Über jemanden hinweg kommen - Eure Erfahrungen?

Ich habe so etwas mal gemacht und für mich hat es nicht funktioniert. Nach der Trennung von meinem ersten Spielpartner, in den ich mich gegen Ende verliebt hatte, habe ich eine Weile Zerstreuung beim Sex mit anderen gesucht. Es hat mich ein paar Wochen gut abgelenkt, aber es war nicht das, was ich wirklich wollte.

Ich wollte meinen Spielpartner. Ich wollte bei ihm sein, ihn anfassen, Zeit mit ihm verbringen, mit ihm lachen, ihn spüren. Also fühlte ich mich trotz der Ablenkung durch Sex mit anderen zunehmend leerer, depressiver und trauriger, weil es nunmal nicht das war, was ich wirklich wollte.

Es ist aber möglich, dass einem der Sex mit anderen zur Ablenkung und zum Drüber hinwegkommen gut tut, Menschen sind schließlich verschieden. Mir hat es nicht gut getan, also hab ich es nach einer Weile gelassen und mich lieber produktiv eingebracht, zum Beispiel ein Buch geschrieben.

Ich habe mich Anfang des Jahres nach über neun Jahren Beziehung von meinem Mann getrennt. Und merke, dass es super einfach wäre, mich mit jemand anderem abzulenken, aber derjenige mir auch nicht das geben kann, was ich gerade will: Geliebt werden.

Also für mich funktioniert das einfach nicht. Was für mich funktioniert, ist der Fokus auf mich selbst, das Auseinandersetzen mit eigenen Zukunftsplänen, produktiv sein, sich abnabeln. Und erst wenn ich diese trauerphase hinter mich gebracht habe, bin ich wirklich bereit, mich auf jemand Neues so einzulassen, wie wir es beide verdienen - nicht als Ablenkung, sondern weil man einander wirklich will.

Nicht mein Ding

Wenn ich liebe und trauere wäre das Selbstverleugnung - alles braucht seinen Raum und seine Zeit.

Das kommt darauf an, wie man sexuelle Begegnungen nutzt.

Als "Ersatzhandlung" für das, was nicht mehr ist - damit habe ich keine gute Erfahrung

Als "Ablenkung" ... einfach im Sinne von "etwas zu tun haben" - keine gute Erfahrung. Da sind andere Hobbies / Tätigkeiten (für mich) besser geeignet.

Als Möglichkeit, wieder unter Leute zu kommen - das war für mich schon ganz brauchbar. Dabei aber nicht der Sex an sich, sondern das Eintauchen in z.B. die Swingerszene. Neue Leute, Lokale, Eindrücke ... und Sex als quasi "Beiwerk".

Als Möglichkeit "sich etwas Gutes zu tun" - für mich funktioniert das prima. Das liegt aber daran, dass Sex ohne emotionale Verbindung für mich super "funktioniert". Das kommt darauf an, wie das für dich ist.

Unverbindlicher Sex ist halt genau das ... unverbindlich. Als emotionales Trostpflaster also (aus meiner Sicht) nicht geeignet.

ja klar!
Beim Verlust der ersten großen Liebe hilft nur eins:
die zweite große Liebe!

Das funktioniert mehr bei Männern als bei Frauen. Männer trösten sich so leicht, während Frauen die Trennung erst verarbeiten wollen, um sich danach frei neuem zuzuwenden.

So meine Beobachtung im Freundeskreis.

Ich finde, mit anderen Leuten ficken, um sich kurzzeitig abzulenken und ggf. den gesenkten Selbstwert durch die Trennung wieder zu steigern - also sich durch andere begehrt zu fühlen - kann mir nicht schaden, aber auch nicht helfen. Genauso gut hilft aber auch manch andere soziale Interaktion, einfach um nicht die ganze Zeit zu grübeln. Was man aber dann im Laufe des Verarbeitungsprozess sowieso tut, und was auch wichtig ist mMn. Also meine persönliche Empfehlung an mich selbst ist Selbsttranszendenz und nicht direkt in eine neue Beziehung hüpfen.

Nein. Klappt bei mir nicht. Ich brauche Zeit zu trauern. Ich muss immer an ihn denken wenn ich jemanden kennen lernen will um mich abzulenken. Dann breche ich den Kontakt wieder ab.

Flirten, aber in der realen Welt, das klappt. Alles andere tut nur weh.

