Ist alles Gold was glänzt?

@ joana

wenn du einen einblick in bdsm bekommen möchtest,
dann ist recherchieren das falsche,
dann such das gespräch



dann sprich mit menschen, die bdsm lieben/leben aug in auge...
z.b. mit deiner freundin
m i t e i n a n d e r




wenn ich über etwas erzähle, was mich bewegt....
dann möchte ich wissen, wem ich es erzähle
und wie es beim anderen ankommt....
ein internetforum ist da wenig "erfolgreich"...



das ist doch ein guter gesprächseinstieg m i t ihr

es wäre fatal, wenn du mit einer vorgefaßten meinung,
was und wie bdsm ist/sein kann/ zu sein hat,
in dieses gespräch gehst....
unvoreingenommen sie ansprechen, in einer wertschätzenden art....
vielleicht entwickelt sich ein gespräch... jetzt oder später....

vielleicht ist deine freundin unsicher,
ob und wie sie das gespräch beginnen könnte... ?

Ich hab jetzt die ganze Zeit still und leise mitgelesen. Und was Du über Deine Freundin schreibst, und über Dein Verstehen wollen, kommt mir sehr bekannt vor.

Ich habe einen wirklich guten Freund. Wir kennen uns seit 25 Jahren und haben nach einer kurzen Affäre ganz am Anfgang beschlossen, "Freunde" fühlt sich für uns richtiger an. Vor längerer Zeit tauchte er auf und erzählte mir von seiner devoten Ader. Ich hatte keine Zeit, mich auf den "worst case" vorzubereiten. Er stand da, mit ein paar Handschellen in der Hand, so nach dem Motto "nun mach mal". (Wobei nicht viel gescheites rauskam).

Im Gespräch kam dann raus, er traut sich nicht einmal, es seiner Frau zu sagen. Ich bin wohl tatsächlich der einzige Mensch im Universum, der es weiß.

Ich finde es aller Ehren wert, dass Du für Deine Freundin da sein willst. Aber meine Erfahrung lehrt mich: was immer an Horrorszenarien im Kopf herumspukt, trifft entweder nie ein oder wird von der Wirklichkeit überholt. Für mich bedeutet Freundschaft nicht, dass ich für alles gewappnet bin. Ich darf auch sagen: das überfordert mich gerade. Das ist mir fremd. Ich kann damit erst einmal nichts anfangen. Ich darf so lange nachfragen, bis ich es verstanden habe. Und selbst wenn ich es nicht verstehen sollte/ könnte: es ändert in keiner Weise etwas am Respekt dem Freund gegenüber oder der Freundschaft selbst.

Ich les mich jetzt seit geraumer Zeit hier still und leise durchs Forum und habe festgestellt: ich kann mich wirklich nur begrenzt schlau machen. Also halte ich mich Luna's Rat

und egal wie das Experiment ausgeht: auch das wird nichts an der Freundschaft ändern.

Sylvie

fragen bringen also gar nix, nur das ausprobieren?
ähhh war da nich der satz, dass für sie ausprobieren momentan nich in frage kommt?

wenn fragen generell nix bringt, wofür gibts dann anfängerforen? is die frage, was schief gehen könnte, von euch, die ihr bdsm auslebt echt so schwer zu beantworten? ich kann beim formel-1 rennen auch sagen, was schief gehen könnte. n bißchen was kann ich erahnen vom zuschauen und wenn ich schon mal im wagen drin gesessen hab, dann erst recht.
is das für euch unmöglich ne liste zu erstellen, was so typischerweise in die hose gehen kann? stell mich mir irgendwie nich so schwer vor...

Sorry, ich meinte nicht "spielen", sondern das Gespräch mit der Freundin!

Wenn ich beim Bäcker um die Ecke ein Stück Kuchen kaufen will, kann u.a. folgendes schiefgehen:
• ich stolpere auf der Treppe und breche mir das Bein
• ich werde auf der Straße von einem Auto angefahren
• der Bäcker verzählt sich (mutwillig oder versehentlich) beim Wechselgeld
• der Kuchen schmeckt mir wider Erwarten nicht
• die Zutaten des Kuchens sind nicht ganz einwandfrei gewesen
• ich habe den Schlüssel vergessen und mich aus meiner Wohnung ausgesperrt
• ein plötzlicher schwerer Regenguß auf dem Weg führt mittelbar zu einer Erkältung
• der ausufernde Kuchenverzehr hat Folgen für meine körperliche Verfassung

Würdest Du diese Liste von durchaus möglichen Problemen als charakteristisch für den gelegentlichen Kauf eines Stücks Kuchen ansehen?

Ja, wie schon geschrieben - das finde ich seit dem EP einleuchtend.

