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Frauen in der langjährigen Beziehung

Kommen Dir als Mann die in dieser Geschichte beschriebenen Verhältnisse so bekannt vor?

Dauerhafte Umfrage
Tja,
so ist das halt und es wird schlimmer je länger man im JC ist.

LG

storm73
Ja die Welt wäre so schön würden sich alle korrekt, nach Lehrbuch und selbstreflektierend verhalten.

Das blöde ist, Mensch hat da so seine Tücken in seinen Unzulänglichkeiten. *zwinker* Er will einfach nicht konsequent so reagieren wie es oft "richtig" wäre.

Vielleicht hat Gott deshalb die Liebe erfunden weil wir uns trotz dieser vielen "Fehler" lieben können (könnten?)

wer weiß.....

LG Emy
...ganz einfach zusammengefaßt...
...wenn ich einen Mann umerziehen will, ihn nicht so haben will, wie er ist, DANN IST ES DER FALSCHE..."zu zweit soll es ja maximal schöner sein als allein"...
• ich finde es schade, dass dieser thread geschlechtsspezifisch ins frauen- und männerforum gestellt wurde, schöner wäre ein miteinander-diskutieren.
• die geschichte beschreibt eine mögliche auswirkung des zusammenlebens von zwei menschen - sie passiert genauso auch in homosexuellen beziehungen und ist meiner ansicht nach daher wesentlich weniger geschlechtsspezifisch zu sehen als hier angenommen wird.

• ende 19./anfang 20. jahrhundert müssen frauen zur sozialen absicherung heiraten, es gibt traditionelle verhaltensmuster für mann und frau, in die sich beide im großen und ganzen fügen.
• nachkriegszeit: frauen haben im krieg "ihren mann" gestanden und kämpfen nun ums überleben der eigenen familie, warten auf ihre männer, die entweder gar nicht mehr oder stark traumatisiert aus dem krieg zurückkehren und in den meisten fällen nicht mehr "die alten" sind. das land ist in schutt und asche und die menschen bauen mit schuldgefühlen und viel kraft ihr land neu auf. viele kinder werden ohne vater groß. die rollenmodelle zwischen mann und frau weichen auf....
• 50er/60er: die wirtschaft erholt sich, alte traumata scheinen überwunden, traditionelle verhaltensmuster werden wieder aufgenommen - passen aber nicht mehr so recht! frauenrechtlerinnen treten auf den plan, sexuelle revolution.... gleiches recht für alle!
• 80er/90er: das frauenbild hat sich stark gewandelt. als frau hat man heute emanzipiert zu sein, einem beruf nachzugehen, finanziell unabhängig zu sein, sexuell aktiv, auch alleinerziehend alles auf die reihe zu kriegen.... und als mann? zugegeben fällt es mir gerade wesentlich schwerer zum männerbild ein passendes bild zu zeichnen, gehts nur mir gerade so?

ich weiß, dass ich diese historische entwicklung wenig differenziert dargestellt habe, aber ich hoffe, es wird deutlich, was ich meine: in all unseren beziehungsmodellen (und dass es heutzutage viele verschiedene gibt und gesellschaftlich weitestgehend akzeptiert geben darf, liegt an den kämpfen, die die emanzipationsbewegung, die sexuelle revolution ausgefochten haben), die wir leben, drückt sich diese historische entwicklung aus, wir sind auf einem anderen weg, auf dem noch viel gestrüpp zu beseitigen ist.
und wie beseitige ich das gestrüpp?
indem fr. baumann nach dem ersten schock merkt, dass sich tief in ihr jemand freut, dass ihr mann sich endlich gezeigt hat. dass er den mut gefunden hat, zu sich und seinen grenzen zu stehen, auch wenn es lange gedauert hat und in dieser intensität nicht nötig gewesen wäre, hätte er dies früher verdeutlicht.

