Wie kommunizieren in Fesselung?

Ganz ehrlich - bei manchen Beiträgen hier im Forum, könnte man schon den Eindruck gewinnen es gehe bei BDSM permanent um Leben oder Tod.

Wollen wir doch die Kirche mal im Dorf lassen und beschränken uns auf die Tatsachen: Ja, es ist sinnvoll ein Saveword oder eine Alternative für den Fall zu kommunizieren, dass irgendetwas aus dem Ruder läuft. PUNKT

Viel sinnvoller ist es aber, so emphatisch und einfühlsam bei seiner Gegenüber zu sein, dass es das erst gar nicht braucht und man das Geschehen so steuert, dass es für beide eine positive Erfahrung darstellt.

Ich handhabe das immer so, das meine Gegenüber vor einer Session eine "Einweisung" bekommt, was ein Saveword beinhaltet und die Alternative für den Fall, dass sie sich nicht artikulieren kann. Bei mir ist das ein dreimaliges stöhnen, quitschen, zwicken, mit dem Fuss aufstampfen etc..

Ich hab das in den letzten 36 Jahren, trotz harter Gangart, noch kein einziges Mal benötigt.

@*****din

Wenn 2 etwas tun ist es nie 100% Sache des einen.
Auch ein Rigger ist kein Hellseher und was 1000 mal geklappt hat muss auch nicht 1000 und 10 mal reibungslos über die Bühne gehen.
Die Befindlichkeiten von Frauen sind unergründlich und können sich minütlich ändern


Und an den Herren mit der Erkenntnis das das viele praktizieren (Das verlassen des Raumes)
Ja das praktizieren viele, ist auch nicht schlimm wenn nichts passiert nur wenn was passiert kostet dich der unterschied von Fahrlässigkeit und in Inkaufnahme vielleicht 4 Jahre deiner Freiheit und da ist dann das das viele so praktizieren nicht die beste Verteidigungsstrategie.

So wie du das beschreibst wäre es eher lebenslänglich, man muss nicht immer übertreiben

Und noch Eines, es gibt auch viele Damen die so was "professionell" betreiben, nicht nur die Herren der Schöpfung!

Ganz praktisch ist ein Kauspielzeug für Hunde das nervige Geräusche macht wenn man drauf rumdrückt!

Ein wichtiger Punkt fehlt aber! Man sollte schon wissen was man tut und beim Bondage/Shibari kann schon einiges schief gehen, wenn man keine Ahnung davon hat. Genauso sieht bei vielen anderen Praktiken aus... Sicherheit sollte man groß schreiben und mit Sicherheit meine ich nicht das Safeword.

Liebe Fesselfreunde,

abseits der eigentlichen Fragestellung Wie kommunizieren in Fesselung? sind wir nun auf das Thema "Allein lassen des Gefesselten" gekommen und beißen uns zunehmend daran fest.

Hier zur Erinnerung noch einmal die Einfangsfrage, die damit aber gar nichts zu tun hatte und sich rein auf die Kommunikation durch den Gefesselten an den Fesselnden bezieht. Also gerade dessen Anwesenheit voraussetzt:

Entsprechend bezieht eure Antworten nun wieder auf die von @****Joy vorgetragene Situation und lasst sie dahingehend an euren Erfahrungen teilhaben. Besten Dank!

Liebe Grüße
SevenSins
JOY-Team

In den wenigen Momenten, in denen ich geknebelt war, gab es eine klare Vereinbarung: Mit dem Fuß aufstampfen, zur Sicherheit 3x.
Das hat den Vorteil, dass Top die Vibration am sichersten mitbekommt. Einen aufstampfenden Fuß spürt man auch noch im Raum, wenn man gerade weit weg ist.

Nachteil ist, dass es auch eine Übersprunghandlung sein kann, z.B. bei Schmerz erfahren. Darum 3x, denn nur einmal genügt dann nicht mehr.
Nachteil ist überdies, dass bei beginnender Ohnmacht oder dem Subspace das nicht mehr möglich ist. Da kommt aber noch das Zweite hinzu, das ich passiv bei Top voraussetze und aktiv selbst ebenfalls immer liefere: Genaue Beobachtung. Stimmt mit den Augen etwas nicht, zeigt die Atmung an, dass jemand panisch wird, dann ist "Knebel raus" die allererste Option, und dann spricht man Sub direkt an. Anhand dessen, wie jemand etwas sagt (nicht zwingend was, es kann ja sein, dass die Person nicht mehr klar denken kann, weil gerade im Subdrop bzw. Absturz), kann man dann erkennen, ob alles in Ordnung ist oder eben nicht mehr.

Die Schlüsselvariante funktioniert bei mir in der Regel nicht, in Zwangsjacke oder mit Fäustlingen gelingt das so schlecht.