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Der Jahrmarkt

Nocturnal RomanceNocturnal Romance
*******ark Frau
247 Beiträge
Themenersteller 
Der Jahrmarkt
Die Lichter des Jahrmarktes zogen Linda an, seit sie denken konnte. Die ganze Geräuschkulisse war elektrisierend und der Duft nach frischen Popcorn und Zuckerwatte unwiderstehlich. In ihrer Erinnerung waren das immer magische Spätsommerabende.

In diesem Jahr hatte ihre Laune einen jähen Dämpfer bekommen. Die unschöne Trennung von ihrem Freund machte ihr noch zu schaffen, wenn sie ehrlich war. Doch sie wollte ihm auch nicht die Genugtuung geben, sich den Jahrmarkt entgehen zu lassen. Im Gegenteil. Sie zog ihr hübschestes Sommerkleid an, steckte ihr rötlich-braunes Haar hoch und trug einen tiefroten Lippenstift auf, gerade weil ihr Exfreund ihn zu nuttig fand. Er kritisierte ohnehin alles an ihr und hatte Angst, was seine Familie und Freunde denken könnten. Zuhause stand sie noch ganz selbstbewusst vor dem Spiegel. Zupfte den BH zurecht, drehte sich, um sich von allen Seiten betrachten zu können und war zufrieden. Und jetzt stand sie auf dem breiten Feldweg und musste tief durchatmen. War es mutig allein auf den Jahrmarkt gehen zu wollen oder einfach nur traurig, so aufgetakelt, wie er es nennen würde, unter die Leute zu gehen? Doch während sie dies dachte, trugen ihre Füße sie weiter fort, mitten in das Geschehen.

Ohne bestimmtes Ziel lief sie in der Gegend herum und bildete sich ein Blicke auf ihren Körper zu spüren. Nein. Sie bildete sich das nicht ein. Zwischen zwei Buden stand ein Mann, vielleicht Ende Zwanzig, rauchte eine Zigarette und starrte sie unverholen an. Ohne Zweifel, galten seine Blicke ihr. Ein Schatten lag über seinem Gesicht. Aus dieser Entfernung wirkten seine Augen fast schwarz und hatten etwas Bedrohliches. Sie bemerkte, dass sie sein Starren erwiderte und sich seines Blickes kaum entziehen konnte. Sie fühlte sich fiebrig und ein kalter Schauer durchfuhr sie. Mit Mühe wandte sie sich ab. Wie lange hatte sie ihn angestarrt? Sicher nur für Sekunden, doch es kam ihr wie eine Ewigkeit vor. Scham überkam sie, gefolgt von einem Gefühl der Schutzlosigkeit. Schnellstmöglich setzte sie ihren Weg fort und stahl sich aus seiner Sichtweite. Es war dumm ohne Begleitung hier rumzulaufen, schoss es ihr in den Sinn.

Gedankenversunken bummelte sie an den bunten Buden vorbei, doch hatte sie nun weder Appetit auf Popcorn, noch auf die wunderschönen kandierten Äpfeln, die so verführerisch glänzten. Es gab so viele Attraktionen und sie wusste nicht, wo sie beginnen sollte. Da entdeckte sie in der Ferne einen nostalgischen und recht runtergekommenen Schaustellerwagen, der ein Stück abseits stand. Fast hätte man ihn übersehen können. Auf einem rotem Schild stand mit goldeneren Buchstaben: Madame Corbeau. Wahrsagen, Kartenlegen, Handlesen.
Amüsiert dachte sie daran, wie ihr Exfreund sich darüber lustig machen würde. Er hätte sie am Arm gepackt und weiter gezogen. Vermutlich zu einer der Schießbuden, wo er zeigen konnte, was für ein toller Hecht er war. Doch heute nicht. Entschlossen trat sie näher und vernahm den Duft von Sandelholz und einen blumigen Duft, den sie erst nicht einordnen konnte. Lilien womöglich. Sie blickte noch einmal zurück und der Lärm des Marktes schien gedämpfter zu sein. Die Tür stand offen, auch wenn ein Vorhang nur einen Spalt breit erkennen ließ, dass innen Licht brannte. Auf einmal war sie sich nicht mehr sicher, was sie hier sollte. Welche Fragen wollte sie der Dame stellen?

