Wie kann ich ihm den Leistungsdruck nehmen?

Vielleicht mal die Perspektive wechseln und den Orgasmus ausklammern. Also von Beginn an genau das Gegenteil erreichen wollen wie sonst.

Sich einfach auf die gemeinsamen Berührungen konzentrieren, dem Slow Sex hingeben, die Nähe und Körperreaktion des anderen wahrnehmen.

Vielleicht auch mal andere Wege beschreiten und etwas anders als sonst machen.

Dennoch wäre es günstig, wenn er sich Gedanken macht was ihn drückt. Schlussendlich kann er sich nur selbst den Leistungsdruck nehmen. Die Erwartung zu haben Frau jedes Mal zum Orgasmus zu bringen ist vielleicht auch etwas viel? Gerade weil Frau für sich selbst nicht immer diesen Anspruch hat.

Grüße timeless

Die Flause, mich unbedingt (mehrfach) zum Orgasmus bringen zu müssen, habe ich bisher jedem Mann ausgetrieben, mit dem ich wiederholten Sex hatte. Und zwar einfach, indem ich mich primär selbst zum Orgasmus bringe und sehr häufig die Finger beim Sex zwischen meinen Beinen habe. Was ich auch gemacht habe, ist ihnen öfter mal einen Orgasmus zu verschaffen (Blowjob/Handjob und sowas), ganz eigeninitiativ, ohne dafür einen Orgasmus als "Gegenleistung" zu verlangen. Und ich habe außerdem ein sehr reges, sehr offenes Masturbationsleben, das ich nicht verstecke.

Ich habe oft den Eindruck, dass es gesellschaftlicher Konsens zu sein scheint, dass ein Mann nicht nur für seinen, sondern auch und vor allem für den Orgasmus der Frau verantwortlich zu sein scheint. Nicht nur Männer laufen in diese Falle, auch sehr viele Frauen bürden ihren Orgasmus dem Mann auf, nach dem Motto "Mach mal" und sind frustriert, wenn das nicht klappt. "Er bringt mich nicht zum Kommen" ist ein Satz, den ich echt oft schon bei Mädelsrunden gehört habe und wo ich mir immer dachte "Na, dann mach's doch selbst, wo ist das Problem?"

Ich glaube tatsächlich, dass es Männern bezüglich ihres Leistungsdrucks wirklich gut tut, zu sehen und zu erleben, dass eine Frau nicht zwingend auf einen Mann angewiesen ist, um einen Orgasmus zu bekommen. Dass sie in der Lage ist, es sich selbst zu machen.
Aber auch, dass sie ganz eigeninitiativ einen Mann verwöhnen kann und möchte, ohne dafür eine Gegenleistung einzufordern - dass es ihr Spaß macht, dem Mann sexuell nahe zu sein.

So kann sich die Dynamik von "Ich muss sie immer zum Orgasmus bringen" hin verschieben zu "Ich möchte sie heute zum Orgasmus bringen" - der Druck ist weg. Weil Mann nicht mehr den Eindruck hat, er allein sei verantwortlich für die Sexualität und die Orgasmen der Frau.

Im Grunde hast du doch selbst schon einen Lösungsansatz gefunden:

Jetzt musst du ihm das genau so klarmachen, in Worten, wie auch Taten.

Für mich sieht es nämlich so aus: Momentan ist ihm dein Orgasmus mehr Wert als die Person, die ihn bekommen soll und so wird er niemals dich noch sich selbst befriedigen können.

Orgasmen sind toll und am liebsten würde ich immer einen haben, aber wir sind eben Menschen und keine Maschinen, wir haben schlechte Tage und funktionieren eben mal nicht.

Ich frage mich auch, ob es bei ihm grundsätzlich ein Ego-Problem ist, das bei einigen Männern ja gerne mal vorkommt. Solche Männer wollen, dass du kommst, aber weniger um deinetwillen, sondern um ihretwillen (ob sie das selbst so erkennen, ist natürlich ein anderes Thema) und natürlich musst du da durch Penetration alleine kommen, sonst würde er nach seinem Orgasmus einfach mal runter gehen und dich genüsslich zum Orgasmus lecken. Bei so einem Mann musst du ihm helfen, von seinem Ego abzukommen, das ist möglich, aber nur mit viel Selbstreflexion.

