Meinen Senf ...
... will ich auch noch dazugeben.
Liebe ist ein Kind der Freiheit. Aus meiner Sicht gibt es deshalb zwei Seiten in diesem Fall zu beleuchten:
Meine Freiheit - und die offensichtliche Unfreiheit (= Angst) meiner Partnerin. Ich bin frei genug, Kontakt zu einer Ex zu haben, ich bin aber auch frei genug, vorübergehend auf ihn zu verzichten. Denn wenn meine Partnerin Probleme mit meinen Kontakten zu einer Ex haben sollte, dann hat sie, meine Partnerin, ein ernstes Problem - das gilt es erstmal zu achten, zu respektieren und sehr offen und kritisch anzuschauen.
Hat sie dabei ein mieses Gefühl, ist es ihr Gefühl und kein Grund, es mir zu verbieten. Und wenn sie mich wirklich liebt, wird sie mir vertrauen und es respektieren, dass ich aus irgendwelchen Gründen noch Kontakt zur Ex möchte (in all meinen bisherigen Beziehungen war das denn auch niemals ein Problem, zumal sich jede darauf verlassen konnte und kann, dass ich schon keinen "Scheiß" baue, ihr also bestimmt nicht weh tun werde).
Was kann denn einer Partnerin überhaupt Angst machen, wenn ich die Ex treffe? Dass die Ex irgend etwas besser kann als sie selbst? Na und? Das ist immer so. Vielleicht kann man mit der Ex besser über manche Themen reden oder besser Schach spielen? Ist doch okay.
(Wenn dabei immer gleich an Sex gedacht wird, ist das für mich eine Überbewertung der Sexualität und eine Abwertung von mir - also die Überzeugung, ich könnte der Ex notfalls nicht widerstehen oder wäre noch immer scharf auf sie. Und das wäre ziemlich traurig.)
Niemand wird jemals für mich auf allen (!) Bereichen die Beste sein können, ebenso wenig wie ich jemals für eine Partnerin überall und immer der Beste sein kann. Was ich nicht gerne oder nicht gut kann, darf meine Partnerin selbstverständlich gerne mit anderen tun, denn ich liebe sie und will, dass es ihr gut geht ...
Also - ich lasse mir den Kontakt zur Ex zwar nicht verbieten, aber ich werde immer erstmal respektieren, dass es ihr Angst macht (ich liebe sie ja auch und will ihr nicht unnnötig weh tun). Aber dann auch so lange mit ihr offen, ehrlich und kritisch darüber reden, bis sie begreift, wie blödsinnig ihre Angst ist, und dass sie mir vertrauen kann - oder bis ich begreife, warum sie solch entsetzliche Angst davor hat und ich damit besser umgehen bzw. ihr helfen kann. (Dazu muss man wissen, dass für mich Angst der Todfeind jeder Liebe ist, denn Liebe beginnt für mich erst da, wo Egoismus und Angst überwunden werden.)
Und danach hätte ich dann gerne die Freiheit, die ich mir wünsche. Sonst wäre es für mich nicht die richtige Beziehung.
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Noch zwei persönliche Anmerkungen:
Sich heimlich mit der Ex zu treffen, das kommt für mich absolut nicht in Frage. Das halte ich für feige und verlogen! Und es ist aus meiner Sicht eines Mannes nicht würdig, sich feige und verlogen zu verhalten.
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Mit meiner derzeitigen wundervollen Gefährtin lebe ich seit neun Jahren zusammen - und es wird von Jahr zu Jahr tiefer, intensiver, besser, verliebter ... obwohl ich regelmäßigen Kontakt zu zwei ehemaligen Partnerinnen habe (in den allermeisten Fällen übrigens allein!). Und gibt absolut kein Problem damit.
(Der Antaghar)