Wir haben eine besondere Art der Beziehung, die daraus resultiert,dass einer von beiden uns gebunden ist.
Somit ist die Zeit,die wir uns sehen können,sehr beschränkt.
Aber dadurch auch wiederum mehr als prickelnd,denn in den wenigen Stunden,die wir miteinander teilen,liegt eine solche Intensität, das sie von ersten bis zum letzten Augenblick nur atemberaubend,berauschend,extatisch ist.
Ich habe 22 Jahre in zwei festen Partnerschaften gelebt (mein Freund lebt seit 30 Jahren in einer festen Partnerschaft)und kann für mich nur
sagen: Die Gewohnheit des Alltagslebens ist der Tod jeglicher Leidenschaft und Gier aufeinander.
Ich lebe seit 2 Jahren als Single,das erste Mal in meinem Leben
und kann mir ein herkömmliches Alltagsleben mit allen negativen Aspekten gar nicht mehr vorstellen,ich würde gar keine Beziehung mehr wollen,die einen räumlich aufeinander festtackert.
Wie daywalker schon sagt,liegt allerdings die Ursache dafür,dass es eben so prickelt sicherlich vor allem an dem Umstand,dass man eben nur die Rosinen des anderen zu Gesicht bekommt,jedes Treffen quasi "zelebriert " wird.Besondere Highlights also,jedes für sich einzigartig,und jeder von uns kann davon bis zum nächsten mal "zehren",w e i l sie eben so erfüllend sind,für Körper,Geist und Seele.
Wer sich nach intensiverer Nähe sehnt,"alles" mit dem anderen teilen will,dem ist mit dieser Art einer Beziehung sicherlich nicht gedient.
Ich habe in meinen beiden langjährigen Beziehungen den Fehler gemacht,wir sind sofort nach wenigen Wochen bereits zusammengezogen,ohne uns vorher richtig kennenzulernen,bei einer war ich sogar bereits nach 2 Monaten des Kennens verheiratet.
Überstürzte Handlung aus der ersten Verliebtheit heraus,
ein Wunder,das diese Ehe 15 Jahre gehalten hat,allerdings war sie auch nicht wirklich gut.Vor allem im sexuellen Bereich war recht schnell die Luft heraus."Verbunden" hat uns letztendlich nur das Alltagleben,die immer gleichen Schleifen,die Kinder,das ganze soziale Gefüge drumherum,das man sich gebastelt hat im Laufe der Jahre,aber Geilheit?Leidenschaft?Oder gar das intensive Gefühl von Liebe? Nein,die gab es nicht bei uns.
Unsere Beziehung,die wir jetzt haben,begann ursprünglich auch als rein
"intime Freundschaft",das Gefühle ins Spiel kamen ,damit haben wir beide nicht gerechnet.Sicherlich wünschen wir uns beide etwas mehr Zeit fürander, seitdem keiner mehr auf Nebenkriegsschauplätzen agiert,aber dennoch würde ich persönlich,selbst wenn mein Partner ungebunden wäre, ein Zusammenziehen nicht mehr wollen,zu sehr genieße ich meinen persönlichen Freiraum,die Zeit die ich für mich persönlich benötige, ist mittlerweile sehr groß geworden,nachdem ich mich 2 Jahrzehnte meines Lebens nur um Familie und Kinder gekümmert habe und meine Bedürfnisse auf mehr als ein Minimum heruntergefahren hatte.
Und das alleine ist der Grund,warum ich nicht unter dem Umstand leide,
Geliebte zu sein,denn erstens ist die Zeit zwischen den Treffen für mich
ausgefüllt genug,da ich etliche andere Interessen habe,die ich pflege und zweitens haben wir sehr intensiven "Zwischenkontakt"via Mail und Chat,der nicht das Gefühl aufkommen läßt,man darbt nur zwischen den Treffen.
Da ich nicht danach strebe,meinen Freund auch im Alltag für mich zu haben,kann ich sehr gut mit der gegebenen Situation umgehen und betrachte mich auch nicht als die "klassische Geliebte",die an all den Tagen,wo er "in Familie" macht,einsam zu Hause hockt und sich grämt.
Ich bin glücklich und zufrieden,mit unseren intensiven Begegnungen,mehr will ich nicht,denn alles andere wäre mir "zuviel" und auch aufgrund der Komplexität und Exzessivität unserer Begegnungen zu anstrengend.
Ich habe gar nicht mehr die Kraft dafür,mich dem Alltagsleben mit einem Menschen zu stellen,nachdem ich mich 2 Jahrzehnte in solchen aufgerieben und mich selber dabei verloren habe.