es geht darum, für sich selbst die verantwortung zu übernehmen und ganz emanzipiert zu erkennen, was ich will und möchte, was meine bedürfnisse sind, wo ich kompromisse machen kann und wo ich mich zu sehr verbiegen würde. selbstverantwortlich sein heißt auch, dass nur ich allein für die erfüllung meiner wünsche und bedürfnisse die verantwortung habe, nicht irgendein anderer mensch.
das ist die errungenschaft, die die sexuelle revolution und die emanzipationsbewegung für mich geschaffen hat: aus dem großen pool an möglichkeiten kann ich die richtigen für mich heraussuchen und zu leben versuchen.
konkret heißt das zum beispiel:
trotz aller diskussionen und argumente gehe ich eben nicht mit in den gottesdienst.
wir kochen beide gerne, aber viele köche verderben den brei, also bin ich mal hilfskoch und beim nächsten mal du.
und lieber offen und ehrlich, dafür auch mal "schlucken müssen", als ja-sagen und sich verbiegen.
und in der sexualität: offen über wünsche und phantasien sprechen, gemeinsam ausprobieren und erleben, macht abgeben/ausüben und über-/unterordnen aus freien stücken, wenn es beiden gut tut!

fazit: tradierte regeln hinterfragen, eigene regeln aufstellen, die individuell für jede beziehung und immer wieder neu ausgehandelt werden müssen!

(zugegeben, erst ansatzweise so erlebt, aber auf dem weg!)
Transaktionsanalyse,
wer alles OK ist erklärt diese Theorie. Googelt mal danach. Gebe gerne per CM auch die ISBN von entsprechendem Lesestoff bekannt.

Noch kurz ein Gedanke von mir.

Warum tut man sich im sexuellen Bereich so besonders schwer, gerade auch wenn man sich sonst hervorragend einig ist und erklären kann?

Ich bin zurzeit intensiv am Nachdenken. Meine momentane Erkenntnis besteht im akzeptieren müssen, und in Abwägung der Gesamtbedeutung der Beziehung handeln oder es beim Status Quo bleiben zu lassen.

Reden hilft jedenfalls nicht immer was zu bewegen.
@ venatoribus
"Warum tut man sich im sexuellen Bereich so besonders schwer, gerade auch wenn man sich sonst hervorragend einig ist und erklären kann?"

ich denke, weil die meisten im sinne der transkaktionsanalye sich "nicht okay" fühlen und sexualität eben sehr intim ist, wir stehen nackt voreinander.
wir alle sehnen uns nach nähe, vertrauen, geborgenheit, angenommensein - und haben angst vor abweisung, wenn wir uns dem anderen wirklich öffnen - angst, der andere bestätigt "ich bin nicht okay".
ein schlüssel: sich seiner selbst und den eigenen wünschen und bedürfnissen bewusst werden und zu erkennen, dass "ich okay bin".
zweiter schlüssel im umgang mit anderen: miteinander reden und die eigenen wünsche und bedürfnisse aussprechen, ohne zu erwarten, dass der andere sie erfüllen muss, um dann zu sehen, was gemeinsam gehbar ist und was nicht.
und letztlich das, was man nicht ändern kann, zu akzeptieren.
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team 
@ venatoribus & @ sonnenvogel
Aus meiner Sicht kommen noch zwei Aspekte hinzu:

1.) wird Sex einerseits überbewertet und überfrachtet (Sex ist nur ein Aspekt der Liebe), andererseits völlig unterbewertet.

Ich will es mal zu erklären versuchen und hoffe, dass es verständlich gelingt:

Über den Sex wird von vielen alles Mögliche ausgedrückt. Viele definieren sich selbst sogar über den Sex (welch ein Unsinn!). Es geht nicht nur um Lust, Nähe, Körperlichkeit und Befriedigung, sondern auch um vieles andere, was mit Sex an sich gar nichts zu tun hat.

Zweitens wissen viele zu wenig von Sex und davon, wie tief, ergreifend und umfassend Sex befriedigen kann (im Sinne von "beFRIEDEN", von gesättigt und gestillt werden) und welche spirituellen Komponenten ihm innewohnen - also bleibt eine viel zu große Sehnsucht nach all dem, was einem fehlt und von dem man ahnt, dass es das noch gibt, etwa im Sinn von "Das kann doch nicht alles gewesen sein".

