Fortsetzung
Krankheitsverlauf
Ohne Behandlung können sich die Bakterien entlang der Lymphgefäße in die Lymphknoten der Leisten ausbreiten. Es kommt dann zu einer schmerzhaften Schwellung der Lymphknoten mit Hautrötung. Die geschwollenen Lymphknoten können zur Haut hin eitrig aufbrechen.
Therapie
Die Behandlung des weichen Schankers erfolgt mit Antibiotika (z. B. Tetrazyklin). Damit werden die Erreger binnen weniger Tage abgetötet. Wichtig ist sexuelle Enthaltsamkeit bis zur definitiven Ausheilung der Infektion, die bei einer Nachuntersuchung durch den Arzt gesichert werden muss, damit andere nicht angesteckt werden. Alle Menschen, die man möglicherweise angesteckt hat, sollten informiert werden.
Wer am Ulcus molle erkrankt, kann sich gleichzeitig eine andere Geschlechtskrankheit (z. B. Syphilis, Gonorrhoe) zugezogen haben. Entsprechende Untersuchungen (inklusive HIV-Test) sind deshalb ratsam.
Ursache
Das Ulcus molle wird durch das Bakterium Haemophilus ducreyi ausgelöst. Dieser Keim ist sehr empfindlich gegenüber Kälte und Austrocknung, weshalb eine Übertragung praktisch ausschließlich beim Geschlechtsverkehr möglich ist. Normalerweise breitet sich der Keim allenfalls bis zu den Leistenlymphknoten aus; hier kann er meistens vom Immunsystem aufgehalten werden.
Vorbeugung
Wie für alle Geschlechtskrankheiten gilt auch für den weichen Schanker: Kondome schützen! Eine Ansteckung ist ausschließlich beim Geschlechtsverkehr möglich; die Übertragung des Erregers wird durch das Benutzen von Kondomen sicher verhindert. Wer sich mit einer Geschlechtskrankheit ansteckt, sollte das auch im Zeitalter der Antibiotika sehr ernst nehmen.