Wenn er aber einfach nur durch den Stress bedingt das Ziel verkennt, dann würde ich durchaus mit Kailyns Vorschlag konform gehen: Zeig ihm, dass du selbst Hand anlegen kannst und du daher nicht komplett auf ihn angewiesen bist. Lad ihn ein, dir beim Mastubieren zu helfen und den Fokus nur auf dich zu setzen, es ist ja sein körperliches Versagen, dass ihn zu schaffen macht, also lass seinen Körper einfach außen vor und später konzentriert ihr euch einfach auf ihn und so muss er sich nicht unter Druck setzen, weil er weiß, dass du vorher ja schon voll auf deine Kosten gekommen bist.

Und dann mach ihm klar, dass du jede dieser Begegnungen zu schätzen weißt, weil es um die intime Begegnung geht und nicht um reine Orgasmen und das gegenseitige aufzählen dieser.

Er muss dich ja nicht zwingend mit seinem Schwanz zum Orgasmus bringen. Da gibt es doch so viele, tolle Möglichkeiten darüber hinaus.
Nur weil er gekommen ist, muss es dann ja noch lange nicht vorbei sein mit dem Spaß.

Ich hoffe, ihr findet gemeinsam eine Lösung.
Schade, dass er "lange können" mit "gut sein" gleichsetzt. Für mich hat das eine nämlich nichts mit dem anderen zu tun.

ich denke, um einen lösungs-ansatz zu finden
würde ich erst mal klären

wer von Euch beiden wirklich ein problem hat

kommt der druck wirklich nur aus ihm
oder
gibt es da doch etwas in ihrem verhalten, dass ihn auf diese komische idee bringt
bist Du, liebe TE wirklich und wahrhaftig nicht enttäuscht, wenn es für Dich nicht reicht?
wie genau zeigst Du ihm das?
(das soll jetzt keine ursachen-verschiebung sein! wir haben nun auch mal subtile und/oder unbewusste verhaltensweisen)

weil
ich denke, dass in einer partnerschaft, in der zwei menschen interagieren,
auch immer eine ursache und eine wirklung gibt

natürlich besteht auch die möglichkeit, dass er zu den männern gehört,
die die last, für den weiblichen orgasmus verantwortlich zu sein,
einfach nicht abgeben wollen...
ego-problem?

den zahn musst Du ihm einfach mal ziehen!

hast Du Dich beim penetrieren schon mal selbst angefasst
um zum orgasmus zu kommen?
hast Du Dich schon mal selbst befriedigt?

dann weisst Du ja, wie es geht...

Ich kann irgendwie nicht verstehen, warum es für viele Männer so wichtig zu sein scheint, dass sie eine Frau zum Orgasmus bringen (müssen). Und scheinbar fühlen sich dann manche nicht als "echter Kerl", wenn es nicht klappt?

Ohne prahlen zu wollen - ich hatte schon mit ziemlich vielen verschiedenen Frauen Sex. Und nicht wenige bekamen dabei keinen Orgasmus und es war dennoch genial - und zwar für beide! Ich habe schon immer die Einstellung, dass es mir völlig egal ist, ob eine Frau einen Orgasmus bekommt oder eben nicht. Dies mag im ersten Moment total egoistisch klingen, ist es aber nicht. Natürlich freue ich mich, wenn die Frau kommt - aber ich freue mich ebenso, wenn wir zusammen geile Augenblicke haben und ich sehe, dass sie glücklich ist.

Warum soll ich mich da so auf den Orgasmus fokussieren? Entweder kommt er, oder eben nicht. Aber gerade der Fokus darauf macht so viel kaputt - und zwar für beide: die Frau fühlt sich nicht wohl dabei, weil ich es ja zu brauchen scheine, dass sie kommt und ich selber fühle mich nicht gut, weil ich es nicht "bringe"? Warum das Ganze?

Sex ist einfach schön, wenn man mal den Kopf ausschaltet und das gilt für beide. @******l90 versuche deinem Partner mal klar zu machen, dass eine Frau anders funktioniert als ein Mann. Der Mann sieht den Orgasmus gerne als Ziel, als sexuelle Erfüllung an - dies ist bei vielen Frauen nicht so. Und ziehe ihm auch den Zahn, dass er seiner Meinung nach vielleicht kein toller Hecht wäre, wenn du nicht kommst. Vielleicht kannst du ihm auch klar machen, dass er gerade mit seinem Druck es noch schwieriger macht (kann aber auch ein schlechter Ratschlag sein - vielleicht lässt man das eher außen vor; musst du selbst wissen, du kennst ihn).

