Les-bi-sche Erfahrungen
Pkt. 1) Hast Du Erfahrungen mit einer Frau bzw. hättest Du es gerne?
Ja.
Und jain, ich bin grundsätzlich nicht der Mensch der einfach nur eine Erfahrung leben will.
Aber verlieben würde ich mich gerne wieder, in jemanden dem ich auch nah komme.
Das Kriterium ist hierbei Mensch
*Nachtrag, der die zweite Antwort näher beleuchtet: ich bin seit etwa zwei Jahren in eine gute Freundin verliebt.
Pkt. 2) In welchem Alter hattest Du Dein erstes Erlebnis und mit wem?
Mit Anfang/Mitte zwanzig habe ich mich in eine lesbische Freundin verliebt, wir verbrachten eine sinnliche Nacht, leider erwachte ich alleine.
Sie verschwand im Morgengrauen während ich noch schlief.
Später am Telefon nannte sie mir als Grund meine Heterosexualität, sie sähe deswegen keine Zukunft für uns und würde ausserdem noch an ihrer Ex hängen. Danke, dafür brach mein Herz
Heute muss ich lächeln, wenn ich daran zurückdenke, bin dankbar für die Zeit und unsere Nacht. Denn dieser waren viele gemeinsame Tage und Stunden, Gespräche und Lachen vorausgegangen.
Ich frage mich aber auch manchmal, wie mein Weg verlaufen wäre, wäre ich neben ihr aufgewacht.
Pkt. 3) Hast Du noch immer Kontakt zu Frauen, wie oft und was sagt Dein Partner dazu?
Ich habe natürlich Kontakt zu Frauen, sehr liebevollen sogar.
Aber eben keinen sinnlichen. Und einen Partner habe ich zur Zeit nicht.
Wobei meine (komplizierte) Affäre, zu dem Zeitpunkt als ich mich in meine Freundin verliebte, eifersüchtig reagierte als ich ihm davon erzählte.
Meiner Erfahrung nach, wird die Bi-Veranlagung einer Frau oft nicht ernst genommen, und eher als bereichernde rein erotische Variante wahrgenommen.
Hm.
Ich und die Frauen.
Ich schaue sie mir gerne an. Sie faszinieren mich.
Aber Erregung, nur weil es eine Frau ist? Nein, die kann ich nicht empfinden.
Männer kann ich, im Gegensatz dazu, auch schon mal als reines Objekt meiner Begierde empfinden.
Bei Frauen ist das anders.
Da ist die Liebe meist platonisch, ich bin immer auch ein bißchen in meine Freundinnen verliebt. Aber eben ohne sie zu begehren.
Und dann gibt es eben diese eine Freundin. In die bin ich verliebt.
Seit Jahren eine Frau die ich auch körperlich begehre.
Wo das Empfinden über die platonische Liebe hinausgeht.
Sie weiß es nicht. Und ich sehe auch keine Veranlassung es ihr zu sagen.
Ich genieße die Momente unserer Freundschaft und bin dankbar dass es sie gibt.
Ganz anders, als es bei einem Kerl wäre.
Da treibt es mich um, wenn ich ihm nicht nahe komme.
Ist das nicht furchtbar sexistisch, Männer auch als Objekt zu betrachten, Frauen hingegen nicht?
Und auch was ihre anderen Freundschaften angeht oder wenn sie von Flirts erzählt (sie ist ebenfalls Single), bin ich nicht eifersüchtig.
Im Gegenteil, ich erfreue mich an allem Schönen was sie erlebt.
Bei meinen letzten Beziehungen mit Männern wuchs das zwar auch schon ein wenig in mir.
Wahrzunehmen, dass er eben auch immer noch "Mensch", nicht nur mein Partner, sondern auch ein eigenständig sinnliches, für andere fühlendes Wesen ist. Mit einer eigenen nur ihm gehörenden Sexualität.
Aber es hat mich noch zu sehr berührt und an meinem Ego gekratzt, als dass ich es hätte ganz zulassen können.
Mein Wunsch wäre es, auch einmal so für einen Mann empfinden zu können.
Dazu muss ich sagen, dass ich in den letzten Jahren kein gutes Händchen hatte in Bezug auf meine "Kerle".
Ich habe mich tief verletzen lassen und mich ein wenig zurückgezogen … auch weil ich befürchtete immer noch keine Grenzen setzen zu können und wieder Knöpfe drücken zu lassen, die eigentlich längst deaktiviert sein sollten ….
Grundsätzlich wäre es mein Wunsch, einem Menschen zu begegnen bei dem ich zu Hause bin. Ich sein kann und er, er (sie, sie) sein kann.
Wir beide in die Welt hinausgehen und mit unserem Erlebten wieder nach Hause kommen und dort einander haben und daran teilhaben lassen können.
Aber dies auch wieder weit ab allem Suchens.
Ich bin kein Club-, Sex-Party Typ … nie gewesen.
Auch meine One Night Stand Phase ist vorüber.
Gleiches wünsche ich mir von meinem Gegenüber, eben ein erotisch/sinnliches Gleichgewicht der Sehnsucht.
Mit dem Schreiben des Textes ... wird mir bewußt, wie sehr es auch eine Frau sein könnte.
Was die Objektorientierheit angeht ... stimmt mich mein Fühlen/Denken nachdenklich.
Interessant, dass ich bei Frauen anscheinend feiner differenziere als bei Männern.
Ich glaub, da muss ich noch mal "ran"