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Sexualität und tiefer Glaube

Sexualität und tiefer Glaube
Dieses Thema ist an erster Stelle für gläubige Menschen gedacht.

Stehen meine sexuellen Neigungen, die ich glaube im Moment ausleben zu
müssen um mein Gleichgewicht zu erhalten im Widerspruch zu meiner Religion?

Als ketzerischer religiöser Mensch mache ich mir die Frage nicht zu leicht
und die Entscheidung ist nicht immer zu Gunsten meiner Triebe.
Welche Religion ein Mensch hat ist für mich zunächst uninteressant. Viel
interessanter finde ich unsere Gottesvorstellungen:

Wenn ich mir ein Wesen vorstelle, welches die absolute Liebe ist, also:
den Einen Unaussprechlichen Ewigen Gott -

so ziehe ich
in meiner Vorstellung des dreidimensionalen Denkens alle Register: wie Ethik,
Humanismus, Toleranz, Verzeihung, Güte, Verständnis usw.
Und das alles in einer Form
von Statik ohne den uns bekannten Gegenpol.
Nur sollen diese Eigenschaften
noch grandioser jenseits meiner Vorstellungskraft sein und
sich auch noch ewig in alle Zeiten multiplizieren.

So einem Gott könnte ich bedenkenlos dienen. So einem Gott möchte ich von
Herzen nachfolgen, wenn das auch nur in kleinen Stolperschritte vor sich geht.


Dagegen steht die Gottesvorstellung, dem leider noch viele Gläubigen unterliegen:
ein grausamer strafender Gott, der seine Kinder ununterbrochen quält, wenn sie nicht
artig sind und seine Gebote beachten. Und wenn er einmal einen Tag gut gelaunt ist,
auch großzügig und erhaben seine Gaben verteilt.
Ein Gott dieser Welt im ständigen Wechselbad von Gut und Böse, Glück und Unglück,
Tag und Nacht.
Wenn ich so einen Gott näher unter die Lupe nehme, kann ich nur zu einem Ergebnis
kommen: Er ähnelt uns Menschen sehr, er ähnelt einem wahnsinnigen Diktator, solche
Götter finden sich reihenweise in unserer Wirtschaft und manchmal auch auf jeder Chefetage. *uah*

So ein Gott sollte dringend einmal eine Therapie bei einem humanistischen Therapeuten machen. Es kann doch nicht sein, wenn ich als denkender Mensch Idealvorstellungen
von Ethik und Humanismus hege, dass mein Gott, der mir ein Vorbild sein soll, diese
Ideale nach Lust und Laune über den Haufen wirft.

Auf so einen Gott kann ich verzichten. Er besitzt zwar im Moment die Macht, aber ich
gehorche ihm nicht mehr, ich wende mich von ihm ab............
Wie beide haben nichts gemeinsam, denn ich
besitze eine Vorstellung von einer höheren Welt, die dieser Gott mir nicht erfüllen kann.
Also mache ich mich auf den Weg dieses andere wunderbare unbekannte Wesen zu suchen............ *wolke7*

Zur Ausgangsfrage zurück: Wie lebe ich meine Sexualität.
Ich lebe wie jeder andere Mensch meine täglichen
elementaren Bedürfnisse, wie Essen, Trinken, Schlafen und Sex. Darin sehe ich keine
Sünde. Forcierte Askese führt immer in den Wahnsinn.
Wie sieht es aus mit anderen Praktiken?
Ich muss immer prüfen, was will ich eigentlich. Ist ein Drang in mir so stark,
dass es außer in der Phantasie auch praktisch gelebt werden muss.
Probiere ich dies einmal aus und es ist jetzt gelebt und doch nicht interessant
genug. Oder bedeutet es mir so viel, dass es sein muss. *liebguck* *skeptisch*

Ich gebe zu, dass mich persönlich wenig Dinge auf diesem Gebiet plagen, ich weiß nicht
warum dies so ist. Es ist in meinem System nicht vorhanden. Auch wenn ich noch
so viele Foren durchlese, ich bleibe nüchtern.
Daher benötige ich natürlich viel Toleranz und Verständnis
wenn mir andere Menschen sagen, das dies bei Ihnen so ist.

Kein Verständnis gibt es bei mir, wenn ein Staat sich erdreistet, drakonische Bestrafungen
durchzuführen, nur weil es in Jahrtausenden alten Schriften steht.
Wozu sollte dies gut sein, Menschen für außerehelichen Beziehungen auszupeitschen oder
hinzurichten. Wer hat diesen Staat beauftragt, solche Gesetze zu erlassen.
Gott etwa? Kann wohl nicht sein, wenn Gott die Liebe selbst ist.
Also sind solche Gesetze nur von engstirnigen, grausamen Menschen gemacht, die
Macht ausüben möchten. *gr2* *freundchen*

Das hörst sich jetzt auf den ersten Blick so an, als ob der gläubige Mensch alles machen
dürfte, da sein Gott ein Gott des Verzeihens ist.
Ja – aber noch befinde ich mich in der Dialektik unter der Fuchtel des polaren Gottes
mit den zwei Polen – ihm will ich entgleiten und den wahren Einen Gott suchen.
Ich trete also in die Fußstapfen meines Idealgottes...........................
dass dadurch gewisse Dinge an Wichtigkeit verlieren ist selbstverständlich.
Dazu muss ich mich nicht zwingen.

