„Kann mir vielleicht jemand sagen, wie man das am besten anstellt? Bin sehr unerfahren in der Thematik
Ich denke, das wichtigste ist: werde dir klar, welche Art von devot du bist und dann kommuniziere dies deutlich.
Was ich damit meine? Das Spielfeld bdsm ist sehr groß und nicht jeder kann im Sturm spielen. Es braucht auch Verteidiger, Torwart und Mittelfeldspieler.
Es gibt Menschen, die devot sind, die sehr passiv sind. Sie haben es gerne, wenn sie auf verschiedene Arten benutzt werden, wenn man Dinge mit ihnen anstellt, wenn sie einfach zur Verfügung stehen dürfen. Das kann verschiedene Gründe haben, zum Beispiel weil sie gerne genießen möchten oder weil sie sich nicht vorstellen können, selbst aktiv zu werden oder weil Eigenaktivität nicht in ihr Bild von einem guten Sub passt etc.
Es gibt Menschen, die devot sind und dabei sehr gerne aktiv sind. Sie möchten die Frau verwöhnen, alles für sie tun, ihr aktiv Vergnügen bereiten und so weiter. Sie finden, dass man dann ein guter Sub ist, wenn man der Frau so viel Arbeit abnimmt wie möglich und wenn sie keinen Finger rühren muss, außer sie will es.
Es gibt auch Menschen, die devot sind und sowohl aktiv als auch passiv gerne spielen.
Eine andere Unterscheidung besteht darin, wie sehr man möchte, dass Bdsm verschiedene Bereiche des Lebens bestimmt. Manche möchten gerne nur für begrenzte Zeit und/oder in einem begrenzten Rahmen ihre Devotion ausleben. Für ein paar Stunden oder nur im sexuellen Bereich oder nur bezogen auf einen Fetisch oder nur mit dieser einen Person, obwohl man bei allen anderen sexuellen Kontakten dominant ist etc.
Andere möchten gerne, dass so viel wie möglich von der Frau bestimmt wird, entweder die ganze Zeit (24/7) und/oder auf alle Bereiche des Lebens bezogen von Geld über Essen bis hin zum Toilettengang. (TPE)
Eine weitere wichtige Frage ist, ob man Schmerzen im erotischen Kontext mag oder nicht und, falls man es schon ein bisschen weiß, welche mag man und welche nicht. Heißes Wachs tut anders weh als ein Schlag mit dem Paddel.
Ein weiterer Unterschied zwischen den einzelnen devoten Personen besteht darin, welche Dinge ihnen gefallen, welche Tabu für sie sind und welche sie machen würden, obwohl sie ihnen nicht gefallen. Da ist dann von den harmlosesten bis zu den ungewöhnlichsten Spielarten alles mögliche drin. Von kuscheln bis NS, von küssen bis Spanking, von kleinen Fesselungen bis Atemreduktion und noch so viel mehr. Natürlich kennt man am Anfang noch nicht so viel und weiß vor allem auch nicht, ob es einem gefallen könnte oder nicht. Es ist trotzdem gut, wenn man klar wenigstens ein paar Sachen benennen kann, die man gut findet, ausprobieren möchte und was man vorerst überhaupt nicht möchte. Daran können die Frauen sich nämlich zumindest ein grobes Bild machen, was eventuell mit dir möglich ist und was wahrscheinlich eher nicht. Um mal ein Beispiel zu machen: wenn die Frau auf Fesseln steht und auf andere einschränkende Maßnahmen, du aber im Profil stehen hast, dass du Augen verbinden nicht magst und Fesseln nicht probieren möchtest, weil du das Gefühl nicht gut findest, wehrlos zu sein, dann weiß diese Frau, dass sie dir keine Hoffnungen machen sollte, weil sie nämlich nicht auf der Suche nach dir, sondern nach jemandem ist, der das mag, was sie mag. Und du kannst dir im Gegenzug sicherer sein, dass du nicht an jemanden gerätst, der Dinge mit dir tut, die du scheußlich findest.
Wie gesagt, man muss das alles nicht ganz genau über sich wissen, aber es ist hilfreich, wenn man in deinem Profil erkennen kann ist er eher passiv oder eher aktiv orientiert? Möchte er lieber eine feste, dauerhafte Bdsm-Beziehung oder lieber (häufige) Treffen ohne den Alltag zu teilen? Wie steht er zu Schmerzen?
Hat er Ideen wie er für die Frau nützlich sein kann oder nur Ideen, wie die Frau ihm nützlich sein kann?
Das ist für den Anfang schon mal mehr als viele andere devote Menschen in ihren Profilen stehen haben, glaube ich.