Lieber Orphen,
namaste!
Das ist ein schwieriges Thema und wird es wohl immer bleiben, denn in unseren Idealen mögen wir noch so freiheitsliebend sein (auf uns selbst
und den anderen bezogen), irgendwann kommt womöglich doch so ein blödes Gefühl, dass sich uns in den Weg stellt.
Ich für meinen Teil bin sehr froh, wenn mir ein Gefühl den Weg "versperrt", denn es zwingt mich dazu, es anzusehen, wahrzunehmen und mich zu fragen, was eigentlich dahinter steht.
Dein Beispiel mit dem Rauchen fand ich gut, weil es einem leicht fällt, vorzugeben, dass man sich ja nur um den anderen sorgt und will, dass es ihm gut geht. Doch das stimmt nicht bzw. nur bedingt. In Wirklichkeit steckt noch viel mehr dahinter.
Wenn wir uns Sorgen um jemanden machen (weil er sich mit anderen trifft, weil er ein zeitraumbendes Hobby hat, weil er keine Hobbys hat, weil er zu oft mit Freunden ausgeht, weil er nie mit Freunden ausgeht......... Ihr seht: Das geht in jede Richtung), dann vertrauen wir nicht, dann sind wir nicht in Liebe, dann richten wir uns nicht auf das aus, was gut und richtig ist, dann mischen wir uns in dinge ein, die uns nichts angehen. Die Sorge ist ein Symptom von Nicht-Loslassen-Können und von Übernahme fremder Verantwortung. Ich muss mich nicht sorgen, wenn es um Dinge geht, die nur mich was angehen, denn dann trage ich selbst die Verantwortung. Ich sorge mich dann, wenn die Verantwortung beim anderen liegt.
In Bezug auf das Rauchen heißt das für mich: Geht mich gaaaaaaaaar nix an. Der andere trägt Sorge dafür, daher muss ich mich nicht sorgen.
Ich habe angefangen, die Sorge als Freundin zu umarmen, die mir mitteilt: Kümmer dich um deinen eigenen Kram, meine Liebe! Übernimm keine Verantwortung für Dinge, die dich nichts angehen! Jeder Mensch führt sein Leben so, wie er möchte und jeder darf die Erfahrungen machen, die er möchte.
Ich hatte erst vor Kurzem mal wieder mit so einer Situation zu tun, die für mein gefühlsleben sehr schmerzlich war und wo ich auch erkennen musste: Da macht jemand, der mir wirklcih sehr am Herzen liegt, etwas, von dem ich glaube, dass es ganz und gar nicht gut ist für ihn. Da waren gute Sätze für mich: Du hast deinen Weg und ich habe meinen Weg. Du hast dein Schicksal und ich habe mein Schicksal. Du hast dein Leben udn ich habe mein Leben. Du bist du und ich bin ich. Ich kann nicht wissen, was gut für dich ist.
Um nochmal beim Rauchen zu bleiben: Es geht mich in dem Fall was an, wenn mich der Rauch stört. Kann er aber ja nicht über die Entfernung, also kann das Ganze in einer Fernbeziehung nur dann zum Thema werden, wenn man sich dann tatsächlcih sieht. Das gilt es dann in der Tat, eine Regelung zu finden, mit der beide leben können.
Ich grüße Dich nochmals von Herzen und wünsche dir, dass sich deine Fragen bald in Rauch auflösen
Und mir wünsche ich, dass ich mit meinem Beitrag hoffentlich nicht ganz danebenlag.
Nurie