Doch,
mir hat es große Angst gemacht.
Ich habe zwar schon immer gespürt,dass ich Lust am Lustschmerz habe,es mich erregt,benutzt zu werden,aber so richtig darüber nachgedacht habe ich nicht wirklich,nur diese Unzufriedenheit,dieses" als wenn da was unter der Oberfläche lauert,was ich nicht genau definieren konnte.
Ich war 22 Jahre in einer Vanilla-Beziehung.Im realen Leben dominant.Mit dem Begriff BDSM hatte ich vor meiner Trennung vor 2 Jahren noch nie Berührungspunkte,mir sagte auchder Begriff SM nicht wirklich was.außer einer omninöse Vorstellung von Sadisten,die ihre Opfer bis aufs Blut quälen,vielleicht.
Marquis de Sade im Hinterkopf,vage.
Ich wollte Schmerz spüren,erniedrigt und benutzt werden,und kam mir so krank vor,das ich fast schon mit meiner Therapeutin darüber geredet hätte,mich aber nicht traute.
Und dann entdeckte ich den Joyclub.Und als in den Foren las,der Begriff immer wieder auftauchte und ich endlich mal danach googlete,war es eine Offenbarung für mich.
Nicht nur mir ging es so,nein ganz vielen Menschen ging es so.
Ich war erleichtert und besorgte mir weitere einschlägige Lektüre,um zu verstehen,welche Prozesse da überhaupt in mir abliefen.
Stück für Stück näherte ich mich mir selber und meiner Neigung,alles natürlich noch rein theoretisch.
Ich ging in einen Sexshop und kaufe mir eine Peitsche und Fesseln.
Fehlte nur noch der Mann dazu,der sie auch an mir ausprobieren würde.
Tja und das tat eben keiner,weil meine jeweiligen Liebhaber,wenn ich auch nur andeutete,das ich auf Schmerz und "gepeitscht-werden-wollen" stehe,entsetzt zurückwichen vor mir."Ich schlag doch keine Frauen!" kam es meist rüber.
Also weitersuchen.
Nach einem Dom.
Wo findet man einen,fragte ich mich?
Wie passe ich auf mich auf,um nich an den falschen zu geraten?
Was will ich überhaupt,genau.Fragen über Fragen.
Das was ich mir anlesen konnte,tat ich,aber wie in der Praxis umsetzen?
Ich knüpfte Kontakte zu Männern,hier im Joy,von denen ich wußte,sie sind Dom,die aber nicht an mir als Frau interessiert waren,zumal ich mir selber mit meinem realen dominanten Auftreten im Wege stand.
Aber diese Kontakte, wo ich um Gespräche bat, um ein "Mentoring" um Fragen,die die Bücher nicht beantworten konnten zu klären,taten mir gut.
Und mittlerweile hatte ich einen intimen Freund,dem ich all meine Wünsche und Fantasien erzählen konnte.Der damit zwar auch keine Erfahrungen hatte,aber den meine Wünsche und Fantasien erregten.
Je näher wir uns kamen und schließlich uns sogar verliebten,umso mehr konnte ich ihm erzählen,was mich anmacht in meinem Kopfkino.
Zaghaft probierte er das erste Mal während unseres Liebesspiels meine Peitsche an mir aus und fiel aus allen Wolken,wie ich dabei abging.
Nach mehr verlangte.
Wir schrieben uns erotisch/pronogrphische Geschichten,jeder setzte immer einen Teil fort,und immer mehr Szenarien entstanden,die uns beide gleichermaßen anmachten.
Von Treffen zu Treffen setzten wir Teile meiner und sein Fantasie um,
er übernahm den dominanten Part,ich den devoten.
Irgendwann vor ein paar Wochen tauschten wir mal die Rollen und merkten,auch das erregte uns gleichermaßen,ich konnte die dominante Ader in mir endlich auch akzeptieren und im Spiel genießen.
Habe ein tolles Buch gefunden,in dem ich mich wiedererkannt habe,
all meine inneren Konflikte und auch die Lösungsansätze dazu.
Ich gab es auch meinem Freund zu lesen und wir sprachen viel darüber.
Und so entwickeln wir uns nun als Paar weiter.Entdecken Neues gemeinsam.Und sind einfach nur glücklich,weil jeder das von anderen bekommt,was er braucht.