NonCon im BDSM
Angeregt durch einen anderen Thread hier in dem u. a. das Thema „Lustgewinn und Einvernehmlichkeit, Liebe und Spaß…“ angesprochen wurde, möchte ich mich heute mit euch über NonCon (Phantasiene) unterhalten.Um ein besseres Verständnis über NonCon zu erhalten, habe ich euch weiter unten einen Text aus dem Datenschlag kopiert.
Ein Beispiel für NonCon ist das RapePlay. RapePlay = Vergewaltigung(sspiel).
Natürlich kann man jetzt sagen, eine Sub mal geäußert hat, dass sie es bestimmt geil fände (aber noch nie erlebt hat), dann ist es ja dann gar kein NonCon mehr. Was denkt ihr dazu?
Meine Meinung dazu ist: Reine Umsetzungssache. Man kann auch ohne weiteres von dem Partner glaubhaft vergewaltigt werden, mit dem man eigentlich zusammenlebt. Der Top muss das ganze nur Umsetzen können. Und dann ist es durchaus NonCon.
Das Schwierige dabei ist, dass Sub abstürzen könnte. Dessen muss man sich immer bewusst sein, das kann aber auch bei einvernehmlichen Praktiken passieren.
Ich persönlich finde es unglaublich geil, Sub zu Beeinflussen und in gewissem Maße zu manipulieren… Beispiel: Ein männlicher Sub äußert, dass er DWT, Transen, Feminisierung widerlich findet und er nie in Damenwäsche rumlaufen wollen würde.
Man gibt Sub dennoch Aufgaben wie Strapse für sich kaufen, Nagellack kaufen, Damenunterwäsche in passender Größe für Sub kaufen, … und erzählt beiläufig, dass man ihn irgendwann feminisieren will.
Dann lässt man das Thema ruhen.
Jeder Sub, bei dem ich das bisher getan habe, kam irgendwann ganz kleinlaut an mit Sätzen wie „Ja ich stelle mir oft vor doch mal Damenwäsche zu tragen zum Beispiel die Unterwäsche die ich kaufen musste.. Das wäre bestimmt doch ganz geil…“
So kann man „klein“ anfangen und sich auf NonCon hinarbeiten – das Ziel ist: Man tut etwas, was Sub nicht will, vielleicht sogar als Tabu hat, ohne das Sub abstürzt, weil er im Nachhinein erkennt, dass es ihn kickt.
Das kann man dann natürlich nur einmal tun, denn wenn es Sub dann tatsächlich kickt, ist es ja kein NonCon mehr sondern man spielt Wunscherfüller.
Zum Thema Wunscherfüller-Dom: Dom ist doch im Endefekt immer der Depp und wenn Dom sich dann mal nimmt was er will (denn er soll ja dominant und sadistisch sein – wieder ein Subwunsch) dann ist er der böse NonConDom… Ein ewiger Kreislauf schmunzel
D. h. entweder, man bleibt Wunscherfüllerdom, man ist NonConDom oder man findet einen Partner mit dem man sich ausleben kann wie man als Dom will weil Sub einem Vertraut…
Ich bin auf eure Meinungen gespannt, auch interessiert mich ob hier User sind, die NonCon mit ihrer/m Sub ausleben – und beide glücklich dabei / damit sind…
Crow
Von engl. nonconsensual, also nichteinvernehmlich. Phantasien, die sich um Situationen wie Folterungen und Vergewaltigungen drehen, in denen der für viele Sadomasochisten wichtige Aspekt der Achtung und Liebe des aktiven Partners keine Rolle spielt und in der Grenzen bewusst ignoriert werden.
Die Benutzung von Noncon-Phantasien zum Lustgewinn ist einer der für Nichtsadomasochisten am schwierigsten zu verstehenden Aspekte des SM. Oft wird angenommen, dass Sadomasochisten durch jede Darstellung von Gewalt erregt werden, auch ohne sexuellen Kontext; Sadomasochisten, die sich in Gruppen wie amnesty international engagieren, wird Heuchelei nachgesagt. Tatsächlich scheint auf dem ersten Blick die von Sadomasochisten selbst so hochgehaltene Vorstellung der Konsensualität von ihrer Fähigkeit in Frage gestellt zu werden, von eindeutig nicht einvernehmlichen Gewaltsituationen in Filmen oder ihren eigenen Köpfen erregt zu werden.