wird fortgesetzt...
*****rPe Mann
1.498 Beiträge
und wann???
Zitat von *****rPe:
DieterPe

einfach abwarten..
Nocturnal RomanceNocturnal Romance
*******ark Frau
247 Beiträge
Themenersteller 
Part 2
Madame Corbeau war von großer, schlanker Gestalt. Hatte breite Schultern und trug einen weiten, schwarzen Kaftan mit goldener Stickerei, dazu allerlei Schmuck. Ihr Make up glich dem eines Showgirls, weswegen Linda ihr Alter nicht wirklich einschätzen konnte. „Setz dich, Mädchen.“ bedeutete Madame Corbeau ihr mit einer Handgeste, auf der Polsterbank ihr gegenüber Platz zu nehmen. Ihre Stimme war rau und ungewöhnlich tief. Ihr französischer Akzent klang aufgesetzt. Linda zögerte. „Ich glaube, ich habe es mir anders überlegt.“ sagte sie entschuldigend. „Unsinn, meine Kleine. Wir erkennen einen lahmen Flügel, wenn ein Vögelchen zur Tür hinein geflattert kommt.“, sie blickte Linda mit leicht zugekniffenen Augen an, „...oder einem gebrochenen Herzen. Nun setzt dich Cherie!“ Die Wahrsagerin griff nach ihren Karten und begann zu mischen, während Linda sich zu ihr setzte. Aufmerksam, sah sie ihr zu, wie sie die Karten auf dem Tisch erst verteilte, dann mischte, um sie anschließend zu einem Stapel zu ordnen, den sie auffächerte. Ihre großen Hände waren geschickt und alles erfolgte, wie aus einer einzigen fließenden Bewegung. „Zieh drei Karten und lege sie verdeckt auf den Tisch!“ Linda dachte nicht viel darüber nach und traf ihrer Auswahl. Nach und nach deckte die Wahrsagerin die Karten auf und lies das Bild auf sich wirken. Sie deutet auf die erste Karte: „La papesse, die Päpstin oder auch Hohepriesterin steht für das Streben nach Unabhängigkeit.“ Madame Corbeau hielt kurz inne und prüfte Linda eingehend. „Oder auch der Angst vor Hingabe. Einem Kontrollverlust.“ Sie deutete auf die Karte in der Mitte. „Der Bube der Schwerter verrät mir, dass du einem jungen Mann begegnen wirst. Doch sei auf der Hut, dieser Mann ist vielleicht verschlagen.“ Und wie zu sich selbst, sagte sie leise „Frivole et cruelle.“ Und ihr Blick fiel auf die letzte Karte und sie nickte, als würde die Karte ihre Vorahnung bestätigen. Auch ohne die Karten zu kennen oder des Französischen mächtig zu sein, verstand Linda, wen diese Karte abbildet. Den Teufel.