Diese ganzen Märchen, dass ein "toller Typ" eine Frau IMMER zum Orgasmus bringen kann, sind totaler Schwachsinn! Ich bin mit meiner Frau seit mehr als 12 Jahren zusammen, sie hatte ihn ihrem Leben noch nie einen Orgasmus. Bin ich jetzt ein totaler Versager, haben wir nie geilen Sex? Nope - bin ich nicht und unser Sex ist für uns beide äußerst erfüllend!

Jeder Mensch "funktioniert" anders. Männer kommen im Regelfall generell einfacher und können daher vielleicht nicht verstehen, dass Frauen oftmals anders ticken. Aber vom Mythos Orgasmus sollte man einfach weg - nur weil ne Frau kommt, ist das noch keine Garantie dafür, dass wir eben den besten Sex ever hatten. Ich finde es höchst unterschiedlich - den Orgasmus erleben kann toll sein, aber ich hatte auch schon wahnsinnig schöne und wundervolle sexuelle Momente, ohne jeglichen Orgasmus.

Aber versuche deinem Partner klar zu machen, dass es nicht auf den Orgasmus ankommt. Denn langfristig gesehen wird euch sonst möglicherweise seine fehlende Einsicht jegliche Lust am Sex nehmen, da ihr beide von der Situation gefrustet seit und euch am Ende im schlimmsten Falle noch gegenseitige Schuldzuweisungen macht. All das ist dieser doofe Orgasmus im Leben nicht wert!

Ich hoffe, du kannst bei ihm durchdringen - viel Glück wünsche ich dabei. Und wer weiß: vielleicht klappt es ja so völlig ohne Druck irgendwann von selbst wieder, auch das habe ich schon öfter erlebt.

Weil wir in einer Gesellschaft leben, in der die Menschen hauptsächlich nach ihrer Leistung beurteilt und bewertet werden.

Da kommt selbst der rationalste, augeklärteste Mensch teilweise in die Verlegenheit, Jahre lang erlernte Normen und Werte nicht einfach ablegen zu können.

Im Einzelfall hilft wohl kurzfristig nur Kommunikation. Mittel- bis Langfristig muss dann jeder eigene Wege finden sein eigenes Sexualitätsverständnis zu entwickeln, dass dann hoffentlich nicht mehr von Stereoptypen und überzogenen Normalitätsvorstellungen geprägt ist.

wenn ER ihr nicht glaubt,
dass sie auch ohne orgasmus glücklich ist

hat ER ein vertrauens-problem!

es ist nicht Ihre aufgabe,
ihm vertrauen mit der schöpfkelle einzuflössen

das kann nur die aufgabe eines therapeuten sein...

Die meisten Therapeut*innen haben sicher gerade nichts besseres zu tun als sich mit sowas zu beschäftigen ...

Hast du es ihm auch so gesagt?

Wie wäre es das ihr einfach mal nur kuschelt? Sex sollte laufen und nicht zum Druck werden. Wenn aus dem Kuscheln Sex wird, macht ihr es einfach. Oder verwöhnen ihn mit einer Massage, zum Schluss um den schwanz. Bleib angezogen, gib ihm nicht die Chance zu denken, sie will jetzt Sex, jetzt muss ich.

Ich mach es ebenso. Wenn ich mal aus was weiß ich für Gründen keinen sex will, bleibe ich angezogen und verwöhnen ihn bis er kommt. Ab und an steht er dann halt doch auf und sagt mir das ich mich ausziehen soll. Dann ficken wir auch. Aber durch das angezogen sein signalisiere ich ihm: heute bist du dran. Ich verzichte.

Du kennst ihn wohl besser als wir, die Antwort solltest du also auch finden können, wenn du keine empathielose Neandertalerin bist

Absolut. Ebenfalls möglich ist ein ausgiebiges Vorspiel, dann kommt er unter Umständen auch mit weniger Zeit aus.

Ich würde als erstes Mal vorschlagen, den Zeitdruck raus zu nehmen.
Der beschriebene Leistungsdruck entsteht nämlich meistens, wenn man für den Sex nur eine bestimmte Zeit zur Verfügung hat. Da reicht es mitunter schon zu wissen, dass in 8 Stunden die Nacht zuende ist, um dann doch ein wirklich genüssliches Zelebrieren zu verhindert.
Wenn hingegen keinerlei Zeitdruck besteht, dann gibt es auch nicht so einen Leistungsdruck, denn man hat alle Zeit der Welt.

