ich mal selbstverständlich.
Ich würde es sicher nicht willkommen heißen einen Arbeitskollegen oder sonstige flüchtige Bekannte zu einem Thema zu befragen das mich nichts angeht.
Ich finde es aber nach wie vor korrekt darüber zu sprechen, wenn die Person einem vertraut ist und man engeren Kontakt mit ihr pflegt.
*******e_st Frau
3.948 Beiträge
Issschorecht! *g*
Meine Intention ist es nur, die Menschen dafür sensibel zu machen, dass sie nicht selbst in diese Menschen und ihre Privatheit vordringen und stets den (jetzt sag ichs auch mal) Betroffenen selbst die Initiative darüber überlassen bleibt, ob sie aus ihrem Privatleben berichten möchten oder nicht.
Das sind WIR diesen Menschen schuldig, die diesen ohnehin schweren Lebensweg gehen müssen, ohne ihn selbst gewählt zu haben.
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