Bei einigen Sadomasochisten wird das durch die Fähigkeit, bewusst oder unbewusst Noncon-Elemente zu transformieren, sie also in "was-wäre-wenn" zu verwandeln oder gänzlich zu ignorieren, in Einklang gebracht. Bei ihnen ist es die Machtdemonstration, die bei schweren Verstümmelungen auf den Top erregend wirken, nicht das Blut oder Schreien oder Schmerzen des Opfers. Auf der anderen Seite ist die große Anzahl von Frauen gut dokumentiert, die teilweise grausame Vergewaltigungsphantasien mit sich selbst als Opfer haben. Es ist die extreme Machtlosigkeit dieser Situation, die sie in der Phantasie erregt, nicht das Eindringen des Vergewaltigers oder sein schlechter Atem. Bei anderen Sadomasochisten zeigen sich sadistische Züge in ihren Phantasien: Aspekte wie Zerstörung, hervorgerufene Schmerzen und Angst des Opfers wirken in der Vorstellung durchaus erregend.
Konsensuelle Sadomasochisten streben die Realisierung ihrer nichteinvernehmlichen Phantasien jedoch nicht an: Don't dream it, be it gilt nicht für die Kopfwelt des Sadomasochismus. Der Top kann vielleicht eigentlich gar kein Blut sehen und nichts liegt dem Bottom ferner, als eine Vergewaltigung durchstehen zu wollen.
Bei der Bewertung solcher Phantasien hat sich in der sadomasochistischen Subkultur als Prinzip herausgebildet: Eine Phantasie ist eine Phantasie ist eine Phantasie. Sie findet nur im Kopf statt und wird nicht von selbst ausbrechen. Nicht die Konsensualität in der Phantasie ist wichtig, sondern der Respekt und die Verantwortung vor und gegenüber dem Partner in der Praxis. Letzten Endes ist dies der einzige Maßstab, der zählt.
Die Tatsache, das man sich über moralische Aspekte seiner Phantasien Gedanken macht, ist grundsätzlich immer positiv. Die angeborenen und anerzogenen Hemmungen gegenüber Aggressivität, Schmerzzufügung und Machtmissbrauch erfüllen im Umgang mit anderen Menschen eine wichtige Aufgabe und sind die Grundlage für das menschliche Zusammenleben Überhaupt; sie sind ein Teil von dem, was gesunde Menschen von Soziopathen unterscheidet. Das gleiche Gewissen, das die täglichen Handlungen überwacht, schaut einem auch in der Phantasie über die Schulter; es wäre utopisch zu erwarten, dass es nie zu Spannungen zwischen ihm und einer reichen Phantasiewelt kommt.
In einigen Fällen stammen diese Gefühle aus der Schwierigkeit, die eigenen Neigungen voll akzeptieren zu können. Eigentlich dürfte ich das nicht erregend finden ist ein Gedankengang, der jedem Sadomasochisten irgendwann durch den Kopf gegangen sein wird.
Das Wertesystem, das man von seinen Eltern und seiner Kultur anerzogen bekommen hat, enthält Regeln, darüber, was in der Sexualität richtig ist. Zwar erfüllen auch diese Regeln wichtige Aufgaben, aber es sind Regeln, die von Vanillas für Vanillas erschaffen wurden. Als Sadomasochist muss man akzeptieren lernen, dass die eigene Neigung mit vielen dieser Regeln nicht vereinbar ist und daher auch die eigene Phantasie Wege gehen wird, die auf der mitgegebenen Landkarte gar nicht eingezeichnet sind. Eine der wichtigsten Erlebnisse ist hier der Kontakt zu anderen Sadomasochisten, zur "eigenen" Kultur, sozusagen um zu sehen, dass es auch andere mit einer besonderen Karte gibt.
Was schon innerhalb der Subkultur häufig erregte Debatten auslöst, ist für Vanillas noch schwieriger nachvollziehbar: die Reaktion kann von Unverständnis bis Ekel reichen. Es kann Angst aufkommen, dass man irgendwann versuchen wird, dem allgemeinen Aufruf zur Verwirklichung möglichst vieler Phantasien zu folgen.
Unter Sadomasochisten selbst kommt es häufig zum Streit darüber, inwieweit Noncon-Phantasien veröffentlicht werden sollen oder dürfen, sprich, inwieweit unter Sadomasochisten eine Art Zensur in den eigenen Reihen nötig ist.
Die Benutzung von Noncon-Phantasien zum Lustgewinn ist einer der für Nichtsadomasochisten am schwierigsten zu verstehenden Aspekte des SM. Oft wird angenommen, dass Sadomasochisten durch jede Darstellung von Gewalt erregt werden, auch ohne sexuellen Kontext; Sadomasochisten, die sich in Gruppen wie amnesty international engagieren, wird Heuchelei nachgesagt. Tatsächlich scheint auf dem ersten Blick die von Sadomasochisten selbst so hochgehaltene Vorstellung der Konsensualität von ihrer Fähigkeit in Frage gestellt zu werden, von eindeutig nicht einvernehmlichen Gewaltsituationen in Filmen oder ihren eigenen Köpfen erregt zu werden.