Ich könnte mir also im Rahmen eines bevorstehenden sex. Liebesspiels eine leicht devote
Rolle vorstellen, solange ich weiß, dass es ein Spiel ist.
Ein totales Aufgehen in meinem täglichen Leben in einem anderen Menschen,
wäre für mich undenkbar, da dieser Mensch auch so unvollkommen wie ich ist.
Ich kann ihn nicht als „Herr“ anerkennen, das ist unmöglich.
Das hindert mich auf meinem Evolutionsweg.
*omm* *wink*
*****tis Frau
1.052 Beiträge
Einklang
Ein interessantes Thema - danke für das Eröffnen des Threads - obwohl ich glaube, mich erinnern zu können, dass ich in den letzten Tagen bereits Forenbeiträge zu einer ähnlichen Fragestellung entdeckt habe.

Mein Gottesbild entspricht weitgehend den Ausführungen in Deinen ersten Absätzen und läßt sich für mich auf einen einzigen Satz reduzieren: Gott ist die Liebe.
Was gleichzeitig etwas über das Sein oder Nicht-Sein von Liebe aussagt und über die Qualität derselben, wenn es sie denn ist.
Da geht es meinem Empfinden nach um Vollkommenheit, um unendliche Weite und Tiefe, um Ewigkeit und um Ausschließlichkeit, weil neben dieser Dimension, die alles umfasst, definitionsgemäß kein weiterer Platz mehr sein kann.
Mein Anspruch an mich ist das Streben nach möglichst identer Abbildung dieses Konstrukts auf Erden, was mir manchmal etwas besser und dann wieder schlechter gelingt, doch immerwährende Herausforderung bedeutet, in vollem Bewußtsein dessen, dass dieses Ideal von Menschen nie erreicht werden kann.

Und gleichzeitig gilt die folgende Feststellung: Homines sumus non dei. Das Bemühen wird somit in den möglichen Rahmen gesetzt, nicht als Entschuldigung, die unangebracht wäre, nicht als Freibrief für Passivität, wohl aber als Entlastung im Sinne von Anerkennung menschlicher Beschränktheit/Beschränkungen.

lg Alkestis
Hallo Liaresllatsirk (was für ein Name...!)

hast Du mal "Gespräche mit Gott" gelesen? Könnte für Deine Fragestellung sehr hilfreich sein. Und wenn man ein-zwei Bände gelesen hat, macht man sich über sowas andere Gedanken als vorher. Alles will gelebt werden... u.a. auch der Zweifel, ob man etwas tun sollte oder nicht.

lg
looking_glass
kristallserail

das gottesbild, das du aufzeigst, ist aber menschengemacht....
*zwinker* und hat wenig mit glaubensbotschaft zu tun..... *yo*

dein langes intro muss ich mir erstmal noch in ruhe durchlesen,
bevor ich auch hier nochmal dazu schreibe *g*
kristallserail


wie konnte mir das nur entgehen...
Hallo looking-glass,

wenn mich etwas zwingend quälen würde, käme ich nicht auf die Idee
es ständig zu unterdrücken. *g*
Ich bezweifle aber, dass dies lange bei mir andauern wird.
Mein Bewusstsein schaltet sich schnell ein und ich komme wieder
zum normalen Alltag zurück.
Ich kann dagegen nichts machen. Und bin nicht unglücklich darüber, -
meistens mit mir in Harmonie. *liebguck*
Die Grenze bis hierher und nicht weiter ist bei jedem Mensch anders.
Bei mir ist sie sehr kurz.
Es gibt nichts Neues unter Sonne, es war schon einmal da gewesen –
mich fasziniert wirklich Neues, eventuell einen Paradigmenwechsel,
aber im positiven humanistischen Sinne.

liebe Grüße
Kristallserail
*********2003 Mann
400 Beiträge
Hubbs...
... hier ist es ja endlich mal tiefgründig.

gestatte mir eine -gar nicht so abweichende - meinung zu äußern:

ich nehme den satz "du sollst dir kein bildnis machen" sehr ernst.

ist mit "bildnis" gemeint, eine visuelle vorstellung? ich meine nein!

ich will mir weder einen strafenden vater-gott, noch einen in liebe zu allem zerfließenden softi-gott vorstellen. ich lasse gott in allen seinen von mir spürbaren variationen und facetten auf mich wirken, ohne hinterfragen zu müssen, wes gestalt dieser wirkende gott gerade ist.

dabei ist mir der unterschied zwischen glaube und religion bzw. konfession wichtig.

ich glaube, dass es in den verschiedenen religionen viele gewachsene strukturen gibt, die durchaus für das leben sinnstiftend sind. die 10 gebote stellen eine dieser grundlinien dar.

ich erlebe gott in ganz verschiedenen situationen.

in der natur (im übrigen nicht als ausrede nicht in die kirche gehen zu müssen, weil mir gott in der natur genauso begegnet)

bei einem tollen konzert

bei einem wundervollen sonnenuntergang

beim gespräch (oder gemeinsamen schweigen) mit einem angenehmen menschen

in liebkosung einer schönen frau

und auch beim erfüllenden sex

das erleben bedarf aber für mich keiner weiteren diskussion oder interpretation. es ist so, und das ist gut so (woher kenn ich nur diesen spruch?) für das erleben muss ich mich und kein anderer schämen oder rechtfertigen.

damit ist gott für mich eine allseits präsent,e aber mich nicht dirigierende und einschränkende erscheinung. und so kann ich auch an diesen gott glauben.

kindlich formuliert: wenns mir gut geht, freut sich gott bestimmt, und ich will ihm gerne die freunde gönnen.

foher gruß
benny
Dieses Thema ist an erster Stelle für gläubige Menschen gedacht.