Lust besteht häufig nur aus rascher Entspannung und Erleichterung und nicht aus "satt am anderen werden". Leider.

Daraus ergibt sich eine ständig sexuelle Not und bei vielen das Bedürfnis, immer wieder, immer öfter, immer besser, immer härter etc. Sex haben zu müssen - auch wenn sie noch so viel oder so wenig Sex haben. Sie setzen quasi am falschen Hebel an.

*

2.) leben viele in dem Irrtum, der Partner müsse einem alles bedeuten, alles für einen sein - und natürlich auch alle Bedürfnisse erfüllen, vor allem auch sexuelle. Und das ist wohl nur sehr selten möglich.

Und dann kann etwas Absurdes geschehen: Nur weil man selbst mit den sexuellen Aspekten, Vorlieben und Sehnsüchten des Partners nicht klarkommt, meint man, ihm die Erfüllung verwehren zu müssen (man hat ja das exklusive Verfügungsrecht, so glaubt man, über den Körper und die Lust des anderen).
Man könnte ja auch anders damit umgehen, der Liebe die nötige Freiheit lassen und dem Partner die Erfüllung seiner unausgelebten Sehnsüchte mit anderen gönnen und sich für ihn mitfreuen - aber das kann Angst machen (z. B. vor dem Vergleich und vor Verlust), kann Neid hervorrufen, kann auch am Selbstbewusstsein kratzen (das auf diesem Bereich meist ohnehin kaum vorhanden ist). Also verbietet man dem anderen dessen wahre Erfüllung ... und nennt das dann auch noch Liebe. Welch ein Aberglaube!

Und auch daraus ergibt sich für viele eine ständige, latente sexuelle Not.

Und zusammen mir den von "sonnenvogel" angesprochenen Bereichen macht das unseren Umgang mit Sex schwierig, oft verkrampft und eher angst - als lustvoll. Wie traurig ...

*

(Der Antaghar)
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team 
@ venatoribus
Reden allein hilft nicht immer, das ist wohl wahr.

Vielen reden zwar miteinander, aber auf eine leider falsche Weise. Denn auch das "Miteinander-Reden" will gelernt sein! Deshalb glaube ich, dass es etwas gibt, das noch weit besser ist als Reden:

Zuhören!

Einfach nur zuhören, ohne sich gleich zu wehren oder abzuwerten, nur mal den anderen wirklich wahrnehmen und völlig offen und präsent zuhören.

Wer kann das schon?

Du kennst das sicher:
Noch während der andere redet, hirnst Du schon an der Antwort rum oder denkst über das Gesagte nach oder bist viel zu sehr mit Deinen Gefühlen beschäftigt - und hörst gar nicht mehr richtig hin.

Und da hilft Reden dann wirklich absolut gar nichts!

(Der Antaghar)
@ Antaghar
stimme dir zu, der aspekt der art und weise des "miteinander-redens" und des "aktiven zuhörens" hat gefehlt, ohne ein mindestmaß davon macht reden allein keinen sinn.

ich stimme dir auch in deinem punkt nr. 2 zu, von dem anderen zu erwarten, all meine wünsche und bedürfnisse zu erfüllen, überfordert maßlos und führt zur abhängigkeit vom anderen.

vielmehr zum nachdenken hat mich dein erster punkt gebracht, ich hänge da auch irgendwie fest....

auch ich sehe es so, dass sex nur ein aspekt von liebe ist.
nur, moment, was ist eigentlich "liebe"? was verbirgt sich dahinter, was macht sie aus?

du schreibst, es gehe beim sex nicht nur um Lust, Nähe, Körperlichkeit und Befriedigung, sondern um vieles, was mit sex gar nichts zu tun hat - aber um was denn konkret? um was geht es noch?

woher weiß man denn, dass viele zu wenig von sex wissen? was müssen sie lernen, damit sie die erfahrung von tief ergreifendem, umfassenden, befriedigendem sex machen können? und wie kann ein aussenstehender das beurteilen, wenn er niemals in der haut eines anderen stecken und seine erfahrungen machen kann?