Im guten wie im schlechten tröste ich mich damit das Alle einmal das bekommen was sie verdienen.
Mir hat immer geholfen meinen Humor nicht zu verlieren und dadurch mir eine gewisse Begehrtheit zu erhalten.
Wie ich das dann für mich nutzte war eine Frage der Größe des Verlustes und mit etwas Abstand war keiner mehr sooo groß wie es anfangs aussah.

Bei mir funktioniert das nicht, denn spätestens am nächsten Tag hätte ich wie bei schlechtem Wein oder Bier einen Kater.
Mal davon abgesehen, dass ich mich selbst verarsche kann es auch sehr unfair anderen gegenüber sein.
Die Nebenwirkungen sind einfach heftiger als der Nutzen

Es gibt sehr viele Menschen, die so handeln und die sich nach einer Trennung extrem schnell in die nächste Beziehung stürzen, anstatt die Trennung und ihre Ursachen zunächst zu verarbeiten. Nur im letzteren Fall wären sie, unserer Meinung nach, für eine neue Beziehung wirklich bereit.

In diesen schnell eingegangenen neuen Beziehungen, geht es nicht um den Menschen gegenüber, stattdessen werden die neuen Partner meistens nur als Übergangslösung missbraucht, benutzt und emotional ausgesaugt - z.B. aus Angst vor dem Alleinsein, aus finanziellen Nöten, zur Steigerung des eigenen Selbstwertgefühls, um negative Gefühle besser verdrängen zu können. Derartige Beziehungen sind in der Regel nicht dauerhaft.

Für uns persönlich übernehmen Menschen, die so handeln, keine Verantwortung für ihr Leben, sind egoistisch und lassen sich auf Kosten anderer nicht nur dahintreiben, sondern hinterlassen weitgehend emotionslos ein emotionales Scherbenfeld.

Unsere

Sehr richtig geschrieben!!!!!!

Vielen Danke für eure Ansichten.
Wie habt ihr das gemacht mit dem Trauern? Hätte nie gedacht, dass sowas so wehtun kann.

Sich die Zeit nehmen die es eben braucht.
Je nach Intensität braucht es halt schon mal mehr Zeit, aber am Ende dieser Zeit geht garantiert wieder die Sonne auf.

so wie ich das thema verstehe, geht es nicht darum
sich gleich wieder in eine neue beziehung zu stürzen
sondern sich abzulenken

ich kann mich zurückziehen - mich einigeln und meiner trauer freien lauf lassen

ich kann aber auch genauso gut parties besuchen und versuchen, mit mit flirten und sexeln
abzulenken - die trauer ist allerdings immer dabei

was von beidem jetzt besser ist, musst Du liebe TE ausprobieren
wenn es Dir guttut - mach es
wenn es Dich runterzieht - bleib lieber zuhause

ich habe mich damals zuhause eingeigelt und darüber hinaus hier im joy rumgemacht
gequatscht - geflirtet - mit männern irgendwelche erotischen geschichten ausgetauscht
wichs-vorlage gespielt
bis ich irgendwann mal wieder lust habe, jemanden zu treffen
muss ja nix ernstes sein - einfach mal raus aus der bude
irgendwann tritt dann die trauer in den hintergrund
und die lebensfreude kehrt zurück...

Sie von FK888 schreibt:


Hab ich mal gemacht. Am selben Abend noch hab ich mir jemanden zum Vögeln gesucht. Letztlich war es Ablenkung für ein paar Stunden. Der Sex war jedoch mies und mein Problem am nächsten Tag dasselbe. Ich hab für mich erkannt, beim nächsten Liebeskummer mach ich es besser.


Da ich mich gerade von einem meiner Männer getrennt habe, stecke ich da selbst noch drin in meiner Trauer. Obwohl ich die Trennung wollte, tut es nicht minder weh. Diesmal mach ich es aber anders und versuche die Trauer nicht durch Sex zu übertünchen. Ich habe meinen Mann und zwei sehr gute Freunde, die für mich da sind. Tagtäglich mein Gejammer anhören. Mich aufmuntern. Einer hat eine super Idee gehabt meinen Kopf anderweitig zu beschäftigen und ich arbeite mit ihm an einem kleinen Projekt.
Ansonsten braucht Trauer einfach Zeit.