DANN bin ich als überzeugter Atheist raus aus der Veranstaltung, kann mir aber nicht verkneifen, einen kleinen Buchtipp zu geben:

Richard Dawkins - "Der Gotteswahn"

SEHR lesenswert! *zwinker*
Liaresllatsirk:
Stehen meine sexuellen Neigungen, die ich glaube im Moment ausleben zu
müssen um mein Gleichgewicht zu erhalten im Widerspruch zu meiner Religion?

Warum sollte da ein Widerspruch sein? Unsere Triebe gehören zu uns und da sind die sexuellen Neigungen ein Teil davon. Dürfte also schon alles seine Richtigkeit haben. Der Punkt ist wohl eher, dass man dann auch verantwortungsvoll mit seinen Neigungen umgeht, also sane, safe und consensual.
du kannst schon in der Bibel nachlesen:

Sara ehrte ihren Mann Abraham so sehr dass sie ihn Herr nannte.
Ein interessantes Thema
Ich schreibe hier mit einem römisch katholischen Hintergrund der erfreulicher Weise weder durch Befragung bei der Beichte noch mit dem Katechismus oder sonst irgendwie mit der auch bestehenden Doppelmoral traktiert wurde.

Als erstes möchte ich sagen das für mich wichtig ist zu sehen, dass was wir über den Einen Unaussprechlichen Ewigen Gott denken und sagen nur begrenzte menschlichen Vorstellungen sind.
Wir können nur das denken was wir kennen.
Wir können also aus der logischen Struktur heraus nicht sinnvoll über, Gott und wie er ist, sprechen.
Das ist ausserhalb unseres Erfahrungsraumes.
Wir können nur darüber sprechen welche Auswirkungen unsere Vorstellungen und Bilder haben.
Aber wir sprechen dann von und über uns selbst und nicht über den einen ewigen Gott.

Bei der Vorstellung von Gott und "Vorschriften" gibt aus meiner Sicht, unter anderen, zwei Aspekte:

Zum Einen gibt es den Aspekt von Glaubensgemeinschaften sich Regeln und Vorschriften zu geben um eine Vertiefung und Intensivierung des Glaubenserlebens zu erreichen. Hier geht es meist um spirituelles Wachstum auf der persönlichen Ebene. Dazu sind Rituale, Anleitungen, Übungen und auch Gemeinschaftserlebnisse hilfreich.
Hier sind dann auch vorwiegend die Bilder des liebenden Gottes, also auf einer persönlichen Ebene.

Dann gibt es den Aspekt sich sozial und "politisch" und kulturell organisieren zu wollen, klar machen wollen wer gehört dazu und wer nicht. Dadurch wurde auch klar, wer kann mich vor der "Welt" schützen und wer bekommt Sicherheit zu welchen Bedingungen. Und wie und wer lässt die Gemeinschaft sich vermehren.

Von daher zielen die Bilder und Vorstellungen des strafenden Gottes meist auf den äußeren Rahmen der Gemeinschaft. Wie kann der einzelne so gehalten werden das er die Gemeinschaft nicht gefährdet sonder fördert durch sein Verhalten, seine Fragen, seine Vorstellungen etc.
Also geht es hier auch um die Frage wer hat die Macht.

Und das wurde in den letzten ca. 2000 Jahren immer bunt gemischt und immer wieder so gedreht und ausgelegt um die Machtfrage zu klären oder zu sichern.

Und da die Sexualität erst seit kurzem medizinisch sicher und gesellschaftlich akzeptiert von der Fortpflanzung getrennt erlebt werden kann, war sie auch immer auf eine gewisse Weise mit der Machtfrage verbunden. Und so ging es bei Religion sehr selten um Liebe.
Sondern immer auch um Kontrolle.

Und hier bei uns ist erst seit kurzem die Religion nicht mehr berechtigt uns zu kontrollieren und zu beherrschen.
Und daran ist die Kirche noch nicht gewöhnt.
Und daran sind wir noch nicht gewöhnt.

Und die Kirchen sind so mit sich selbst beschäftigt, dass Ihnen noch nicht klar ist wie sie aufhören können, dieses Spiel um Macht und Kontrolle, hinter Glauben und Liebe zu verstecken.

Also bin ich aufgefordert meine Gedanken über mich, über Gott, über andere Menschen, über Sex, über Praktiken und Vorlieben, über Verhalten und Vorstellungen einfach anzuschauen, zu filtern, zu prüfen, um zu erkennen was davon tatsächlich mit mir etwas zu tun hat, was und wer ich in Liebe mit mir und mit dem anderen tatsächlich sein will.

Und was davon kommt aus Angst, Sehnsucht, Einsamkeit, Schmerz, Gier, Egoismus, Hunger, Kontrolle, Eifersucht, Zwang, Vorschriften etc. alles das was mich hindert Liebe zu mir zu spüren, was mich hindert andere lieben zu können.

Daher setzten nur meine Gedanken meine Grenzen. Und je weniger ich denke, und je mehr ich wahrnehme, desto mehr kann ich in der Liebe sein.
Auch mit meinem Körper und meiner Sexualität.
Auch in der Begegnung mit dem anderen Menschen.

Und das kann meine Vorstellung von Gott nur sehr erfreuen!

LG Maxu
****a_S Frau
3.135 Beiträge
Gott
freut sich und wird sich freuen!
So wunderbar und klar geschrieben - hab Dank!