du schreibst, "Lust besteht häufig nur aus rascher Entspannung und Erleichterung und nicht aus "satt am anderen werden". Leider."

warum leider? ist es nicht wunderbar, dass sex auch mal "nur" aus entspannung und erleichterung bestehen darf? sich der freude an der lust aufeinander hingeben.... ohne zu erwarten, gänzlich "satt zu werden"...

du schreibst, "daraus ergibt sich eine ständig sexuelle Not und bei vielen das Bedürfnis, immer wieder, immer öfter, immer besser, immer härter etc. Sex haben zu müssen - auch wenn sie noch so viel oder so wenig Sex haben. Sie setzen quasi am falschen Hebel an."

zum einen ist es meiner meinung nach ein urtrieb im menschen, im wieder sex haben zu wollen (ein "muss" zielt natürlich auf eine abhängigkeit von der sexualität ab).
was wäre denn der richtige hebel, an dem sie ansetzen müssten?

und nun habe ich genug gefragt, ich häng einfach an den fragen fest, daher entschuldigt bitte diesen vielfragenden beitrag, aber vielleicht findet sich ja die ein oder andere antwort. danke!

sonnige grüße vom sonnenvogel
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team 
@ sonnenvogel
Deine interessanten Fragen bedürfen des Nachdenkens, zu rasche oder unbedachte Antworten wären da fehl am Platz.

Hier trotzdem eine rasche Reaktion:

ist es nicht wunderbar, dass sex auch mal "nur" aus entspannung und erleichterung bestehen darf?

Natürlich und selbstverständlich! Keine Frage! Aber wie Du schon so treffend schreibst: "... auch mal ...".

Man kann nicht immer ergreifenden Sex haben. Und es ist wundervoll, sich einfach mal nur sexuell zu entspannen. Traurig ist es nur, wenn Sex (wie hier so häufig zu lesen) letztlich nur "Druckabbau" ist, also nur Erleichterung und Entspannung. Oder - noch schlimmer - nur eine lästige Pflicht ohne echte Freude daran.

Daraus resultiert ein Hunger nach mehr. Dieses Mehr ist dann meines Erachtens nicht die Sehnsucht nach mehr Sex, sondern nach tieferem Sex. "Der Hunger hinter dem Schweigen" - so hat die bewundernswerte Theologin Sabine Lichtenfels das treffend genannt ...

So meine Erfahrung mit mir selbst und mit allen, die jemand meinen Rat gesucht haben.

Was tieferer Sex ist, das werde ich noch zu beschreiben versuchen ...

(Der Antaghar)
Tieferer Sex erfüllt unsere Sehnsucht nach Verbindlichkeit.
********sign Frau
6.855 Beiträge
meine knappe Sichtweise:

Liebe beinhaltet auch Sex, aber Sex bedeutet nicht zwingend Liebe.

Sexuelle Handlungen innerhalb einer Liebe sind ausfüllend, befriedigend, himmlisch.

Sex ist die Folge von Gier, Geilheit und die Sucht nach körperlicher Befriedigung.

Sexualität innerhalb einer Liebesbeziehung hastet nicht, eilt nicht, sucht nicht; sondern genießt, gibt und findet. Manchmal so heftig, daß mir vor Glück die Tränen kommen.

Befriedigung der Geilheit hält immer nur für Stunden oder Tage vor, Liebe schenkt Ruhe, Geborgenheit und Ausgeglichenheit.
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team 
@ sonnenvogel
Weiter zu Deinen Fragen:

Um was es beim Sex noch geht außer um Lust und Befriedigung? Was für eine Frage!

Rein biologisch: vor allem um die Entstehung neuen Lebens (wird leider oft übersehen bzw. vergessen - und es ist eigentlich ein Wunder, dass wir durch Lust und Sex neues Leben erschaffen können).

Rein seelisch: um die Erfahrung von Göttlichkeit durch Überwinden des Verstandes und Ekstase (siehe u. a. Tantra, Quodoushka, Big Draw etc.), also letztlich um spirituelles Wachstum und um das Erfühlen von intensiver Liebe.

