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ich stehe im Leben ja im Moment selbst vor der Frage wie wichtig ist mir meine Leidenschaft.
Sprich gezielt Ausschau halten nach einer Frau die BDSM mag oder doch einfach drauf zu kommen lassen und schauen was sich ergibt und eventuell wieder auf die Leidenschaft verzichten.
Wie war es bei Euch wo habt ihr euch kennen gelernt?
Den ersten lernte ich über mein privates Umfeld kennen, Er lud mich eines Tages zu sich zum Kaffee ein und keine halbe Stunde später waren unsere Hände in der Hose des jeweils anderen. Die Initiative dazu ging von ihm aus, ich erlebte ihn als sehr fordernd und gleichzeitig ungeheuer charmant und einladend. Das Machtgefälle entwickelte sich im Laufe der Zeit völlig natürlich, es war einfach unsere Art, miteinander im Kontakt zu sein. Zu dem Zeitpunkt waren wir beide übrigens totale Anfänger und im Gegensatz zu mir wusste er nichtmal, was ein Dom und was eine Sub ist. Klar, von BDSM hatte er durchaus schonmal gehört, aber sich nie damit beschäftigt, kannte also keine Floskeln, Begriffe, Strömungen und Rahmen und das war für mich absolut erfrischend, da es uns erlaubte, sehr spielerisch und völlig individuell und experimentell an die Sache heranzugehen.
Es dauerte aber ein paar Monate, bis wir über eine "Zugehörigkeit" sprachen.
Den zweiten lernte ich im Joy kennen, über einen unverfänglichen Clubmailkontakt, bei dem es um ganz gewöhnliche Themen ging und irgendwann die Idee zum gemeinsamen Zocken eines Spiels kam. Als wir das erste Mal über Discord miteinander sprachen, war ich schon ziemlich aufgeregt, hatte da aber überhaupt kein D/s auf dem Schirm. Ich wusste zwar, dass es ihn genauso interessierte, wie mich, aber ich war nicht darauf aus, so ein Verhältnis zwischen uns aufzubauen.
Ich weiß nicht, wie lange es hier dauerte, vielleicht auch irgendwas zwischen einer halben und einer ganzen Stunde, bis die ersten Anzeichen initiativer Dominanz von ihm zu spüren waren und ich etwas tat, was ich bis dato noch mit niemandem getan hatte, und seinen Anweisungen folgte. Gerade dass das über die Distanz klappte, nur mit seiner Stimme, wühlte mich extrem auf, er hatte eine unglaubliche Wirkung auf mich.
Was ich in beiden Fällen sagen kann, ist, dass ich bei beiden jeweils nicht (mehr) konkret nach einem Herrn gesucht habe, sondern der Fokus zunächst auf dem Zwischenmenschlichen lag. Versteht man sich, kann man miteinander reden, hat man Gemeinsamkeiten, ist man sich sympathisch, findet man sich sexy? Erst als das stimmte, funktionierte auch das Machtgefälle.
Ich würde es immer wieder so machen, dass ich nicht gezielt nach einem Gegenpart suche und Vorlieben und Abneigungen wie eine Checkliste abarbeite und in den Fokus stelle, sondern mich in erster Linie nach Menschen umsehe, mit denen ich mich verstehe und die ich sexuell anziehend finde.
Klar hatte ich zwischendurch eine kleine Durststrecke und ich war es so gewöhnt, körperlich und psychisch bespielt zu werden, dass ich fast so etwas wie einen kleinen Entzug durchmachte, den ich mit allerlei Blödsinn kompensierte, unter anderem Automasochismus. Zwischendurch hatte ich sogar mal ein Dategesuch nach einem Dom geschaltet, was sich für mich persönlich als Fehler rausgestellt hatte. Werde ich wohl nie wieder machen.