Lieben Gruss,
Clara
*******Top Mann
1.035 Beiträge
Nun, ich würde mich der Frage gerne von einer anderen Seite nähern. Wenn Gott die Menschen mit all dem ausgestattet hat, dann wird er sich wohl etwas dabei gedacht haben. Also haben die Fähigkeiten, zu lieben, Lust zu empfinden, zu spielen – auch "nur" um der Lust und des Spielens willen – einen Sinn. Demnach wären von Menschen erdachte Ge- und Verbote, wie Mensch damit umzugehen hat, an der Grenze zur Gotteslästerung. Denn Gott hat die Menschen ja auch mit jeweils eigenem Hirn gesegnet, darüber nachzudenken, was sie aus seinen Gaben machen, wie sie sie einsetzen, wie sie leben...

Die Religionen definieren ein paar "Spielregeln", wie diese Gaben im Umgang mit Mitmenschen eingesetzt werden sollen und wie nicht. Nun ist der Mensch auch mit der Gabe gesegnet, faul zu sein. Da bieten andere gerne Orientierung an, und schon haben wir politische Organisationen, die vorgedachtes und reglementierte Wege anbieten: die Kirchen.
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team 
@ REsync
So ganz stimmt dieses häufig gebrauchte Argument aus rein theologischer Sicht nicht (auch wenn es auf den ersten Blick einzuleuchten scheint und auch wenn ich in der Sache an sich absolut Deiner Meinung bin!):

Gott hat uns auch mit den Fähigkeiten ausgestattet, zu morden und zu lügen und zu betrügen ...

Trotzdem ist das keine grundsätzliche Erlaubnis, das zu tun. Es könnte auch eine Aufforderung sein, es trotz der vorhandenen Ausstattung und Möglichkeit eben gerade nicht zu tun und der Versuchung zu widerstehen ...

(Der Antaghar)
@*****gar
aber man mordet, lügt und betrügt doch gemeinhin nicht, weil es einem so Spaß macht (gibts natürlich auch aber das ist ja nochmal was anderes...), sondern aus Angst.

Wäre man näher am Gottvertrauen, wüsste man, dass man keine Angst haben muss, und dann würde man all das auch nicht tun (ohne sich irgendwie davon abhalten oder "überwinden" zu müssen...)

Ich kann mir halt vorstellen, dass gewisse Neigungen einen sehr weit vom Gottvertrauen wegführen, weil sehr weit in die Dualität hinein, aber in einem Umkehrschluss führen sie einen dann wieder zum Gottvertrauen hin, in der Hingabe. Kommt immer darauf an, wie bewusst man ist und mit sich und seiner Sexualität umgeht.
Danke für die vielen gute Tipps und Meinungen.
Werde mich auch mit verschiedener Literatur beschäftigen, die ich noch nicht kenne. *les*

@****375 – vor Atheisten, die eine bestimmte Richtung in Ethik verwirklichen wollen,
habe ich Hochachtung. Dann kannst Du Dich gerne beteiligen.
Bin immer der Meinung, dass Atheisten, den Gläubigen Menschen beweisen sollten:
Es geht auch ohne. Wir morden/stehlen nicht und versuchen nicht mit voller Absicht anderen
ein Leid zuzufügen. *liebguck*

@******aer – Du hast sicher eine lockere, fröhliche Art.
Auch wenn ich zu mehr Ernst tendiere, so quäle ich mich nicht den ganzen Tag –
insbesondere auch durch meine Ausflüge nach Osten – beschäftige mich mit allen
Weltreligionen, aber am liebsten immer mit ketzerischen Strömungen, ob bei Christentum
oder anderen Religionen. Wenn ich mal zu viel nachdenke, dann Lao Tse:
Das Loslassen ist der Rechte Weg des Tuns. *bye*

@**xu
andere Wege gehen – es hat lange gedauert bis wir mündig geworden sind, sei es
in der Sexualität oder auch in unserem Glauben. Heute lassen wir uns nicht mehr vorschreiben, mit wem wir außerhalb einer Ehe eine erotische Beziehung anfangen möchten.
Denke generell, wenn ich mich von allen Glaubens und Gottesvorstellungen, die man
2000 Jahren in uns eingepflanzt hat, frei mache
und dann selbst auf die Suche gehe, um festzustellen, welcher Glaube passt zu mir.
Diese freiwillige Entscheidung haben wir heute und wurde uns vor wenigen Jahrhundert
verwehrt.
Natürlich wäre es anmaßend, wenn ich Gott vorschreiben möchte, was für Eigenschaften
er haben müsste. Aber ich habe für mich beschlossen mich von dem strafenden Gott
zu lösen.
So schreibt z.B. Sri Aurobindo:

„Und selbst wenn die Seele etwas Geschaffenes ist, ein kindliches Wesen, das von Natur
zu lernen hat, und in der Unsterblichkeit hineinwachsen muss, dann muss das kraft eines
umfassenden Gesetzes des Wachstums geschehen und nicht durch einen göttlichen
Kodex primitiver und barbarischer Justiz.“ *barbar*

@***ra – denke Gott benötigt auch die Ketzer, sonst kann es keine Entwicklung geben.
In den ersten 1.500 Jahren n. Christus war für mich Europa wie tot. Keine wirkliche
Philosophie, Verneinung der Antiken Philosophie
Eine ketzerische Bewegung gab es in Okzitanien: Katharer und Templer – diese wurden
brutal verfolgt. Und das Denken wurde wieder eingestellt.

Möchte auch allen danken, die ich jetzt hier nicht namentlich erwähnt habe.
Falls erwünscht, hole ich dies gerne nach. *g*

Grüße
Kristallserail
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team 
@ looking_glass
Bin da völlig Deiner Meinung!

Für mich sind Religiosität bzw. Spiritualität ohnehin nur wahrhaftig zu leben, wenn sie mit Leiblichkeit einhergehen, also auch mit liebe- und lustvoller Sexualität. Ebenso wie ich überzeugt davon bin, dass wirklich guter Sex nur mit gewissen spirituellen Komponenten erfüllend und langfristig befriedigend sein kann (auch im Sinne von "befriedend").

