@****ero
Ich denke nicht, dass Lust auf härteren Sex, auf körperliche Überlegenheit durch den Partner und auf "Schläge" (wie auch immer geartet) automatisch mit einer devoten oder submissiven Neigung gleichzusetzen sind.
Nicht jeder, der ein bisschen Haue mag, ist deswegen ein BDSMler.
Um eine wirkliche Neigung in dieser Richtung zu haben, gehört zu diesen körperlichen Vorlieben auch ein gewisser Mindset. Eine gewisse innere Einstellung. Ein Grundrauschen. Ein Gefühl. Eine bestimmte grundsätzliche Art, Sex erleben zu wollen.
Zum Beispiel sollte es dich nicht stören, als devot bezeichnet zu werden.
Sieh mal... ich denke, ich weiß, warum viele Frauen, gerade junge, moderne, unabhängige Frauen, ein Problem damit haben, sich als devot oder als submissiv zu sehen. Es widerspricht einfach ihrem Selbstbild.
Als moderne, vielleicht sogar feministisch denkende Frau devot oder submissiv zu empfinden im Bett, das kriegen viele im Kopf nicht zusammen. Ich verstehe das. Für mich selbst war und ist das auch immer wieder Thema. Ich denke, ich habe mich damit inzwischen ausgesöhnt, aber ich spreche über das, was mir im Bett Lust macht, nur sehr vorsichtig mit anderen Frauen, auch wenn sie meine Freundinnen sind. Ich habe schon oft erfahren, dass mir dann Verachtung entgegenschlug. Bis dahin, dass mir vorgeworfen wurde, damit sämtliche feministischen Ideale zu verraten.
Ein steiniges Feld, das ganze Thema.
Aber ich schweife ab. Denn du sagst ja über dich selbst, dass du überhaupt nicht devot empfindest. Ich denke, wenn du selbst entscheidest, dich so nicht identifizieren zu wollen, dann hast du doch eigentlich schon deine Antwort. Dann bist du es nicht. Fertig.
Denn ja, es ist - wie ich oben sagte - sehr wohl möglich, gewisse Praktiken als lustvoll zu empfinden, ohne gleichzeitig einen devoten oder submissiven Mindset zu haben.