Die Wahrsagerin erklärte diese Karte erst gar nicht und bat Linda, sich ihre Hände anschauen zu dürfen. Sie nahm beide in ihrer Hand und drehte die Innenflächen nach oben und studierte ihrer Linien, als würde sie etwas suchen. Dann seufzte sie, lies von den Händen ab und zündete sich eine Zigarette an. Nach kurzem Schweigen, brach Linda die Stille: „Und was bedeutet das alles?“
Madame Corbeau öffnete den Mund, als würde sie nun eine Erklärung ausspucken, als es an der Tür klopfte. Sie drückte die Zigarette aus, ging hinüber und öffnete die Tür. Linda wollte nicht unhöflich sein und sich nach hinten drehen, um das Gespräch zu belauschen. Die wenigen Fetzen die sie vernahm, waren auf französisch und sie verstand nicht worum es geht. Die Wahrsagerin wirkte aufgrund ihres Tonfalls erst genervt, dann kleinlaut. Ihre ohnehin tiefe Stimme, klang nun vollends maskulin. Als würde sie normal sprechen und sich nicht mehr verstellen. Zumindest glaubte Linda nun, dass der Akzent doch echt war. Jedoch erfüllte es sie mit Scham, dass sie nicht früher merkte, dass Madame Corbeau ein Mann in Frauenkleider war. Sie kam sich so dumm vor. Sie wollte gerade aufstehen und gehen, als die Wahrsagerin ihr Gespräch beendet und sich ihr wieder zuwandt. „Aber wo willst du denn hin, Cherie?“ Linda sah sie mit offenstehenden Mund an und wusste gar nicht, wie sie darauf antworten sollte und setzte sich lieber wieder. Auch Madame Corbeau setzte sich und zündete sich mit etwas zittrigen Händen die nächste Zigarette an. Etwas zerstreut meinte sie: „Nun, wo waren wir?“ Sie wirkte wirklich nicht ganz bei der Sache. „Die Karten. Oui.“ Sie blickte Linda eindringlich an. „Mach dir keine Sorgen, auch die Karten sind mal uneindeutig. Ich fürchte, der Blick in deine Zukunft ist heute getrübt.“ Die Enttäuschung, war Linda ins Gesicht geschrieben. Scharlatanerie. Reine Zeitverschwendung. Madame Corbeau zwang sich zu einem Lächeln und wirkte aufgesetzt gut gelaunt. „Aber, wo eine Tür sich schließt, öffnet sich eine andere. N'est-ce pas? Ich möchte nicht, dass du den Eindruck bekommst, dass ich dir dein Geld umsonst abgeknöpft habe. Und welch Glück. Gerade habe ich erfahren, dass es Freikarten für eine Show gibt, die recht spät läuft. Ich denke, dass würde dir gefallen.“ Sie zog die Karte, wie aus dem Nichts und deutet an, sie ihr zugeben. Zog sie aber kurz vorher zurück: „Obwohl...vielleicht ist das doch nicht das Richtige. Die Show ist etwas...schlüpfrig. Vielleicht nichts für ein Mädchen, wie dich.“ und grinste herausfordernd. Was meinte sie damit? Ein Mädchen wie sie? „Ich bin weder ein Mädchen, noch ein Vögelchen oder was sie sonst in mir sehen.“ Sprach sie und griff nach der Eintrittskarte.
„Natürlich nicht.“ Meinte Madame Corbeau zustimmend und geleitet sie nach draußen.
„Gib auf dich Acht. Cherie.“ und entließ Linda in die Nacht und dem Getümmel des Jahrmarktes.
*********reen Frau
99 Beiträge
Sehr schön, bin gespannt was Linda da erleben wird.
Nocturnal RomanceNocturnal Romance
*******ark Frau
247 Beiträge
Themenersteller 
Part 3
Die Abendluft war warm und feucht. Der Luftdruck hatte sich spürbar verändert, als stünde ein Gewitter bevor. Doch nur in der Ferne waren vereinzelt Wolken am sonst mondlosen Himmel zu sehen. Die Blätter raschelten in der aufkommenden Brise, streifte ihren Körper und erzeugte Gänsehaut. Der Duft von Lilien lag wieder in der Luft. Er kam nicht, wie sie dachte, aus dem Wagen der Wahrsagerin. Sie atmete tief ein.
Für einen Moment vergaß sie den verwirrenden Besuch bei Madame Corbeau und auch ihren Liebeskummer. Der, wenn sie genau darüber nachdachte, gar kein Kummer war. Eher Reue, die Zeit mit einem Menschen verbracht zu haben, der sie verbiegen, geradezu dressieren wollte. Die Vorzeigefreundin zu sein, die nette Schwiegertochter. Schlimmer noch. Den Körper, den er benutzte, um sich abzureagieren.

Sie lief ein Stück und machte an einen der Stände halt, die auch Getränke verkauften.
„Eine Limonade, bitte.“ Sie war am verdursten. Der Verkäufer öffnete die Glasflasche, steckte einen rosafarbenen Strohhalm hinein und reichte sie rüber. Linda kramte zwischenzeitlich nach ihrer Geldbörse als ihr bewusst wurde, dass sie immer noch die Eintrittskarte in der Hand hielt. Eine ziemlich nichtssagende Eintrittskarte war das. Weder der Name der Show, noch der Ort standen darauf. „Vielleicht können sie mir helfen? Ich habe hier diese Eintrittskarte. Wissen sie, wo und wann die Show stattfindet?“ Doch der Mann kannte sich mit den Attraktionen nicht aus, weil er nicht zu den restlichen Schaustellern gehörte. Er gab ihr jedoch den Tipp, zum Spiegelkabinett zu gehen und dort nach einer gewissen Molly zu fragen. Für einen Moment glaubte Linda ein Strahlen im Gesicht zu erkennen, als er die Dame erwähnte.

