ZUSAMMENFASSUNG
Die Dusche spülte die Gespenster der Nacht fort. Wieder alles nur geträumt. Frühstück wie immer: Ein Croissant mit Lätta, leider kein Schuft in Sicht, dafür ein Cocktail aus Nahrungsergänzungsmitteln und grüner Tee.
Sie hatte die vage Ahnung, dass der Tag ein ganz Besonderer werden würde.
Sie fühlte sich frisch und stark genug den stressigen Arbeitstag zu bewältigen, und doch lenkten die Gedanken an den Traum sie immer wieder ab. Es war so real, dass sie jetzt noch eine Gänsehaut bekam wenn sie daran dachte.
Ein Blick auf die Uhr sagte ihr dass sie sich jetzt beeilen musste um noch pünktlich im Büro zu erscheinen.
Als sie gehetzt die Treppe hinunterstöckelte, klingelte ihr Mobiltelefon.
Ihr Abteilungsleiter wirkte sehr aufgeregt: "Sie können sich nicht vorstellen, was heute Nacht hier passiert ist! Im Büro wurde eingebrochen. Sämtliche PCs sind gestohlen worden. Die Kripo wuselt hier umher um Spuren zu sichern. Es hätte keinen Sinn, wenn Sie zur Arbeit erscheinen würden. Der Tag wird Ihnen selbstverständlich nicht vom Urlaubskonto abgezogen. Bis morgen"
Unfreiwillig musste sie kichern, als sie auflegte. Endlich passierte mal was! Die Firma konnte den Verlust wohl verschmerzen oder durch die Versicherung decken lassen.
Langsam schlenderte sie in Richtung englischer Garten. Schön, ein unverhoffter freier Tag.
Sie ist sich sicher dass sie den Tag genießen wird.
Ach was geht es ihr gut, sie hatte doch gewusst dass es heute ein ganz besonderer Tag werden wird.
Ihr Lächeln verrät ihre gute Laune und macht sie noch hübscher.
Nach einem kleinen Spaziergang findet sie etwas abseits eine kleine Bank die sogar noch frei ist.
Nicht weit entfernt sieht sie ein kleines Straßencafe, sie muss nicht lange überlegen, das Frühstück war nicht gerade üppig und sie hat noch Appetit auf einen leckeren Milchkaffee und ein frisches Croissant.
Das Cafe ist an diesem Morgen noch leer und der Kellner empfängt sie mit einem süßen Lächeln, sie lächelt höflich zurück und bittet darum den Milchkaffee und das Croissant mitnehmen zu dürfen, "ich bringe die Tasse auch ganz sicher zurück" säuselt sie dem Kellner zu und sagt noch das sie sich lieber auf diese hübsche kleine Bank setzen möchte um die Sonnenstrahlen ein bisschen zu genießen.
Wieder an der kleinen Bank angekommen legte sie Ihren leichten Übergangsmantel über die Banklehne. Sie blinzelte in die Sonne und freute sich über das zarte Grün der sprießenden Blätter der Birke neben ihr.
Ein Eichhörnchen flitzte über die Wiese. Da hörte sie das Trommeln. Sie wusste, dass sich an einem geschützten, uneinsehbarem Platz im englischen Garten oft Trommler trafen.
Sie stand auf und ließ sich durch ihr Gehör leiten. Als sie die kleine Wiese betrat, die Buschumwachsen war, sah sie ihn. Er saß im Schneidersitz auf der Wiese. Eine Konga zwischen den Beinen. Nackter Oberkörper. Mit geschlossenen Augen gab er sich ganz dem Rhythmus hin. Fasziniert beobachtete sie ihn.
In ihrem Geist war der Konga-Spieler, von dem sie sich entfernt hatte, bevor sie ihren Gedanken nachgehen konnte. Noch immer waren seine Kongas zu hören, noch immer konnte sie ihn sehen, nur weiter entfernt.
Ja, sie wollte etwas wagen, nur probieren, einfach ein Spiel spielen.
Er saß dort, nackter Oberkörper, obwohl es noch etwas kühl war.
Ja, sie wollte auch eine Nacktheit zeigen, ohne sie direkt zu präsentieren.
Schnell stand sie auf, lief zu dem kleinen Cafe und brachte wie versprochen die Tasse zurück, sie nahm diese Gelegenheit wahr und ging auf die Toilette.
Dort zerrte sie nervös an ihrer Strumpfhose, ihrem Slip. Sie wollte unter dem knielangen Rock nackt sein. Es kam ihr so verrucht vor, so unglaublich billig und schön.
Ja, niemand muss es wissen und doch reizte sie ihr eigenes Wissen.
Das Gefühl, sich der Strumpfhose und des Slips entledigt zu haben, war für ihre Verhältnisse sehr mutig. Aber auch befreiend.
Sie warf beides in den Abfalleimer. Ihre Stöckelschuhe stopfte sie in ihre geräumige Handtasche. Barfuss, den kühlen Boden genießend, wanderte sie zurück zur Trommlerwiese.
Sie legte sich auf ihren ausgebreiteten Mantel am Rand der Wiese, halb durch einen Haselstrauch verdeckt, schloss die Augen und lauschte der Konga. Sie nahm den Rhythmus in sich auf. Sie empfand ihn als sinnlich und erregend. Der Fremde trommelte immer schneller und sie fühlte ein Pulsieren in ihrer Vagina. Konnte es möglich sein, dass ein völlig fremder sie sexuell dirigierte, ohne je Blick- oder Körperkontakt zu ihr gehabt zu haben?
Was immer es ist, ihr Körper scheint wie ein Empfänger, ihre Ohren wie Antennen auf das trommeln ausgerichtet.
Der Rhythmus ist in ihr, fühlbar beginnt er sich in ihrem innersten auszubreiten, pochend und wummernd nach ihr zu greifen.
Sie liegt jetzt regungslos auf dem bauch, durch den Mantel kann sie die wärme der wiese fühlen die sich ihr entgegen zu drängen scheint.
Ihr Atem hat längst den takt des Trommlers angenommen. nun entsteht auch ein bild in ihrem kopf. sie sieht ihn, sieht ihn aufstehen, die trommeln zurücklassend.
Wie in Zeitlupe setzt er einen fuß vor den anderen und bewegt sich auf sie zu. das trommeln verstummt jedoch nicht, es wird jetzt sogar lauter, intensiver mit jedem schritt der ihn näher zu ihr bringt.
Jetzt hat sie das Gefühl dass er gleich hinter ihr steht. Das pulsieren zwischen ihren Schenkeln wird immer stärker.
Ganz langsam und provokativ dreht sie sich um und schaut ihm in die Augen. Er lächelt und setzt sich vor sie, ohne mit dem Trommeln aufzuhören.
Sie schließt ihre Augen und genießt den Augenblick.
Ja so hatte sie sich das vorgestellt.
Ihre Beine sind leicht gespreizt so dass er zwar nicht sehen aber erahnen kann dass sie keinen Slip trägt.
Ihr wird heiß und kalt bei dem Gedanken dass er seinen Blick jetzt genau darauf gerichtet hat.