wesentliches

Guten Morgen Bohdi,
leider komme ich erst ein paar Tage später dazu, dir zu antworten.
Erst mal ein Dankeschön, dass Du Dich wie schon so häufig intensiv mit dem Bild beschäftigt hast.

Ja, das Bild ist krass bearbeitet.

Die Frau ist nicht ausgeschnitten und dann vor einen schwarzen Hintergrund gesetzt.

Sie steht ziemlich weit vom Hintergrund entfernt und wurde von zwei Seiten mit Licht angestrahlt.

Der Effekt, den Du meinst, ist durch Hochpass und einen sehr starken Kontrast erzeugt worden.

Die Bearbeitung selbst simuliert einen Farbanalogfilm und ist an "schlechte Qualität" aus Männermagazinen in den sechzigern angelehnt.
Mit solchen Trashbildern beschäftige ich mich zur Zeit, da es Spaß macht solche Effekte zu erzielen.

Kurz noch zu dem was Du als Pose beschreibst.
Der Titel des Bildes ist "wesentliches".
Dabei geht es nicht darum einen klassich anmutenen Akt zu machen, sondern den Blick auf die Brust und den Bereich des Unterleibs zu konzentrieren.
Die Arme stören dabei nur und würden die "Bildwirkung" stören.

Bei diesen Trashbildern verwende ich auch immer wieder gern häßliche oder qualitativ schlechte Unterwäsche, die den Bildern oft etwas schmutziges geben.

Fröhliche Grüße und noch schöne sommerliche Tage
Der Alex

noch ein Nachtrag aus der Serie "trash" für die Fans dunkler Erotik.


Bearbeitung wie oben.

Fröhliche Grüße
Alex

Hallo Mike,
genau darum ging es.

Diese Seelenlosigkeit, die Du ansprichst war beabsichtigt.

Es gab in den sechzigern eine ganze Menge solcher Magazine, in Amerika Slicks genannt, die sich mit aus Unvermögen aber auch aus Absicht in dieser Form mit erotischer Fotografie oder mit Aktfotografie beschäftigt haben.

Danke für Deinen Beitrag.
Fröhliche Grüße
Alex

das ist wirklich eine sehr spannende Frage.

Zum einen weil es mir Spaß macht unser Medium mal in die entgegengesetzte Richtung auszureizen.
Es ist sehr spannend zu sehen, was teilweise dabei herauskommt.

Ein wenig Dadaismus in der Fotografie!

Zum anderen hat es auch immer wieder ein wenig mit Provokation zu tun.
Wenn man sich Publikationen in den etablierten Medien ansieht, stößt man immer wieder auf welche in denen schlechte Bilder mit grenzwertigen Motiven zur Kunstrichtung erhoben werden.

Nachdem diese dann erschienen sind, kommen plötzlich viele Nachahmer auf den Markt.

Ein schönes Beispiel in diesem Zusammenhang ist der amerikanische Fotograf Terry Richardson.

Weltberühmt durch seine Sisley Mode Serie kamen danach einige Bücher von ihm auf den Markt, die sich ausschließlich mit Pornografie, Kotze, Urin, Sperma und Exkrementen beschäftigen.
Sieht man sich diese Arbeiten an, stellt man fest, dass sie teilweise über die Grenze des guten Geschmacks (was auch immer das ist) hinausgegangen sind.
Zum Beispiel ein Foto des "Kevin allein zu Haus" Darstellers, der eine Flüssigkeit ausspuckt, die an Sperma erinnert.

Irgendwie wirken diese Bilder als ob Terry und die Jack Ass Gruppe dicke Kumpels sind (was wahrscheinlich auch stimmt )

Bezogen auf die amerikanische Gesellschaft und deren Doppelmoral muss man diese Arbeiten natürlich anders betrachten.

Legt man dann ein Buch von Diana Scheuermann mit freien Arbeiten daneben, kann man deutliche Anleihen sehen. Wer von wem, ist natürlich fraglich.

Also insgesamt gesagt, macht es mir Spaß mit den ganzen Facetten in diesem Thema zu spielen.

Ich würde mich freuen, wenn noch einige Meinungen zu diesem Thema hinzukommen.

Fröhliche Grüße
Alex