Das Spiegelkabinett klang spannend und war nur einen Steinwurf entfernt. Sie kaufte eine Karte und fragte den Kassierer nach dieser Molly. Doch der vertröstete sie. Sie hatte gerade zu tun und wäre frühestens in einer halben Stunde wieder zugegen. Was soll‘s, dachte Linda und beschloss sich die Zeit im Spiegelkabinett zu vertreiben.
Im Vorraum standen große Spiegel, die entweder nach außen oder innen gewölbt waren oder gar wellenartig geformt. Einer verzerrte ihr Spiegelbild in die Länge, der andere in die Breite. Der letzte tat irgendwie beides. Sie ging in die Knie und musste sich beim Anblick das Kichern verkneifen, weil sie so absurd aussah. Zum Glück waren nicht mehr allzu viele Besucher da.

Doch wirklich interessant war das Spiegellabyrinth. Vorsichtig tastete sie sich voran, durch die engen Gänge und stand kurze Zeit später in einem kleinen Raum innerhalb des Labyrinthes, der ihr Abbild fast unzählige Male wieder gab. Doch wo war der Gang hinaus? Oder der von dem sie gekommen war? Sie nahm eine Gestalt in den Spiegeln wahr. Ihr stockte der Atem, als sie sah, dass es wieder dieser Kerl war, der sie anstarrte. Woher kam die Reflektion? Stand er hinter ihr? Sie dreht sich um, doch er schien nun näher dran zu sein, als zuvor. Seine Augen waren schwarz und funkelten sie an. Und es formte sich etwas, dass sie für ein Grinsen hielt, in seinem Gesicht. „Bitte lassen sie das!“, sagte sie mit fester Stimme. Fast hätte sie es sich selbst geglaubt. Noch einmal drehte sie sich um und der Mann in den Spiegeln trat einen Schritt zu Seite und verschwand aus ihrer Sicht. Ob nach links oder rechts konnte sie aufgrund der vielen Reflektionen nicht erkennen.
Ihr Herz raste und ihr Puls pochte heftig, als sie die vielen Spiegel nach einer Öffnung absuchte. Und auf einmal stand er da. Keine Reflektion. Er sagte kein Wort und hielt ihr die Hand entgegen. Bedeutete ihr mitzukommen. Sie musterte ihn und erkannte, was sie erst für ein dreckiges Grinsen hielt, war eine lange Narbe die vom linken Mundwinkel bis über die Wange reichte. Als er bemerkte, dass sie seine Narbe anstarrte, senkte er den Blick. „Verzeihen sie, wenn ich sie erschreckt haben sollte. Das war sicher nicht meine Absicht.“ Seine Hand war immer noch ausgestreckt und sie ergriff sie, wie ferngesteuert.
Er zog sie hinter sich her, durch die viele Spiegelgänge, als würde er das Labyrinth in- und auswendig kennen. Hinter seiner großen Gestalt und seinem breiten Rücken verschwand sie förmlich. In kürzester Zeit geleitete er sie hinaus und sie standen am Ausgang des Spiegelkabinetts. „Ich bitte nochmals um Verzeihung.“ Seine Stimme klang tief, jedoch sanft. „ Molly bat mich sie zu holen. Sie ist wieder zurück.“ Linda starrte ihn ungläubig an. Seine Augen. Seine Augen zogen sie in seinen Bann. Bei genauer Betrachtung wirkten sie auch eher traurig als finster. Dieses fiebrige Gefühl, dass sie auslösten, lies deswegen aber nicht nach. Ihr war heiß und kalt und sie vermochte nicht, irgendetwas zu erwidern. Eine unangenehmes Schweigen herrschte zwischen ihnen, weswegen er nachlegte: „Ich werd dann mal wieder an die Arbeit gehen. Passen sie auf sich auf.“ und verschwand Richtung Ausgang.