*

Was Liebe ist, lässt sich leider nicht allgemein definieren (jeder glaubt, darunter etwas anderes verstehen zu müssen). Für mich ist sie ein Kind der Freiheit und beginnt erst dort, wo der Egoismus aufhört.

*

woher weiß man denn, dass viele zu wenig von sex wissen?

Dazu musst Du doch nur hier im Joyclub mal aufmerksam lesen: So viel Ahnungs- und Hilflosigkeit!

Wer weiß denn schon Bescheid über die Reaktionen des eigenen Körpers und den des anderen Geschlechts? Wer weiß, wie groß die Klitoris in Wirklichkeit ist? Wer weiß, dass jede Frau jederzeit multiple Orgasmen haben kann und Ganzkörper-Orgasmen? Und wer weiß, dass Männer das ebenfalls jederzeit können? Wer kennt schon eine Yoni- oder Lingammassage? Wer weiß wirklich, was Tantra ist? Und so weiter .... Ich könnte hier ganze Seiten füllen.

Viele wissen besser über ihr Auto Bescheid als über ihre Körper und ihre seelischen Reaktionen beim Sex.

*

was wäre denn der richtige hebel, an dem sie ansetzen müssten?

Im spielerischen Erfahren und darin, das Leibliche mit dem Geistig-Seelischen und das Geistig-Seelische mit dem Leiblichen zu verbinden. Also zu wissen, dass Lust und Ekstase nicht nur körperliche, sondern auch zutiefst emotionale und spirituelle Prozesse sind ...

Und das sind sie, ob wir es wissen und beachten oder nicht. Leider erzeugt die Nichtbeachtung und die oberflächliche Betrachtung von Sex unsägliches Leid, zahllose Krankheiten und viel Trauer und Verbitterung. Man schaue sie sich nur an, all die vielen resignierten unbefriedigten und deshalb emotional verpanzerten Menschen. Da ist kein Leuchten, kein Strahlen, keine Lebensfreude und keine Lebendigkeit mehr. Leider.

(Der Antaghar)
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team 
@ sonnenvogel - Nachtrag
Eben habe ich hier im Joyclub ein wenig rumgelesen und dabei gemerkt, dass ich in meinem Beitrag viel zu hoch gegriffen habe. Es geht hier häufig um viel profanere Dinge.

Offenbar gibt es zahllose unbefriedigte Frauen. Warum wohl? Weil sie oder ihre Partner so gut über ihre Körper und über Sex Bescheid wissen? Weil sie sich so genial fallen lassen und die Kontrolle abgeben können, sich also hingeben können oder so großartig von ihren Partnern dazu gebracht werden?

Offenbar wissen viele nicht mal, wie sie einem Mann richtig gut und raffiniert einen blasen oder eine Frau gut und gekonnt lecken können (also ganz harmlose Grundkenntnisse). Viele Männer wissen nicht, wie man eine Frau rundum befriedigt, und viele Frauen wissen offensichtlich nicht, wie sie einen Mann wirklich um den Verstand vögeln können. Und so weiter ...

Das alles ist sehr traurig - und eine Folge davon, dass wir nicht mehr richtig aufgeklärt werden. Okay, die rein biologischen Funktionen werden erklärt, etwas zum Thema Verhütung - aber das war's dann auch schon.

Was früher üblich war, findet schon lange nicht mehr statt: Eine wirklich Initiation, eine Einweihung, also eine Aufklärung darüber, wie man sexuell gut und freudebringend, befriedigend und beglückend mit dem jeweils anderen Geschlecht umgeht.

(Der Antaghar)
Offenbar wissen viele nicht mal, wie sie einem Mann richtig gut und raffiniert einen blasen oder eine Frau gut und gekonnt lecken können (also ganz harmlose Grundkenntnisse). Viele Männer wissen nicht, wie man eine Frau rundum befriedigt, und viele Frauen wissen offensichtlich nicht, wie sie einen Mann wirklich um den Verstand vögeln können. Und so weiter ...

Oh - und ich dachte immer es reicht, wenn man nur über alles "miteinander redet".