Mir ging's nur darum, auf das dünne Eis hinzuweisen, auf dem man sich mit dem Argument von "REsync" bewegt ...

(Der Antaghar)
Wir morden/stehlen nicht und versuchen nicht mit voller Absicht anderen ein Leid zuzufügen.

Nur gerade darin haben sich Religionsgemeinschaften gleich welcher Couleur in den vergangenen Jahrtausenden ja nicht gerade unmaßgeblich hervorgetan oder? *floet*
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Ich glaube, ich habe so meine Verständnisprobleme mit der Fragestellung...

Wenn jemand ein sehr religiöser Mensch ist im Sinne des christlichen Glaubens und wenn er seinen Glauben nach bestem Wissen und Gewissen praktizieren möchte...

dürfte der dann überhaupt Sex zum reinen Lustgewinn haben?

Ich denke nicht.

Die katholische Kirche propagiert doch heute noch die Abschaffen von verhütungsverhindernden Maßnahmen, weil sie Gottes Wille und seiner Schöpfung entgegen stünden.

Wen jemand also sehr religiös ist im christlichen und vor allem im KIRCHLICHEN Sinne, dann wäre es konsequent, jungfräulich in die Ehe zu gehen, sich nur dem einen Menschen sexuell hinzugeben, der einem vorbestimmt ist und auch nur dann Sex auszuüben, wenn die Gründung einer Familie geplant ist.

Wie da die "devote" Neigung der Threadstellerin hineinpasst, verstehe ich nicht so ganz.

Wenn die Threadstellerin aber ihre eigene Vorstellung von Gott hat, die mit kirchlichen Doktrinen nichts zu tun hat, wie sie ja schreibt, wenn sie also Gott als ein schöpferisches, liebendes Wesen wahrnimmt... dann würde ich sagen, dass der Auslebung ihrer Sexualität nichts im Wege steht.

Wenn Gott existiert und wenn er uns geschaffen hat und wenn er das alles in Liebe gemacht hat und wenn er kein strafender Gott ist... dann hat er uns mit voller Absicht so gemacht wie wir sind. Dann hat er uns nicht nur unsere Körper gegeben sondern auch unsere Lust und unsere Neigungen. Dann denke ich, dass ich dieses Geschenk der Liebe, der Leidenschaft und der Lust annehmen sollte, das Gott mir mit meinem Leben gemacht hat.

Ich persönlich glaube nicht an einen christlichen Gott, aber um zu dieser Einstellung zu kommen, hat es schon ein paar Jahrzehnte Entwicklung gebraucht. Ich habe mich immer viel mit Religion und Sinnsuche beschäftigt und meine, wenn es irgend eine höhere Existenz gibt, die für all das, was auf der Erde kreucht und fleucht verantwortlich ist, dann hat diese Existenz uns mit Grund so geschaffen wie wir sind.

Meine persönliche Gottheit ist die Natur, mit ihren perfekten Konstrukten und ihren unendlichen Kreisläufen, denen sich alles auf der Erde unterordnet. Ich habe deshalb keinerlei Problem damit, meine Lust in allen ihren Facetten auszuleben. Ich denke, dafür wurde sie geschaffen.
Hallo,
bin ca. drei Tage verreist und melde mich dann wieder.
Habe also nicht das Interesse am Thema verloren.

@*****har – schreibe Dir gerne, warte aber noch ab. *koenig*

@*****tis
Die Bemühung nicht ganz aus den Augen verlieren finde ich gut.
Ein Weiser sagte einmal: das was mich traurig macht, dass ich nur einen einzigen Hammerschlag auf das Schwert, (welches
zur Erkenntnis führt ) schlagen kann, welches geschmiedet werden muss.
Nach mir kommen Menschen, die einen zweiten Schlag machen.
*drummer*

blackbird und looking-glass
@*********tung – mir kommt langsam der Gedanke, Kirche und Staat hat
und 2000 Jahre vorgeschrieben, was wir machen dürfen u. nicht.
Langsam nehmen wir unser Leben selbst in die Hand. Das ist eher unbequem –
jetzt müssen wir selbst entscheiden, was für uns ganz persönlich Moral ist.
Jetzt müssen wir Verantwortung übernehmen für unsere Taten.
Ich glaube an das Karma-System ( solange noch unbedingt notwendig )
und an die Schuldvergebung.

Lachen muss ich allerdings, wenn ich ältere Mafiosi-Filme sehe, wenn
der Patricharch auf dem Sterbebett, schnell bereut. Und alles ist gut.
So naiv kann selbst die christliche Lehre nicht sein.
*aua*

@****nc:
„die vorgedachtes und reglementierte Wege anbieten: die Kirchen.“
Wird hart für die Kirchen, wenn ich jetzt sage:
Habe beschlossen die Mitglieder meiner Kirche auf ganz wenige Personen
zu reduzieren: nur mich selbst.
Könnte mir Ausnahmen vorstellen: Wenn eine Kirche zu mir sagte:
Bei uns können sie nicht nur, bei uns müssen sie ihren eigenen Weg gehen und
finden. Alles was wir dabei tun können: Empfehlungen
Und sie müssen jeden Tage die Wahrheit von heute für eine höhere Wahrheit
von morgen loslassen.