Linda beruhigte sich langsam, nach einigen tiefen Atemzügen. Erleichtert ging sie nun ebenfalls Richtung Ausgang. Ihr angeblicher Verfolger entpuppte sich nun als Helfer. Verrückt.
Doch sie sollte nun wirklich diese Molly nicht länger warten lassen.
Nocturnal RomanceNocturnal Romance
*******ark Frau
247 Beiträge
Themenersteller 
Erst mal vielen Dank an alle, die so fleißig mitgelesen und auch noch ein "Danke" da gelassen haben. *herz*

Der Jahrmarkt (Part 1) war eine Geschichte die ich mal angefangen habe und die seitdem auf meinem Rechner Staub ansetzte. Dachte nicht, dass sich das überhaupt jemand durchlesen würde.
Part 2 und 3 habe ich heute auf die Schnelle geschrieben.
Schreiben gehörte bisher auch nicht zu meinen Talenten. Handwerklich ist womöglich eine Menge Luft nach oben. Hoffe trotzdem, dass ihr euch ein wenig unterhalten gefühlt habt bis hier her.

Zuletzt eine Frage: Meint ihr, es lohnt sich an der Geschichte dran zu bleiben?
Sie ggf. zu überarbeiten und weiter auszubauen...

LG Vilhelmina
*****854 Paar
3.346 Beiträge
klar möchten wir Fortsetzung.bitte weiter schreiben
*********l_nw Frau
602 Beiträge
also ich würde sie gerne weiterlesen...
sehr schön geschrieben...frau fühlt sich in die protagonistin versetzt....kann alles sehr gut nachvollziehen...geräusche, stimmungen, gerüche....

bitte mach weiter! *liebguck*
*********reen Frau
99 Beiträge
Du solltest unbedingt weiter machen.
Es ist spannend und ich fühle mich mittendrin beim Lesen.
Ich fände es schade wenn du nicht weiter machst.
Weiter so! ☺️
Nocturnal RomanceNocturnal Romance
*******ark Frau
247 Beiträge
Themenersteller 
Danke lieber Hexenengel.

...frau fühlt sich in die protagonistin versetzt....kann alles sehr gut nachvollziehen...geräusche, stimmungen, gerüche....

Super Feedback!

Und auch dir endless_green.
Mir sind leider die "Danke-Klicks" ausgegangen.

Das motiviert ungemein weiterzumachen. *kuss2*
Nocturnal RomanceNocturnal Romance
*******ark Frau
247 Beiträge
Themenersteller 
Part 4
Molly war eine imposante Erscheinung, aufgrund ihrer schieren Ausmaße. Sie war etwa einen halben Kopf größer als Linda, wog jedoch das drei- vielleicht auch vierfache von ihr. Puppenhafte Gesichtszüge wurden von hübschen roten Locken umrahmt. Der volle Mund, der porzellanfarbene Teint und die großen rehbrauen Augen waren lieblich anzuschauen. Sie war hübsch und ihr Lächeln einnehmend. Ihr rubinrotes Kleid betonte aufgrund des herzförmigen Ausschnittes ihre großen Brüste und lag am Rest des Körpers eng an. Fasziniert bestaunte Linda ihre zierlichen Füße.
Molly stand mit einigen ihrer Schausteller Kollegen, wie Linda annahm, am Kassenhäuschen und unterhielt die ganze Truppe. Sie klebten ihr förmlich an den Lippen. Linda kam näher und alle brachen in schallenden Gelächter aus, als Molly ihre Geschichte nonchalant mit dem Satz beendete: „Dieser Berg brachte schon erfahren Besteiger ums Leben.“
Der Mann, der zuvor an der Kasse des Spiegelkabinettes saß, tippte der voluminösen Frau auf die Schulter und flüsterte ihr etwas ins Ohr. Das brachte Linda die volle Aufmerksamkeit der ganzen Truppe. Noch bevor sie sich vorstellen konnte, ergriff Molly mit kräftiger Stimme das Wort: „Du möchtest also mit der sagenhaften Molly sprechen?“ Linda schluckte. „Ja...ähm...ich habe gehört, dass sie mir vielleicht weiterhelfen können. Ich habe da diese Eintrittskarte und wollte wissen, wo die Show stattfindet?“ und reichte sie ihr. Molly begutachtete das Ticket. „Von wem hast du die?“ „Madame Corbeau.“ Sagte Linda etwas kleinlaut. Molly zog eine Augenbraue hoch. „Verstehe.“ Sie blickte in die Runde und die Männer gaben keinen Ton von sich. „Was hälst du davon, Iggy. Das unsere geschätzte Madame Corbeau, Freikarten für unsere Spezial-Vorstellung verschenkt?“ Iggy war wohl der Name des Kassierers, doch der zuckte nur mit den Schultern. Er war kein großer Mann, dafür sehr schlank und drahtig. Wirkte irgendwie, wie ein Boxer. Wohl möglich war er so etwas wie ihre rechte Hand. Molly bedeutete den Männern einen Abflug zu machen und als sie und Linda allein waren, trat sie ein Stück näher und senkte die Stimme. „Hör zu Liebes. Du siehst wie ein nettes Mädchen aus. Darum möchte ich dir kurz erklären, dass das nicht der übliche Tingel-Tangel für die breite Masse ist. Es ist eine sehr spezielle Show.“ Sie betonte das mit einer eindringlichen Geste. Sie bemerkte wohl, dass Molly sie musterte. Als würde sie abschätzen wollen, ob Linda zum Rest der Gästeliste passt. Doch sicher schien sie sich nicht zu sein. Nach eingen Augenblicken, lächelte Molly. „Dann sehen wir uns bei der Show.“
Sie zeigte in eine ungefähre Richtung. „Dort drüben, hinter den zwei großen Losbuden, liegt etwas abseits auf der Wiese noch ein Zelt. Man übersieht es leicht, wenn man nicht weiß, dass es da ist. Wir nennen es das Herren-Zelt, weil dort auch harter Fusel ausgeschenkt wird und die ein oder andere Burlesque Shows stattfindet...der ganze Kram, der nicht jugendfrei ist eben.“ Sie legte kurz den Finger auf den Mund, „Das bleibt aber unter uns.“ Sie gab Linda das Ticket zurück. „Besuche die letzte Show, die etwa kurz vor Mitternacht beginnt und bleib danach einfach sitzen, Liebes. Die eigentlich Show startet danach.“