*oh*
****e69 Frau
481 Beiträge
Oh - und ich dachte immer es reicht, wenn man nur über alles "miteinander redet".

So lautete eine "Synthese" (soweit ich mich erinnern kann) im damaligen Thread ebenfalls, als Antaghar diesen Text das erste Mal veröffentlichte: Warum ich immer weniger Sex will/wollte...|Teil 2|

Das war damals allerdings nicht die einzige "Synthese" der langatmigen Diskussion. Bei einer weiteren "Synthese" standen mir dann auch noch die Haare zu Berge ...

Die "Love Story - Bilderbuch einer Ehe": Romantische Liebe = "sportliche Disziplin" (wenn diese auch manchmal eine "Choreographie", wie beim Kunstturnen beinhaltet). "Punktrichter" ist der jeweils "dominierende" Part (z. Bsp. der "amtierende Hausdrachen"). *mrgreen*

Denn wie schon damals ein Teilnehmer der Diskussion kurze Zeit später erkannte: Sexueller Entzug ist nur der Collateralschaden... *traurig*
Beruhigend zu wissen das einige Forumteilnehmer Ironie auch erkennen, wenn sie nicht ausdrücklich als solche gekennzeichnet ist...

Für viele Teilnehmer (der Liebe, nicht des Forums) ist das Leben einer Beziehung auch darum so schwer zu durchschauen, weil es eine Vielzahl von Wechselwirkungen gibt, die verhindern das man einen klaren Auslöser für das gefühlte Unglück ausmachen kann.

Anders gesagt: Wird der Sex so unbefriedigend erlebt weil auch darüber zu wenig miteinander gesprochen wird, oder wird so wenig miteinander geredet weil der Sex so unbefriedigend erlebt wird?

Wahrscheinlich richtige Antwort: Ja!
Der ganz persönliche Eindruck . . .
. . .des eigenen erlebten Sexes . . .

kann durchaus irgendwann dazu führen, dass nicht mehr darüber geredet wird - einfach aus Frust heraus, weil sich herausstellt, dass der Partner sich nicht als Wunscherfüller der eigenen persönlichen Bedürfnisse betrachtet.

Aus der eigenen Sicht ist man dann enttäuscht. Wäre ja auch zu einfach, wenn der Partner einem alles ermöglicht, dass eigene Bedürfnisse nicht zu kurz kommen.

Oft hat der Partner jedoch eine völlig andere Sichtweise - bzw. ist halt anders glücklicher.

Macht man dann Druck auf den Partner? Nein. Dennoch fühlt es sich an, als hätte der Partner die Macht....

Wie kann man sich dann aus so einer scheinbar aussichtslosen Situation "frei schaufeln" - ohne womöglich auf seinen Partner zukünftig verzichten zu müssen?

#########################################

Der Beitrag gilt für beide Geschlechter.....es sollten sich möglichst beide Geschlechter angesprochen fühlen. Danke.
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team 
@ Love4eva
Ist das nicht ganz einfach?

Was ich aus irgendwelchen Gründen nicht mag, worauf aber die Antagharin steht - das darf sie sich eben woanders holen bzw. erfüllen. Und wonach ich mich sehne, aber sie es partout nicht mag, darf ich mir anderweitig erfüllen. Wir müssen dabei nicht mal getrennt sein.

Wo ist das Problem? Keinem geht etwas ab bzw. verloren, wir lieben uns dennoch über alles und immer mehr (vielleicht auch gerade, weil es sich so frei einfach besser und leichter liebt) - und keinem fehlt es an etwas. Wir sind einander dankbar dafür, dass wir uns lieben und uns trotzdem diese Freiheit lassen, uns über alles andere hinweg treu sind - auch über andere sexuelle Begegnungen hinweg.

Das wäre doch schon mal eine Idee. Bin gespannt, ob noch andere kommen ...