@*****ody
das mit dem „Herr“ ist so eine Sache. Das kann ich durchaus kurz akzeptieren
eher als Spaß. Besitze eine leicht devote Neigung,
ohne Interesse an Schmerzen, da ich sehr schmerzempfindlich bin.
Lasse mich auch im positiven Sinne lenken und manipulieren ( merke das aber )
sagte auch nichts dazu, solange es mir gefällt.
Aber ein totale Macht über mich würde ich selbst einem Guru nicht einräumen.
Auch keiner Kirche.
Meinen Liebhaber möchte ich achten und lieben, aber auf gleicher Ebene.

und Sinas Traum:
Es gibt einen schöne Beschreibung in den apokryphtischen Schriften:

Der Mann ist Herrlichkeit Gottes
Die Frau ist die Herrlichkeit des Mannes.

Wenn dies richtig gedeutet wird, ( nicht als Unterwerfung )
kann ich dazu stehen. Das würde mich als Frau sehr aufwerten.
Dann freue ich mich darüber, wenn ich das für meinen Liebsten darstellen könnte.

*wolke7*


Grüße an alle
Kristallserail
***oy Paar
476 Beiträge
WOW was für ein Thema.

first of all @ Liaresllatsirk RIESENRESPEKT davor hier dieses Thema auf zu machen , ich ziehe mehr als einen Hut !!!

Zunächst einmal zu mir ( Herr Wowoy, im Volksmund auch Ingo genannt *g*)

Ich bin überzeugter Atheist und das nicht weil ich es nicht anders kenne, mir wurden religöse Dinge schon nahgebracht, sondern weil ich für mich entschieden habe meine Maxime für mich zu leben, soll heißen ich achte für mich auf Werte die ich für richtig finde, ohne mir diese von anderen "reinreden" zu lassen. Dennoch interessieren mich solche Themen brennend.

Zum Thread:

Ich denke zunächst muß man erstmal "Gläubig" unterscheiden.

In meinen Augen ist es ein himmelweiter Unterschied ob jemand an Gott glaubt oder (auch) an die (seine) Religion und Kirche.

Wenn jemand an seinen Gott ( unabhängig an welchen ) glaubt, so denke ich ist es in meinen Augen relativ einfach, dies in Einklang zu seinem Leben zu tun weil man sich "seinen" Gott paralell zu seiner Entwicklung, seinem Leben bildet. Will heissen, wenn ich sexuell sehr offen agiere wird es im Einklang mit seinem Gott sein, weil man den Weg ja "gemeinsam" entwickelt.

Wesentlich heftiger wird es wenn man hinter seiner Religion/Kirch steht.
Dort denke ich, wird es je nach intensität immer schwieriger, bis hin zur Unmöglichkeit. Ich nehme mal als Beispiel katholische Christen.
Je mehr man hier an die Kirche, und somit den Direktiven und Enscheidungen des "Bodenpersonals" glaubt, desto schwieriger wird es, sich gerade sexuell zu entfalten. ( Im übrigen geht es auch den Wissenschaftlern so, Sprichwort Schöpfung und Darwin ) Wer 100% katholisch lebt darf sich eben nur Fortpflanzen. Eventuelle Abstufungen muß dann jeder mit sich ausmachen. Wobei ich es allerdings tragisch finde wenn das so ist. Ich habe überhaupt nichts gegen die Menschen die ihr Credo in der Kirche gefunden haben und danach leben ( solange sie mich nicht bekehren wollen *g* )
Aber wenn jeman in Zweifel, Zwist und ggf wirkliche seelische und körperliche Probleme kommt, weil das was er leben möchte nicht mit seinem Glauben vereinbar ist, dann wird es brisant. Weil in meinen Augen dann eine Fremdsteuerung vorliegt. Das heißt doch das ich mich persönlich nicht so entfalten kann wie ich will weil ein anderer es so vorschreibt. ( sollte an dieser Stelle jemand meinen "aber da sist doch mit staatlichen Gesetzen auch so", so muss sagen, spar dir die Zeit des weiterlesens, du hast nicht verstanden um was es hier geht *g*)

Als absolut Freiheitsliebender Mensch möchte ich sagen das jeder sich so frei entfalten sollte wie er es will ( solange natürliche kein anderer Ungewollt zu schaden kommt ) ohne das dies jemand einzuschränken hätte. Wenn jemand also z.B. seine devote Ader ausleben möchte, so möchte ich fast sagen hat er sich gegenüber die Pflicht dies zu tun, da es seinem Gleichgewicht entgegenkommt. Und hier hat in meinen Augen niemand ( kein Staat, keine Kirche, kein Gott ) das Recht jemanden vom erreichen seines inneren Gleichgewichtes Abzuhalten.

Ein bißchen philosophisch betrachtet möchte ich vielleicht ergänzen:
Wir haben nur das eine Leben, und keiner weiß wirklich was danach kommt. Also sollte man sich so entfalten wie es einen am wohlsten ist, wie es einem in Einklang mit sich selber bringt. Ein Maler der seine Passion im malen hat sollte auch nicht davon abgehalten werden weil jemand sagt MALEN IST UNANSTÄNDIG. Und ich glaube auch nicht, das wenn es einen Gott geben sollte, dem viel dran gelegen wäre seine leute im Ungleichgewicht zu lassen.

Im Gegenteil, ich denke das die Religionen die Menschen wesentlich mehr trennt als eint. Sicherlich, der Einzelne mag seinen Anker in der Religion gefunden haben, dennoch denke ich das sie global gesehen die Menschen trennt. Hätten wir seit den ersten Kreuzzügen unsere Kraft dafür benutzt JEDEN Menschen (gleich seiner farbe, religion etc ) zu achten EINSCHLIESSLICH UNS SELBST, ich glaube wir wären wesentlich weiter in den paar hundert Jahren gekommen als wir es bis jetzt sind.

