na und ?
Moin Lilly,
nymphomanisch bist Du bestimmt nicht, aber jung. Gut so.
Sina hat es wunderschön beschrieben, wie es einem MANN gehen könnte.
Ich als MANN kann beschreiben, wie es mir seinerzeit ging als ich Vater wurde. Ich hatte mir - oooohh war ich jung - keine Gedanken darüber gemacht und demzufolge auch keine Erwartung darüber, wie es mit dem Sex während und nach der Schwangerschaft sein würde. Ich fand den dicker werdenden Bauch wahnsinnig erotisch und meine damalige Freundin war während der Schwangerschaft auch reichlich wuschig, so dass wir gevögelt haben bis zum Tag der Geburt.
Dennoch war ich reichlich irritiert, als das bei ihr nach der Geburt gar nicht aufhörte. Ich glaube, sie wollte schon am nächsten Tag wieder und da ging bei mir gar nichts. Und das blieb die ersten Wochen so.
Ich erinnere mich zuerst an ganz blöde und falsche Rücksichtnahme meinerseits. Ich war bei der Geburt dabei (Hausgeburt) und war zutiefst beeindruckt von dem ganzen Geschehen an sich, aber auch von ihr, wie stark und tapfer sie das gemeistert hat. Ich habe die Bilder heute noch vor Augen und habe damals einfach Zeit gebraucht, das zu verarbeiten. Nur war mir das nicht klar. Gedacht habe ich "Das muß doch noch ganz wund sein" & "Da tue ich ihr doch weh" und solchen Quatsch. Wir haben darüber geredet, aber sie konnte mich nicht davon überzeugen, dass sie gut für sich selber sorgen kann und mir schon bescheid sagt, wenn es weh tun würde. Zwecklos. Ich wollte sie beschützen, obwohl sie gar nicht beschützt werden wollte.
Zudem erinnere ich mich, dass mich die Umstellung auf die neue Situation auch sehr beschäftigt hat. Nicht belastet, es gab keine Sorgen, keinen Stress... aber es hat mich beschäftigt. Auf die ganzen vielen kleinen Veränderungen im Alltag kann man sich nicht wirklich vorbereiten, sie sind dann einfach da. Au Scheiße, habe ich gedacht, jetzt bin ich Papa, jetzt muß ich doch noch erwachsen werden. Und all so was. Ohne dass ich damals klar darüber nachdenken und deshalb auch nicht darüber reden konnte. Ich war emotional ganz woanders am Rotieren als beim Sex.
Ja Lilly, so war es bei mir. Mag sein, dass auch Dein Mann sich mit irgendetwas rumschlägt und es womöglich gar nicht selber merkt. Sollte dem so sein, dann braucht er Dich jetzt als Partnerin und Frau und weniger im Bett. Nähe und Distanz sind neu zu verhandeln. Was macht ihr gemeinsam und was lieber alleine? Einkaufen, Kochen, mit Kinderwagen zusammen spazieren gehen =>> gemeinsam Eltern werden...
Wenn ihr das Miteinander gut hinbekommt, Euch in der neuen Rolle neu kennenlernt, die Nähe zu dritt gut aushaltet... das ist etwas so schönes, da landet ihr automatisch wieder im Bett - wenn der Sex bei Euch vorher wirklich klasse war.
Ich wünsch Euch das.
Der Kater aus Bremen