Individuell
Wenn ich das Thema richtig verstehe, dann geht es darum, dass in einer heterosexuellen MF Beziehung die Frau noch eine homosexuelle Beziehung eingeht bzw. seitenspringt. (also Bi ist)
Die Antwort ist nicht generalisierbar.
Es gibt Männer, die einen Seitensprung ihrer Parternin mit einem Man wesentlich eher akzeptieren als den mit einer Frau.
Ich denke, sie können sich da der Konkurrenz zum Mann stellen (haben also viel Selbstvertrauen in sich, dass sie wieder 'übertrumpfen'). Sie können die Frau einschätzen, da sie "vertraut" reagiert (also heterosexuell).
Wenn dagegen die Partnerin mit einer Frau seitenspringt, dann können sie das schwer verstehen. Möglicherweise fühlen sie sich wehrlos, denn sie haben keine Chance, dass zu bieten, was die 'konkurriende' Frau bieten kann. Dieses Gefühl der Wehrlosigkeit schafft Angst und Ablehnung.
Auf der anderen Seite gibt es Männer, die genau anders fühlen.
Wenn die Frau mit einem Mann seitenspringt, empfinden Sie das als Verletzung und vor allem als Abwertung ihrer Selbst. Sie scheinen nicht zu genügen. Die verlorenen Konkurrenzsituation (denn im heterosexuellem Spektrum sind sie direkte vergleichbare Konkurrenten) führt zu einem Entwertungsgefühl und folgend oft zu Aggression oder Resignation.
Eine Frau, die mit der Partnerin was anfängt, wird dagegen nicht als echte Konkurrenz gesehen. Denn was die Frau bietet,
kann der Mann bei besten Willen nicht bieten. D.h. er braucht sich keine Vorwürfe zu machen, der er versagt hat oder das er nicht leistungsfähig ist. Sondern seine Partnerin hat eben ein Bedürfniss, dass er nicht stillen kann und woanders gestillt werden muss. Das evtl. trotzdem Grundängste wegen gänzlichen Verlust der Beziehung da sind, sei unbenommen. Es hat m.E. aber nicht die emotionale Schärfe.
Selbstverständlich liegen zwischen beiden Polen unendlich Mischformen.
Ich persönlich gehöre eher der 2.ten Kategorie an, d.h. ich hätte wenig Problem, wenn eine Partnerin mit einer Frau Bi-Bedürfnisse auslebt.
Neuschnee