Ich denke es ist auch kein Zufall, das der Buddismus, dessen Hauptziel der innere Einklang ist, momentan solche Zuwachsraten hat.

Das Ideal
Ein mensch der völlig mit sich im Einklang ist, achtet zu 100% scih und andere. Mher bräuchte es auf diesem Planten nicht.

nur meine Meinung
so long
Herr Wowoy ( aka Ingo )
***oy Paar
476 Beiträge
@ Liaresllatsirk

noch einen Nachtrag zu deinem (eigentlichen "Problem" *gg*)

Ich KANN sehr dominant sein, und Frau Wowoy sehr devot,
wir empfinden ( wie du offensichtlich auch) 24/7 als extrem langweilig.
(keine kritik, soll jeder machen wie er will )
Warum das so ist erklärt sich dadurch was du schon angeschnitten hast.

Uns erregt ihre "Schwäche" als Gegenpol zu der Stärke.

Nur weil sie so stark ist, sich ab und an schwach zu geben, wird das Spiel für uns interessant. Bei einer 24/7 ist es keine Kunst schwach zu sein, weil (meist) sie das immer ist. Aber die Stärke, sich faallen lassen zu können, sich in andere Hände zu geben, ohne sich dabei den berühmten Zacken aus der Krone zu brechen, und ohne in der restlichen Zeit Probleme damit zu haben, die bringt die Würze.

Für mich muß eine Frau so stark sein um sich schwach z ugeben, denn dann ist es wirkliche Hingabe, dann ist es in diesem Moment ihr Wille.
Ich will kein Hündchen was hinter einem her sabbert, sondern eine starke gleichberechtige Partnerin die sagt ICH BIN ICH MAL "schwach" und damit mir eigentlich nur ihre Stärke beweißt. Es würde in diesem Thread jetzt zu weit führen das was dahinter steht noch zu erläutern, gehört auch nicht dazu, wollte das nur als Ergänzung deiner letzten Worte noch loswerden *g*
@SINASTRAUM
Wenn jemand ein sehr religiöser Mensch ist im Sinne des christlichen Glaubens und wenn er seinen Glauben nach bestem Wissen und Gewissen praktizieren möchte...

dürfte der dann überhaupt Sex zum reinen Lustgewinn haben?

Ich denke nicht.

Diese Aussage ist aus meiner Sicht sehr knapp, aber zutreffend die Sicht der Amtskirche die damit versucht ihre Schäfchen zu kontrollieren. Also geht es hier nur um das soziale zusammenleben und überhaupt nicht um Glauben oder gar Spiritualität. Es wird nur immer behauptet durch das befolgen dieser Regeln käme man zu einem vertieften Glauben...

Dann hat er uns nicht nur unsere Körper gegeben sondern auch unsere Lust und unsere Neigungen. Dann denke ich, dass ich dieses Geschenk der Liebe, der Leidenschaft und der Lust annehmen sollte, das Gott mir mit meinem Leben gemacht hat.
Davon bin ich auch überzeugt und im Gewissen Sinn ist es für mich "Sünde" wenn man sich davon fernhält, mit der Begründung man folge gegebenen Regeln.
Die letzte verantwortliche Instanz (auch im Sinn der Kirche) ist nämlich der einzelne Mensch selber, mit seinem Gewissen(das er zu bilden verpflichtet ist).
Die Kirche weiss das genau, sagt es aber leider sehr leise bis gar nicht.
Und das die Bibel (auf die sich die Kirche ja beruft und deren Fundament ist) auch sehr lustvolle Texte hat (was gern vergessen wird und diese nicht so intensiv ausgelegt werden wie andere zur Einschüchterung besser zu verwendende ) mögen einige Zitate aus dem Hohe Lied Salomos belegen:

Widmung (1,1)
Das Lied der Lieder des Schlomos.
(1,2 - 1,4)

Er möge mich küssen mit Küssen seines Mundes. Ja, besser als Wein sind deine Liebkosungen. Fein ist der Duft deiner Öle, ausgeschüttetes Öl dein Name - darum lieben dich junge Frauen. Ziehe mich dir nach und wir werden laufen. Brächte mich der König in seine Gemächer, wir würden jauchzen und uns an dir freuen, mehr als Wein würden wir deine Liebkosungen rühmen. Man liebt dich rundweg.

Zwiesprache (1,9 - 2,3)
Mit einer Stute an Pharaos Wagen vergleiche ich dich, meine Liebste. Hübsch sind deine Wangen mit Kettlein, dein Hals im Perlenschmuck. Goldene Kettlein mit Silberstückchen daran werden wir dir machen.
Solange, wie der König beim Festmahl ist, gibt meine Narde ihren Duft. Ein Myrrhenbüschel ist mir mein Geliebter, er wird zwischen meinen Brüsten übernachten; ein Strauß Zyperblumen von den Weinbergen Engedis ist mir mein Geliebter.
Schau - du bist schön, meine Liebste; schau - deine Augen sind schön, wie ein Taubenpaar.
Schau - du bist schön, mein Geliebter und auch angenehm. Unser Bett ist frisch, das Gebälk unseres Hauses sind Zedern, die Sparren Zypressen. Ich bin der Krokus des Scharon, die Anemone der Ebenen.
Wie eine Anemone unter dornigem Gestrüpp, so ist meine Liebste unter den Töchtern.
Wie ein Apfelbaum unter den Bäumen des Waldes, so ist mein Geliebter unter den Söhnen. In seinem Schatten will ich sitzen und seine Frucht ist meinem Gaumen süß.

