Hallo Pitty,
ich möchte Dir auch gern etwas sagen dazu.
Die momentane Trennungssituation zwischen Euch, ich würde die nicht als unbedingt negativ bewerten. Du hast in Deinem Eingangsposting geschrieben, wie sehr Dir die Situation über die letzten drei Jahre der Beziehung an die Substanz gegangen ist. Du warst selbst körperlich und nervlich am Ende, bis Du Dich endlich dazu durchgerungen hast, sie vor die Wahl zu stellen.
Nun hat sich herausgestellt, dass sie ein riesengroßes Problem zu bewältigen hat, das mit Dir gar nichts zu tun hat. Das ist für sie natürlich sehr schlimm, aber es sollte Dir im Bezug auf Dein Selbstbild ein wenig Stabilität zurückgeben.
Du hast nichts falsch gemacht. Im Gegenteil, Du bist offenbar ein sehr gutherziger Mensch, der dem Partner, der auszieht, auch noch beim Umzug hilft... ich möchte nicht wissen, wie es Dir dabei ging.
Merkst Du, wieso ich meine Antwort so anfange? Ich wünsche mir, dass Du auch an Dich denkst. Auch wenn sie diejenige mit dem dramatischen Befund und der üblen Geschichte ist... Dir selbst ging es auch lange Zeit nicht gut. Du warst depressiv und hast Dich mit zuviel Bier zu Hause eingegraben. Das alles klingt nicht gut und ich hoffe, dass Du Dich da wieder gefangen hast inzwischen.
Es ist nämlich so: um diese Frau gut zu unterstützen, musst Du ein starker Partner sein. Das muss Dir klar sein. Du musst nicht nur körperlich stark sein (nicht trinken!) sondern vor allem emotional.
Liebst Du sie? So sehr, dass Du Dir vorstellen kannst, durch eine sehr schwere Zeit zu gehen in der Deine eigenen Bedürfnisse nur die zweite Geige spielen?
Dessen solltest Du Dir sicher sein, denn wenn Du Dich halbherzig wieder zu ihr begibst, hilfst Du keinem, weder Dir noch ihr.
Wenn Du sie also so sehr liebst dass Du da durch willst mir ihr, dann tu es! Unterstütze sie in ihren Therapiefortschritten, signalisiere ihr, dass Du ein Halt und eine Stütze sein willst für sie.
Ob Ihr Euch räumlich gleich wieder zusammen tun wollt, dass musst Du Dir genau überlegen. Höre da nicht nur auf ihre Bitten, höre auch auf Dich selbst. Kannst Du das? Willst Du das? Wie gesagt, Deine Bedürfnisse werden da wohl lange keine Rolle spielen.
Wenn es für Euch beide ok ist, dann versucht es, wieso nicht. Mag sein dass Ihr als Paar, wenn Ihr da durch seid, so stark seid dass Euch nichts mehr umhaut.
Vielleicht ist es richtig, was einige hier geraten haben: lasse Dich auch in irgend einer Form therapeutisch unterstützen. Vor allem wenn Du merkst dass Dir die Sache wieder an die Substanz geht. Finger weg vom Alkohol! Er hilft Dir nicht. Er macht alles nur noch schlimmer. Vielleicht kann ihr Therapeut Dich in die Gespräche teilweise mit einbinden. Wenn er oder sie das nicht möchte, dann lass Dich selbst beraten. Und komm Dir deswegen nicht schwach oder blöde vor. Es ist ein vernünftiger Weg, der Dir helfen wird, stark zu bleiben. Denn das wirst Du wohl eine Weile für Euch beide sein müssen.
Ich wünsche Dir viel Glück!