Irgendwann können Menschen es auch einfach mal satt haben, ihrem konservativen (schreibst du ja) Elternhaus immer ein "treues Kind" zu sein.
So ein Leistungsbestreben und der direkt oder unbewusst geäußerten Erwatungshaltung, die an einen herangetragen wird, kann man nicht in jeder Phase des Lebens perfekt bedienen (Musterschüler, fleißiger Angestellter und Student, Bilderbuchwohnung, die tolle Freundin und die ebenfalls im Leben absolut korrekt klarkommenden Freunde ..) An einem gewissen Punkt macht es einem einfach den Gar aus. Und der Körper sendet einem dazu die richtigen Signale.
Deine angenehm entlastende Chaos-Organisation zeigt ihm vielleicht auch, dass es anders gehen kann ..
Ich find das Bild mit der Traumdeutung ganz passend - und es ist tatsächlich ein Bild in seinem Kopf, das in vielerlei Hinsicht gedeutet werden kann und sollte.
So konsequent und provokant Axel_Fowley auch über seine eigenen etwas zT engstirnigen Gedanken zum Thema schwul sein / Bi-Neigung schreibt .. es zeigt doch einen wesentlichen Aspekt: nämlich, dass sich in den Kopf deines Freundes ein Bild eingemogelt hat, das (noch) eher selten gesellschaftliche Anerkennung findet und die eigenen Wurzeln und Interessen in Frage stellt..
Ja, es wirft Fragen auf, die gegen ein perfekt angepasstes Leben revoltieren.
Wie auch immer .. ich wünsch dir und deinem Freund, dass ihr nun mit fremder Hilfestellung gut auf die Beine kommt. Und ich wünsche ihm, dass er den Mut findet, sich zuzugestehen, auch in kleinerem Rahmen erfolgreich zu sein und nicht jede mögliche Erwartungshaltung bedienen zu müssen ..
Heike
(wollte mich halt auch mal äußern
)