(Der Antaghar)
@ Love4eva
aus meiner sicht ist der partner auch nicht per se wunscherfüller meiner eigenen bedürfnisse.
sehe ich ihn jedoch als wunscherfüller an, gebe ich ihm macht über mich und die erfüllung meiner wünsche in die hand. die hat er dann, ungefragt, ob er will oder nicht. erfüllt er meine bedürfnisse nicht, bin ich frustriert. daraus wiederum können schuldzuweisungen entstehen (er ist ja verantwortlich) - indirekt (aus angst, ihn zu verlieren, sag ich nix) oder direkt (ich mach ihm vorwürfe).
wenn ich weiß, was meine eigenen bedürfnisse sind und die verantwortung dafür übernehme, kann ich in jedem bereich des lebens sagen, ich möchte gern dieses oder jenes - aber ohne die erwartung, dass ich es unbedingt bekommen muss.
im sexuellen bereich bedeutet das, ich muss wissen, was mir gut tut und es äußern. dann muss ich abwarten, ob es auch das bedürfnis des anderen ist, wenn ja, alles prima, nichts wie ausprobieren.
wenn nicht, hab ich zwei möglichkeiten: verdrängen und zur seite schieben oder woanders holen.
klingt alles einfacher als es ist, erscheint mir aber als das einzig lebbare ohne "faule" kompromisse machen zu müssen.

gruß vom sonnenvogel
danke...
für die antworten auf meine vielen fragen, sie haben klarheit gestiftet!

interessant finde ich immer wieder, wie oft man über liebe spricht und dieses wort benutzt, ohne nachzufragen, was der andere eigentlich alles darunter subsumiert und was eben nicht.

tiefgreifender sex... hat für mich weniger mit verbindlichkeit als mit der sehnsucht nach all-umfassender-verbindung zu tun, dem göttlichen (wenn man an ihn glaubt) oder dem "eins-werden" mit der welt, dem hier und jetzt... und dann kenn ich sie auch, die tränen vor glück...

was die aufklärung angeht, ist die natürlich nicht wirklich gut, das ist auch meine meinung. nur wer klärt auf? die, die selbst total schlecht aufgeklärt wurden, so gibt es die eine generation der anderen weiter.
ein bisschen mehr als das rein biologische funktionieren dürfte es natürlich sein. doch ach, dann haben wir die katholische und evangelische religion, durch die doch die meisten menschen in dtl. geprägt sind, mit all ihren würdigen, aber mehr noch fragwürdigen verboten... und die gesellschaft und wissenschaft, die uns lehrt, was akzeptiert ist und was nicht, was krank ist, was gesund... was sein darf und was nicht...

meines wissens nach gab es im europäischen kulturkreis doch noch nie eine initiation bzgl. sexualität und aufklärung (ich lass mich aber gern eines besseren belehren) - das kommt doch eher aus buddhismus oder hinduismus...?

und dann... nicht jeder mann ist gleich, nicht jede frau ist gleich...
was ihm gefällt, taugt jenem gar nicht... was sie zum höhepunkt bringt, törnt die andere womöglich total ab.
meiner ansicht nach bleibt als lösung des dilemmas nichts anderes, als sich selbst kennen zu lernen und anzunehmen, um dann dem anderen zeigen und sagen zu können, was einem gut tut, und ihn zu fragen und herauszufinden, was ihm gut tut.

welch eine erleichterung, wenn ich mich um mich selbst kümmern darf und weiß, dass es der andere auch tut!
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team 
@ sonnenvogel
In Europa und auch direkt in Deutschland gibt es sehr wohl eine lange Tradition der Initiationen - wenn auch meist von keltischen Einflüssen geprägt. Es gab sogar so etwas wie ein germanisches Tantra. (Wenn Du magst, kannst Du Dich ja mal unter anderem z. B. über "Seidr" informieren ...)

Überaus spannende und informative Bücher dazu haben Lichtenfels, Duhm, Rätsch und Storl verfasst. Und heute wird zum Glück versucht, diese Traditionen wieder aufleben zu lassen, z. B. auch im Rahmen der sogenannten Visions-Reisen für junge Menschen am Übergang zum Erwachsenwerden.

(Der Antaghar)
@ antaghar

danke für die büchertipps. dann werd ich bei gelegenheit mal meine bildungslücken zu schließen versuchen.
*g*
gruß vom sonnenvogel
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