Zweiter Hymnus auf die Braut (6,4 - 6,10)
Schön bist du, meine Liebste, wie Tirza, lieblich wie Jerusalem, furchtbar wie Fahnengerüstete. Wende deine Augen ab von mir, denn sie verwirren mich. Dein Haar ist wie eine Schar von Ziegen, die von den Höhen Gileads herunterlaufen. Deine Zähne sind wie eine Herde von Schafen, die aus der Schwemme steigen - alle tragen Zwillinge und keines ist unfruchtbar. Wie eine Granatapfelscheibe ist deine Schläfe hinter deinem Schleier.
Sechzig Königinnen sind Schlomo zu eigen, siebzig Mätressen und zahllose Mädchen. Eine Einzige jedoch ist meine Taube, meine Entzückende - Gesegnete ihrer Gebärerin. Die Töchter sahen sie und priesen sie, die Königinnen und Konkubinen rühmten sie.
Wer ist sie, die ausschaut gleich wie die Morgenröte, schön wie der Mond, herrlich wie die Sonne und furchtbar wie Fahnengerüstete ?

Die Fahrt zum Tanzplatz (6,11 - 7,10)
Zum Nußgarten ging ich hinunter, um die Knospen am Bach zu besehen; um zu sehen, ob der Weinstock blüht und ob Granatäpfel sproßen. Plötzlich - ich kannte meine Seele nicht mehr - ward ich in's Gefährt meines edlen Gesellen versetzt.
Dreh dich, dreh dich Schulamith! Dreh dich, dreh dich, damit wir dich betrachten.
Was wollt ihr betrachten bei Schulamith, wie wenn's beim Lagertanz wäre ?
Wie schön sind deine Schritte in den Schuhen, edle Tochter! Die Rundungen deiner Hüften sind wie Geschmeide, das von der Hand eines Künstlers hergestellt wurde. Dein Nabel ist eine runde Schale - es möge ihm nie der Würzwein fehlen. Dein Bauch ist ein Weizenhaufen, umgeben von Anemonen. Deine zwei Brüste sind wie junge Gazellenzwillinge. Dein Hals ist wie der Elfenbeinturm. Deine Augen sind wie die Weiher von Cheschbon am Tor von Bath-Rabbim. Deine Nase ist wie der Libanonturm, der nach Damaskus blickt. Dein Haupt ist erstellt wie der Karmel; die Haarsträhnen deines Hauptes sind wie Purpur - ein König ist in die Locken verwickelt.
Wie schön und wie angenehm ist Liebeslust! Deine Gestalt gleicht einer Dattelpalme und deine Brüste Dattelrispen. Ich sprach: "Ich werde auf die Dattelpalme klettern und die Palmwedel ergreifen." Deine Brüste mögen sein wie Trauben am Weinstock und der Duft deiner Nase wie Äpfel, dein Gaumen wie guter Wein.
Möge er meinem Freund glatt eingehen! Die Lippen der Schlafenden macht er schwatzend.

Gespräch zwischen den Liebenden (7,11 - 8,7)

Ich bin meines Geliebten und nach mir ist sein Verlangen. Komm, mein Geliebter, laß uns auf's Feld hinausgehen, laß uns bei den Zyperblumen übernachten. Laß uns früh aufstehen und zu den Weinbergen gehen - sehen, ob die Reben sproßen, die Blütenknospen sich öffnen und der Granatapfelbaum Frucht treibt. Dort werde ich dir meine Liebe geben. Die Alraunen verströmen ihren Duft und über unserer Tür sind allerlei erlesene Früchte, sowohl frische, als auch getrocknete, die ich für dich - mein Geliebter - aufbewahrt habe. Ach, wärest du mein Bruder, gestillt an den Brüsten meiner Mutter. Fände ich dich im Freien, könnte ich dich küssen und niemand würde mich verhöhnen. Ich würde dich abholen und in's Haus meiner Mutter führen, daß sie mich unterwiese. Ich würde dich mit gewürztem Wein aus dem Saft meiner Trauben tränken.
Seine Linke ist unter meinem Haupt und seine Rechte liebkost mich.
Ich beschwöre euch - Töchter Jerusalems - was wollt ihr sie wecken, was wollt ihr sie aufwecken, die Liebe, bevor es ihr selbst gefällt? Wer ist sie, die heraufgeht aus der Wildnis, angeschmiegt an ihren Geliebten.
Unter dem Apfelbaum habe ich dich aufgeweckt, dort, wo deine Mutter mit dir in Wehen kam - dort, wo deine Gebärerin mit dir niederkam.
Setze mich wie ein Siegel auf dein Herz, wie ein Siegel an deinen Arm, denn stark wie der Tod ist die Liebe, drückend wie die Unterwelt die Eifersucht; Ihre Brände sind Feuerbrände - eine Flamme vom Herrn.

Weder Wassermengen vermögen, die Liebe auszulöschen, noch Ströme, sie hinwegzuschwemmen. Gäbe ein Mann das ganze Vermögen seines Hauses um der Liebe willen her, würde man seiner deswegen spotten?
Zitat ende

Lg Maxu
******ose Frau
1.246 Beiträge
....
also ich komme auch aus einer sehr katholischen familie aber ich geb ehrlich zu das ich mitlerweile meine eigene meinung habe!
es wiederspricht sich alles!

es ist nicht so das ich keinen glauben habe aber ich gehe wohl anderst damit um

ich verzichte für meinen glauben auf nichts!

aber wer das macht vor dem "hut ab"-ich könnte es nicht
es wiederspricht sich alles!

Deswegen gab's das alles in der "guten alten Zeit" auch nur auf Latein, damit "das dumme Volk" nicht merken sollte, wie es besch****n wurde. *zwinker*
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