Bei einigen Sadomasochisten wird das durch die Fähigkeit, bewusst oder unbewusst Noncon-Elemente zu transformieren, sie also in "was-wäre-wenn" zu verwandeln oder gänzlich zu ignorieren, in Einklang gebracht. Bei ihnen ist es die Machtdemonstration, die bei schweren Verstümmelungen auf den Top erregend wirken, nicht das Blut oder Schreien oder Schmerzen des Opfers. Auf der anderen Seite ist die große Anzahl von Frauen gut dokumentiert, die teilweise grausame Vergewaltigungsphantasien mit sich selbst als Opfer haben. Es ist die extreme Machtlosigkeit dieser Situation, die sie in der Phantasie erregt, nicht das Eindringen des Vergewaltigers oder sein schlechter Atem. Bei anderen Sadomasochisten zeigen sich sadistische Züge in ihren Phantasien: Aspekte wie Zerstörung, hervorgerufene Schmerzen und Angst des Opfers wirken in der Vorstellung durchaus erregend.
Konsensuelle Sadomasochisten streben die Realisierung ihrer nichteinvernehmlichen Phantasien jedoch nicht an: Don't dream it, be it gilt nicht für die Kopfwelt des Sadomasochismus. Der Top kann vielleicht eigentlich gar kein Blut sehen und nichts liegt dem Bottom ferner, als eine Vergewaltigung durchstehen zu wollen.
Bei der Bewertung solcher Phantasien hat sich in der sadomasochistischen Subkultur als Prinzip herausgebildet: Eine Phantasie ist eine Phantasie ist eine Phantasie. Sie findet nur im Kopf statt und wird nicht von selbst ausbrechen. Nicht die Konsensualität in der Phantasie ist wichtig, sondern der Respekt und die Verantwortung vor und gegenüber dem Partner in der Praxis. Letzten Endes ist dies der einzige Maßstab, der zählt.
Die Tatsache, das man sich über moralische Aspekte seiner Phantasien Gedanken macht, ist grundsätzlich immer positiv. Die angeborenen und anerzogenen Hemmungen gegenüber Aggressivität, Schmerzzufügung und Machtmissbrauch erfüllen im Umgang mit anderen Menschen eine wichtige Aufgabe und sind die Grundlage für das menschliche Zusammenleben Überhaupt; sie sind ein Teil von dem, was gesunde Menschen von Soziopathen unterscheidet. Das gleiche Gewissen, das die täglichen Handlungen überwacht, schaut einem auch in der Phantasie über die Schulter; es wäre utopisch zu erwarten, dass es nie zu Spannungen zwischen ihm und einer reichen Phantasiewelt kommt.
In einigen Fällen stammen diese Gefühle aus der Schwierigkeit, die eigenen Neigungen voll akzeptieren zu können. Eigentlich dürfte ich das nicht erregend finden ist ein Gedankengang, der jedem Sadomasochisten irgendwann durch den Kopf gegangen sein wird.
Das Wertesystem, das man von seinen Eltern und seiner Kultur anerzogen bekommen hat, enthält Regeln, darüber, was in der Sexualität richtig ist. Zwar erfüllen auch diese Regeln wichtige Aufgaben, aber es sind Regeln, die von Vanillas für Vanillas erschaffen wurden. Als Sadomasochist muss man akzeptieren lernen, dass die eigene Neigung mit vielen dieser Regeln nicht vereinbar ist und daher auch die eigene Phantasie Wege gehen wird, die auf der mitgegebenen Landkarte gar nicht eingezeichnet sind. Eine der wichtigsten Erlebnisse ist hier der Kontakt zu anderen Sadomasochisten, zur "eigenen" Kultur, sozusagen um zu sehen, dass es auch andere mit einer besonderen Karte gibt.
Was schon innerhalb der Subkultur häufig erregte Debatten auslöst, ist für Vanillas noch schwieriger nachvollziehbar: die Reaktion kann von Unverständnis bis Ekel reichen. Es kann Angst aufkommen, dass man irgendwann versuchen wird, dem allgemeinen Aufruf zur Verwirklichung möglichst vieler Phantasien zu folgen.
Unter Sadomasochisten selbst kommt es häufig zum Streit darüber, inwieweit Noncon-Phantasien veröffentlicht werden sollen oder dürfen, sprich, inwieweit unter Sadomasochisten eine Art Zensur in den eigenen Reihen nötig ist.