*grübel* HPV Part 1
Ein Pilz der sich nur bei Leichen bildet ?!
Habe ich jetzt noch nicht gehört...
HPV = Human Pappiloma Virus
Infektionen mit dem Humanpathogenen Papilloma-Virus gehören zu den häufigsten sexuell übertragbaren Viruserkrankungen. Die Ansteckung kann jedoch auch beim Neugeborenen über den Geburtsweg stattfinden. Als Folgen einer HPV-Infektion treten meist harmlose Hauterscheinungen auf. Es existieren aber verschiedene Virus-Untergruppen, von denen einige in Verdacht stehen, bei der Entstehung von bösartigen Erkrankungen beteiligt zu sein. Bewiesen ist mittlerweile der Zusammenhang mit dem Gebärmutterhalskrebs.
Bislang wurden mehr als 40 Untergruppen des HP-Virus bei Infektionen im Genitalbereich nachgewiesen. Bei den Folgen sind die harmlosen Warzenstrukturen - zu denen auch die Feigwarzen (Kondylome) zählen - von den ernst zunehmenden Virus-Infektionen zu unterscheiden. Für die Kondylome sind die HP-Gruppen 6, 11 und 42 verantwortlich. Bei den HPV-Infektionen, die zu bösartigen Zellveränderungen führen können, den so genannten "High-Risk-Gruppen", findet man die Virus-Untergruppen 16, 18 und andere. Diese Hautveränderungen sind häufig nicht mit bloßem Auge zu erkennen. Die gefährlichen Virus-Untergruppen sind nachweislich nicht nur an der Entstehung von Gebärmutterhalskrebs beteiligt, sondern man findet sie auch bei Krebserkrankungen des Penis, der Vulva (äußeres weibliche Genitale) oder des Anus.
Was kann man bei einer HPV-Infektion tun?
Bislang gibt es gegen das HP-Virus noch keine konkrete Antivirus-Therapie. Liegen Haut- oder Zellveränderungen vor, sollten diese chirurgisch, durch lokale Verätzung sowie durch Kältetherapie oder Laser etc. behandelt werden. Abhängig vom Befund sind in den meisten Fällen mehrere Sitzungen notwendig. Häufig wird dadurch auch eine vollständige Heilung erzielt. Es kann jedoch auch zu einem Neuauftreten solcher Haut- oder Schleimhauterscheinungen kommen. Einerseits spielt dabei die Reaktivierung des Erregers eine Rolle, zum anderen kann es sich um eine Neuinfektion handeln.
Bei äußerlichen Warzen scheint eine lokale Therapie mit Imiquimod Erfolg versprechend. Dabei handelt es sich um eine Creme, die eine spezielle Abwehrform des Körpers stimuliert. Die Therapie mit Interferon bzw. andere Immuntherapien haben bislang noch nicht die erhofften Erfolge gebracht. Derzeit laufen Versuche mit Impfungen gegen das Virus, wobei die ersten Ergebnisse sehr optimistisch klingen. Es wird jedoch noch einige Zeit dauern, bis eine Impfung - vor allem gegen die High-Risk-Untergruppen - auf den Markt kommen wird.