Ohne Fleiß kein Preis oder wie gebäre ich mein Buch
Liebe TE,
im deutschen Literaturbetrieb erscheinen Jahr für Jahr rund 100.000 (in Worten: einhunderttausend) neue Bücher. Bei der überschaubaren Anzahl von Verlagen, und der schier unübersehbaren Flut von Profiautoren und Hobbyschriftstellern, die allzu gern ein Buch mit ihrem Namen im Regal stehen hätten, kannst Du Dir vielleicht vorstellen, was in den jeweiligen Lektoraten los ist.
Fürs Veröffentlichen des eigenen Buches gibt es, je nach Intention mehrere Möglichkeiten:
Vorweg
Nicht jeder Autor, nicht einmal jeder gute Autor, ist der Deutschen Rechtschreibung mächtig. Bevor Du ans Veröffentlichen denkst, such Dir einen vertrauenswürdigen Lektor, der Deine Texte Korrektur liest und überarbeitet.
Gerade im Bereich der Selbstverleger gibt es viele Werke, wo man nach drei Seiten Lesegenuss aus dem Lachen nicht mehr rauskommt. Nach zehn Seiten schlägt das in massives Mitleid um.
Zum Ersten:
Du möchtest Deine Texte in Buchform bringen und hin und wieder eines an Freunde und Bekannte verschenken, oder im kleinen Rahmen selbst verkaufen? Dann bist Du hier richtig:
https://shop.appl.de/produkt/individualbuch/ oder
https://www.wir-machen-druck … ebindung,category,12529.html
In beiden Fällen kannst Du für wenig Geld (schon für unter 10 Euro pro Buch) eine Kleinserie auflegen. Wie das geht, was Du dafür tun musst, erfährst Du alles auf den dortigen Seiten.
Zum Zweiten
Du möchtest das Buch auch vermarkten? Dazu benötigst Du eine ISBN-Nummer. Wie das geht, kannst Du hier nachlesen:
http://isbn-suche.net/isbn-beantragen/
Anschließend musst Du Dich um den Vertrieb kümmern. Das ist mit Arbeit verbunden. Die einfachste Möglichkeit: Amazon. Nähere Informationen dazu gibts dort.
Zum Dritten
Du möchtest es ein bissel professioneller? Das geht. Aber es geht kostenmäßig zu Deinen Lasten. Die Verlage
BoD
https://www.bod.de/autoren.html oder auch
Tredition
https://tredition.de/veroeff … QBh0d6w0uEAAYASAEEgJjHPD_BwE
kümmern sich nicht nur um den Druck, sondern auch um die Vermarktung. Aber Achtung: Dafür, dass die Leute Dir weitgehend die Arbeit abnehmen, bleiben Dir von Deinem "Bestseller" mit einigem Glück 15% des Verkaufspreises. Mit ein bisschen Pech nur 7 oder 8%.
Dafür wird Dein Buch nicht nur über Amazon verkauft, sondern taucht über die großen Barsortimenter KNV und Umbreit auch in den Buchhandlungen auf, die genau wie Amazon, ich vermerke es nur am Rande, in der Regel rund 30% des Verkaufspreises als Marge beanspruchen.
Zum Vierten
Noch mehr Komfort gefällig? Tja, jetzt wirds schwer. Da wirst Du um das Klinken putzen bei Literaturagenten oder Verlagen nicht herumkommen. Das kostet Zeit. Das kostet Geld. Das erhöht durch ständige Übung die Frustrationstoleranz. Das steigert die Suizidgefahr. Das ist echt Scheiße fürs Ego.
Die Adressen von Agenten und Verlagshäusern gibts im Netz zu Hauf.
Zum Letzten
Ein Buch zu veröffentlichen ist in vielen Fällen eine Sache des Egos. In diesem Sinne unterstreiche ich, was
@*******nic etwas weiter oben geschrieben hat.
Deine Freunde sind keine guten Ratgeber. Lass Dein geplantes Buch von Leuten Lesen, die Dich nicht oder nur wenig kennen und bitte sie um ihre ehrliche Meinung. Aber denke nicht gleich an Freitod, wenn jetzt möglicherweise Dein Selbstbild ein bissel beschädigt wird.
Zum Allerletzten
Ob Dein Buch ein Bestseller wird, entscheiden NICHT die Leser, sondern das Marketing. Denk an meine einleitenden Worte: 100.000 Titel jedes Jahr. Da braucht es schon viel Glück.
Achtung Ironie
Möglicherweise hilft es auch, mit dem Literaturchef des SPIEGEL zu schlafen. Kann ich aber nicht garantieren.
So. Habe fertig.
Vielleicht helfen Dir meine Ausführungen weiter.
Der Patrizier
der schon viel geschrieben, noch mehr weggeschmissen und zum Glück noch nie ein Buch veröffentlicht hat.
P.S. Ich bin kein guter Autor. Also bite kein Gemäcker wechen der Gramatig.