Ob an diesem Spruch etwas dran ist, wird wohl auch viel von der Persönlichkeit des Menschen abhängig sein. Ich war nie jemand, der wild durch die Betten gehüpft ist und nach meiner letzten Beziehung war ich sogar 4 Jahre sexlos unterwegs, hatte schlicht keine Lust auf Sex. Die körperliche Nähe hat mir gefehlt, aber deswegen mit jemanden Sex zu haben, kam mir damals nicht in den Sinn. Die Beziehung war zum Schluss alles andere als einfach und ich musste sie erst mal verdauen ...

Nach den sexlosen 4 Jahren erwachte die Lust wieder von ganz alleine, es folgten ONS über ONS. Irgendwann lernte ich meine F+ kennen, der Sex wurde häufiger, aber dazwischen gab es einen Mann, den ich wirklich gewollt habe - mit allem Drumherum. Nun, der Herr wollte nicht so und ich habe es dann mit Ablenkung auf sexueller Art versucht - ging ehrlich gesagt gewaltig in die Hose, fühlte mich hinterher immer beschiessener, fühlte sich trotzdem ich mit dem Mann keine Beziehung hatte, wie fremdgehen an - also ließ ich es für mehrere Monate bleiben.

Auch heute bin ich über diesen Mann noch nicht ganz hinweg, aber ich habe wieder guten Sex mit meiner F+, zwar nicht oft, aber immerhin. Habe für mich festgestellt, dass ich mit meiner F+ Sex haben kann ohne mich hinterher beschiessen zu fühlen, ein anderer neuer Mann hat da aktuell keine Chance - nicht einmal für eine schnelle Nummer, wo hinterher jeder wieder seine Wege geht ...

Ergo für mich: Ablenkung funktioniert nur bedingt, mit meiner F+

Einfach so "wegschmeißen" geht nicht. Schliesslich waren mal echte Gefühle da. Das braucht etwas Zeit um sauber abzuschließen und ohne Altlasten wieder neu beginnen zu können. Zumindest bei mir.

Reden mit dem besten Freund oder Freundin. Das kann aber nicht jeder. Trauer ist wie ein großer schwarzer Schatten. Er kommt anfangs in kurzen Zyklen, im laufe der Zeit werden die Intervalle größer zwischen den Tauerphasen. Zu beachten ist dabei das man auch trauern soll und es nicht unterdrücken. Mehr als vier Wochen sollte eine starke Trauerphase aber nicht durchlebt werden, da es sonst eine chronische Trauer werden kann.

Ich hab Kinder und arbeite. Ich versuch den ganzen Tag zu funktionieren. Und abends bzw nachts kommt die Verzweiflung...

@*****a79

Ein guter Tip
Du bist grad auf dem Weg dich zu einem Opfer der Umstände zu machen sowas birgt Gefahr Leute auf dich aufmerksam zu machen die du jetzt gar nicht gebrauchen kannst.

Aus einer Verzweiflung heraus kann man nur falsche Entscheidungen treffen.

Ich glaube, dass geht vielen (wenn nicht allen) so.
Tagsüber ist man mit anderen Dingen beschäftigt.
Aber nachts ist der Verstand ausgeschaltet, der tagsüber "das Ungeheuer" im Schach hält.

Auf Deine Eingangsfrage kann ich Dir keine Antwort geben, weil ich das nie versucht habe (und als Mann wohl auch deutlich geringere Chancen gehabt hätte, das auszuleben - außer bei "Profis", die mich aber nie gereizt haben.)


Die Aussage von BornInHell klingt für mich vernünftig. Pass aber auf, dass Du Dir durch ein Ausprobieren nicht (noch mehr) seelische Schmerzen zufügst.

Gib Dir die Zeit, um das zu verarbeiten - die Kraft dazu wünsche ich Dir!

Wie meinst du das?

schreib mich bitte mal per CM an

Meine Erfahrungen sind, daß es mir nicht gut geht, wenn ich mich nach einer Trennung sofort in die nächste stürze. Mit der besten Freundin darüber sprechen und mich bestmöglich davon ab lenken, mir selbst Zeit und Raum zum verarbeiten geben, daß sind Dinge, die mir helfen. Die nächst beste "Affäre" wird scheitern... definitiv. So meine Erfahrung. Das wäre auch meinem Gegenüber nicht fair, wenn er die Hoffnung hat es könne eine feste Partnerschaft werden.
Zuerst muss eine Tür geschlossen werden um eine neue Tür zu öffnen.