Über Lindas Schulter hinweg, winkte Molly jemanden zu. „Wenn du mich entschuldigst Liebes.“ Linda trat einen Schritt zur Seite, um ihr Platz zu machen. Einer ihrer Verehrer, wie es aussah, stand im besten Sonntagsanzug, etwas verloren auf der gegenüberliegende Seite. Mit einem Strauß aus rosafarbenen Kamelien. Er zupfte nervös an seinem Schlips in Erwartung seiner Angebeteten wieder nah zu sein. Arm in Arm entschwanden sie miteinander.
Gern hätte Linda etwas genauer über die Show Bescheid gewusst. Sie war nicht naiv. Sie wusste, dass bei den Burlesque Shows nicht alle Hüllen fielen. Sie konnte daher nur vermuten, dass dieses Spezielle Event ein Stück weiter ging. Das würde erklären, warum diese Karten nicht allen zugänglich war und die Show so spät lief. Eine bessere Erklärung wollte ihr nicht einfallen. Kurz setzte sie sich auf die Stufen des Eingangs, dachte bei sich, dass das nichts für sie war. Was sollte sie unter all den Männern dort, die nur da waren, um nackten Frauen anzugeifern? Zumal es vielleicht auch nicht ganz ungefährlich war. So allein als Frau im Publikum.
Sie starrte vor sich hin, während sie so überlegte und versank für einen Moment vollends in Gedanken.
Nocturnal RomanceNocturnal Romance
*******ark Frau
247 Beiträge
Themenersteller 
Sie saß inmitten der männlichen Zuschauer, deren Aufmerksamkeit nicht einzig der Darbietung galt. Bis auf einen Scheinwerfer Spot, der auf sie und ihren Sitz gerichtet war, war es dunkel im Zelt. Die Gesichter der Männer waren nicht zu erkennen. Der Mann zu ihrer Rechten legte seine Hand auf ihren Schenkel und massierte diesen so eindringlich, dass sie ihre Knie instinktiv zusammenkniff. Der Mann zu ihrer Linken öffnete seine Hose und begann sich zu befriedigen. In ihrem Nacken spürte sie den schweren Atem eines dritten Mannes, der ihren Hals nun küsste und seine Hand in ihren Ausschnitt schob. Sanft spürte sie die Fingerspitzen auf ihren Brustwarzen. Und während sie Küsse fordernder wurden und kniffen seine Finger ihre Brustwarzen. Lust durchfuhr sie, wie ein gleißender Strom. Ihr Knie gaben dem nach und sie spürte die Hand, die auf ihren Schenkel lag, erst weiter nach innen, dann hinauf gleiten. Ihr Becken schob sich vor und ihr Kopf fiel stöhnend in den Nacken. Volle Lippen pressten sich auf ihre und eine Hand umfasste ihrer Kehle. Sie öffnete kurz die Augen und schwarze Augen erwiderten ihren Blick.
Nocturnal RomanceNocturnal Romance
*******ark Frau
247 Beiträge
Themenersteller 
Geschrei holten Linda wieder zurück in die Wirklichkeit. Männer, die anscheinend betrunken waren, zankten lautstark und drohten einander mit Schläge. Sie sah von ihrer Position aus nicht, wo der Ärger war. Weit genug weg, um nicht Zeuge der Schlägerei zu sein, hoffte sie. Linda stand auf, strich ihr Kleid zurecht und lief in die andere Richtung. Weg von dem Lärm der Raufbolde.
Dieser Abend war von Anfang an eigenartig. Sie hatte nicht übel Lust die Show sausen zu lassen und nach Hause zu gehen. Zumindest hätte die alte Linda das getan.
Nocturnal RomanceNocturnal Romance
*******ark Frau
247 Beiträge
Themenersteller 
Ihr Lieben,

