endlich getraut - unsere Erfahrungen im Swingerclub
Unser erster ClubbesuchAm 01.04.06 war der Tag gekommen, auf den wir schon seit längerem hin gezittert hatten – unser erster Besuch in einem Swingerclub.
Vor einiger Zeit hatten wir im Internet ein liebes Pärchen aus München kennen gelernt, das zu Beginn des Kontaktes auch noch keine Erfahrungen in Clubs hatte. Per Chat und Mail war so etwas wie eine virtuelle Freundschaft entstanden und nur der Terminkalender verhinderte, dass wir den ersten Clubbesuch nicht direkt zusammen versuchten.
So waren uns unsere Bekannten nun einen Schritt voraus, als wir mit ihnen gemeinsam das Cats in München ansteuerten. Ein unschätzbarer Vorteil für uns, wie sich herausstellte. Denn nun hatten wir jemanden, der unsere Furcht milderte und der uns die Location vorab erklären konnte – und zwar mit dem Wissen, dass dieser Club sehr sehr gut geführt und angenommen ist. (dieser Bericht entsteht zu einem Zeitpunkt, zu dem auch wir bereits Vergleiche ziehen können …)
Mit bebenden Herzen betraten wir das Lokal, unseren sicheren Begleitern hinterdrein. Da es sich um einen reinen Paarabend handelte, war kein Männerüberschuss zu befürchten, ein weiterer Vorteil für uns.
Wir kamen gegen 20:45 Uhr im bereits gut gefüllten Club an. Unsere Überlegungen hinsichtlich unserer Outfits waren offenbar in Ordnung, denn wir fügten uns in das Bild der Dessous und Männerunterwäschemoden ohne Schwierigkeiten ein. Meine Liebste hatte sich für eine schwarze Corsage entschieden, ich trug zu schwarzer Unterhose und Muscelshirt eine Weste und eine Fliege. Im Nachhinein betrachtet vielleicht etwas zu dezent, aber wir fühlten uns wohl und die leichte Hochgeschlossenheit gab uns einen Tick mehr Sicherheit.
Das Cats hat eine sehr angenehme Zweiteilung. Im unteren Bereich gibt es Bar, ein absolut überzeugendes und vielfältiges Buffet, das auch immer wieder aufgefüllt wurde, eine kleine (an diesem Abend selten genutzte) Tanzfläche und lange Sofas mit Tischen davor. Das Reden wurde durch die relativ laute Musik nicht eben vereinfacht, war aber auch nicht unmöglich.
Das Publikum, im Laufe des Abends wohl etwa 30-40 (?) Paare, dürfte im Alter von Mitte zwanzig bis Mitte fünfzig angesiedelt gewesen sein.
In Ermangelung von freien Sofaplätzen setzten wir uns mit unseren Bekannten zunächst an die Bar und schauten uns um. An das Sehen und natürlich auch das gesehen werden muss man sich schon gewöhnen. Aber niemand war unfreundlich, aufdringlich oder sonst irgendwie unangenehm. Wie wohl viele, hatten wir Bedenken gehabt, nicht hübsch genug zu sein, aber der Blick in die Runde ließ uns feststellen, dass wir einfach normal waren.
Nach einer Weile hatten wir genug Mut gesammelt, auch das obere Stockwerk zu begutachten. Wir tigerten zu zweit los und inspizierten die Ortschaften, die angefangen mit Sauna und Waschbereich, alle an einen langen Flur angrenzten.
Der erste Raum war nur durch halbhohe Wände vom Wannenbereich getrennt und war – wie eigentlich alle Räume äußerst geschickt verwinkelt und verschachtelt. Es gab viele Möglichkeiten zu sehen, ohne direkt im Geschehen zu sein. Die aktiven Paare wussten sich beobachtet, ohne dass sie nicht dennoch eine gewisse Privatsphäre erhalten konnten.
Der zweite Raum war mehr darauf angelegt, das mehrere Paare bei- und miteinander aktiv werden konnten. Zuschauer waren durch eine spanische Wand hautnah am Geschehen und eben doch deutlich davon getrennt.
Des Weiteren gab es einen Darkroom, einen SM-mäßig vorbereiteten Raum mit Wasserbett, und weitere Räume mit tollen Ecken und Winkeln für das Vergügen zu zweit oder mit mehreren Personen. Die richtigen Wandmalereien in guter Ausführung an den richtigen Stellen. Alles stilsicher eingerichtet, sauber und den jeweiligen Vorlieben angemessen einladend.
Zunächst wurden wir noch nicht aktiv, sondern gesellten uns wieder zu unseren Freunden. Als diese von ihrem Unternehmen, sich selber ein aktuelles Bild vom Treiben im Club zu verschaffen auch nach längerer Zeit nicht wiederkehrten, hielt es auch uns nicht mehr im Barbereich.
Wir entschieden uns für unseren ersten Clubsex für einen der verschachtelten Räume. Dieser„Kasten“ hätte verschlossen werden können (was wir nicht taten) und war durch dreiviertel hohe Mauern nicht gänzlich vor Zuschauern geschützt, aber eben soviel, dass wir sie eher erahnen als wahrnehmen konnten. Wir blieben hier zwar allein, aber wir hörten und spürten die Lust in den angrenzenden Räumen – alles in allem sehr animierend und betörend.
Nach einer Stärkung am Buffet unternahmen wir gemeinsam mit unseren Freunden sogar eine zweite Runde … nah beieinander und doch jedes Paar für sich, gaben wir uns dem Vergnügen hin. Zusätzlichen Reiz bot ein drittes Paar, das sich in den Eingang unserer Höhle begab und sich offenbar an unserem Treiben erfreute, während sie ihm einen blies.
Das Fazit des Abends ist vielfältig. Es wird in unseren Augen für jeden anderen Club schwer werden, sich mit dem Cats zu messen. Schon gastronomisch ist es seinen Eintritt von 90,-€ pro Paar absolut wert. Die ganze Atmosphäre ist dort überaus angenehm und einladend. Die Aufteilung der Räumlichkeiten ist wirklich genial – vielleicht wäre ein zusätzlicher Raum zum leichteren Reden noch wünschenswert gewesen, also mit leiserer Musik, aber ohne Sex - aber so richtig vermisst haben wir ihn nun auch wieder nicht – grins - Unsere Furcht war unbegründet – wir hatten einen überaus spannenden, erotisch aufgeheizten und unterhaltsamen Abend. Der Kick durch Sehen und gesehen werden war außerordentlich genussreich. Wir können uns jetzt noch eher als zuvor vorstellen, nicht nur neben, sondern auch mit anderen den Sex zu genießen oder auch mal einen Partnertausch zu wagen.
Für den ersten Abend können wir nur empfehlen, jemanden dabei zu haben, der Pate steht, den Club kennt und für gut empfunden hat. So hat man jemanden, dem man seine Empfindungen und Gedanken mitteilen kann und ist nicht so allein. Denn der Gesprächskontakt mit gänzlich Fremden ist ja nicht immer so einfach herzustellen und da hilft es ungemein, wenn man sich auf dieser Seite von Beginn an geborgen fühlen kann.
Daher an dieser Stelle auch abschließend der ausdrückliche Dank an unsere Begleiter – ihr seid uns (auch abseits dieses Erlebnisses) wertvolle Freunde geworden und wir freuen uns auf einen Gegenbesuch!!