Irgendwo hier oder im Bekanntenkreis über SM gestolpert, mit Verwunderung und Unverständnis reagiert - und die Vorteile des Netzes genutzt und mal in die Runde gefragt.

Ich finde deine realtive Abneigung und Skepsis ist genau so zu erlesen wie die große Neugier - warum auch nicht. Nur weil es jemand nicht wirklich emotional anspricht, kann man ja trotz allem neugierig sein.

Ich persönlich hätte es als höflich empfunden, wenn du gleich bei den ersten Antworten die in Richtung "Hilfe" gingen abgewunken hättest. Aber ich dachte mir schon, dass du genau das willst - du wolltest, dass die User hier sich ausziehen und ihre Emotionen freilegen.

Ich wage mal zu behaupten, dass wie auch immer jemand zur Auslebung seiner Neigung kommt - es wird nie über - gesehen - und ein fast akademisches Interesse dafür - laufen.

Wenn schon über gesehen, und einen sexuellen und emotionalen Reiz ausgelöst, der die Person kickt und dazu führt, dass man sich weiter mit der Materie beschäftigt.

Und um deine Studien zu vervollständigen:

Vor allem sexuell motiviert devote/masochistische Menschen "entdecken" ihre Veranlagung oft schon recht früh, in der Pupertät meist. Gar nicht so wenige erzählen später, sie hatten schon Phantasien und üben oft auch schon eine gewisse einschlägige Autoerotik aus, lange bevor sie überhaupt wissen, dass das SM ist.

Von der anderen Seite kenne ich es nicht selten wie von mir, dass man entweder über bestimmte Szenen (Musik, Kleidung...) zum Thema kommt, und/oder über einen Partner. Ich würde sagen, meine Partner habe ich mir nicht zufällig ausgesucht - und sie mich nicht. Auch hier gab es also eine gewisse Veranlagung schon vor dem Ausleben.

Wäre deine Freundin lesbisch geworden - hättest du dann auch ein Lesbenforum aufgesucht und dir dort - ein bißchen unter dem Vorwandt des eigenen Interesses - Coming Outs erzählen lassen?

Pixy, ich finde es eigentlich nicht so "schlimm" wie du.
Es ist doch jedem selbst überlassen, was er in einem solchen Forum preis gibt.
Es zwingt einen doch keiner einen Seelenstripis hinzulegen

Kleiner Exkurs:
Inwieweit das in jedem Falle ursächlich zusammenhängt, oder ob da später gelegentlich nur Verbindungen gesucht werden, weil sie oberflächlich passend scheinen, ist auch immer wieder die Frage.

Nahezu jedes Kind spielt irgendwann mal Cowboy und Indianer. Für Vanillas ist das meist ein normaler Teil ihrer Kindheit. Manche BDSMer erzählen dagegen, schon dort könnte man im Rückblick ihre Neigung erkennen.

angeblich nicht

@**na: mir ging es nur um die Höflichkeit, sonst nichts. Ich finde es auch vollkomen ok und auch verständlich, wenn man über ein Thema stolpert, an dem man hängen bleibt, dass man nachfragt. Und wo fragt man nach - am besten bei "Betroffenen". Das ist auch ok....mir persönlicih gefielt nur die leichte Arroganz in ihren Aussagen nicht...so ganz unterschwellig floss da immer wieder ein "Ach, ihr SMler - ihr haltet euch für etwas besseres - eure Neigung für etwas überhöhtes"...

So ist das eben mit Randgruppen - man rottet sich zusammen, und in der Identitätsfindung grenzt man sich auch schon mal ab. Man nennt sich eben pervers und ist froh darüber. Dass viele im Grunde gar nicht anders können, ist der Film mal angelaufen lässt er sich eben schwer stoppen - das bedenkt die TE in keiner ihrer posts.

@****al: meine Aussage war nur eine unwissenschaftlich und unphilosophische Feststellung - da war kein Anspruch auf Ursachenforschung drin zu finden.
Es ist nur so, dass viele Jungs, mit denen ich im engeren oder weiteren Kontakt stehe, mir solche Geshichten erzählen. Ich kann das - quasi anonym - auch widergeben. Sie selbst würden das i.d.R. nicht öffenltich schreiben. Aber es geht nicht ums allzu tpyisch Indianerspiel - es geht schon um klare auto - masochistische Handlungen. Schwanzabbinden, Klammern, Selbstzüchtigung mit Stöcken - und der Verbindung mit erotisierten Handlungen - Kopfkino (die Lehrerin, die Nachbarin usw...).

Aber hey! Ich kenne auch nur eine bestimmte Anzahl Menschen - und unter denen sind auch nur einige malesubs - einen Anspruch auf Wahrheit möchte ich darauf nicht erheben.