Liebste Loveisreal,...
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Denn wer "Haare auf den Zähnen" hat, ist sich seines Standpunktes bewußt, argumentiert meistens sachlich und eben nicht rein subjektiv und ist in seinem Handeln auch berechenbarer wie eine Zicke.
Hier stimme ich Dir weitgehend zu. Wobei ich die "Berechenbarkeit" schon eingeschränkt sehe, da "die Haare auf den Zähnen zeigen" eine über das Ziel hinausschießende, überzogene Reaktion auf etwas ist. Zumindest erlebe ich das häufig so - unabhängig davon, ob die Haare bei meinem Gegenüber oder bei mir selbst zu sehen sind. Ereilen einen solch haarige Entgegnungen nicht oft auch unerwartet und erschrecken einen somit auch? Heißt, mit einer solchen Reaktion hätte ich u.U. nicht gerechnet - hier stößt die Berechenbarkeit bei mir auf Grenzen.
2. Hingegen kann jemand mit "Haaren auf den Zähnen" durchaus meine Bewunderung haben, weil dahinter oft starke, selbstbewußte und eigenständige Persönlichkeiten stecken, die eben nicht nur JA-Sager sind.
Bewunderung kann ich da durchaus auch mal empfinden. Allerdings, beim genauen Hinseh'n, erkenne ich in allzu wuchernden Haaren häufig eine Mauer, hinter der sich eine sehr leicht verletzliche/verletzbare Persönlichkeit eingenistet hat.
Und da stoße ich gleich wieder auf eine angestaubte Schublade meinerseits, denn "behaarte Zähne" habe ich schon immer unter "weibliche Attribute" abgelegt.
Diese meinen Aussagen möchte ich nicht als Wertung verstanden wissen, denn zum einen finde ich selbst gelegentlich erst Zugang zu einem Menschen, wenn er mir seine "Haare auf den Zähnen" gezeigt hat - erst dann ist Wertschätzung möglich - und zum anderen schätze ich auch meine femininen Anteile, die auch mehr oder weniger zum "Mann sein" gehören.
von Herzen, Wolf Merlin