es tut mir wirklich Leid, dass es keinen weiteren Part gab. Da dies eine komplette Rohfassung ist, störte es mich zunächst nicht, dass der Geschichte die Struktur fehlt.
Auch oder gerade weil ich weiß wohin die Reise geht, wird es jedoch problematisch einfach nur Szene an Szene an Szene zu reihen.

Ich hoffe ihr habt Verständnis, dass ich hier erst einmal einen Schlussstrich ziehe und mich daran mache, die Geschichte zu strukturieren und auszuarbeiten. Mit Sicherheit werde ich dann Auszüge aus der überarbeiten Geschichte rund um Linda posten.

Euer Feedback war eine große Hilfe. Und bis dahin nochmal Danke *herz* .
*********Sky76 Frau
13 Beiträge
Take your time, it will be worth to wait for more, im sure x
**********pioGJ Mann
735 Beiträge
Hallo Vilhelmina,

Danke für deine Geschichte. Schön geschrieben. Ich freue mich auf die Fortsetzung.
Die zuletzt beschriebenen Szenen versprechen, dass es interessant und spannend weiter geht.
Nimm dir die Zeit die du brauchst. Eine Muse wird dir Inspiration schenken.


Zitat von ********Dark:
Erst mal vielen Dank an alle, die so fleißig mitgelesen und auch noch ein "Danke" da gelassen haben. *herz*

Der Jahrmarkt (Part 1) war eine Geschichte die ich mal angefangen habe und die seitdem auf meinem Rechner Staub ansetzte. Dachte nicht, dass sich das überhaupt jemand durchlesen würde.
Part 2 und 3 habe ich heute auf die Schnelle geschrieben.
Schreiben gehörte bisher auch nicht zu meinen Talenten. Handwerklich ist womöglich eine Menge Luft nach oben. Hoffe trotzdem, dass ihr euch ein wenig unterhalten gefühlt habt bis hier her.

Zuletzt eine Frage: Meint ihr, es lohnt sich an der Geschichte dran zu bleiben?
Sie ggf. zu überarbeiten und weiter auszubauen...

LG Vilhelmina

Gut, dass diese Geschichte nicht länger verstaubt.

Zu deiner Frage sage ich: „Ja, es ist die Mühe wert die Geschichte fortzusetzen und auszubauen. Mir ist nur eine Stelle aufgefallen, welche etwas überarbeitet werden sollte.“

Ich finde, du solltest dein Schreibtalent nicht in den Schatten stellen.
Gib dein Bestes.
Weiteres ergibt sich dann.

Füge deiner Geschichte im Geiste je ein „Danke“ *herz* hinzu.

Lieben Gruß
Mystik Scorpio GJ
Nocturnal RomanceNocturnal Romance
*******ark Frau
247 Beiträge
Themenersteller 
Ein kleines Update.

https://www.joyclub.de/profile/video/4511243-280364.hoerprobe_der_jahrmarkt.html
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