Das führt natürlich zu weniger Sex, aber meiner Erfahrung nach wird das durch die Qualität mehr als kompensiert.

Verabredet euch zum Kuscheln.. und zwar NUR zum Kuscheln. Und möglichst dann, wenn ihr jede Menge Zeit habt (überwiegend zum Wochenende, aber kann ja bei euch anders sein).

Aber vorher solltet ihr euch mal zusammensetzen und Reden. Ich finde, gerade in jungen Beziehungen wird einfach zu wenig geredet.
Mach ihm klar, worauf du Wert legst und worauf nicht und hör ihm zu, was ihn bedrückt.

Vll wäre auch ein schönes Wochenende in einem Wellnesshotel eine Möglichkeit, wo ihr euch beide tagsüber entspannen könnt. Sehe gerade, ihr wohnt in Erding, da habt ihr doch die Möglichkeit quasi vor der Tür. Und man kann in der Therme auch übernachten.

Also es gibt jede Menge Möglichkeiten, einfach mal ausprobieren.

Ich wünsche Dir viel Erfolg

Wäre es da nicht wichtiger, dass er für sich mal herausfindet wo, wann und wie sich dieses Denken entwickelt hat? Also auch ein stückweit Ursachenforschung und nicht allein nur Symptombekämpfung betreiben?

Er kann ja nicht annehmen wie Du es siehst und fühlst. Ist doch schwierig, wenn er Dich an der Stelle nicht ernst nehmen kann oder? Alles auf den Orgasmus reduzieren

Verständnisfrage: verstehst du / ihr unter Sex die Penetration oder auch unter Einsatz von Händen, Zunge, Spielzeug?

Eines der Dinge, die ich mit neuen Liebeleins sehr gerne mache, ist das gegenseitig sich Zeigen, was alles geil macht - dazu gehört auch, vor den Augen des anderen zu masturbieren. Auf diese Art lernt der andere auch, auf wie viele verschiedene Arten ich zu Höhepunkten komme und was mir gefällt. Ebenso natürlich umgekehrt.

Und lachen, gemeinsam lachen nimmt so viel Druck weg!

Spielt ihr gern miteinander?

Mhm, mal ein Tipp? Es gibt Männer, die zwar die Worte hören, aber nicht wirklich verinnerlichen, was da so alles gesagt wird.

Mein Vorschlag: Zeig es ihm. Lass es ihn erleben. Lass ihn teilhaben an Deiner Reaktion, Freude, Erregtheit - ohne Worte

Das Ausleben der Sexualität ist eine sehr instinkthafte und emotionale Sache und manche Männer können da mit 'drüber reden' wenig anfangen. Mal ein Satz wie 'das hat mir vorhin wirklich sehr gut gefallen' ist okay, aber wenn es ans Erklären geht, ist 'Mann' schnell im Kopf, in der Ratio und es ist selten, dass von dort etwas in die Gefühlsebene eindringt oder damit verknüpft wird.

Vielleicht gehört Dein Freund ja zu diesen Männern?

Besser als 'reden' ist dann 'handeln'. Zeigen. A little less conversation, a little more action

so wie die TE Ihren partner schildert
würde ich mal denken

es ist SEINE baustelle - nicht Ihre
ER muss seine zwangsjacken, die ihm seine prüde kindheit beschert haben,
ablegen wollen
er muss sich fallen lassen wollen
er muss Dir so vertrauen wollen, dass er sich auch fallen lassen will

Du, liebe TE kannst ihn lediglich unterstützen

bei all der rederei - dem ausprobieren und experimentieren
sollten auch mal fort-schritte zu bemerken sein...

warum wollen bloss immer die ein problem haben

die gar keins haben?

Ich würde mal behaupten, du bist nicht die Instanz die das zu beurteilen hat.

Wie wäre es, wenn ihr verabredet, Sex zu haben, der nicht zum Orgasmus führt. Nur zum beiderseitigem Vergnügen..?
Den Moment leben, ohne Erwartungen, ohne Druck.

Meiner Erfahrung nach: Gar nicht

Das kann er nur selbst bewerkstelligen. Du kannst ihn dabei unterstützen, aber das wird erst sinnvoll wenn er die Situation als problematisch verstanden hat und beschlossen hat, sie abändern zu wollen.

DANN kannst du diesen Vorgang durch Informationen, Bereitschaft neue Situationen auszuprobieren usw. unterstützen. Davor (und dort ist er meinem Verständnis nach) hilft das alles nix.